🌺{51} Die dekadente Gesellschaft

Langsam wurde es dunkel und die Abenddämmerung brach herein. Ich wünschte ich könnte erzählen wie schön der Garten immer aussah, wenn die roten Strahlen der Sonne darauf schienen, aber das konnte ich leider nicht mehr.

„Machst du dir etwa noch Sorgen?", fragte ich Yuki, die vor ein paar Minuten ihre Arbeitsschicht beendet hatte und nun nervös auf- und abwanderte. Im ganzen Zimmer! Sie machte mich damit auch ein wenig nervös, schließlich trug ich gerade das kaiserliche Gewand. Sollte jetzt jemand hereinkommen, wäre dies schwer erklärbar.

Yuki schüttelte als Antwort ihren Kopf, aber ich sah es ihrem Gesichtsausdruck an, dass Nichts gut war.
„Frau Oberin wird auch heute Abend unten sein. Was wenn sie sieht, dass ich nicht das Bedienstetenkleid trage und auch nicht arbeite", murmelte sie leise vor sich hin, während sie ihr schönstes Kleid aus ihrer Kiste unter dem Bett heraussuchte.

Für unsere privaten Klamotten bekamen wir nämlich nicht einmal einen Schrank, sondern mussten diese in Kisten und Koffern wegstellen. Gut, ich selbst hatte damit, sowie jede andere hier wenig Probleme, denn niemand von den Mädchen besaß hier viele Kleider. Höchstens zwei besaßen die Meisten.

„Du bist nervös!", zog ich absichtlich Yuki auf und stolzierte wir ein Pfau mit Federn an ihr vorbei. Meine Laune stieg mit jeder Minute mehr, ich konnte es kaum erwarten, Hanabi eins auszuwischen.
Das was ich in ihrer Verlobungsfeier vorhatte war nur ein Vorgeschmack dessen, was auf ihrer Hochzeit folgen würde.

„Ich bin nicht nervös!", entgegnete Yuki, „Oke,... ein bisschen vielleicht."

„Ach Yuki, mach dir nichts draus. Schau mich an, ich stehe inmitten des Bediensteten Schlafsaal in einem kaiserlichen Gewand. Ein Kleid, das teuerer ist, als manches Haus hier im Dorf."

„Du hast Recht. Was hast du eigentlich genau vor, wenn du zur Verlobungsfeier gehst?", fragte Yuki.

„Abwarten", grinste ich, „Ich bräuchte nur kurz deine Hilfe." Ich deutete auf den Schleier in der Kiste, an dem ein Diadem befestigt war.

„Könntest du mit helfen meine Haare unter dem Schleier ein wenig zu verstecken und das Diadem mir aufzusetzen", bat ich.

„Das Diadem ist wirklich schön! Golden genauso wie die Ärmel und der Schleier hat ein solch schönes weinrot!", staunte Yuki.

„Ja, reib es mir nur unter die Nase", grinste ich, schließlich konnte ich ja keine Farben sehen.
„Oh, tut mir leid", entschuldigte sie sich.

„Schon gut", entgegnete ich.

„Was machst du mit deinem Gesicht? Man erkennt doch sofort wer du bist", merkte sie an.

„Stimmt, Haben wir irgendwo Kohle?", fragte ich.

Verwundert schaute Yuki zum Kamin. „Ähm
ja", sie überreichte mir eine Kohle.

„Danke!", ich lief ins Bad und zog mir mit der Kohle oberhalb meiner Augen eine schmale Linie. Eyliner würde man in der heutigen Zeit
dazu sagen. Ebenso tupfte ich auf die Wasserlinie unter meinem Lied ein wenig die Schwärze der Kohle ab.

„Wow, das sieht ja verdammt gut aus", staunte Yuki.
Hauptsächlich Frauen aus wohlhabenden Häusern benutzten solche Mittel für ihre Schönheit.

