⚜️{25} Die Königin Harathana

Madara POV.

Zusammen mit meinem Bruder Izuna betrat ich den kleinen Versammlungsraum. Meine engsten Vertrauten saßen bereits mit je zwei Stühlen an einer runden Tischplatte. Während ich es mir an dem einen Tischeck bequem machte, setzte sich Izuna ans andere.

Zu meinem Überraschen schienen alle Anwesenden bereits eine Ahnung zu haben, um was es ging. Die Nachricht von Königin Harathana schien in Windeseile durch das Uchiha Dorf verbreitet worden zu sein.

„Wie ich sehe, wisst ihr, weshalb ich eine Versammlung einberufen haben." Ich legte meine Hände am Tischende ab und blickte durch die Runde.

Jakuro nickte als Erstes, alle andern taten es ihm gleich.
„Was würdest du an meiner Stelle tun, Jakuro?", wand ich mich an ihn. Normalerweise beschloss ich gleich immer, was zu tun war, doch irgendwie wollte ich es von dem Schwarzhaarigen selbst wissen. Vielleicht war es teilweise dem geschuldet, dass ich seine Intelligenz testen wollte oder weil er seit letzter Woche sein Mangekeyou Sharingan erweckt hatte und mein Bruder und ich nun nicht mehr die Einzigen im Dorf waren. Der Grund, weshalb ich ihm die Frage stelle, könnte aber auch ein ganz anderer sein.
Wie dem auch sei, Jakuro hatte nie erwähnt, wie er das Mangekeyou Sharingan erweckte.

„An Eurer Stelle würde ich versteckt Soldaten positionieren. Im Falle eines Angriffs könnten wir zurück angreifen oder noch besser wir nehmen die Königin der Jakammen gleich fest, wenn sie freiwillig in unser Dorf kommt!", erklärte Jakuro seine Ansichten.

Mit dieser Aussage erntete er von mir einen skeptischen Blick. Der Kerl hatte eindeutig keine Ahnung von Politik. Weshalb gehörte er nochmal zum Inneren Kreis? Ach ja, Izuna bestand darauf, schließlich war er sein bester Freund.

„Du willst die Königin gefangen nehmen", wiederholte Zaron, den die meisten Eisenhand nennen, belustigt. Zaron ernannte ich bereits in seinen jungen Jahren zu meiner rechten Hand. Er hatte nicht nur Ahnung von Kriegsabhandlungen und Strategien, nein er hatte sogar eine verdammt gute Begabung seine Gegner zu analysieren.

Ich lehnte mich zurück und genoss die Show, während Zaron mit seinen bloßen Erfahrungen Jakuros Idee immer mehr ins Lächerliche zog.

Nach ein paar Minuten ergriff Izuna das Wort. „Lasst uns Hanabi als Dolmetscher zur Begrüßung und auch während den Verhandlungen herziehen. Sie versteht wenigstens die Jakammen Sprache."

„Ja, das werden wir. Und Männer denkt immer dran, die Königin Harathana wird freundlich empfangen und solange es keinen Grund für einen Angriff gibt. Führt auch niemand einen durch."

„Wenigstens können wir über die alte Schachtel lästern, schließlich versteht sie unsere Sprache nicht", grinste Jakuro breit.

„Junge, unterschätzte nie deinen Gegner! Zaron zeigte auf eine bereits verblasste Narbe unter seinem Kinn. Ich wusste haargenau, dass Hashirama Senju ihm diese Narbe während eines Kampfes einst zufügte. Damals warnte ich Zaron Hashirama nicht zu unterschätzen. Sein Gesicht zeigte auch wieso.

„Madara Uchiha!" Einer meiner Soldaten stürmte schon förmlich ins Besprechungszimmer. „Die Kutsche der Jakammen Königin traf soeben ein."

„Gut, hol Hanabi her. Sie soll uns zum Empfang der Königin begleiten!", befahl ich. Der Soldat nickte und verschwand hinter der Tür.

„Na los, Auf gehts Männer." Ich richtete mich auf und aktivierte mein Sharingan. Mit dem was man hatte konnte man schon mal vor Fremden angeben. Sie sollten sehen wie es war, wenn die „Männer" im Dorf waren und nicht auf dem Schlachtfeld.

Kikis/ Himikos POV.

Wie ein Trottel stand ich eingequetscht zwischen Karin und Yuki Sparlier. Während die Kutsche meiner Großmutter an mir vorbeizog. Ein paar ihrer Soldaten gingen hinten nach. Ihren Absichten nach schienen wirklich freundlicher Abstammung zu sein. Ob sie mich aus ihren getönten Fenster von ihrer Kutsche aus erkannte?

