Prolog.




Willkommen zu meiner Geschichte "Die letzte Himmelsflüsterin".


Sie wird keine Fanfiktion mit 10 oder 20 Kapiteln, sondern etwas Kurzes. Sowie die meisten Geschichte, die ich hier auf Wattpad verfasst und auch geschafft habe, zu beenden. Die Kapitel sind allerdings dafür lang, aber ich bin zu faul, sie aufzuteilen D: Das ruiniert sonst das ganze Konzept(welches nicht existiert.) Die Story spielt vor den Filmen und beinhaltet eine (wie all die anderen FFs hier fast) eine Lovestory von OC x Loki. Aber auch einen Anteil von OC x Thor wird vorhanden sein.



Am meisten freue ich mich darauf, gemeinsam mit euch zu schauen, was aus dieser Geschichte wird.



Und natürlich hoffe ich auch, dass sie euch gefällt, und freue mich schon auf eure Reaktionen!


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Die Menschen auf ihrem Planeten teilen sich einen einzigen Himmel. Sie sehen jeden Tag dieselben Wolken an der Sonne vorbeihuschen, dieselben Sterne und denselben Mond. Nie können sie wissen, dass ein weiterer Planet oder ein weiterer Stern stirbt, weil sie nicht dafür die Welt haben. Sie leben in einer ganz anderen als ich und meine Familie. Ihre Himmelswelt ist nicht wie unsere; nicht so vielseitig und gigantisch. Wenn wir wollen, können wir mit einem einfachen Handwischen einen anderen Sternenhimmel sehen, andere Planeten, andere Sonnen und andere Monde – denn uns bleibt dies nicht verborgen. Den Menschen allerdings schon. Ich frage mich oft, wie es damit zu leben ist, wenn man im Schein lebt, es gäbe nur einen Mond und eine Sonne. Ein paar Planeten kann man noch aufzählen, doch dann wird das Wissen über die Außenwelt schwächer. Sie verkriechen sich in ihrer Technik zurück und verschließen sich vor den wahren Wundern. Ist das nicht irgendwie traurig? Aber meine Eltern erzählen mir jeden Tag, dass das das Wesen der Menschen ist und wir nichts daran ändern können.

Sowie sie auf ihren Planeten leben, sollen wir es auch weiterhin tun. Eines Tages werden die wahren Wunder sie aufwecken und dann sind sie bereit für uns.

Wir sind Himmelsflüsterer. Geboren durch Sternenstaub, verbunden mit einem Stern in den Weiten der vollkommenen Unendlichkeit. Wir sind die Wächter der Horizonte aller Welten. Unsere Aufgabe ist es, die vielen Systeme und Verknüpfungen von Sonnen, Monden und Sternen zu beobachten, darauf achtzugeben, dass keines aus dem Gleichgewicht getrieben wird. Wenn dies nämlich passiert, wird ein ganzer Planet mit einem Mal ausgelöscht. Ein nicht funktionierendes System von den drei wichtigsten Himmelswerken bedeutet das Ende einer Atmosphäre und einer Rasse.

Es ist schrecklich, wenn das vorfällt. Es sterben nicht nur ein Planet und eine Rasse, auch die Sterne, der Mond und die Sonne in dieser Atmosphäre. Alles löst sich einfach in Nichts auf – und wird vergessen. Niemand erinnert sich an ausgelöschte Atmosphären, wenn sie gänzlich im Nichts verschluckt worden sind. Lediglich die Himmelsflüsterer führen eine Halle der Erinnerung auf ihrem Planeten, um jene zu ehren, die diese Katastrophe haben nicht überleben können. Dafür stehen wir nämlich auch; für das Nicht-Vergessen. Wir erinnern uns an alle und jene Ereignisse in der Unendlichkeit.

Es sind schon viele. Beinahe zu viele für die zarten Herzen der Himmelsflüsterer.

Und keiner von meiner Familie hat jemals erahnen können, dass es mal unseren eigenen Planeten erwischen wird.

Ich bin noch zu jung gewesen, um hätte begreifen zu können, was an jenem Tag des Himmelsuntergangs passiert ist. Gerade noch habe ich die nächste Lehrstunde im Himmelslesen überstanden, hat sich die Sonne über unseren Planeten seltsam rot gefärbt. Auch unsere zwei Monde sind gesichtet worden, beide schwarz wie die Nacht selbst. Zuerst haben sich einige gedacht, dass sich die magischen Gesteine in unserem Planeten verschieben und dafür verantwortlich sind, weil dies schon häufig vorgekommen ist. Wenn ein neuer Planet das Licht der Unendlichkeit erblickt, muss sich unser Auge ausbreiten. Schließlich müssen wir den neuen Horizont erkunden, kennenlernen und genaustens studieren, um sein Verhaltensweisen analysieren zu können. Wir müssen das machen, um uns zu vergewissern zu können, dass in dem System alles in Ordnung ist und keine weitere Auslöschung bevorsteht.

