39 In den Himmel und zurück

Noah war überrascht, als er die Tür öffnete und den Sheriff davor stehen sah. Snyder schien nicht in bester Verfassung zu sein. Seine Augen waren gerötet, sein schütteres Haar stand fettig und wirr von seinem Kopf ab und er wirkte insgesamt erschöpft:

„Guten Morgen, mein Junge! Gut, dass ich dich antreffe! Ich bin hier, weil ein Freund von dir einen Unfall hatte. Er ist drüben beim Doktor und hat mich gebeten, dich zu holen." erklärte Snyder ungewohnt freundlich.

Noah Herz begann zu rasen. Er riss erschrocken die Augen auf und fragte mit schriller Stimme:

„Du liebe Güte! Geht es um Christian? Ist er schwer verletzt?"

„Wir sollten uns auf jeden Fall beeilen!" erklärte der Sheriff eindringlich.

Noah nickte:

„Ich hole nur rasch meine Jacke." erwiderte er und verschwand von der Eingangstür.

Der Magen des Jungen zog sich zu einem ängstlichen Knoten zusammen, als er sich eilig auf den Weg in sein Zimmer machte. Doch als er nach seiner Jacke griff, fühlte er mit einem Mal ein eigenartiges Prickeln in seinem Nacken, das ihn warnte, dass etwas nicht stimmte. Der Sheriff war viel zu nett zu ihm gewesen! Und er sah so eigenartig aus; ungepflegt und irgendwie irre.

Noah dachte an Christians Warnung, niemandem zu trauen. Dann schloss er kurzentschlossen seine Zimmertür von innen ab, öffnete ein Fenster, kletterte hinaus und rannte in den Wald hinein, so schnell seine Beine ihn trugen.

Snyder wartete einen Augenblick, doch als der Junge nicht zurückkehrte wurde ihm klar, dass der kleine Teufel in durchschaut haben musste. Er trat ein, schritt durch den Flur und grußlos vorbei am Esszimmer, wo der Reverend und seine Frau beim Frühstück saßen und irritiert aufblickten, als sie den unerwarteten Gast bemerkten.

Snyder rüttelte an Noahs Zimmertür und als er feststellte, dass diese verschlossen war, pochte er fluchend dagegen:

„Verdammter Bastard! Mach die Tür auf!"

Der Reverend und seine Frau kamen eilig hinzu, als Snyder mit hochrotem Kopf versuchte, die Tür einzutreten:

„Was tun sie denn da Sheriff?" fragte Gretchen Shultz entrüstet: „Was wollen sie von unserem Jungen?"

„Pah!" machte Snyder: „Ihr Junge? Der Bengel ist eine Ausgeburt der Hölle und alle Sünder der Stadt folgen ihm nach. Er wird uns alle ins Verderben reißen, wenn ich ihn nicht aufhalte!" Bei seinen Worten waren seine Augen so weit aufgerissen, dass man beinahe nur noch das Weiße darin sah. Er bot einen furchterregenden Anblick.

„Wie bitte? Was fällt ihnen ein?" fragte der Reverend entrüstet, aber auch ein wenig eingeschüchtert, doch der Sheriff hatte keine Zeit zu verlieren. Er schob die Eheleute Schultz grob beiseite, stürmte hinaus und rannte um das Haus herum. Durch das offene Fenster starrte er ins leere Zimmer. Der Dämon war entwischt, stellte er resigniert fest. Er rannte los in der Hoffnung, ihn noch einholen zu können.

Atemlos kam Noah beim roten Haus an und stürmte in die Küche, wo alle gerade beim Frühstück saßen. Als er Christian unter ihnen erblickte, rannte er aufgeregt auf ihn zu, schlang beide Arme um ihn und presste ihn an sich:

„Was ist denn passiert?" wollte dieser wissen: „Was machst du hier. Du solltest doch zuhause bleiben!"

Noah versuchte, seinen Atem zu beruhigen und brachte keuchend hervor:

„Du bist hier und du bist gesund. Das bedeutet, es ist der Sheriff. ER hat die Frauen entführt. Nun wollte er mich mitnehmen! So MUSS es einfach sein!" er klang verwirrt, selbst nicht vollständig überzeugt von seinen Worten.

Ruckartig gingen alle Köpfe am Tisch hoch.

James erhob sich vom Tisch, trat auf Noah zu und ergriff ihn bei den Schultern:

„Wie bitte?" fragte er aufgeregt: „Wovon sprichst du? Was ist passiert?"

Noah nahm Platz, berichtete, was gerade vorgefallen war und schloss mit den Worten:

„Der Sheriff hat versucht, mich hinters Licht zu führen, indem er mir die Lüge von Christians Verletzung erzählt hat. Er wollte mich fortlocken! Das beweist es doch, oder?"