„Trotzdem Himiko, du siehst zwar jetzt anders aus, aber man erkennt dein Gesicht dennoch", hakte Yuki nach.

„Das ist egal, vollkommen egal. Niemand würde etwas anmerken, schließlich spreche ich die Jakammen Sprache.
Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Raum und machte mich auf dem Weg zum Garten.
Früher oder später würde Yuki eh meinen Plan mitbekommen, weshalb meine Erklärung hinfällig war.

Jeder, wirklich jeder war mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt, weshalb niemand eine wohlhabend gekleidete Frau aus dem
Boteneingang rennen sah. Sobald ich draußen war, streckte ich mein Kinn gerade nach oben, nahm mit einer Hand die Spitze meines Kleides und marschierte daraufhin mit erhobener Körperhaltung zum Haupteingang.

Vor den Treppen standen je zwei Männer, die die Besucher bevor sie hineingingen begrüßten. Natürlich fragten sie jeden Einzelnen nach Namen, obwohl dies meines Empfinden nach hinfällig war. Jede Person, die an mir vorbeiging, trug etwas Wohlhabendes.
Natürlich stach mein Kleid von allen andern heraus, das bewies allein der Blick der Frauen, die mit ihren Männern an mir vorbeigingen.

„Wer sind denn Sie?", fragte mich eine etwas ältere, blonde Dame. Sie trug ein schmales Kleid, das Pelz auf ihren Schultern dekorierte.
Sie sah ein wenig wie Hanabi aus. Wahrscheinlich ihre Mutter.

„Ich bin Fürstin Rina aus Jakammen", sprach ich gelassen. Ich machte keinen Knicks oder bot meine Hand, als Begrüßung an, schließlich war ich selbst in der Identität meiner Cousine immer noch von der Hierarchie her höher als alle andern hier.

„Ach Verzeiht, mein ungehobeltes Verhalten Euch gegenüber", sie machte anerkennend eine Verbeugung, „Es freut mich, dass Sie es doch auf die Verlobungsfeier meiner Tochter geschafft haben. Kommen Sie mit mir mit. Meine Tochter freut sich sicherlich, wenn Sie Euch sieht."

Mit einer Handbewegung deutete mir die Dame an ihr zu folgen. Die beiden „Türsteher" öffneten sofort die Türen, als sie Hanabis Mutter sahen.
„Was ist mit euch Schwachköpfen los. Das ist die Fürstin, verbeugt Euch gefälligst!", schrie sie die armen Türsteher an.
Würde ich sie jetzt mit „Kaiserin" korrigieren, wäre sie wohl im Boden versunken.

So kam es, dass ich leichter, als gedacht zur Verlobungsfeier kam. Hanabis Mutter holte einen alten Mann mit Brille zu mir her und erklärte mir, dass dieser die Jakammen Sprache spricht und er mir sicherlich den ganzen Abend über für mögliche Dolmetscher-Aufgaben behilflich war.

Ich machte mir keine Mühe, ihre eigentlich nett gemeinte Geste, als Beleidigung aufzufassen, denn das war nichts anderes, als eine Andeutung, die Fürstin könne nicht so gut ihre Sprache. Sie lag damit zwar nicht hundert Prozent verkehrt, denn meine Cousine sprach überwiegend in der Jakammen Sprache und kaum in dieser, trotzdem hätte sie sich das von jemanden wie Hanabis Mutter nicht gefallen lassen.

„Danke", sagte ich nur. Der Dolmetscher machte meinen Plan perfekt.
„Warten Sie einen Moment, ich hole meine Tochter zu Euch her", sagte Hanabis Mutter. Nun schaute sie zum Dolmetscher. „Du übersetzt meinen Satz für die Fürstin mal, Ich glaube sie hat ihn nicht verstanden."

Und schon war sie Weg. Daraufhin erzählte mir der Dolmetscher das Gleiche wie die alte Dame. Ich behielt es für mich jedes Wort verstanden zu haben.

