👑{39} Auf der Spur

POV. Kiki

Drei Tage vergingen seitdem Yuki und Mito mich bei Yussus entdeckt hatten. Sie waren nun einer meiner engsten Vertrauten. Mehr Leute durften nicht von meinen Plänen erfahren. Auch wenn ich Haku ebenso blind vertraute und ich mir sicher war, dass er nichts damit zu tun hatte, so kamen doch langsam in mir Zweifel auf.
Um mein Gewissen zu beruhigen, musste ich dieses Buch, das die Daten der Soldaten beinhaltet, finden.

Die Spione meiner Großmutter waren überall, so kam es, dass ich heimlich einen Brief nach Jakammen zu ihr schickte. Ihre Antwort kam flott. Darin stand, dass einer ihrer Spione, das Buch bereits in Yamatai gefunden hatte. Heute sollte ich diesen Spion am Abend, während alle aßen am Marktplatz treffen. Er würde es mir heimlich zustecken.

Das war der Grund, weshalb ich nun auf einen großen Stein inmitten des Marktplatzes saß und schweigend die Menschen, die an mir vorbeigingen betrachtete. Natürlich war die Sache mir Madara weder vergessen, noch einigermaßen verdaut, doch wusste ich, sobald ich Platz für den Kummer machte, hätte mein Feind gewonnen. So unterdrückte ich täglich die Trauer. Die Tatsache, dass Madara mich ignorierte, machte dies leichter.

„Psst", ein Mann, dessen Gesicht unter schwarzen Schleier versteckt war, erschien vor mir. Unter seinem Mantel holte er ein Buch hervor, überreichte es mir und verschwand blitzschnell.

Wow, eines musste ich meiner Großmutter lassen. Sie kümmerte sich wirklich sehr um mich, auch wenn sie Kilometerweit weg war.

Sofort schlug ich den Ledereinband des Buches auf und blätterte durch bis ich ein bekanntest Gesicht erkannte. Haku!

Alter:   20 Jahre
Waffe: Schwert
Kampfstil: Dem der Samurai angepasst
Stärke: 10
Schnelligkeit: 7
IQ: 150
Eltern: Asahi Juss & Keiko Juss
Geschwister: /
Geboren: Tuija, Dorf im Feuerreich
Element: Blitz & Feuer
Kekkei Genkai: /
Stand: Lebend

Ich stoppte. Das waren viele Informationen. Komisch, Haku hatte nie über seine Eltern mit mir gesprochen. Wir sind zusammen aufgewachsen und dennoch erzählt er mir nie davon. Ebenso verdächtigt war die Tatsache, dass sein Status auf "Lebend" war. Hieße dass nicht, dass dem Feudalherr bekannt ist, dass Haku noch lebte?
Eifrig schloss ich das Buch. Jetzt wo ich wusste, wie seine Eltern hießen, musste ich herausfinden wer sie waren.

Plötzlich erinnerte ich mich an ein Buch in Tajimas Büro, dass ich während des Putzens entdeckte. Es roch so modrig, weshalb ich einen Blick hineinwagte. Aufzeichnungen über andere Familien und deren Stammbäume waren darin gelistet. Ich musste zu diesem Buch!

Zurück im Herrenhaus versteckte ich das Datenbuch unter meinem Kopfkissen und rannte schnell Richtung Tajimas Büro. Mein Instinkt vertraute darauf, dass er beim Essen sein musste. Kurz klopfte ich und trat anschließend ein.
Ertappt blieb ich schockiert an der Türschwelle stehen, als ich Tajima hinter dem Schreibtisch tief in einer Aufzeichnung versunken sah. Er hob seinen Blick und schaute mich fragend an.

„Wenn es Euch nichts ausmacht, putzte ich kurz die Regale", legte ich mir schnell eine Ausrede parat.

Tajima nickte kurz und widmete sich wieder den Papieren vor sich.
Ich trat ein und staubte die Bücher mit dem Ende meines Kleides ab, denn ein Tuch hatte ich wohl kaum parat. Warum musste auch Madaras Vater hier sein?

Während ich jedes Buch beim Abstauben genau betrachtete, fiel mein Blick sofort auf die Aufzeichnungen, die ich gesucht hatte. Jackpot! Geschwind ließ ich die Aufzeichnungen unter meinem Kleid verschwinden, als es plötzlich an der Tür klopfte.

„Herein", rief Tajima. Die beiden Personen, die hereintraten, waren mir keine Unbekannten. Tom und Jakuro.

„Was gibt es?", fragte Tajima etwas genervt, da er aus seiner Arbeit gerissen wurde.

„Das ist sie!", Jakuros Augen wurden groß, als er mich sah. Mit dem Finger deutete er auf mich, „Das Tajima-sama ist die Uchiha Frau mit dem Mangekeyou Sharingan."
Tom nickte, um der Aussage seines Freundes zuzustimmen.

Tajima drehte sich in meine Richtung und musterte mich. „Sie?"
Seit dem Blütenfest kannte mich Tajima wohl zu gut.

„Ja", bekräftigte nun Tom.