„Jetzt", flüsterte Frau Oberin.

Daraufhin knieten wir Bediensteten uns auf den Boden, berührten mit unseren Händen und den Kopf den Boden und riefen laut.
„Seid gegrüßt Königin Harathana von Jakammen."

In diesem Moment trat meine Großmutter aus der Kutsche und erblickte uns Bediensteten. Unsere Geste brachte gleichzeitig eine unterwürfige Botschaft mit, schließlich waren wir nur „Bedienstete".
Die Idee dieser ganzen Wilkommens-Aktion stammte von keiner Geringeren als Hanabi aus dem großen, hab schon wieder den Namen vergessen, Clan.

Nachdem ich mich wieder aufrichten durfte, erkannte ich Madara, seinen Bruder und drei weitere Soldaten, die Königin an der großen Bogentür empfangen. Ein wenig wunderte es mich, dass alle Uchiha-Soldaten ihr Sharingan aktiviert hatten. Meiner Meinung nach war dies einfach nur lächerlich. Meine Großmutter hatte zwar keine Armee mit Sharingan, aber ein ganzes Land, das hinter ihr stand, weshalb also sollte sie sich von diesem Kekkei Genkai einschüchtern lassen.

Jakuro stand dicht hinter Madara und Hanabi zu meinem Überraschen ganz vorne, sogar vor Madara.
Die Augenpaare meiner Kollegen waren alle auf meine Großmutter gerichtet, weshalb ich unbemerkt ein paar Schritte vor gehen konnte, um der Unterhaltung zu lauschen.

„Ihre Krone ist wunderschön", murmelte Yuki mit großen Augen, „und ihr golden verziertes Gewand, wie viele Schneiderinnen da Hand anlegen mussten!"

„Sicher ein Dutzend!", stimmte Lavuie zu.

„Deine Omi wirkt echt einschüchternd", flüsterte mir Karin leise ins Ohr.

„Autoritär", korrigierte ich sie.

Jetzt konzentrierte ich mich darauf der Unterhaltung zu lauschen.

„Seid begrüßt, Königin der Jakammen." Hanabi verbeugte sich und sprach diesen Satz in der Jakammen Sprache sogar richtig aus.

„Eine wirklich schöner Empfang eurerseits", lobte meine Großmutter in ihrer Muttersprache die Begrüßung.

Madara kam auch näher und senkte seinen Kopf anerkennend. Die anderen Soldaten hingegen verbeugten sich.

„Die alte Schachtel spricht tatsächlich nicht unsere Sprache", richtete sich Jakuro grinsend an Izuna. Er sprach es so laut, dass sogar ich es hörte.

Dieser Idiot! Fatal, ein wirklich fataler Fehler!

„Die alte Schachtel bittet um Einlass!" Mit trockener und verachtender Stimme schaute sie zu Jakuro. Dieser schaute ertappt und verlegen zum Himmel.
Es war sehr dumm von ihm zu denken, meine Großmutter könne kein bisschen seine Sprache, denn sie beherrschte sie mindestens genauso gut wie ihre Eigene.
Natürlich würde sie es niemals zugeben,
um sich daraus einen Vorteil zu ziehen, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass sie sich nicht beleidigen lässt und deshalb auf diesen Vorteil verzichtete.

„Verzeiht, Königin Harathana. Jakuro ist nicht der Hellste." Diesmal verbeugte sich Madara, um seinen Respekt zu zeigen.

„Folgt mir doch bitte ins Innere meines bescheidenen Hauses." Madara trat als Erster durch die Bogentür und wartete bis Großmutter ihm folgte.

Skeptisch schaute sie kurz über uns Bedienstete bis sie mich entdeckte.
„Könnte mir eine Euerer Bediensteten etwas zu trinken bringen. Die Reise machte mich sehr durstig", wand sie sich fragend an Madara.

„Natürlich!" Madara schaute zu Frau Oberin.
Frau Oberin kam auf uns zu. Ehe sie etwas sagte, stürmte ich zu ihr vor.

„Ich mache das gerne, Frau Oberin!" Ich schrie schon fast.

Überrascht musterte sie mich. „So viel Enthusiasmus können wir nicht gebrauchen. Da du immer noch nach meinen Posten strebst, wird Karin ihr das Getränk bringen."

Für diese unmögliche Aussage hätte ich ihr am liebsten eine Kopfnuss gegeben. Sie hatte immer noch solche Angst davor, dass ich ihr den Job vor der Nase wegschnappte, dabei interessierte er mich nicht die Bohne.

