🎀{43} Steinharter Wille

„Was ist hier passiert?", Madaras aufgebrachte Stimme riss mich aus meinen Schlaf. Benommen versuchte ich eins und eins zusammenzuzählen, als mein Blick nach unten schweifte und den aufgeschlitzten Heiler wahrnahm, schluckte ich heftig. Wie konnte ich das jetzt Madara erklären?

Gottseidank konnte ich mich wieder bewegen und richtete mich auf. Schockiert schaute ich zu Madara und wollte etwas antworten, doch kein Wort verließ meine Lippen. Ich versuchte mich zu räuspern und wollte wieder antworten, doch erneut kam kein Ton von mir.
Jetzt bekam ich es wirklich mit der Panik zu tun. Automatisch sprang ich von der Liege auf.

Madara fing mich auf, bevor ich durch meinen plötzlichen Aufsprung den Halt verlor.
„Jetzt sag schon, was ist passiert", forderte er mich zum Reden auf, da ich nicht antwortete, rüttelte er mich heftig.
„Sag schon! Hier liegt ein toter Heiler und du schweigst!", sein Gesichtsausdruck wurde zornig. Wie schnell er doch wütend wurde.

Schweigend schaute ich ihn immer noch an. Wann verstand er es endlich, dass ich nicht sprechen konnte.
„Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?", fragte er rein rhetorisch.
Hastig nickte ich und deutete auf meinen Kehlkopf.

Baff schaute er mich an. „Wie denn das?"

Unbewusst schlug ich mir gegen meine Stirn. Stell mir doch keine Fragen, wenn ich nicht antworten kann, dachte ich mir genervt.

Vorsichtig löste ich mich von seinen Händen und stolperte zu Tür hinaus. Durstig lief ich zur Küche, denn ich brauchte dringend etwas zu trinken.
Endlich in der Küche angekommen, nahm ich mir sofort eine Flasche Milch und leerte sie in einem Zug.

„Das war die letzte Milch!", entgeistert riss mir eine Köchin die Milch aus der Hand, „Wie kannst du nur, Bedienstete!", fauchte sie mich an.

„Alle verlassen jetzt den Raum!", Madara trat in den Raum ein und funkelte die Köche böse an. Sofort sprangen alle auf und rannten zur Tür. Ich ebenfalls, doch gerade als ich hinaustreten wollte, hielt mich seine Hand davor ab.
„Alle außer du!"

Ich schluckte und blieb stumm in der Küche stehen. „Sag mir endlich, warum der Heiler, der dich gesund pflegte, tot ist?" er schien ungeduldig zu sein, denn seine schwarzen Augen formten sich zu Schlitze.

„Wie kann man nur so hohl sein!" schrie ich ihn an, „Wenn ich sprechen könnte, würde ich es dir ja sagen!"
Ich stoppte. Mist, meine Stimme war zurück und ich habe ihn gerade wirklich hohl genannt!

„Juhu, ich kann wieder sprechen!", versuchte ich meine vorherigen Worte mit einem Lächeln zu überspielen.

„Du nennst mich hohl!", er verschränkte seine Arme und starrte mich entgeistert an, „Sei froh, dass ich heute sehr gutmütig bin. Als Strafe musst du nur meine Schwerter in den Waffenladen bringen, um sie polieren zu lassen und das heute noch. Da deine Verletzung geheilt ist, sollte das kein Problem sein."

Dieser arrogante Gesichtsausdruck bildete sich wieder auf seinem Gesicht.
„Wer hat den Heiler getötet?", fragte er erneut. Wenigstens schien er zu glauben, dass ich es nicht wahr.

„Eisenhand war es", erklärte ich.

„Eisenhand?", wiederholte Madara überrascht, „Wieso sollte er den Heiler töten..." Plötzlich stoppte er inmitten seines Satzes, sein Blick richtete sich starr nach vorne, als fiel ihm gerade etwas ein.

„Bring meine Schwerter jetzt zum Waffenladen. Sie stehen am Trainingsplatz", mit diesen Worten verschwand er aus der Tür.

Etwas musste ihm eingefallen sein über Eisenhand, dass er nun so urplötzlich verschwand. Was er wohl vorhatte? Die Wahrheit würde er nicht mal im Traum erraten und ich konnte es ihm auch nicht sagen. Noch war ich mir nicht sicher, ob ihn vertrauen konnte. Selbst wenn war er immer noch Tajimas Sohn.