Er blickte in verwirrte Gesichter. Dann folgte ein aufgeregtes Stimmengewirr, über das sich schließlich Kathryn, lauter als alle Anderen erhob und verwirrt fragte:

„Welchen Grund sollte der Sheriff haben, so plötzlich, hinter uns her zu sein? Was soll das?"

„Wenn ich es recht bedenke, hat er sich in letzter Zeit mehr als auffällig verhalten." erwiderte James ein wenig kleinlaut: „Ich wäre niemals auf ihn gekommen, aber es macht durchaus Sinn, dass er etwas so Verrücktes tut. Er wirkte zuletzt sehr verwirrt, aufgebracht und hat sich überaus untypisch verhalten. Ich habe keine Erklärung für die Ursache, aber andererseits seid ihr ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Ist es da nicht naheliegend, dass er sich als erstes auf euch einschießt, in einem Moment, da er den Verstand verliert?"

Es entstand ein Schweigen.

Schließlich fragte James ratlos in die Runde:

„Und was machen wir nun?" Sich selbst eine Antwort gebend, weil es sonst keiner tat, fügte er hinzu: „Mir fällt kein Ort ein, an dem ihr euch verstecken könntet und an dem ihr wirklich sicher wärt. Ich schlage deshalb vor, dass ihr einfach genau hier im Haus bleibt. Alle die schießen können, sollten sich bewaffnen, falls er versucht, ins Haus zu gelangen. Niemand geht hinaus. Ihr werdet dies hier in eine Festung verwandeln."

„Heißt das, du willst darauf warten, dass Snyder zu uns kommt?" fragte Kathryn ungläubig.

James schüttelte langsam den Kopf:

„Nein, ICH werde da hinaus gehen und ihn suchen! Aber IHR werdet hierbleiben!"

„Ich gehe mit dir!" verkündeten Joe und Tiny im selben Moment:

„Kommt nicht in Frage!" erklärte James entschlossen: „Ihr helft, das Haus zu sichern! Ich gehe allein!"

„Spinnst du?" fragte Joe entrüstet und Kathryn fügte hinzu:

„Das kommt nicht in Frage James. Es ist zu gefährlich! Jemand wird dich begleiten."

James erhob sich und seine Freunde sahen einen Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie bislang nicht von ihm kannten.

Laut und donnernd erwiderte er:

„Ich werde NIEMANDEN mitnehmen! Ich bin der Deputy, verdammt nochmal! Es ist meine Aufgabe, euch zu beschützen und Snyder aufzuhalten. Meine allein, kapiert?" Er stieß ärgerlich die Fäuste in seine Hosentaschen und wendete er sich zum Gehen. Joe und Tiny folgten ihm dennoch und so drehte James sich noch einmal energisch um und rief:

„Ich meine es diesmal vollkommen ernst. Ihr MÜSST hier bleiben und euch schützen. Es ist sicherer so für uns alle." Sanfter fügte er hinzu: „Noch bringt Snyder mich offenbar nicht mit euch in Verbindung. Er wird mir also wahrscheinlich gar nichts tun wollen und ich kann mich ihm unbeschadet nähern. Vertraut mir bitte in dieser Sache!"

Tiny nickte:

„Einverstanden! Aber sei um Himmels Willen vorsichtig!" erwiderte er düster.

Joe trat vor und umarmte James fest:

„Wehe, du kommst nicht heil zurück!" murmelte er und drückte seinem Freund ein Kuss auf die Wange.

James erwiderte die Umarmung und versprach:

„Ich werde mein Bestes tun." und an alle gewandt fügte er hinzu: „Passt gut auf euch auf!"

Es klang wie letzte Worte, dachte James erschrocken. Dann verließ er eilig die Küche.

Seine Freunde blickten ihm nervös hinterher.

Lediglich Kathryn folgte ihm mit den Worten:

„Ich bringe dich noch zur Tür, James!"

Am Eingang angekommen nahm sie seinen Arm, drehte ihn zu sich um und blickte ihn schweigend an. Dann schloss sie ihn unvermittelt in die Arme und küsste ihn lange.

James war anfänglich wie erstarrt, doch dann öffnete er die Lippen und erwiderte den Kuss:

„Komm' bitte zurück zu mir!" flüsterte Kathryn schließlich: „Ich will nie wieder einen Liebhaber beerdigen müssen!"

James war zu perplex, um darauf zu antworten. Er nickte bloß und dann trat er aus der Tür.

Der Vorsprung des Jungen war zu groß gewesen. Snyder hatte ihn nicht einholen können. Wohin er gelaufen war, war hingegen nicht schwer zu erraten. Doch dahin würde er ihm nicht folgen; nicht jetzt, allein und am helllichten Tag. Er brauchte eine Strategie. Wenn er nur einen treuen Gefolgsmann hätte und diese schwere Bürde nicht allein tragen müsste. Doch er konnte niemandem mehr trauen. Diese Verschwörung hatte bereits zu weite Kreise gezogen. Der Sheriff kehrte zurück in das Department, um sich zu sammeln.