Frau Oberin drehte sich von uns weg. Karin kam auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr. „Ich weiß, was du vor hast. Geh, und übernehme meine Aufgabe. Mir ist es egal, ob Frau Oberin ausflippt."

„Du bist die Beste!", entgegnete ich und rannte zum Boteneingang. Von dort aus stand ich direkt unter den Treppenstufen.
Ich sah nach oben, um meine Großmutter anzusehen.

Sie schien gerade mit Hanabi zu reden.

„Ich bewundere dich sehr!", sagte Hanabi in der Jakammen Sprache. Was sie nicht wusste, dass sie soeben meine Großmutter duzte. Innerlich lachte ich den Oma formte ihre Augen zu Schlitzte und entgegnete in ihrer Muttersprache kühl.
„Du stehst mir im Weg!"

Hanabi schaute schockiert auf und machte sofort ein paar Schritte zur Seite, damit sie vorbeigehen konnte.
„Was habt ihr geredet?", fragte Izuna interessiert Hanabi.

„Ach, sie findet mein Kleid recht hübsch", log Hanabi, obwohl sie die Wahrheit wusste.

Kopfschüttelnd verschwand ich im Boteneingang und sammelte eine Tablet, auf dem eine Kanne voll mit Tee stand, ein und machte mich auf den Weg in das Versammlungszimmer.

Kurz davor klopfte ich und betrat es. Meine Großmutter saß bereits auf einem Stuhl und beredete mit Madara soeben etwas, als ich eintrat.

„Euer Tee." Nach einer kurzen Verbeugung servierte ich den Tee direkt vor ihr. Sie betrachtete mich.

„Madara Uchiha, Eure Bedienstete scheint flinke Finger zu haben. In meinem Reich sind die Hausmädchen meist grob und unachtsam im Umgang mit Geschirr. Wie viel wollt Ihr für diese Bedienstete?"

Alle schauten überrascht meine Großmutter an, auch ich. Was sollte das? Wir hatten eine Abmachung? Hanabi, die neben Izuna saß, hob neugierig eine Augenbraue.

„Wir verkaufen kein Personal aus dem Uchiha-Clan", sagte Madara in einem finsteren Tonfall.
Er räusperte sich schnell, nachdem er es bemerkte.

„Sie scheint mir aber kein Uchiha zu sein", merkte Großmutter an.

Jetzt wurde die Lage ernst. Darauf hätte ich keine Antwort parat, aber Madara wird mich doch nicht verkaufen! Oder etwa doch?

Madara schien gerade nachzudenken, da ergriff Hanabi das Wort. »Madaras Bedienstete  sind die Besten des Landes. Selbst mein Vater, das Oberhaupt des Kajur Clans empfindet großen Respekt gegenüber der hochwertigen Leistungen, die diese Bediensteten täglich im Umgang mit Putzen und Mahlzeiten zubereiten aufwenden. Sich solch eine arbeitstüchtige Mitarbeiterin entgehen zu lassen, wäre äußerst ärgerlich. Sicher zahlt ihr an Euren Hofe das Doppelte als hier? Warum sollte Kiki es nicht selbst entscheiden dürfen?«

Jetzt lagen mal wieder alle Blicke auf mir. Hanabi war verdammt gerissen, aber sie wusste nicht, dass Geld für mich keinen Wert hatte.
„Wir zahlen sogar das Dreifache", bot meine Großmutter an.

Ich schluckte. Madara stand nun in einer äußerst misslichen Lage, denn warum sollte er eine Bedienstete so wertschätzen?

„Ihr seid zu gütig, Königin Harathana." Ich machte einen kurzen Knicks. „Aber meine Freunde und Familie sind hier. Ich möchte sie nicht missen."

„Das wäre auch der zweite Punkt", fügte Madara schnurstracks hinzu. „Mein Soldat Jakuro wollte sie heiraten, nicht wahr?"

Jakuro nickte baff. Er wusste nicht, dass Madara es wusste.

„Verstehe." Königin Harathana stand auf „Möchtet Ihr mir den Tee auf mein Zimmer bringen. Wäre es für Euch in Ordnung, wenn ich mich kurz in meinem Zimmer ausruhe. Ich bin eine alte Frau und meine Knochen machen nicht mehr so viel mit wie einst."

„Natürlich!" Madara stand auf. „Bedienstete, bringt bitte die Königin und den Tee in das Gästezimmer im ersten Stock!"

Brav nickte ich und nahm den Tee. Schön, mittlerweile hatte ich keinen Namen mehr, sondern war nur eine Bedienstete.

Zusammen mit Oma betrat ich das Gästezimmer. Sofort schloss sie die Tür hinter uns und verschränkte die Arme.
„Du hättest mitspielen sollen, Kiki!"