Seufzend sammelte ich Madaras Schwerter vom Boden auf und legte sie in einen Art Koffer, den Madara wohl schon extra hergerichtet hatte. Der Transport wäre somit angenehmer.

„Bedienstete! Halt!", rief mir Jakuro nach und entgeistert drehte ich mich um.
Er drückte mir einige Kunais und Shuriken in die Hand.
„Nimm die auch mit zu Yussus", befahl er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Er liebte es mich Leiden zu lassen, wo er nur konnte.

Langsam taumelte ich Schritt für Schritt den Marktplatz entlang. Auf meinen Rücken die Schwerter, und in meiner Hand Jakuros hässliche Waffen. Mich ließ der Gedanke nicht mehr los, eine Verräterin zu sein. Was wenn meine Freunde nun etwas passieren wird, nur weil sie meine Identität wissen?

An der Gasse zu Yussus Waffenladen bog ich rechts ein, setzte den Koffer und die Waffen am Boden ab und ging auf den Laden zu.
Die Gardinen wurden zu gezogen, kein Licht schien heraus, was sehr ungewöhnlich für diese Tageszeit war.

Panisch lief ich auf die Tür zu und wollte sie öffnen, doch sie war zugesperrt.
„Yussus?", rief ich laut, aber keine Antwort kam.
Erneut rief ich den Namen des Ladenbesitzers. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.

„Kind, suchst du wen?", eine ältere Frau blieb neben mir stehen.

„Ja, Yussus, den Besitzer des Waffenladens. Normalerweise hatte er um diese Zeit offen", erklärte ich verzweifelt.

„Da muss ich dich enttäuschen, Kind. Er wurde heute Morgen von zwei Wachmänner verhaftet und musste den Laden schließen. Gott, war das ein Lärm, so Früh am Morgen."

Mein Atem stockte, als ich das hörte. „Waren die Wachmänner vom Uchiha-Clan?", fragte ich hastig. Vielleicht wurde Yussus in ein Gefängnis ganz in der Nähe gebracht.

„Nein, es waren keine von Tajimas Leuten. Sie hatten am Rücken ihrer Uniform ein komisches Symbol von einer Rose oder war es doch vielleicht eine Sonne?", überlegte die Frau.

„Yamatai", murmelte ich meine Vermutung. Oh nein! Der Feudalherr musste Yussus verhaftet haben, weil er meine Identität wusste.

„Wissen Sie wohin er gebracht wurde?", fragte ich die Dame.

„Weit fort, vermute ich mal. Er wurde in eine Kutsche gebracht."

„Verstehe!", ich drehte mich um und rannte so schnell ich konnte zum Herrenhaus. In all meiner Eile ließ ich Jakuros und Madaras Waffen mitten auf dem Boden der Gasse liegen. Der Feudalherr schaffte es meinen Verbündeten Yussus mitzunehmen, ob sie wohl auch die Dokumente in seinem Hinterzimmer gefunden haben, auf denen ich mögliche Täter notierte?
Was rede ich da, natürlich mussten sie es gesehen haben. Himiko, wie konntest du nur deine Freunde verraten!
Trotz meiner zunehmenden Angst nagte ein Gedanke fest in mir und dieser eine Gedanke brachte mich dazu nicht komplett die Beherrschung zu verlieren.
Yuki und Mito waren in Gefahr!

Ohne an die Konsequenzen zu denken, riss ich die Türen zum Haupteingang auf und trat hindurch. Ich ignorierte die verwunderten Blicke von ein paar Soldaten und lief schnurstracks zum Schlafsaal.

Dort angekommen entdeckte ich Yuki und Mito zwischen den Mädchen.
„Seht mal, wer uns doch wieder Besuchen kommt", zog mich Mito belustigt auf.

Erleichtert rannte ich auf die Beiden zu und umarmte sie ganz fest. Jeder sah mich fragwürdig an, doch erklären konnte ich es schlecht. Außer Puste versuchte ich mich ein wenig zu beruhigen, da wurden auf einmal die Türen zum Schlafsaal aufgerissen.