„Ich fing schon an mich einsam zu fühlen, Sheriff!" rief Carmicheal ihm von hinten aus dem Zellentrakt zu:

„Ruhe! Ich muss mich konzentrieren!" brüllte Snyder zurück und ließ sich matt auf den Stuhl seines Schreibtischs sinken. Er stützte den Kopf in seine Hände und schloss für einen Moment die Augen.

Die Tür des Departments öffnete sich und Snyder schreckte hoch.

War er etwa eingeschlafen?

Ja, offensichtlich!

Panik überfiel ihn.

Wie lange war er ausgeschaltet gewesen? Minuten? Stunden? Oder einen ganzen Tag lang?

Nein so lange konnte es nicht gewesen sein, draußen war es noch hell, er fühlte sich noch immer abgrundtief erschöpft und die Augen brannten ihm. Er rieb sie, um die Schlieren zu vertreiben und zu sehen, wer gekommen war.

Es war sein Deputy, stellte er verdrießlich fest; wie immer mit diesem typischen, lammfrommen Gesichtsausdruck, als könnte er kein Wässerchen trüben. Und dabei konnte Snyder den Gestank der schwarzen Hure beinahe noch an ihm riechen.

Doch die befand sich nun in seiner Gewalt, erinnerte er sich grinsend. Wusste Jimmy wohl davon? Wenn ja, dürfte es ihm wohl kaum gefallen:

„Hallo Sheriff! Sind sie wieder gesund?" fragte Jimmy harmlos, doch in seinem Blick lag etwas Forschendes: „Sie sehen gar nicht gut aus. Müde irgendwie?"

„Kümmere dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten, Junge!" forderte der Sheriff übellaunig.

Er musste den Kerl dringend loswerden. Er störte seine Gedanken. Und wer wusste schon, was er vorhatte. Vielleicht wollte er ihn ausschalten, ehe er sein Werk vollenden konnte. Snyder wusste ja nicht, wie tief Jimmy in dieser Sache mit drinsteckte. Kurz überlegte er, seine Waffe zu ziehen und einfach abzudrücken, doch das würde er niemandem erklären können, wurde einem vernünftigen Teil seines Gehirns klar. Er hatte keine Beweise für Jimmys Verrat. Und andererseits: Vielleicht war seine Seele ja auch noch zu retten, wenn man ihn erst mal dem Einfluss des Bösen entzogen hatte?

James nahm gegenüber des Schreibtischs Platz und musterte den Sheriff. Dieser starrte aus gereizten, geröteten Augen zurück:

„Sie sollten wirklich nachhause gehen und sich eine Weile hinlegen, Sheriff!" bemerkte James: „Sie sehen aus, als hätten sie dringend ein wenig Schlaf nötig!"

Snyder sprang auf, beugte sich über den Schreibtisch und brüllte bedrohlich:

„Das hat dich nicht zu interessieren, Jimmy. Du gehst mir verdammt nochmal auf die Nerven. Warum verschwindest du nicht einfach, nimmst dir einen freien Tag, oder was auch immer. Ich komme hier allein klar!"

Jimmy erhob sich stirnrunzelnd, machte noch eine kurze Runde durch den Zellentrakt und das restliche Department und zur Überraschung des Sheriffs folgte der Deputy daraufhin seiner Aufforderung zu gehen.

Snyder blickte ihm misstrauisch hinterher.

Es gab nun wirklich keinen Zweifel mehr daran, dass der Sheriff nicht mehr er selbst war, dachte James beunruhigt. Er litt offensichtlich an Schlafmangel, hatte möglicherweise auch Fieber, so wie er schwitzte und er war noch viel unbeherrschter als gewöhnlich.

Eine sehr gefährliche Kombination!

James hatte sich davon überzeugt, dass sich die Frauen nicht im Department befanden, also war der nächste logische Schritt, sie im Haus des Sheriffs zu suchen.

Carmichael hatte glücklicherweise noch immer in seiner Zelle gesessen, doch James hatte kein gutes Gefühl dabei gehabt, die beiden Wahnsinnigen gemeinsam zurückzulassen. Wer konnte schon sagen, wozu sie sich am Ende noch gegenseitig anstifteten. Andererseits gab es auch nichts, was er in diesem Augenblick dagegen unternehmen konnte.

Zeit, seine Trumpfkarte zu spielen, dachte Carmichael grinsend bei sich und rief zum Sheriff hinüber:

„Es gibt wohl Ärger im Paradies, wie? Sie und der Deputy vertragen sich im Augenblick nicht mehr so gut, wie es scheint! Ist es, weil er sich mit den Huren drüben im roten Haus unter einer Decke steckt?" Carmichael lachte anzüglich und fügte hinzu: „Sogar wortwörtlich, wenn sie verstehen, was ich meine!"