„Warum?", fragte ich verwundert, „Wir hatten eine Abmachung."

„Ja, aber das war bevor meine Spione herausgefunden hatten, dass der General Madaras deine wahre Identität kennt."

„Was!", schrie ich aufgebracht, „Wer ist das?"

„Andere nennen ihn Eisenhand, aber ich hörte wie Madara ihn Zuron nannte. Das war der Mann, der gegenüber von mir saß. Er hatte diese Narbe unter dem Kinn."

Ich überlegte. „Ja, den habe ich gesehen!"
Verdammt! Jetzt ergab es einen Sinn, weshalb sie herkam.
„Ich kann aber nicht gehen!", murmelte ich.

„Aber dein Leben könnte in Gefahr sein!", sagte Großmutter.

„Ja schon, aber mich wundert es, dass dieser Mann mich nie angegriffen oder angesprochen hatte. Heute sah ich ihn zum ersten Mal. Wo war er die letzten Monate?"

„Sehr verdächtigt", murmelte Großmutter.

„Du willst diesen Jakuro heiraten?", fügte sie noch hinzu.

Ich grinste. „Nur über meine Leiche, dass denkt er vielleicht."

Großmutter lächelte. „Himiko, ich glaube, dass wäre nicht einmal eine schlechte Idee. Deine Mutter hat dir bestimmt immer gesagt, du sollst jemanden mit viel Einfluss und Reichtum heiraten, aber ich denke es wäre schlauer jemanden, mit viel Stärke zu heiraten. Einer aus dem Uchiha-Clan, die dieses Sharingan besitzen. Es könnte nützlich sein einen starken Mann an deiner Seite zu haben. Vor allem weil dir ein sehr großer Kampf bevorsteht und du schützende Hände brauchst!"

Wieso auch immer erschien plötzlich Madara in meinem Kopf. Sofort verdrängte ich das Bild, als es an der Tür klopfte.

Hanabi tauchte auf und verbeugte sich erneut vor der Königin. „Königin Harathana, wenn Ihr irgendetwas benötigt, meldet Euch stets bei mir."

„Das werde ich!", sagte Oma.

„Wartet, ich helfe Euch lieber mit dem Tee. Kiki ist ein wenig ungeschickt!" Hanabi schaute mich verächtlich an.

„Hast du sie vorhin nicht in den höchsten Tönen gelobt?", hakte Großmutter nach.

„Ähm...ja, es ist von ihrer Laune abhängig, aber meistens ist sie eine gute Bedienstete", rettete sich Hanabi gerade noch.

„Wisst Ihr Königin Harathana, dass was mit Eurer Tochter, Schwäger und Enkelin passierte, tut mir fürchterlich leid. Schon als Kind wünschte ich mir wie Himiko von Yamatai zu sein. Ich denke sie war eine unglaubliche Persönlichkeit. Ich möchte wie sie sein!"

„Ja, meine Enkelin Himiko war eine unglaubliche Persönlichkeit, aber wie sie zu sein bist du noch weit entfernt. Und ich bezweifle, dass du ihre Tugenden je erlernen wirst", fügte Großmutter genervt hinzu und deutete Hanabi an endlich zu verschwinden, was sie auch tat.

Als sie weg war, schaute Großmutter mich irritiert an. „Was war denn das für eine Eule?"

„Eine Eule!", brach ich laut in Gelächter aus.
Hanabi eine Eule, der Kosename gefiel mir.

„Ja, die macht ein Gesicht wie eine Eule, als wäre zehn Tage Regenwetter."

Ich grinste bei ihrem Vergleich. „Das liegt daran, dass sie das Regenwetter ist."

Oma lächelte erneut.

„Aber ich kann nicht weggehen", versuchte ich ihr trotz der angenehmen Stimmung beizugeben.

Großmutter seufzte. „Ach, Himiko. Du bist so anders wie deine Mutter und doch so ähnlich. Ich sollte dir wirklich vertrauen, aber du weißt jetzt, dass dieser Zaron gefährlich werden könnte."

Ich nickte. „Ich werde aufpassen!"

Königin Harathana ging langsam auf mich zu, nahm meine Hand und drückte mir eine Kette in die Hand.
Ich begutachtete überrascht den silber, glänzenden Anhänger, der einen Engel zeigte.

„Die Kette gehörte einst deiner Mutter, Pass gut drauf auf!"

Mit großen Augen musterte ich das Geschenk. Tränen sammelten sich in meinen Augen bei den Gedanken an Mutter.

„Danke!"

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Huch, ich habe noch nie in einem Kapitel so viele Wörter geschrieben. 😅
~2300
Schönen Sonntag noch🥰

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