Aber leider haben wir unseren eigenen Planeten zu wenig gekannt, um die Vorzeichen hätten bemerken zu können. Langsam sind die vielen Sterne am roten Himmel hervorgekommen, dunkle, gierende schwarze Flecke. Es sind Tausende gewesen, wenn nicht sogar Millionen. Der Himmel ist kaum noch rot geblieben. Und es hat eigenartig nach Staub und Feuer gerochen.

Gemeinsam mit meiner Mutter an meiner Seite habe ich von dem großen, weißen Balkon unseres Schlosses zum Himmel hinaufgestarrt. Sie hat meine Hand gehalten, nervös ihre violette Unterlippe gekaut. Unter uns hat ein weites Meer aus allen möglichen Häuser mit bunten Dächern und funkelnden, riesigen Kristallen gelegen; mit viel grünen, blühenden Wiesen und klaren Bächen dazwischen wie man es in Menschenmärchen beschreiben würde. Alle Himmelsflüsterer haben hinaufgesehen, mit großen, skeptischen Augen ihren eigenen Untergang entgegengeblickt.

Dann ist der erste Stern explodiert und ein lauter Schrei ist durch die silberne Stadt gehetzt. Auch ein Himmelsflüsterer ist in schimmernden Staub aufgegangen. Es sind schlagartig weitere gefolgt. Puff, puff, puff. Immer mehr und mehr. Puff, puff, puff. Berge aus funkelnden Staub in allen möglichen Farben haben sich außerhalb und im Schloss mit den vielen Türmen gebildet, wuchsen und wuchsen. Geschrei und beängstigendes Wimmern hat mein Herz schwerwerden lassen, stumme Tränen haben meine sternenschimmernden Wangen zärtlich berührt.

„Wir müssen verschwinden, mein Sternenkind!" Meine Mutter hat mich fest am Handgelenk gepackt und mit sich in das Schloss gezogen. Ich bin ihr still gefolgt, zu sehr überwältigt von den vielen Toten vor meinen eigenen Augen. Wächter mit Schutzhelmen in der Form einer Mondsichel sind an uns eilig vorbeigestürmt, die silbernen Speere mit der zackigen, goldenen Spitze stolz nach vorne gerichtet. Ich habe mich gefragt, gegen wen sie in den Kampf ziehen, wenn unsere eigene Himmel dabei ist, uns umzubringen. Neugierig habe ich ihnen mit holprigen Herzschlägen nachgeblickt, aber meine Mutter hat mich hastig weitergezogen.

„Was geschieht hier?", habe ich leise gefragt, doch sie hat mir keine Antwort gegeben. Das Schreien der sterbenden Himmelsflüsterer hat mir Angst gemacht, mich vor der Grausamkeit außerhalb des Schlosses fürchten lassen. Es ist das erste Mal für mich gewesen, dass ich die kalte Macht des Himmels spüren habe können. Sonst hat mich mein Lehrer nur ständig davor ermahnt, nicht zu sehr mit dem Himmel und seine mir gegebene Macht zu spielen. Nun aber fürchtete ich mich vor ihrer Gewalt.

„Königin Kassia, wohin bringt Ihr die Prinzessin?" Einer der Wächter ist uns gefolgt und hat meine Mutter mit verwunderten Blick unter dem Mondsichelschutz angeschaut. Ich habe zu wenig Orientierung in meinem eigenen Zuhause gehabt, um diese Frage für ihn und mich zu beantworten.

„In Sicherheit", hat die Königin geschnauft und mich hastig weitergezogen. „Sie können mir gerne dabei verhelfen!" Der Wächter nickte verstanden – aber dann passierte es direkt vor uns. Er starrte mich mit seinen blauen Augen an, den leuchtenden Konstellationen auf seiner blassen Haut im Gesicht und wollte mir die Hand reichen – da löste er sich einfach in blauen Staubflocken auf. Der mutige und treue Wächter war nun ein Haufen Sternenasche und sonst nichts mehr. Ich riss geschockt die Augen auf, hörte das schmerzverzerrte Schreien von weiteren Wächtern, und ich habe es förmlich auf meiner Haut knistern gespürt. Die letzten Staubflocken eines Himmelsflüsterers, die Überbleibsel eines so mächtigen Wesens des Himmels. Ich schluchzte auf, dieselben regenbogenfarbenen Tränen rollten über mein Gesicht wie die über das feine Gesicht der edlen Königin. Wir fühlten so viel Schmerz auf unseren Herzen, dass der Tod uns keine Angst mehr machte.