Der Kopf des Sheriffs ging ruckartig nach oben. Was hatte Carmichael da gerade gesagt? Was wusste er über diese Sache?

Snyder erhob sich von seinem Platz und ging hinüber in den Zellentrakt.

Wenn er ehrlich war, musste James zugeben, dass er keine Ahnung hatte, was er als nächstes tun sollte. Der Sheriff, sein Vorgesetzter, bewaffnet mit seiner Dienstwaffe hatte offenbar den Verstand verloren. Sein Hass richtete sich gegen seine Freunde, von denen er einige an einem unbekannten Ort gefangen hielt. 'Wenn sie noch lebten!' flüsterte plötzlich eine kleine, gemeine Stimme in seinem Kopf, die er bislang hartnäckig ignoriert hatte. Das Blut wich aus seiner Körpermitte und sackte ihm in die unteren Extremitäten.

Ihm wurde eiskalt.

Melodys markantes, dunkles, schönes Gesicht tauchte vor seinem geistigen Auge auf; die zärtlichen, schlanken und doch kraftvollen Hände, der Körper, der den seinen in den letzten Monaten in so vielen Nächten gewärmt hatte.

Vielleicht war all dies nicht mehr?

Vielleicht hatte der Irre ihr Licht für immer ausgelöscht, hatte darüber hinaus Mia, Lois und Sam ihre Mutter genommen und auch Shy und Justine Carpenter getötet?

Vielleicht kam er ganz einfach zu spät?

Die Panik lähmte ihn einen Moment lang. Er vergaß zu atmen und seine Muskeln krampften sich zusammen, doch schließlich straffte er sich und besann sich wieder. Diese Gedanken würden ihn nicht weiterbringen. Nur wenn er in Bewegung blieb, konnte er irgendwem von Nutzen sein. Er atmete tief durch und lief los. Er wusste nun, was sein nächstes Ziel sein musste!

Am Haus des Sheriffs angekommen, schaute James zunächst in die Fenster, doch er stellte fest, dass die Vorhänge allesamt zugezogen waren. Plötzlich hatte er die Hoffnung, der Sheriff hatte es ihm tatsächlich so leicht gemacht und die Frauen seien in seinem Haus versteckt, doch als er eintrat, fand er dort nur eine einzige Person, Lydia Snyder, mit schreckensbleichem, verweintem Gesicht, gefesselt an einen Stuhl. Der Deputy löste vorsichtig den Knebel und die Fesseln der Frau, welche ihm daraufhin dankbar und schluchzend um den Hals fiel:

„Er ist komplett verrückt geworden!" stieß sie aufgebracht hervor.

James nickte:

„Ich weiß!" erwiderte er und tätschelte sanft ihre Schulter: „Ich habe ihn gesehen! Können sie mir sagen, was mit ihrem Mann passiert ist? Was treibt ihn bloß dazu, diese Dinge zu tun?"

Lydia Snyder blickte den jungen Mann ratlos an. Dann stotterte sie:

„Er muss es herausgefunden haben,...dass...dass ich ihn verlassen will....dass ich mit Madame Carpenter gesprochen habe...ich weiß nicht wie. Er hat sie eine Dämonin genannt."

James mahlte mit den Kiefern:

Das sah diesem alten Bastard ähnlich, dachte er bitter. Anstatt sich einzugestehen, dass er ein mieser Ehemann gewesen war und dass seine Frau es deshalb nicht länger bei ihm aushielt, musste natürlich irgendetwas völlig anderes schuld sein; nämlich Dämonen in Menschengestalt!"

Darum also das Ganze?

Darum mussten seine Freunde leiden, um ihr Leben fürchten oder waren vielleicht schon tot?

James fühlte eine mörderische Wut!

Der Sheriff hatte Carmichael genau zugehört und mit einem Mal begriff er, dass der Mann wohl seine einzige Hoffnung war. Bob Carmichael hatte schon lange vor allen anderen begriffen, was mit den Leuten im roten Haus vorging, doch niemand hatte ihm geglaubt.

Er war offenbar auch auserwählt, ebenso wie Snyder selbst, das Böse auszumerzen und er hatte es bereits versucht; in der Nacht vor einigen Monaten, als er die schwarze Hure umzubringen versucht hatte:

„Ich habe ihr wahres Gesicht gesehen, Sheriff!" flüsterte Bob eindringlich: „Sie hatte die Fratze eines Dämonen. Ich hatte mein Messer dabei und ich wusste, ich muss ihr ein Ende bereiten. Doch der Dämon war stärker, als ich geglaubt habe. Die Hure hat überlebt und MICH hat man ins Gefängnis gesperrt Ich konnte mich niemandem anvertrauen, Sheriff. Bis jetzt! Zusammen können wir es schaffen. Wir werden die Teufelsbande besiegen, richtig?"