Herein trat zu meiner Überraschung Tajima mit zwei weiteren Soldaten. Sein finsterer Blick schaute durch die Mädchen.
Frau Oberin trat ebenso hinein. Ihr Gesichtsausdruck ließ mich zusammenzucken, den sie schaute betrübt zu Boden. Ihre Augen waren ganz rot. Hatte sie etwa geweint?

„Wo sind Yuki und Karin?", fragte Tajima.

„Hier sind wir", überrascht trat Yuki vor und verbeugte sich. Karin tat es ihr gleich.

„Ihr Zwei also", sagte Tajima, „Packt eure Sachen ihr Beide werdet Morgen früh mit einer Kutsche nach Yamatai gebracht. Der Feudalherr schien am Blütenfest ein Auge auf euch geworfen zu haben. Er möchte euch als seine Mätressen in seinem Harem!", mit diesen Worten drehte sich Tajima um und verschwand mit seinen Soldaten hinter der Tür.

„Es tut mir so leid!", murmelte Frau Oberin und schaute bedrückt zu Boden. Eine Träne floss ihr sogar die Wange hinunter. Sprachlos schauten sich Mito und Yuki an. Sie waren schockiert und dem Tränen Nahe.

Hass loderte in mir. Als mein Vater regierte, gab es kein Harem, da er nur Augen für meine Mutter hatte und ich ihm wohl als Erbe Genüge war. Mito und Yuki sollten allen Ernstes die Mätressen des alten, widerliche Feudalherrn sein und ihm Erben schenken!
Ich fasste es nicht, wegen mir mussten meine besten Freunde ihre Körper dem Feudalherr geben.
War das also die Art und Weise mich zu zerstören? Erst Yussus und jetzt meine beiden Freundinnen.

„Ihr seid meine Schützlinge, ich hätte euch beschützen müssen, aber meine Worte zählen nicht", stammelte Frau Oberin. Nie sah ich sie so fertig. Aus der sonst so kräftigen Frau wurde eine Frack. Sie schien uns wohl doch irgendwo zu mögen.

Yuki sackte auf ihre Knie und weinte wie nie zuvor. Mito hingegen schaute sprachlos die Wand an. In ihr schienen sich unzählige Gedanken wieder zu spiegeln

Ich ballte meine Hand zu Fäusten. Erst Yussus, dann sie...
Wie konnte ich meine Freunde in meine Angelegenheiten mit hineinziehen. Niemand soll mehr wissen, wer ich wirklich war bis ich endgültig auf dem Thron saß.

Yuki fing langsam an ihre Sachen zusammen zu packen. Auch Mito durchsuchte ihren Bereich der Schublade. Niemand der Mädchen sagte etwas. Alle starrten schockiert vor sich her. Frau Oberins leerer Blick wanderte durch die Gegend.

„Hört auf zusammenzupacken!", rief ich Yuki und Mito zu, die mich Beide überrascht ansahen.

Ich stellte mich neben Frau Oberin, um so alle im Raum zu überblicken.
„Niemand von euch wird eine Mätresse des Feudalherrn, dafür sorge ich!"
Frau Oberin schaute mich überrascht an, schließlich nannte ich den Feudalherr nicht Kaiser.

„Ich werde mit Tajima reden", schwor ich.

„Kiki, das kannst du nicht tun!", versuchte mir Frau Oberin Vernunft einzureden, „Selbst meine Worte waren gegen Tajima machtlos, da sind höhere Mächte wie der Kaiser im Spiel. Denen darfst du nicht wiedersprechen!"

„Der Kaiser ist tot. Niemals wird der Feudalherr Yamatais Kaiser sein. Es gibt nur eine Kaiserin und das ist Himiko von Yamatai. Sie lebt und wird ihren rechtmäßigen Thron zurückerobern, der Feudalherr ist nichts weiter, als ein Schurke", mit diesen Worten verließ ich den Schlafsaal und ging Richtung Versammlungsraum, den ich wusste, dass Tajima und seine Leute dort waren.

Tajima wird Mito und Yuki nicht wegschicken, dafür sorge ich. Ich habe viel zu lange mit mir machen lassen, was sie wollten. Gab mich sogar als Bedienstete aus, aber irgendwann konnte ich es mir nicht mehr gefallen lassen.

Himiko war zurück!

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