🌷{3} Die neue Bedienstete

«Halt, bleib stehen» eine wütende Frauenstimme ertönte in einem schrillen Ton hinter mir. Verdattert drehte ich mich um. Meinte sie mich?

Eine stämmige Frau mit einer Oberweite, die die Größe einer Melone hatte, stampfte auf mich zu. Ihre Haare waren mit einer weißen Haube bedeckt. Sie trug ein weißes Arbeitsgewand, welches meinem am Ähnlichsten sah.
«Was suchst du hier draußen» aufgebracht packte sie meinen Arm und zerrte mich durch eine Gasse.
Obwohl die Frau zwei Köpfe kleiner als ich war, hatte sie ordentlich Kraft.

Vor einem riesigen Herrenhaus, erbaut aus massiven Holz, blieb sie stehen.
«Karin» rief sie laut durch die Gegend. Ihre piepsige Stimme verlieh mir eine Gänsehaut.

Ein zierliches Mädchen mit langen, dunkeln Haaren erschien. Auch sie hatte ihre Haare mit einer weißen Haube bedeckt und trug Ähnliches wie die Frau.

«Ja, Frau Oberin» ängstlich verbeugte sich das Mädchen vor der stämmigen Frau.
«Bring die Göre in die Bedienstetenräume, wenn ich noch einmal sehe, dass sich eine Bedienstete aus dem Staub macht, stehst du dafür gerade, Karin!»

«Jawohl, Freu Oberin» Tränen bildeten sich in den Augen des verängstigten Mädchens. Sie tat mir sehr leid, deshalb folgte ich ihr brav ins Haus, obwohl ich keinen blassen Schimmer hatte, was gerade abgeht.

Karin deutete mir an ihr durch eine kleine Tür, die etwas versteckt an der Seite des Gebäudes hervorstach, zu folgen.
Überrascht drehte ich mich zur großen bogenförmigen Tür. «Wieso gehen wir denn nicht durch diese große Tür da?»

Karins Augen wurden groß. «Niemals dürfen Bedienstete durch diese Haupttür gehen. Nur die Hauptfamilie des Uchiha Clans und ein paar wenige einflussreiche Menschen dürfen hindurch gehen.»

«Verstehe» antwortete ich trocken und folgte ihr ins Innere. Tatsächlich verstand ich es nicht, weshalb wir nicht durch die große Tür gehen durften.

Im Inneren folgte ich Karin einen Korridor entlang bis sie eine hölzerne Tür öffnete. Ein Schlafsaal mit zehn Hochbetten und einem Einzelbett baute sich vor uns auf.

Als ich eintrat, wurde ich sofort von neugierigen Blicken durchbohrt.
»Wer ist das?« kam es von einem jungen Mädchen.
»Ist das die Neue?« fragte eine andere.
Ungefähr zehn Mädchen umkreisten mich und durchlöcherten mich mit Fragen.

»Lasst sie doch erst ankommen» forderte Karin die Mädchen auf. Mir fiel auf, dass alle dunkle, fast schwarze Haare hatten. Also waren sie alle bestimmt aus dem Uchiha Clan. Mit meinen goldenen Haaren stach ich sicher hervor.

»Wie heißt du eigentlich?« fragte mich Karin freundlich.

»Himi..« ich stockte. Meinen wahren Namen durfte ich nicht sagen, schließlich darf nur die Kaiserin und deren Tochter einen einmaligen Namen haben.
»Kiki« entgegnete ich.

»Das ist ja ein komischer Name« grinste die mit den zwei schwarzen Zöpfen. »Yuki, sei doch nicht so gemein zu ihr« forderte Karin.

Yuki drehte sich um und ging auf ihr Bett zu. Anscheinend mochte sie mich nicht.
»Geh dich erst einmal waschen» Karin überreichte mir neue Kleidung und zeigte mir das Bad.

Nachdem ich fertig gebadet und frisch angezogen war, fiel ich förmlich ins Bett.
»Gute Nacht, Schlaf gut« kam es von Karin, die unten im Hochbett schlief, während ich oben.

»Du auch« murmelte ich und war sofort eingeschlafen.

Am nächsten Morgen rüttelte mich jemand unsanft wach.
»Wach gefälligst auf, du Göre« ertönte eine piepsige Stimme.
Eine piepsige Stimme? Oh gott, ich wusste sofort wem sie gehörte.
Entsetzt riss ich meine Augen auf und starrte in Frau Oberins wütenden Gesichtsausdruck.

Sie hielt ein Tablet in der Hand und überreichte es mir, darauf war warmer Tee serviert.
»Oh danke, sehr freundlich« entgegnete ich.

Frau Oberin schnaubte. »Doch nicht für dich! Bring es in den Versammlungsraum zu Madara und seine Leuten»

Madara? Ich schluckte, als ich begriff wo ich war.
Zögernd stieg ich vom Hochbett herunter und folgte Frau Oberin aus dem Zimmer.

»Am besten du verdeckst jeden Tag dein Haar» befahl Frau Oberin »Mit diesen grässlichen, goldenen Wellen fällst du sonst noch auf»

Breit grinste ich und verkniff mir gerade rechtzeitig das Kommentar, ob sie den selbst noch Haare habe, denn sehen könnte ich sie nicht unter ihrer Haube.

»Klopf, verbeug dich dann und geh schweigend hinein« Frau Oberin deutete auf eine Tür.