Das wurde mir hier wirklich zu bunt. Jetzt werden mir Sachen unterstellt die teilweise wahr waren... Es war kein Geheimnis, dass Jakuro mich hasste, dass beruhte schließlich auf Gegenseitigkeit. Nichts desto trotz ging das Anschwärzen bei Tajima viel zu weit.

„Verzeiht, wenn ich mich einmische, aber ich vermute die beiden wollen Madaras Ruf und somit auch Euer Ansehen schaden", mit einem gespielt besorgten Blick schaute ich Tajima an.
Tajima starrte nachdenklich nach vorne. Mir wurde sofort bewusst, einen Wunden Punkt getroffen zu haben, der Jakuro und Tom nicht ansatzweise bewusst war.

Denn Madara hatte mich vor allen Augen geküsst, wäre ich wirklich eine Frau aus seinem Clan gewesen, dürfte er mich nicht einfach so schlecht behandeln. Tajimas Ansehen wäre allein deswegen geschädigt, da niemand aus dem Uchiha Clan als Bedienstete arbeitete. Somit hätte er gegen seine eigenen Regeln verstoßen....
Innerlich grinste ich Jakuro und Tom waren wirklich dumm wie Stroh. Mit dem Versuch mich loszuwerden, schnitten sie sich selbst ins Bein.

„Jakuro, Tom", Tajimas Stimme klang ernst, „Sollte ich noch einmal hören, dass ihr diese unbedeutende Frau als eine Uchiha Frau bezeichnet, landet ihr blitzschnell auf der Straße!"
Zum Schluss hinaus wurde Tajima sehr laut.

Tom, dem absolut nicht bewusst war, was er falsches getan hatte, wurde ganz blass. Jakuro hingegen warf mir finstere Blicke zu. Ich reagierte natürlich mit einem umspielten Lächeln und winkte ihnen zum Abschied zu. Gut, dass ich hinter Tajima stand, sonst hätte ich dies nie tun können.

Tajima widmete sich wieder seiner Arbeit, nachdem die beiden Soldaten das Büro verließen.
Tief atmete ich durch, denn es gab noch eine Sache, die ich zu tun hatte. Da Tajima hier war, konnte ich ihn nun überprüfen, ob er wusste, wer ich bin.

„Sie sagten ich sei eine unbedeutende Frau", unterbrach ich ihn während seiner Arbeit.
Tajima sah überrascht auf, gewiss erwartete er nicht von einer „Bediensteten" angesprochen zu werden, doch wenn auch nur ansatzweise etwas an meiner Vermutung stimmte, so musste er doch wissen, dass ich Himiko bin.

„Eine unbedeutende Frau aus einer unbedeutende Familie."

Bei seiner Antwort hob ich meine Augenbraue. Kein Wunder woher Madara diesen dummen Satz hatte.
„Wie definiert Ihr Unbedeutend? Ist eine starke Familie bedeutend? Ist eine einflussreiche Familie bedeutend? Wenn Ihr nach solchen Punkten bedeutende Familien messt, dann bin ich lieber in eine unbedeutende Familie, die mich dafür liebt und wertschätzt..."

Tajima hob seine Hand, als Zeichen ich sollte schweigen. „Du hast Mut, Bedienstete. Traust dich mich anzusprechen. Solch ein Verhalten toleriere ich nicht. Ich würde dich ohne zu zögern feuern!"

Jetzt nahm ich all meinen Mut zusammen. „Dann feuert mich doch!"

Seine Augen formten sich zu Schlitzen. „Verschwinde aus meinem Büro. Diesmal feuere ich dich nicht!"

Mit einer kurzen Verbeugung verschwand ich aus dem Raum. Hinter der geschlossenen Tür atmete ich tief durch. Zwar funktionierte meine List, doch wurde mir damit eine Sache klar, die mir Sorge bereitete.
Tajima hätte niemals gezögert eine Bedienstete, die ihm „zu blöd" kam mit einem Fingerzeichen zu feuern. Vor allem bei mir nicht, schließlich hasste er mich dafür, dass Madara mich vor allen Menschen küsste.

Es gab nur einen Grund, weshalb Tajima mich nicht feuerte- Er wusste, dass ich Kaiserin Himiko war und wollte unter allen Umständen nicht, dass ich dieses Gebäude verließ.
Nun hieß es doppelt auf der Hut zu sein!

Schnell lief ich in den Schlafsaal. Der Saal war leer und ich konnte das Buch mit den Aufzeichnungen von bedeutenden Namen aufschlagen.
Ich suchte nach den Namen:

Asahi Juss & Keiko Juss

Den Stammbaum der Familie Juss fand ich bereits auf der dritten Seite. Meine Augen weiteten sich, als ich die Beziehung der Familie mit dem des Feudalherrn erkannte. Keiko Juss war seine Schwester!

Plötzlich wurde es mir übel und schwindelig zugleich. Es fühlte sich an, als würde man mir den Boden vor den Füßen wegziehen. Der Feudalherr war Hakus Onkel.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag.
Er mein einziger Freund, der stets auf meiner Seite war, ein Verräter?

Sofort kam mir das Kaiser-Amulett in den Sinn! Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Die einzige Hoffnung zu beweisen, dass ich die wahre Thronfolgerin bin, lag bei Haku!
Ich musste es unter allen Umständen wiederbekommen!

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