Schweigend beobachtete ich Hanabis Mutter, die zu einer kleinen Menschengruppe gegangen war. Dort standen nämlich Hanabi, Tajima und Izuna zusammen. Madara entdeckte ich weiter hinten bei Tom und Jakuro.
Niemand erkannte mich. Die vielen Blicke, die man mir zuwarf, waren eher dem Geschuldet, das sich die Nachricht „Die Fürstin von Jakammen sei hier" schnell verbreitet hatte.
Sicherlich wollten heute noch viele Adelsschichten sich mit mir unterhalten.

Hanabi schaute sofort in meine Richtung, als ihre Mutter ihr etwas ins Ohr flüsterte. Ihr Gesichtsausdruck strahlte stolz. Sofort marschierte sie mit erhobener Haltung auf mich zu. Ihr Blick fiel kurz auf mein Kleid, wodurch sich ihr Blick kurz vor Neid verfinsterte. Tja, im Gegensatz zu ihrem Kleid, dass mit meiner Schwarz-Weiß-Sicht tatsächlich wie ein Lumpen aussah, war meines eine Gottheit.

„Willkommen, Fürstin Rina von Jakammen", mit ihrem fälschlich aufgesetzten Lächeln verbeugte sie sich vor mir. Schön, Hanabi verbeugte sich vor mir.

Es überraschte mich kaum, dass sie mich nicht in der Jakammen Sprache ansprach. Sicherlich befürchtete sie ich könne ihre mangelnden Sprachkenntnisse bemerken und das wäre hier vor allen Leuten äußerst peinlich, wenn man bedenkt, dass sie damals mit den Jakammen Soldaten verhandelte, um das Dorf zu beschützen.

Von meinem Augenwinkel aus erkannte ich, dass Tajima Madara aufsuchte und anschließend zu mir deutete. Wenige Sekunden später marschierten die Beiden auch auf mich zu.

„Es freut mich Euch auf meinem Anwesen begrüßen zu dürfen, Fürstin", Tajima verbeugte sich respektvoll vor mir.

Madara tat es ihm gleich. „Fürstin", begrüßte er mich.
Hanabis Mutter gesellte sich ebenso zu unserer Gruppe. „Es ist so schön zu sehen wie dieses junge Paar, es schafft sogar die Verbindung zu den Jakammen aufrecht zu erhalten", dabei deutete sie von Hanabi, zu Madara und anschließend zu mir.

Stumm nickte ich und zwang mich zu einem Lächeln.
Die ist mindestens genauso falsch wie Hanabi, das spürte ich.

Hanabi hatte ihr Haar streng zu einem Dutt geflochten und schaute mich freundlich an.

„Ich hörte Ihr sprecht die Jakammen Sprache", fing ich urplötzlich dieses Thema an. So etwas war eher unüblich an einer Verlobungsfeier. Normalerweise wünschte man dem Paar erstmal Glück, aber ich war ja nicht zum Feiern hier.

„Ja, das tut sie, sehr gut sogar", Hanabis Mutter klammerte sich fest an dem Arm ihrer Tochter, „Sprich doch mal in dieser Sprache."

Wow, was war denn das für eine Übermutti. Sie sagte ihrer Tochter was genau sie vor mir am besten sagen musste. Ich grinste, meine Mutter hätte mich das Gespräch vorerst komplett alleine führen lassen, nur um zu sehen wie ich mich machte.

„Raey wuik yszwui", sagte Hanabi daraufhin. Ich runzelte meine Stirn unf schaute den Dolmetscher an. Er wusste genau, was ich meinte, schließlich machte Hanabis Satz wenig Sinn.
»Kommen Danken«- Mehr bedeuteten diese Wörter nicht, die sie sagte. Also war es ja nicht einmal ein Satz.

