🦋{21} Eine Hochzeit?

Der Winter wurde immer mehr in die Ecke gedrängt, während der Frühling sich langsam bemerkbar machte. Stiefmütterchen und zarte Nelken sprossen aus dem Boden hervor. Zu wissen, dass ich nun schon drei Monate im Uchiha Dorf in der Rolle einer Bediensteten verbrachte, bereitete mir eine Heiden Angst. In drei Monaten würde der Feudalherr gekrönt sein und bisher fand ich nur wenig bis keine Beweisstücke, die die Schuld meiner Eltern hätten bezeugen können.
Wäre mir vor ein paar Tagen Klara nur nicht entwischt!

Gedankenverloren strich ich durch den blühenden Garten, der hinter Madaras Herrenhaus gebaut wurde. Im Gegensatz zum Rosengarten meiner Heimat wuchsen hier nur Kirschbäume.
In kraftvollen Rosa Farben stachen sie im Kontrast der grünen Landschaft besonders hervor.

Ich setzte mich auf die Bank vor einem der Kirschbäume und genoss die Stille um mich herum. Seit dem ich wieder zurück im Uchiha Dorf war, nachdem mich Madara zur Heilerin brachte, sah ich ihn nicht mehr. Drei Tage sind bereits vergangen.

»Kiki, gut das ich dich hier finde!» Jakuro trat hinter einem der Kirschbäume hervor. Auf seinem Rücken trug er eine Katana, weshalb ich vermutete, dass er soeben vom Training kam. Sein schwarzes Haar war zerzaust und Schweißperlen bedeckten seine Stirn.

Ich zwang mich zu einem freundlichen Lächeln, als er sich ohne mich zu fragen neben mich auf die Bank setzte.

»Wir werden im Sommer heiraten, da es schon bald soweit ist, werde ich dir eine Liste mit zehn Regeln meiner Familie geben, die du nach
der Hochzeit zu befolgen hast« sagte er emotionslos.

Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich ihn von der Seite. Habe ich soeben richtig gehört? Heiraten? Ihn? Irgendetwas hatte ich wohl nicht ganz mitbekommen...

»Warum sollte ich Euch heiraten?» ich versuchte neutral wie möglich zu klingen, aber ein wenig Abwertung begleitete doch meine Stimme.

»Warum du mich heiraten sollst!» Jakuro sprang wütend auf. Man konnte den Kerl ziemlich schnell auf die Palme bringen.
»Was fällt dir ein auch nur daran zu denken mein Angebot auszuschlagen! Du bist bloß eine Bedienstete Madaras!«

Je länger ich hier war, desto interessanter wurden die unterschiedlichen Charaktere der Soldaten, die sich gegenüber den Bediensteten für so viel besser hielten.
Innerlich grinste ich. Es wurde Zeit diesen Jakuro mit einer List in die Schranken zu weisen.

»Selbst, wenn ich Euch heiraten möchte, geht es nicht» sagte ich gespielt traurig.

»Wieso das denn?»

»Das darf ich Euch eigentlich nicht sagen. Er meinte ich soll es für mich behalten, aber jemand anderes hielt ebenso um meine Hand an. Es ist Euer Freund, der stets immer neben Euch steht. Sein Name ist mir leider entfallen« log ich wie gedruckt.

»Tom?» hakte er nach.

Verlegen nickte ich. »Wenn Ihr ihn darauf ansprecht, wird er es sicher leugnen.»

Jakuro zog seine Katana aus der Schwertscheide und stampfte wütend davon. »Tom! Wird jetzt was erleben!»

Grinsend starrte ich ihm nach. Sie lassen sich viel zu leicht manipulieren.

Trotz der schönen Aussicht verging mir dank Jakuro die Lust hier zu bleiben.
Ich sprang auf und schlenderte ein wenig durch den Garten.

Bambusrohre schossen wie Strohhalme meterweit in die Höhe. Ein wenig erinnerten mich die Pflanzen an meine Heimat.

»Wie ich sehe, ist dein Bein gut verheilt«

Ich drehte mich sofort zur Seite, als ich seine Stimme hörte und tatsächlich ging Madara langsam mit einem Abstand von gut drei Metern neben mir.
Oke, es kamen uns einige Bedienstete entgegen, weshalb er wohl von niemanden erwischt werden wollte, dass er mit mir redete.

»Ja ist es« sagte ich kühl. Noch immer glaubte ich das die Glocke eine Liebesglocke war, auch wenn Yuki etwas anderes behauptete. Ich musste Madara irgendwie zum Reden bringen! Er mochte ein harter Brocken sein, aber ich als zukünftige Kaiserin sollte mit ihm fertig werden.

»Ihr wart beim Training« merkte ich an. Des Öfteren fiel mir auf, dass er im Training eine schwarze Hose und die Lederhandschuhe trug, während er in einem echten Kampf den roten Panzer bevorzugte.

Er streifte sich eine seiner schwarzen Strähnen hinters Ohr und nickte.

Wir gingen immer weiter durch den Garten. Entweder war weit hinten sein Ziel oder er wollte einfach neben mir gehen. Natürlich tippte ich auf Letzteres.

Madara wollte gerade den Mund öffnen, als von weit hinten Jakuro laut meinen Namen rief.
Noch hatte er mich nicht gesichtet.
»Mist!» fluchte ich.
Mein Blick fiel auf eine hölzerne Brücke, die über einen Teich führte.

»Sind Fische in dem Teich?» fragte ich Madara.
Dieser schüttelte den Kopf.