Snyder nickte andächtig. Mit einem Mal war er davon überzeugt, das dieser Mann reinen Herzens war. Er zückte den Schlüssel zur Zelle:

„Bring dein Werk zuende, Carmichael."sagte er feierlich: „Die schwarze Hure; sie ist in dem Stollen, bei der Indianerin und den anderen Frauen. Hol' sie dir!" Dann öffnete er die Zellentür:

„Ich werde sie nicht enttäuschen, Sheriff!" versicherte Bob aufrichtig.

Er verließ das Department mit dem Wolf an seiner Seite. Er lachte, lachte und lachte. Nur ein kleiner Zwischenstopp im Wald, um seine Ausrüstung zu holen und in weniger als einer Stunde würde sie endlich ihm gehören. Rausch und Erregung überschwemmten ihn mit der Wucht einer Flutwelle.

Der Sheriff war vielleicht ein Idiot, aber er war nützlich.

Gottes Wege waren wirklich unergründlich. Er hatte einen Verbündeten, von dem er keine Ahnung gehabt hatte. Nun wurde Snyder ein wenig leichter ums Herz. Er legte sich in einer der Zellen auf eine Pritsche, um sich endlich ein wenig auszuruhen.

James brachte die erschöpfte, verzweifelte Lydia Snyder hinüber ins rote Haus und berichtete dort, was er erfahren hatte. Leider hatte auch die Frau des Sheriffs keine Ahnung, wo Snyder seine Gefangenen versteckt halten mochte.

Wo sollte er nun seine Suche fortsetzen?

Vor seinen Freunden versuchte er, sich seine Ratlosigkeit und Furcht nicht anmerken zu lassen. Wenn die Frauen noch lebten, so überlegte James, würde Snyder früher oder später zu ihnen zurückkehren. Dann würde er ihm heimlich folgen, beschloss er.

Es war das Einzige, was ihm einfiel.

Als er das Haus seiner Freunde verlassen hatte und wieder allein war, schluckte er, um die Tränen die sich ihren Weg bahnen wollten, zurückzudrängen. Noch mehr, als je zuvor in seinem Leben fühlte er sich mit einem Mal wie ein kleiner Junge, der lediglich so tat, als könnte er erwachsene Entscheidungen treffen.

Zurück beim Sheriffsdepartment atmete James tief durch und linste unauffällig durch ein Fenster. Snyder saß nicht mehr an seinem Schreibtisch. Leise trat er ein und wurde des Schnarchens gewahr, dass aus dem Zellentrakt kam. Er schlich sich nach hinten und es traf ihn beinahe der Schlag: Der Sheriff schlief tief und fest und Carmichaels Zelle war leer!

Dem Deputy wurde kurz schwarz vor Augen.

Er knickte in den Knien ein und musste sich an den Gitterstäben einer Zelle festhalten, um nicht zu Boden zu gehen. Durch tiefe Atemzüge versuchte er wieder ein wenig zur Ruhe zu kommen. Er starrte auf den Sheriff hinab und abgrundtiefer Zorn ergriff ihn. Er packte den schlafenden Sheriff am Hemdkragen, schüttelte den Erwachenden und brüllte:

„Sie haben den irren Mörder freigelassen? Wie verrückt sind sie eigentlich, verdammt nochmal? Wo sind die Frauen? Wo haben sie sie versteckt. Ist er jetzt bei ihnen? Sprechen sie!"

James Stimme wurde schrill und verzweifelte Tränen liefen ihm über das Gesicht. Schließlich sackte James in sich zusammen, das Gesicht in die Hände vergraben.

Für einen kurzen Moment gab er auf.

Und er sah die Faust nicht kommen, die ihn niederstreckte.

Carmichaels Atem ging schneller, als er den Stollen betrat. Er hatte die Lampe bei sich, die Snyder für ihn am Höhleneingang zurückgelassen hatte und seine kleine Tasche.

Er hatte es gewusst! Wenn er nur Geduld hätte, dann käme er auch ans Ziel, so, wie der Wolf es ihm versprochen hatte!

Doch nun war es beinahe schon zu perfekt?

Es hatte nur ein paar gut platzierter Täuschungen und Halbwahrheiten bedurft und der irre Sheriff hatte ihm die Zellentür aufgeschlossen.

Mehr noch, er hatte SIE bereits für ihn eingefangen und gut verschnürt abgelegt.

Er würde keinerlei Arbeit mehr haben, sondern ausschließlich das Vergnügen.

Er grinste breit.

Als die Tür aufgegangen war, hatte er kurz darüber nachgedacht, den Sheriff auf der Stelle zu töten, doch auf der anderen Seite konnte er ja nicht wissen, ob er ihm nicht noch nützlich sein würde.

Nach einer Weile fand Bob endlich den Ort im Stollen, wo der Sheriff die Frauen gefangen hielt. Er leuchtete mit der Öllampe in die Gesichter und sein Grinsen erstarb: Es war die falsche Schwester, die hier vor ihm lag!