„Raey isvjl wuik yszwui brads", korrigierte der Dolmetscher verlegen Hanabi. So stimmte der Satz. »Ich möchte Euch für Euer Kommen danken«

Hanabi wurde knallrot und schaute verlegen zu Boden. „Meine Tochter ist wohl ein wenig eingerostet. Oft spricht sie in dieser Sprache nicht", rettete ihre Mutter sie.

Wenn ich also Hanabi fertig machen wollte, so musste ich ebenso ihre Mutter in Rhetorik besiegen. Nichts lieber als das.

„Eine Sache müsst Ihr mir unbedingt erklären", ich grinste amüsiert und schaute Madara an, „Ich hörte, ihr seid getötet worden. Wie kommt es also, dass Ihr nun hier vor mir steht?"

Madara kniff seine Augen zusammen. Das Thema töten war wohl sein Schwachpunkt. Vielleicht weil er dadurch an die Person denken musste, die das getan hatte.
Ich.
„Meine Verlobte Hanabi hatte mich mit einem Gebräu wiederbelebt."

„Welches Gebräu denn?", wand ich mich an Hanabi, „Entschuldigt meine Frage, aber ich bin in Heilkunde äußerst belehrt und mir ist
kein Gebräu bekannt, das solche Taten vollbringen könnte."

„Das liegt wohl daran, dass dieses Mittel einmalig ist. Die Zutaten dafür sind kostbar. Ich selbst habe es nur gekauft", entgegnete sie ohne mit einer Gestik ihre Lüge anzudeuten.

„Wo haben Sie es gekauft?", fragte ich nach.

„Bei einem Geisterbeschwörer", kam es schnell aus ihrem Mund. Dieselbe Lüge erzählte sie auch Madara und Tajima.

„Meine Tochter liebt Madara unheimlich! Sie kann ihn doch nicht sterben lassen", mischte sich ihre Mutter ein. Gott, war die nervig.

Ich ignorierte sie und widmete mich wieder an Hanabi. „Ach, Ihr wart also im Reich von Yamatai", sagte ich, schließlich wohnte der Geisterbeschwörer dort.

Mit großen Augen starrte mich Hanabi an. Sie hatte wohl keine Ahnung. „Ja war ich", log sie weiter.

„Dann tut mir das ganze für Euch verdammt Leid", ich schaute abwechselnd Madara und Hanabi an, „aber was tut man nicht alles für die Liebe."

„Was meint Ihr damit?", fragte mich Tajima und Madara gleichzeitig.

„Ja, wie jeder weiß, verlangt der Geisterbeschwörer aus Yamatai für seine Taten einen sehr hohen Preis. Das erstgeborene Kind", verlegen legte ich meine Hand vor den Mund, „Oh nein, ich wusste nicht, dass Hanabi es verschwieg. Verzeiht, ich wollte keinen Zwiespalt wischen euch säen."

Natürlich war alles was ich sagte gelogen.

„Ist das Wahr, Hanabi?", fragte Madara in einem tiefe Ton.

„Nein! Ähm ja!", Hanabi schlug sich die Hände vor die Augen und fing an zu weinen. Ihre Mutter erfasste das Geschehen mit entsetzen. Zu Male Madaras wütender Gesichtsausdruck echt einschüchternd ist.

„Seht Ihr nicht was mein Mädchen für Euch aufgab!", mischte sich mal wieder die alte Schachtel ein. Ihre Tochter wäre ohne sie bereits aufgeflogen.
Madaras Gesichtszüge entspannten sich ein wenig.

„Wie geht es Euer Großmutter?", wechselte Tajima das Thema, damit die Situation gelockert wurde.

Kurz schaute ich Hanabis Mutter an, die mich skeptisch musterte. Sie merkte, dass ich Hanabi bloßstellen wollte. Ebenso erkannte sie nun, dass der Dolmetscher überflüssig war, da ich ihre Sprache fließend beherrschte.

„Meiner Großmutter Harathana geht es sehr gut, Danke der Nachfrage. Leider ist sie verhindert, sonst hätte sie euch bestimmt gerne wieder einen Besuch abgestattet. Ach, meine Großmutter schwärmt so von einer Euer Bediensteten", erzählte ich.

