Der Regen fällt auf meinen Körper, als wir durch den Wald huschen. Nicht weit von der Küste entfernt befindet sich ein Dorf. Es ist gut versteckt im Wald und schwer zu erreichen, dafür aber eines der wenigen Dörfer die nicht von Werwölfen kontrolliert werden. Es war sogar sicher. Aber leider war es das. Jetzt wurden viele solcher Städte und Dörfer überfallen und dieses Dorf ist das letzte. Bei den anderen gab es kaum Überlebende und vor wenigen Stunden ist ein Hilferuf bei uns eingetroffen. Nun versuchen wir so schnell wie möglich zum Dorf zu kommen und zu helfen damit nicht auch dieses Dorf dem Erdboden gleichgemacht wird. Sehr gute Freunde von mir wohnen dort. Ich hoffe sie leben noch. Der Weg ist eng, dunkel und nass, oft müssen wir mit unseren Schwertern das Dickicht zerschlagen damit wir vorankommen. Nach Stunden des Weges sind wir endlich angekommen.
Wir sind zu spät.
Die Werwölfe haben alles zerstört. Die Überreste der Häuser brennen und überall liegen Leichen und ich glaube das hier das ganze Dorf liegt. Von den Alten bis hin zu Säuglingen. Wir teilen uns auf und durchkämmen das Dorf. Ich sehe viele bekannte Gesichter, die alten vor denen ich viel Respekt hatte, die Erwachsenen mit denen ich mal gelebt habe, die Kinder mit denen ich gespielt und denen ich viele Dinge beigebracht habe. Da erblicke ich sie, das Mädchen welches ich geliebt habe wie eine Tochter. Sie hält einen kleinen Säugling im Arm, ihre kleine Schwester. Sie liegt in einer Blutlache. Ich knie mich vor ihr hin und nehme dem Mädchen das Baby aus dem Arm. Es ist unverletzt und lebt noch. Als ich es aus den Armen des Mädchens entferne, bewegt sie sich. Erst bin ich geschockt. Wie kann sie noch leben? Der Überfall ist schon Stunden her. Dann realisiere ich erst was los ist. Sie lebt! Dieses kleine Mädchen ist viel zu stur um zu sterben. Ein Glücksgefühl durchströmt mich und ich muss lächeln. Wir können sie noch retten. “Ich habe eine Überlebende gefunden. Sie braucht dringend einen Heiler.“ Rufe ich. Sie wird es schaffen, das weiss ich.