Er gab ein unwilliges Knurren von sie und trat gegen einen Felsen.

Die Gefangenen, alle außer Shy, waren zuvor in leichten Schlaf gefallen, doch sie waren erwacht, als sie die sich nähernden Schritte hörten. Als ihre Augen sich an das Lampenlicht gewöhnt hatten und sie erkannten, wer ihnen da einen Besuch abstattete, entfuhr jeder der vier Kehlen ein entsetzter Schrei.

Carmichael lachte tief und unheimlich und es hallte an den Stollenwänden wieder. Vielleicht war das hier doch keine vollkommene Zeitverschwendung? Vier Frauen, gefesselt, wehrlos und starr vor Angst bei seinem Anblick?

Er hatte ja keine Eile.

Er konnte ausgiebig mit ihnen spielen, und das, was am Ende von ihnen übrig war würde er IHR als Brautgeschenk mitbringen.

Er trat an jede der Frauen einzeln heran und schaute sie sich ausgiebig an, ehe er bei dem falschen Zwilling in die Knie ging und schnurrend fragte:

„Du willst wissen, was deine Schwester gefühlt hat, richtig?"

Carmichael ließ sich rittlings auf die, am Boden liegend gefesselte Melody nieder und fuhr fort:

„Nun wirst du es erfahren!"

Melody wand sich verzweifelt, versuchte den Mann loszuwerden, blickte sich links und rechts nach ihren Mitgefangenen um, doch keine von ihnen konnte sie retten. Im spärlichen Lampenschein sah sie das Gesicht Carmichaels, gierig, lüstern und ohne Erbarmen. Sie wusste, für ihn war sie nicht mehr, als eines der bemitleidenswerten Tiere, die er gefoltert und getötet hatte; im besten Fall ein wenig amüsanter. Und er würde ihr nun antun, was er Margarete bereits zugefügt hatte. Nur würde er dieses Mal wohl besser darauf achten, dass sein Beutetier am Ende auch tatsächlich tot wäre. Sie murmelte ihm Verwünschungen zu und zappelte in seinem Griff, doch er nagelte sie mit seinem Gewicht und seiner Körperkraft am Boden fest:

„Wehr dich doch nicht!" flüsterte er und kam mit seinem Gesicht sehr nah an das ihrige. Sie hasste seinen Körpergeruch. Auf eine sehr animalische, instinktive Weise verriet er ihr alles, was sie wissen musste; dass er böse war, ein Dämon und dass sie alles tun musste, um von ihm fortzukommen! Doch das war die eine Sache, die ihr absolut unmöglich war.

Melody hatte einen metallischen Geschmack im Mund.

Sie saß in der Falle.

Sie wusste das und er wusste es auch.

Und er genoss es!

Ihr Ausgeliefertsein, ihre Todesangst, sein Publikum, die ganze Szene.

Er zog ein Messer aus einer mitgebrachten Tasche, ließ es kurz im Lampenschein aufblitzen, damit sie es sehen konnte und legte es dann dicht neben ihrem Kopf ab:

„Das ist für später!" erklärte er. Dann öffnete er seine Hose und schob ihr Kleid hoch.

Melody drehte den Kopf weg, um ihn wenigstens nicht riechen oder anschauen zu müssen. Sie schwitzte. Der Stollen war feucht, heiß, dunkel und jedes Geräusch wurde endlos von einer Wand zur nächsten geworfen wie hektisches Geflüster.

Plötzlich glaubte Melody hinter Carmichael eine Bewegung wahrzunehmen. Sie strengte ihre Augen an, um in der Finsternis etwas zu erkennen. Sie glaubte schon, es sich bloß eingebildet zu haben, als sie plötzlich die Umrisse von Shy erkannte, die einen großen Stein in beiden Händen über dem Kopf hielt.

Während die anderen geschlafen hatten, hatte sie es irgendwie geschafft, durch beständiges Reiben an einem scharfen Felsvorsprung ihre Fesseln ganz langsam zu durchtrennen. Ihre Handgelenke hatten dabei einigen Schaden genommen und Blut tropfte von ihnen herab.

Shy war hinter Carmichael getreten, hielt ihren Stein fest in beiden Händen und holte aus. Doch durch irgendetwas war Carmichael aufmerksam geworden, eventuell durch Melodys Blick, dachte sie kurz.

Aber instinktiv wusste sie, dass es etwas anderes gewesen war.

Er hatte das Blut gewittert, wie ein Raubtier!

Carmichael grapschte nach seinem Messer, wandte sich, immer noch auf Melodys Bauch hockend blitzschnell um und versuchte, dem Hieb auszuweichen, dennoch traf der Stein ihn seitlich an der Schläfe.

Einige warme, klebrige Tropfen trafen Melody im Gesicht- sein Blut!

