Allein nur mit dir

Zuhause. Ich lag auf dem Bett in meinem Zimmer und starrte an die Decke.

Linny war nicht da. Sie war bei Tessa.

Ich überlegte, ob ich einen neuen Eintrag für meinen Blog schreiben sollte, um die Wut und die Enttäuschung, die sich in breitmachte besser ignorieren zu können. Nach kurzem Zögern ließ ich es jedoch bleiben.

Ich würde einen Eintrag schreiben, aber nicht für meinen Blog, nein, diesmal würde er nur für eine Person bestimmt sein, und zwar für mich.

Ich richtete mich auf. Zu schnell, denn sofort fuhr mir der Schmerz wieder in den Kopf und mir wurde für kurze Zeit schwarz vor Augen. Ich taumelte rückwärts gegen die Bettkante und ließ mich wieder zurück auf die hellblaue Tagesdecke fallen. Was war nur los mit mir?

Wahrscheinlich war ich einfach nur zu lange im Bett gelegen und mein Kreislauf schaffte es nicht so schnell umzuschalten. Genau. So musste es gewesen sein. Entschlossen stand ich ein zweites Mal auf und diesmal übermannte mich kein Schwindelgefühl mehr.

Immer noch ein bisschen wackelig auf den Füßen lief ich zu meinem Kleiderschrank, der gegenüber von dem Fenster stand, dass hinaus in den Garten zeigte. Ich mochte ihn, den Schrank. Er sah so schön märchenhaft und verwunschen aus mit den zwei Spiegeln, die seine Vorderseite zierten. Jetzt zur Nachmittagszeit reflektierte sich die Sonne in seinen Gläsern und warf so bunte Schatten an die Wände meines Zimmers.

Ich kniete mich auf die Holzdielen, um an die untere Schublade heran zu kommen. Unter einem Dutzend von Seidentüchern und Wollschals, fand ich es. Mein Tagebuch.

Als ich es öffnete, stieg mir ein Geruch von Kleber und Erdbeersahnebonbons in die Nase. So vertraut. Ich hatte früher oft in mein Tagebuch geschrieben und jeden Eintrag mit Aufklebern oder anderen Erinnerungsstücken geschmückt. Dann schrieb ich mit zittrigen Fingern den ersten Eintrag in diesem Jahr.

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