Daraufhin rannte ich zum Teich und sprang mit einem Satz hinein. Meinen Kopf versteckte ich unter einem der großen Seerosen, die umhertrieben.

Madara stand auf der Brücke und schaute mich amüsiert an, während sein Blick zu Jakuro schweifte.
Ich schaute ihn finster an, das sein Schmunzeln nur noch bestärkte.

»Madara-Sama» begrüßte Jakuro Madara, als er die Brücke betrat.

»Suchst du wen?« fragte Madara immer noch amüsiert. Erneut erntete er einen bösen Blick meinerseits.

»Ach nicht der Rede wert!« murmelte Jakuro und verbeugte sich kurz.

»Du hast aber einen Namen gerufen!« entgegnete Madara.

»Ich habe nur eine Euerer Bediensteten gesucht. Es war nicht so wichtig.« antwortete Jakuro.

»Gut, dann Tschüss« Madaras Stimme klang trocken und eiskalt.

Jakuro nickte und lief davon.

Erleichtert atmete ich tief durch und legte das Seeblatt weg.
»Warum sucht der dich?« möchte Madara wissen.

Gerade wollte ich ihm antworten, da hörten wir beide Hanabis Stimme. Sie rief laut nach Madara. Weit konnte sie nicht sein.
Madaras schwarze Augen weiteten sich. Zuerst schaute er nach rechts, dann nach links und anschließend sprang er zu meiner Verwunderung ebenso in den Teich.

Belustigt starrte ich ihn, nachdem er neben mir auftauchte, an. Diesmal nahm er das Seeblatt und versteckte sich hinter mir.

Ein Erlebnis, das mir niemand je so glauben würde, wäre er nicht selbst dabei gewesen.

»Bedienstete!» Hanabi erschien oberhalb des Geländes an der Brücke. »Was machst du denn im Teich?«

»Ähmm Schwimmen« entgegnete ich ihr.

»Im Teich?» sie zog angeekelt eine Augenbraue in die Höhe.

»Ja, so weit ich weiß, kann man in der Luft noch nicht schwimmen» der Sarkasmus war in meiner Stimme herauszuhören.
Madara lachte hinter mir kurz auf, hielt sich aber dann den Mund zu.

Hanabi zischte und schaute mich entgeistert an. »Hast du Madara gesehen?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Pff» murmelte sie und verschwand in der selben Richtung wie Jakuro.

Endlich war sie außer Sichtweite und ich konnte mich zu Madara umdrehen. Der sich langsam aus dem Wasser erhob und ganze zwei Köpfe größer als ich war.

»Habt Ihr etwa keine Lust heute auf Hanabi?» erlaubte ich mir diesmal frech zu sein.

»Geht dich nichts an« fauchte Madara.

Er schaute in die Ferne und würdigte mich keines Blickes. »Was wollte Jakuro von dir?» fragte er, während seine Augen immer noch einen Baum anstarrten. Vielleicht redete er ja mit dem Baum und nicht mir mir, aber natürlich wusste ich es besser.

Wenn ich Madaras wahre Gefühle heraus kitzeln möchte, muss ich die Wahrheit ein wenig verdrehen.
»Er wollte mich heiraten» sagte ich, als wäre es das Normalste.

»Was will er!« überrascht über seine wütende Stimme, räusperte er sich kurz. »Und Ihr habt wohl abgelehnt.«

»Nein, ich habe ihm zugestimmt!«

Madara drehte sich mit dem Rücken zu mir und ich konnte sein Gesicht leider nicht erkennen. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt.

»Und Jakuro will eine dominante Frau wie dich?» seine Stimme klang abwertend.

»Er hat es wohl eher auf mein Aussehen abgesehen, aber egal, immerhin muss ich wohl von Glück reden von ihm auserwählt zu sein!»

Gott, meine eigenen Worte brachten mich innerlich zum Kotzen, aber es war schließlich ein Mittel zum Zweck.

»Ich gebe dir einen Rat mit. Jakuro ist kein liebevoller Mann. Er hat erst Recht keinen Respekt vor Frauen« plötzlich klang Madaras Tonfall sehr ernst.

In meinem Bauch kribbelte es. Er wollte nicht, dass ich ihn heiratete.
»Wenn dem so ist, dann hat er und ich etwas gemeinsam, den ich respektiere auch keine Männer.« sagte ich scherzend, um die Stimmung ein wenig zu lockern.

Blitzschnell drehte sich Madara zu mir um und stand dicht neben mir. Er nahm mein Handgelenk und flüsterte mir ins Ohr. »Mach keine Scherze darüber. Ich weiß, dass du nicht so stark bist wie du immer tust. Du wirst an ihm zerbrechen.»

Mit diesen Worten ließ er von mir ab und stieg aus dem Teich. Entgeistert starrte ich ihm nach. Warum konnte er mir nicht endlich die Wahrheit sagen! Was er für mich empfindet!

»Und was schlägst du mir vor, soll ich tun!« rief ich ihm nach.

Er stand mit dem Rücken zu mir, seine schwarzen Haare glitten ihm nass über den Rücken. »Heirate ihn nicht.«

»Gut, dann werde ich die nächsten Jahre ständig von ihm unterdrückt oder fertig gemacht!« ich schrie schon fast, denn ich wusste, dass dies stimmte.

»Das wird er nicht tun» entschlossen über seine Aussage entfernte er sich von mir.

War er wirklich so naiv das zu denken? Schließlich war er es, der zu mir sagte, Jakuro sei kein liebevoller Mann!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top