11. Rot trifft Blau
Etwas unwohl läuft Nori an Laito's Arm eingehackt mit ihm durch den Saal, neugierige Blicke liegen ab und an auf ihr, was wohl eher an dem violetten Kleid liegt welches Kanato für sie genäht hat. Sie schaut nur gerade aus und versucht auf den hohen Schuhen, welche zu ihrer Bekleidung gehören, das Gleichgewicht zu halten.
Die anderen haben sich schon im Ballsaal verteilt und reden mit den unterschiedlichsten Personen, bis auf Ayato und Yui, welche mit Nori und Laito weiter gegangen sind, dem blonden Mädchen hatten sie nur ein schlichtes hellblaues Kleid gekauft.
Lange bleiben die vier aber nicht unentdeckt, denn der Vampirkönig kommt auf sie zu "Ein neues Gesicht", lächelt er und bleibt direkt vor Nori stehen, welche den Griff um Laito's Arm verstärkt und einfach weiter geradeaus schaut.
"Vater, das ist Nojiko Fujima", sagt der Hutträger mit einem herablassenden Ton.
"Es freut mich sehr eure Bekanntschaft zu machen, Mrs. Fujima", der Weißhaarige beugt sich etwas nach vorne und gibt dem Mädchen einen Handkuss, wobei sich Nori's Körper weiter verkrampft und sie immer noch schweigt. Skeptisch schaut der Vampirkönig die Blauäugige an, ehe er sich äußert "Ist alles in Ordnung mit euch? Ihr seid so schweigsam" "Nojiko ist blind und deswegen sehr schüchtern", wirft Ayato ein, der nur von seinem Vater weg will.
Wieder liegt ein skeptischer Blick auf Nori, welche aber immer noch geradeaus schaut und um Ayato's Lüge nicht auffliegen zu lassen. Nach ein paar weitern Minuten schaut Karl-Heinz zu Yui, grinst zufrieden und geht sich wieder unter die Menge mischen, während das weißhaarige Mädchen erleichtert seufzt "Das ist euer Vater? Kein Wunder das er gefürchtet wird, seine Aura würde auch den größten Bären einschüchtern", stellt sie fest und geht mit den anderen zu Subaru, welcher ihr ja zeigen muss wo Sarana's Zimmer ist.
Leise schleichen Nori und Subaru durch die Gänge des Schlosses, das Klackern von den hohen Absätzen hallt durch sie hindurch, bis die beiden Sarana's Zimmer erreichen. Das Mädchen sieht sich kurz um und findet den großen Spiegel im Ankleidezimmer, welches mit einer Tür mit dem Schlafzimmer verbunden ist.
"Mutter? Mutter bist du hier?", fragt Nori, doch bekommt keine Antwort. Erst nach ein paar Minuten taucht die Rotäugige mit einem sanften Lächeln auf "Hallo meine Kleine, wie geht es dir?" "Bis auf das ich vor Nervosität bald platze ist alles gut, aber der Ball ist unglaublich!", strahlt die Blauäugige ihrer Mutter entgegen "so viele Leute und schöne Kleider hab ich noch nie gesehen und ich möchte unbedingt noch tanzen." Sarana kichert kurz "Das kannst du auch, wenn ich das Amulett gefunden habe und zurück in den Spiegel gehe, tanzt Subaru bestimmt mal mit dir", Nori nickt knapp und legt ihre Hand auf den Spiegel "Na dann willen wir mal."
Kurz darauf schließt das Mädchen ihre Augen und die roten von Sarana öffnen sich wieder.
Die beiden Geschwister sind wieder im Ballsaal angekommen und sehen sich erst einmal nach dem Vampirkönig um, welcher auf der anderen Seite steht und sich mit wichtigen Geschäftsleuten unterhält. "Bist du dir ganz sicher, dass ich nicht mitkommen soll?", flüstert Subaru zu seiner Schwester hinüber, welche nur leicht den Kopf schüttelt "Das wäre viel zu auffällig, außerdem ist Laito eigentlich meine Begleitung und du weißt das er seine Finger nicht bei sich lassen kann." "Ja das war schon immer sein Problem...", knurrt der Weißhaarige vor sich hin, doch dies hat das Mädchen wohl nicht gemeint. "So meint ich das nicht, er ist zu neugierig, als das ich ihn mitnehmen kann. Er würde das Amulett einfach anfassen und im schlimmsten Fall sterben", korrigiert die Prinzessin ihre Aussage, wobei Subaru ein "So schlimm wäre das auch nicht", murmelt und von seiner Schwester einen Schlag auf die Schulter kassiert. "Subaru lass den Blödsinn, wir sehen uns später", meint die Rotäugige und verschwindet in der Menge, kurz schaut der Weißhaarige ihr hinterher, bevor er sich ebenfalls auf den Weg macht.
Sarana drängt sich durch die Leute, immer ihr Ziel im Auge, die Tür am anderen Ende des Saals. Allerdings ist dies etwas schwierig, da adlige Vampire zu fein sind sich einen Schritt zu bewegen und deswegen stur im Weg stehen bleib. Gerade geht es Sarana durch den Kopf, wenn sie wüssten wer die Rotäugige eigentlich ist, würden sie ihr einen Meter breiten Durchgang machen, tja als Tote hat man es eben nicht leicht.
Als es plötzlich im Saal stiller wird schaut sich die Prinzessin hektisch um, um zu sehen wo ihr Vater gerade herumläuft, doch als sie ihren Kopf zur Seite dreht und geradeaus sieht, ist es als würde die Zeit für einen Moment still stehen.
Die rubinrot funkelnden Augen der Vampirprinzessin, blicken direkt in himmelblaue, welche nur verwirrt und ungläubig zurück schauen.
Beide Augenpaare haben sich sofort wieder erkannt, auch nachdem sie so viele Jahre von einander getrennt waren.
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