Carmichael ließ nun gänzlich von ihr ab, rappelte sich ein wenig benommen auf und ging auf Shy los. Er holte mit dem Messer aus, doch Shy hatte immer noch ihren Stein, von dem die Waffe abprallte und irgendwo in der Dunkelheit scheppernd zu Boden fiel. Carmichael machte einen Satz nach vorn, sprang Shy an, brachte sie damit zu Fall und entwaffnete sie gleichzeitig. Melody wand sich, um zu erkennen, was vor sich ging. Carmichael hockte nun auf Shy und würgte sie.

Es gab nicht viel, was die winzige Frau dem starken Kerl entgegensetzen konnte. Melody robbte sich Stück für Stück an die beiden heran.

Vielleicht konnte sie sich ja mit dem ganzen Körper gegen ihn werfen und irgendetwas ausrichten. Vielleicht konnte sie nach ihm treten.

Vielleicht gab es irgendetwas, was sie tun konnte.

Doch dann wurde ihr bewusst, sie kam zu spät. Shy hatte bereits aufgehört zu zappeln und rührte sich nicht mehr. Und Carmichael wandte sich ihr nun wieder grinsend zu, um fortzusetzen, wobei er zuvor so unhöflich gestört worden war.

Der Sheriff erhob sich und blickte ohne jede Gefühlsregung auf Jimmy hinab, der reglos am Boden lag. Dann stieg er über dessen Körper hinweg und verließ das Sheriffsdepartment. Er wusste selbst nicht, wohin er nun wollte, bis er plötzlich vor seinem eigenen Haus stand. Er trat ein und stellte fest, dass Lydia fort war.

Wahrscheinlich hatte die Dämonin sie zu sich gerufen, also machte er sich wieder auf den Weg.

***

Plötzlich war hellichter Tag. Shy blickte sich erstaunt um. Die Landschaft um sie herum war ihr unbekannt. Und da waren Leute, viele Leute! Sie hörte das Murmeln zahlloser Stimmen, doch erkennen konnte sie im gleißenden Sonnenlicht bislang noch niemanden. Sie wusste nicht, ob sie näher treten sollte, doch dann wurde sie gewahr, dass jemand auf sie zu kam. Sie erkannte ihn zunächst nicht, bis er unmittelbar vor ihr stand, doch dann war sie zutiefst überrascht, wenn auch, zu ihrer eigenen Verwunderung, überhaupt nicht ängstlich?

Die Person, die auf sie zu getreten war, war ihr Ehemann, der keinen Tag älter zu sein schien, als in jenem Augenblick vor vielen Jahren, als sie ihn getötet hatte. Seine Kehle, in welche sie damals das Messer gestoßen hatte, war unversehrt.

Er lächelte?

So freundlich und gütig hatte sie sein Gesicht niemals gesehen.

Er nahm ihre Hand und sie ließ es geschehen.

Mit einem Mal tauchten hinter ihm noch zwei weitere Gestalten auf und Shy erkannte in ihnen die vertrauten Umrisse ihrer Eltern.

Und auch auf ihren Gesichtern las sie nichts weiter als Liebe und Vergebung!

Mit einem Mal fühlte sie einen Frieden, den sie zuvor niemals gekannt hatte. Seltsamerweise sprach niemand mit ihr, nicht mit den Lippen zumindest. Und dennoch wusste Shy ganz genau, was sie ihr mitteilen wollten. Als kämen ihre Gedanken; die ihres Mannes und ihrer Eltern und auch die der vielen anderen Menschen in fern und nah von demselben Ort und seien für jeden zugänglich.

***

Als der Sheriff in den Stollen zurückkehrte, wo er seine Gefangenen zurückgelassen hatte, erblickte er als erstes das nackte Hinterteil von Carmichael und grobe Hände, die gewaltsam versuchten, die Schenkel der schwarzen Hure zu öffnen.

Unbeteiligt betrachtete er die Szene einen Moment lang, als handele es sich um eine Vorstellung im Theater, welche ihm zu Ehren gegeben wurde.

Snyder blickte sich seelenruhig im Stollen um. Von Lydia keine Spur. Seine Augen verengten sich.

Carmichael wurde sich der Anwesenheit des anderen Mannes bewusst und hielt einen Moment lang in seinem Treiben inne, wandte sich um und fragte mit geschürzten Lippen und einem schmutzigen Grinsen:

„Wollen sie sie auch, wenn ich mit ihr fertig bin, Sheriff? Ich kann sie auch später noch töten!"

Dann wandte er sich wieder seinem Opfer zu.

In den Blick des Sheriffs kehrte wieder ein wenig Wachheit zurück.

In seinen Eingeweiden machte sich Ekel breit.

Nein dieser Mann war kein Auserwählter! Er hatte ihn bloß getäuscht!

Snyder zog seine Waffe.

Er entsicherte sie.

Er zielte.

Er drückte ab.

Der Schuss donnerte los und hallte endlos an den Stollenwänden wieder. Carmichaels Kopf flog mit einem Ruck nach vorn. Etwas spritzte gegen die Felswände und Bob Carmichael brach leblos auf Melody zusammen.

