🙊{41} Erwischt!
„Bitte...", stammelte ich zitternd, da die nasse Kälte sich immer mehr auf meine Haut verbreitete, „Erzähl niemanden davon."
Madaras Gesichtsausdruck wirkte überrascht,
er packte meinen Umhang und zog ihn aus. „Du erfrierst, wenn du dich nicht ausziehst."
Tolle Antwort auf meine Bitte!
Sofort wurde ich bei dieser Anmerkung knallrot. Jetzt hatte ich nur noch das Bedienstetenkleid an, doch ich werde es ganz bestimmt nicht vor ihm ausziehen. Mein Blick wanderte durch die Gegend. Außer dem See und dem umliegenden Wald entdeckte ich nichts. Mit all meiner letzten Kraft richtete ich mich auf und stampfte Richtung Herrenhaus.
Verwundert sah mir Madara nach. „Du wirst krank!", schrie er mir nach. Süß, er machte sich wohl sorgen, aber das interessierte mich im Moment sichtlich wenig.
„Halt!", Madara stand wenige Sekunden später vor mir und hielt mich davon ab weiterzugehen.
„Seid Ihr so begierig darauf mich in Unterwäsche zu sehen?", meine Stimme klang nun wieder etwas normal. Ja, ich versuchte ihn ein wenig zu provozieren, denn ich musste zurück ins Herrenhaus bevor Tajima und seine Leute heimkehrten.
„Nein, nein", Madara hob abwehrend seine Hände vor sich. Noch nie hatte ich ihn so beschämt erlebt.
„Ich will nur nicht das du krank wirst", gestand er. Überrascht schaute ich ihm schräg von der Seite an. Jetzt wo er denkt, ich sei ein Uchiha, scheint er wieder Gefallen an mir zu finden.
„Schwachkopf", kommt es plötzlich aus mir heraus. Ich stoße ihn zur Seite, nahm ihn meinen Umhang aus der Hand und ging vorbei, „Unkraut vergeht nicht, deshalb ist auch Jakuro nie krank."
Ein lautes Lachen ertönte hinter mir, weshalb ich mich verwundert umdrehte. Madara lachte, er lachte wirklich. Zwar sah es ein wenig unrealistisch aus, aber auch süß.
Schnurstracks drehte ich mich um und wartete bis er mich langsam einholte, sobald er neben mir stand, hob ich mein Kinn in die Höhe und schaute ein wenig wütend.
„Warum lebt Eisenhand?"
Madaras Augen weiteten sich. Diese Frage schien er tatsächlich nicht kommen sehen. Bedrückt schaute er zu Boden und dachte nach. Nach einer Weile kam gar nichts bis er antwortete, „Um dich zu beschützen, musste ich dich von meinem Vater aus in ein Gen-Jutsu packen. Er wollte sehen wie du Todesangst bekommst und dann auch noch
von mir abserviert wirst."
„Ein Gen-Jutsus?", hakte ich nach, denn das kannte ich gar nicht.
„Mit meinem Sharingan habe ich dich in eine Art Illusion geworfen. Alles was du in den Bädern gesehen hast, war nicht real."
Ich schluckte, der Pfeil kam also nie von Haku, weil es keine Pfeil gab. Das machte Sinn, wenn man bedenkt, dass er ein Verräter war. Doch Eisenhands Worte verwunderten mich dennoch, denn trotz all dessen schien er zu wissen, wer ich war.
„Madara, vor wen wolltet Ihr mich beschützen?", fragte ich. Wusste er etwa mehr von mir, als mir selbst bewusst war?
„Vor meinem Vater, er wollte dich feuern und auf die Straße setzen, wenn wir unsere Beziehung nicht beenden würden."
Unsere Beziehung? Unbewusst hob ich meine Augenbraue, er dachte also wir hatten eine Beziehung.
„Danke, dass du mich davor bewahren wolltest, aber ich brauche deinen Schutz nicht!", merkte ich ein wenig bissig an. Aber diese Aussage stimmte, denn Madara hatte nicht den leisesten Schimmer, wie lange ich schon mich selbst vor andere schützte.
Madara hob ebenso eine Augenbraue und grinste mich amüsiert an. „Du hast Recht, damals als diese alte Hexe und ihre Tochter dich im Wald fast getötet hätten, da wärst du bestimmt ohne mich heil rausgekommen oder als der besoffene Mann auf der Straße dich angegriffen hatte. Ach ja, Jakuro und Hanabi nicht zu vergessen, denen du ohne meine Anwesenheit zum Opfer gefallen wärst.
Innerlich grinste ich, denn die Liste der Leute, die Groll gegen mich hegten, war um einiges Länger. Stumm schaute ich zu Boden,
vielleicht lebte ich wirklich sehr gefährlich und jetzt wo mein eigener Leibwächter Haku mich Tod sehen möchte, musste ich wohl einen Neuen ernennen.
„Ihr dürft meine Leibwache sein", sagte ich bestimmend, als die Worte meine Lippen verließen, verstummte ich. Mist! Da kam etwas zu viel Himiko in mir durch.
„Ich darf also dein Beschützer sein", wiederholte Madara meine Worte amüsiert. Er kam näher auf mich zu, senkte seinen Kopf zu mir hinunter und flüsterte mir ins Ohr, „Rede noch einmal so befehlshaberisch mit mir und ich verspreche dir, du wirst den nächsten Tag nicht erleben. Zu mindestens nicht mit Klamotten."