Ich nickte, klopfte brav an und als ein Herein ertönte ging ich schnurstracks hinein.
Ein mit Sonnenlicht durchfluteter Raum breitete sich vor mir auf.
In der Mitte stand ein runder Tisch. Außerhalb saßen fünf Männer auf einem Stuhl und starrten auf eine Karte, die in der Mitte des Tisches lag.
Ah, verstehe, sie tüftelten an einer Strategie für einen Kampf. Von Zuhause kannte ich es zu gut.

Erstarrt blieb ich stehen nachdem meine Augen Jakura und seinen ebenso dumpfen Freund erblickten. Gestern lachten sie noch über mich, doch heute starrten sie mich offensichtlich mit einem perversen Grinsen im Gesicht an. Sie erkannten mich wohl nicht wieder.

Mit dem Rücken zu mir saß der junge Mann von gestern. Der, der von mir verlangte seine Schnürsenkel zu binden. Madara, musste es sein. Zu seiner Rechten saß ein anderer junger Mann, der ihm ziemlich ähnlich sah. Im Gegensatz zu Madara trug er sein langes, schwarzes Haar in einem Pferdeschwanz.

»Na los mach schon« flüsterte mir die wütende Frau Oberin von hinten zu.
Genaue Anweisung gab sie mir nicht, doch ich vermutete, dass ich den Tee servieren sollte. Doch wohin?

Langsam ging ich auf den Tisch zu.
Jakuros Augen wurden immer größer. »Wow, ich wusste gar nicht, dass Ihr eine solch hübsche Bedienstete habt« kurz ließ er seinen Blick von mir ab und schaute zu Madara.

Madara brachte nur ein »Hmm« heraus und würdigte mich keines Blickes. Sein Blick klebte förmlich auf der Karte. Figuren wurden in jeweiligen Positionen auf der Karte verstreut versetzt.

Bei mir Zuhause wurde der Tee immer in der Mitte des Tisches serviert, doch blöderweise lag dort diese Karte mit den positionierten Figuren. Kurz schaute ich mir die Standpunkte an.
Wer auch immer der Stratege war. Der hellste war er ganz bestimmt nicht. Einige Figuren sind an Stellen gesetzt, wo der Feind bereits aus zehn Meter Entfernung den andern erkannte.
Das war unmöglich die Strategie, deshalb ließ ich das Tablet direkt auf die Karte mit den Figuren fallen.
Eine neue Strategie wäre wohl angesagt.

Gleichzeitig fluchten alle, wirklich alle Männer.
»Was zum Teufel!« kam es von Jakuro.

Gelassen drehte ich mich zum
Verschwinden um. Frau Oberins Gesichtszüge waren grimmiger unf wütender als sonst. Man könnte meinen, sie platzte jederzeit vor Wut.

»Dreh dich gefälligst um« schrie sie mich an.

Ich drehte mich um. Madara hob seinen Arm in die Luft. Noch immer schaute er mich kein bisschen an.
Was will er mir damit andeuten?

»Geh zu ihm!« murmelte Frau Oberin.

Ein mulmiges Gefühl entstand plötzlich in meiner Magengegend, als ich neben ihm stand. Mit hoch erhobenen Kinn schaute er mich herablassend an.
Sein Kiefermuskel zuckte. Keine Frage, er war sehr sehr wütend, auch wenn er die Ruhe selbst ausstrahlte.

»Frau Oberin, habt ihr Eure Bediensteten nicht im Griff« seine dunkle Stimme bereitete mir Gänsehaut.
»Verzeiht» mehrmals verbeugte sich Frau Oberin vor den Männern. Sie funkelte mich böse an, als ich es nicht tat.

Niemals würde ich mich vor denen verbeugen. Gespannt starrten mich alle Männer baff an. Eine Frau, die sich wiedersetzt, das war wohl für sie Neuland.

Auf einmal spürte ich einen Schmerz an meiner Schulter. Frau Oberin hatte einen hölzernen Stab aus ihrer Kleidungstasche hervorgezaubert und schlug fest auf mich ein.

»Wie können Sie es wagen mich mit einem solch widrigen Gegenstand zu schlagen!« platzte es plötzlich aus mit heraus
»Soll ich sie in den Kerker verbannen!»
Sauer riss ich ihr den Stab aus der Hand und warf ihn aus dem offen stehenden Fenster.

Baff funkelte sie mich böse an, dann schaute sie schweigend zu den Männer.
Jeder von ihnen hatte einen Gesichtsausdruck drauf, der Bände sprach. Neben Überraschung lag Wut und Verwunderung.
Die unheimliche Stille wird durch ein lautes Lachen durchbrochen.
Der Junge, der Madara so ähnlich sah, trommelte lachend auf den Tisch.

»Izuna!« zischte Madara, doch der soeben Genannte, schaffte es nicht sich zu zügeln.

»Ich werde ihr draußen Manieren beibringen« erklärte die Frau Oberin und deutete mir an sie aus dem Raum zu begleiten.

Kurz schaute ich auf die Männer und biss mir kurz auf die Lippe. Sollte ich ihnen sagen, dass ich mit dem Zerstören ihrer Strategie ihnen einen großen Gefallen getan habe?

Madaras böse schimmernden Augen hinderten mich daran, weshalb ich stumm der piepsigen Frau nach draußen folge.

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