Der Sheriff legte den Kopf schief und betrachtete die Szene noch einmal genau. Die Frauen starrten ihn mit aufgerissenen Augen an.

Snyder steckte die Waffe wieder in ihr Holster und schlurfte davon.

***

Shy wandte sich um und entdeckte plötzlich hinter sich jemanden, der gerade noch nicht dagewesen war. Er war einfach so aus dem Nichts aufgetaucht, wie es schien. Am Boden unter einem kleinen Bäumchen saß ein Junge von etwa sechs Jahren. Er spielte mit einem Wolfswelpen und streichelte zärtlich dessen Fell. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, doch sie ahnte, wenn er sie nun anblickte, würde seine Iris silbrig schimmern.

Da hob der Knabe den Kopf und seine Augen waren angstvoll geweitet und dunkelgrau. Sie kniete sich neben ihn und zog seinen Kopf an ihre Brust:

„Nun wird alles gut! Du darfst dich nun endlich ausruhen, mein Junge!" sandte sie in seinen Kopf.

***

Carmichaels Messer war beim Kampf mit Shy direkt neben Regines Händen gelandet. Keiner hatte auf sie geachtet in all' diesem abscheulichen Durcheinander und nun war es ihr gelungen, ihre Fesseln durchzuschneiden. Sie riss sich den Knebel aus dem Mund und sprang auf. Tausend Nadeln stachen in ihren Händen und Füßen, als das Blut in sie zurückkehrte. Regine achtete nicht darauf und rappelte sich auf. Sie riss Carmichaels Leiche von Melody herunter und legte ihr das Messer in die Hand. Dann stürzte sie auf Shy zu und versuchte an ihrem Hals einen Puls zu fühlen.

Nichts!

Regine geriet in Panik:

„Nein, nein, nein!" keuchte sie: „Du bist nicht tot! Du darfst nicht tot sein!" Ihre Stimme schwoll an und war bald ein panisches Brüllen. Regine hatte Shys leblosen Körper am Kragen gepackt und begann ihn zu schütteln. Sie weinte und flehte und schließlich begann sie, mit Fäusten auf ihren Brustkorb einzuprügeln.

Etwas packte Shy von hinten grob am Kragen und riss sie mit sich. Alles versank in Schwärze.

Sie öffnete die Augen.

Die Sonne, die Landschaft, die Menschen waren verschwunden. Sie lag am Boden eines feuchten Stollens und Regine war über sie gebeugt; die Augen erschrocken geweitet:

„Warum schlägst du mich, Schwester?" fragte Shy mit heiserer Stimme.

„Du warst tot!" erklärte Regine tonlos.

„Unsinn!" erwiderte Shy: „Ich lebe! Das siehst du doch! Aber ich hatte einen wirklich seltsamen Traum!"

Regine lachte und weinte zur gleichen Zeit. Sie zog Shy fest an sich und vergrub ihr Gesicht an ihrer Schulter:

„Mädchen, putz dir die Nase!" forderte Shy: „Ich will deinen Rotz und deine Tränen nicht an meinem Kleid!"

Regine lachte laut auf.

Inzwischen war es Nacht geworden. Sheriff Snyder nahm einen großen Handkarren, welcher vor Petes Fine Goods stand, packte die Griffe und schleuderte ihn gegen die Schaufensterscheibe, welche mit einem lauten Klirren zu Bruch ging, wodurch die Stille der späten Stunde jäh zerrissen wurde. Der Sheriff kletterte durch das Fenster, wobei er sich an ein paar, im Rahmen verbliebenen Scherben an der linken Hand verletzte.

Snyder spürte es kaum. Er hatte eine Mission zu vollenden. Sein Auftrag kam von höchster Stelle! GOTT wollte, dass er diese Stadt endlich von dem widerlichen Geschwür befreite, welches Millers Landing befallen hatte, ohne dass irgendwer es mitbekommen hatte.

Nicht einmal der Reverend der Stadt ahnte, was hier, ja was gar unter seinem eigenen Dach vor sich ging. Der Teufel war sehr raffiniert vorgegangen, hatte sie alle eingewickelt und getäuscht.

Nur er selbst besaß noch seine Wachsamkeit.

Sicher, er hatte sich kurzfristig von Carmichael täuschen lassen und das war ein Rückschlag gewesen. Doch der Teufel war nun einmal gerissen und das war nur ein Grund mehr, seine Mission ohne Zögern und Rücksicht aus Verluste zu vollenden.

Er musste die Reinigung vornehmen, die Reinigung durch die Flammen!

Der Sheriff blickte sich im Ladeninneren um, fand wonach er gesucht hatte und schleppte alles hinaus, um es auf den Handkarren zu laden. Dann machte er sich auf den Weg. Sein erstes Ziel war nur wenige Schritte von hier

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top