Er richtete sich wieder auf und ging nun mit erhobener Körperhaltung an mir vorbei. Völlig verlegen und baff ließ er mich hier stehen. Am liebsten wäre ich im Boden versunken, aber das geht ja leider nicht, wenn man kein Erd-Versteck beherrschte.
Etwas in mir freute sich, endlich wieder Madaras Nähe zu spüren. Ich scheine ihm doch etwas zu bedeutend.
Schnell folgte ich ihn mit ein wenig Abstand ins Herrenhaus. Während er im Haupteingang verschwand, nahm ich wie immer die Botentür. Gerade rechtzeitig wie sich herausstellte, denn als ich umgezogenen in meiner frischen Bedienstenkleidung die Arbeiten erledigte, kam auch schon Tajima vorbei. Wie immer schenkte er mir keine Beachtung und ich fragte mich, wann er vorhatte mich zu töten. Nicht, dass ich es eilig hätte oder so...
Am Abend wartete ich bis in später Stunde, sobald alle Mädchen fest schliefen, schlich ich mich heimlich aus dem Schlafsaal. Madara schien seinem Vater nicht erzählt zu haben, wer denn seine Konkurrenz war.
Vielleicht tat er es aus Scham, da er gegen eine Frau verloren hatte oder er wusste, dass ich somit Schwierigkeiten bekommen würde. Wie dem auch sei, niemand sprach mich darauf an.
Schnell rannte ich am Trainingsplatz vorbei in den Wald. Nach jeden Meter prüfte ich, ob ich verfolgt wurde, aber außer kreischende Geräusche einer Eule hörte ich nichts. Endlich am Fluss angekommen, setzte ich mich auf einen der Felsen und überlegte mir wie ich am schlausten Haku das Kaiseramulett wegnahm.
Sie ließen mich tatsächlich nicht warten. Ein paar Minuten später tauchten die Senju-Brüder mit Haku auf.
„Himiko", begrüßte mich Hashirama freundlich und umarmte mich, „Wie ich sehe bist du wohl auf."
„So ist es!", entgegnete ich dem Braunhaarigen freundlich.
Tobirama kam ebenso auf mich zu und klopfte mir auf die Schulter. „Schön zu sehen, dass die Uchihas dich nicht gefressen haben." Seine Abneigung zu diesem Clan ist deutlich aus seinem Tonfall spürbar.
„Danke, Tobirama, dass du mich vor den Feudalherrn", gerettet hast. Er nickte mir mit einem lächeln zu. „Ach, das war doch gar kein Problem."
„Stimmt, Tobirama hat sich auch gern in eine Frau verwandelt", lachte Haku laut auf und erntete böse Blicke von dem Senju.
„Du!" er boxte Haku leicht in den Arm, „Sei froh, dass ich keine Mädchen schlage."
Und schon befanden sich Tobirama und Haku in einem wirklich kindlichen Streit, wer den der Beste von ihnen war.
Mit einem gezwungenen Lächeln betrachtete ich die Beiden. In meinen Augen war Haku nur noch ein Verräter, es viel mir schwer ihm in die Augen zu sehen.
„Gib mir das Kaiseramulett zurück!", befahl ich Haku ohne ihm in die Augen zu sehen.
„Du willst es zurück?", er ließ von Tobirama ab und schaute mich baff an, „Wieso?"
„Es ist mein Amulett, habe ich etwa kein Recht dazu?"
„Doch schon, aber es ist viel zu gefährlich, wenn du es nimmst."
„Ich verstecke es, gib es mir zurück, Haku!", meine Stimme klang nun ungeduldiger. Er wollte es tatsächlich für sich behalten.
„Himiko, dass ist zu gefährlich. Ich bewahre es für dich auf", redete er auf mich ein.
„Warum der plötzliche Meinungswechsel? Ich kann mich erinnern, dass du es mir schon längst zurückgeben wolltest."
„Ja, aber da wusste ich nicht wie gefährlich die Lage ist", redete er weiter.
Hashirama und Tobirama warfen sich fragwürdige Blicke zu. Einmischen wollten sie sich nicht, aber sie hatte auch keine Ahnung, was sie nun tun sollten.
„Haku, das ist keine Frage, sondern ein Befehl von mir! Gib mir das Kaiseramulett zurück!" fauchte ich.
Haku musterte mich mit zusammengekniffenen Augen, „Das kann ich nicht!"
„Wieso?", fragte ich, obwohl ich die Antwort eigentlich wusste.
„Ich habs im Senju-Clan liegen lassen. Es ist dort versteckt", sagte er emotionslos.
Natürlich, hat er das! Wut sammelte sich in mir, dieser Verlogene Bastard log mir direkt ins Gesicht!
Schnell überlegte ich mir, was ich tun sollte, als plötzlich ein lautes Rascheln ertönte und jemand laut „Hashiramaaa!!!!" rief.
Schockiert blieb ich erstarrt stehen. Ich kannte diese Stimme zu gut.
Hashirama trat einen Schritt an mir vorbei und rief laut, „Madaraaaa!"
Jetzt sammelte ich all meinen Mut und drehte mich um. Madara stand wenige Meter hinter mir, in Angriffsstellung und seinem Gunbai in der Hand.
Wie lange stand er schon dort?
Wut und Hass loderte in seinen roten Augen.
Scheiße! Das war jetzt wirklich scheiße!
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Über ein Vote würde ich mich freuen, wenn euch das Kapitel gefallen hat! 🥰❤️
Schönes Wochenende!
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