„Eine meiner Bediensteten?", fragte Tajima verwundert.

„Ja, die Bedienstete, die mit den Soldaten meiner Großmutter verhandelte, um Euer Dorf zu retten. Sie beherrscht die Jakammen Sprache, als wäre sie ihre Muttersprache. Wie hieß sie gleich noch mal, Kirr,... Kiko, Nein Kiki! Genau Kiki war es!"

„Kiki!", rief Madara verwundert. Skeptisch warf er Hanabi einen Blick zu.

„Das muss ein Irrtum sein, dass war nämlich Hanabi", Jakuro erschien plötzlich ebenso, verbeugte sich und stellte sich kurz vor.

„Unsinn, das war diese Kiki. Mein Vater, der General hatte damals mit ihr verhandelt", erzählte ich weiter.

„Wollt Ihr immer mehr Zwietracht säen?", wand sich nun Hanabis Mutter ein. Ihre Stimme war schon eine Spur wütender.

„Faery Kajur", sagte Tajima trocken, „Ich bitte Sie."

Hanabis Mutter schüttelte den Kopf. „Verzeiht wie unhöflich von mir. Ich mag nur keine Lügen. Vor allem dann nicht, wenn meine Tochter dafür leidet."

„Also wollt Ihr behaupten, ich lüge?", meine Stimme klang nicht nur hochnäsig, sondern auch eine Spur Verachtung.

„Aber nein auf keinen Fall. Ich möchte damit sagen, dass wohl jemand anderes Euch diese Lüge erzählte", wollte sie sich retten.

„Mein Vater, der General erzählte mir es, also wollt Ihr sagen, er lügt?"

Jetzt wurde Hanabis Mutter blass. Stirnfalten bildeten sich an ihrer Stirn. Daraus könnte sie sich nicht mehr hinausreden, doch in genau diesem Moment hämmerte plötzlich jemand mit einem Löffel gegen ein Glas.

Ich drehte mich in die Richtung um. Izuna und Yuki standen in der Mitte der Feier. Izuna hielt Yukis Hand und schaute immer wieder zu ihr. Yukis Gesichtsausdruck war ganz blass. Sicher hatte sie Angst.

„Darf ich um Eure Aufmerksamkeit bitten", rief Izuna laut und jeder der Anwesenden drehte sich zu ihm hin.,
Es wurde ruhig, verdammt ruhig.
„Was tut der da?", hörte ich Tajima neben mir leise fluchen.
Madara schaute seinen Bruder mit großen Augen an. Es schien als wäre er selbst nicht eingeweiht worden.

„Darf ich Euch vorstellen meine Verlobte Yuki", Izuna deutete auf die Blondine neben ihm.
„Eine Bedienstete?", rief jemand verächtlich aus der Reihen. Sofort brach lautes Getuschel aus.

„Deine was!", wütend stampfte Tajima auf seinen Sohn zu.

„Du hast richtig gehört Vater! Meine Verlobte Yuki", er stellte sich mit erhobenem
Haupt vor seinem Vater hin.

„Schwachkopf", sein Vater holte aus und schlug ihm fest gegen die Wange.
Doch diese Geste hielt Izuna nicht auf standhaft zu bleiben. „Oh doch! Wir erwarten sogar ein Kind!"

Jetzt regnete es verachtende und abwertende Kommentare.
„Was ist das denn für eine Bedienstete", flüsterte Hanabis Mutter ihrer Tochter ins Ohr, „Das sie sich das auch noch traut. Die ist von keinen guten Eltern."

Wütend funkelte ich sie an, aber das bemerkte sie leider nicht.

„Ein Kind", fasste Tajima das Geschehen zusammen, „Dieses Kind wird nicht aufgenommen! Ihr werdet es dem Geisterbeschwörer als Bezahlung geben!", befahl Tajima.

„Geisterbeschwörer?", wiederholte Izuna verwirrt. „Das ist mein Kind! Das gebe ich niemals her!", fauchte er.

Noch nie erlebte ich Izuna so in Rage, aber es war ja klar, Tajima redete nur Blödsinn. Interessant welche Wirkung eine Persönlichkeit wie die Fürstin Rina hier hatte. Ihre Worte wurden geglaubt, obwohl sie völliger Blödsinn waren.

„Bedienstete", Tajima wand sich an Yuki, „Noch morgen Früh verlässt du das Anwesen. Solltest du je ins Dorf zurückkehren, wirst du getötet. Und du mein Sohn, du wirst morgen mit einer ansehnlichen Frau verlobt."

Tränen bildeten sich in Yukis Augen. Izuna stand ganz schockiert da. Beide wussten, dass es nichts brachte gegen Tajima zu reden.

„Schämst du dich gar nicht an der Verlobungsfeier deines Bruders, solch eine Szene zu machen", schimpfte Tajima weiter.

Oke, das reichte. Jetzt komme ich!

„Tajima Uchiha!", rief ich und trat in den Kreis. Tatsächlich standen alle Gäste um die drei Personen außen herum.

Ich trat neben Yuki und machte eine leichte Verbeugung. Die Gäste wurden unruhig und überrascht, denn wieso verbeugte sich eine Fürstin vor einer Bediensteten. Gott, diese ganze Klassenaufteilung war schrecklich! Im Palast bekam ich nie von so etwas mit!

„Yuki, nicht wahr?", fragte ich. Yuki nickte. Natürlich wusste sie wer ich war. Ein kleines Lächeln zauberte sich an ihren Lippen.

„Tajima, habt Ihr auch nur ansatzweise eine Ahnung, wer das ist", ich deutete auf Yuki.

„Eine unserer Bediensteten", erklärte Tajima trocken.

„Unsinn das Mädchen war Kaiserin Himikos adelige Zofe. Ich wunderte mich, dass Ihr vor Jahren den Palast Yamatai verlassen habt. Wurdet Ihr gezwungen hier als Bedienstete zu arbeiten?", wand ich mich an Yuki.

Erleichtert sie ein wenig gerettet zu haben, sagte sie. „Ich arbeite gern hier, obwohl es kein Vergleich zu Yamatai ist, auch behandelten mich viele hier wie Dreck."

„Wie Dreck?", wiederholte ich, „Unverschämtheit!"

„Kaiserin Himiko ist tot, also gibt es keine Zofe mehr. Diese Frau ist nur noch eine Bedienstete", erklärte Tajima sich im Recht.

Lauthals begann ich zu lachen, schaute jeden einzelnen der Gäste an. „Tajima, erstens verfliegt ein Adeltitel nicht und zweitens Kaiserin Himiko lebt."

Jetzt brach das reinste Chaos aus. Jeder redete, weshalb Tajima die Gäste mit einer Handbewegung zum Schweigen brachte.
„Kaiserin Himiko verstarb am Tag, als Yamatai gesäubert wurde."

Gesäubert wie sich das Wort schon anhörte, als wären meine Eltern wirklich Verbrecher gewesen.
„Hört mir zu, ich verkünde Euch bereits jetzt die Nachricht, die im Jakammen Reich bereits in aller Munde ist und bald schon überall im Lande verbreitet sein wird. Kaiserin Himiko konnte am Tag der Hinrichtung ihrer Eltern fliehen. Meine Cousine fordert schon bald ihr Anrecht auf den Thron ein und wird die Wahrheit offenbaren. Also Tajima, an Eurer Stelle würde ich Yuki nicht beleidigen oder gar verletzten, es sei denn Ihr wollt die Kaiserin Himiko zu Eurem Feind."

„Glaubt mir Kaiserin Himiko von Yamatai will niemand als Feind haben!", fügte ich grinsend hinzu.

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