„Wir haben keine Zeit, mein Sternenkind!" Jetzt hat sich meine Mutter mehr darum bemühen müssen, mich in Bewegung zu halten. Sie schien unberechenbar zu sein, rannte mit mir in einem weißen, langen Seidenkleid mit goldenen Fragmenten durch die ewig langen Gänge des Sternenschlosses. Ich war fasziniert und beängstigt von ihr zugleich, und doch habe ich mich auf meinen Beinen halten können. Auch wenn ich mich am liebsten auf dem Grund geschmissen hätte, wartend darauf, selbst in Staub aufzugehen.

Und dann hat sie mich dorthin gebracht, der große Saal der Atmosphären. Ein Raum, den ich sonst nie hätte betreten dürfen.

„Wir müssen diesen Ort verlassen", sagte sie aufgebracht zu mir und schob mich mit der Hand im Rücken näher an das komische Rundgestell mitten im Raum. Es drehte sich wie verrückt, schimmerte golden und sprühte wilde, blaue Flammen von sich. Die Wände waren in einem tiefen Dunkelblau gestrichen, helle Konstellationen vereinten sich zu einem riesigen Sternenbild mit hunderten von Sonnen und Monden. Es ist so gewesen, als hätte man mich mitten in das Universum gestellt. Ich drehte den Kopf zu der Frau mit den blonden Haaren und starrte sie unbeholfen an. Hier und dort habe ich die Spuren ihres Schmerzens auf ihren hohen Wangen erblickt, dasselbe auf meinen eigenen gespürt.

Sie nahm meine Hände in die ihre und lächelte mich aus traurigen Smaragdaugen an. Dieser Schmerz in ihrem hübschen Gesicht ist mir ganz fremd gewesen. Er ist so gewaltig und tief; wie ein leeres, schwarzes Loch. Es hat sich seltsam und stumpf nach Abschied angefühlt. Etwas, das ich bis zu diesem Augenblick nicht gekannt habe. Nicht davon gewusst habe, wie schmerzhaft Abschied doch sein kann. Besonders wenn er für immer ist.

„Du wirst nach Asgard gehen, mein Sternenkind", sagte sie weich und wischte mit ihren Daumen die Zeichen meines Schocks zur Seite. „Odin wird dich in seine Obhut nehmen. Das hat er mir versprochen."

„W...wusstest du von hier, Mutter?", habe ich sie gefragt, mit der Suche nach Halt in ihren vertrauten Augen. Doch der verletzliche Schatten hat sie undurchdringlich gemacht, hat es unmöglich gemacht, sie zu lesen.

„Wir alle müssen mal sterben, mein Kind, und deshalb ist der Tod nichts Ungeahntes. Er liegt nur nicht in den Sternen verborgen, sondern in unserem Schicksal."

„Kommst du mit mir?" Diese Frage ist mir am Ende wichtiger gewesen. So viele Freunde habe ich in den wenigen Minuten verloren, nun auch meine Mutter zu verlieren würde ich nicht ertragen.

Ihr Lächeln nahm an Leid zu, schwankte und zuckte, ihre Augen worden glasiger und ihre Hände zitterten etwas. Sie so zu sehen ließ mein Herz zu einem gewichtigen Stein werden. Ich schaute sie an, bittend und hoffend, aber ich habe bereits die Antwort gewusst. Sie ist nicht zu verleugnen gewesen. Nur sehr, sehr schmerzhaft. „Ich bin die Sonne dieses Planeten", gestand sie mir im Flüsterton, „und die Sonne geht immer mit der Welt unter."

Ich schluchzte.

„Sei nicht traurig, mein Sternenkind", sagte sie mit sanfter Stimme und malte zugleich einen kleinen Stern auf meiner Wange. Sowie sie es immer getan hat, wenn ich traurig gewesen bin. „Du bist der hellste Stern in allen Atmosphären. Du wirst nicht so schnell erlöschen. Setz deine Aufgabe fort und wache über die Himmelswerke aller Horizonte. Du bist die letzte von uns."

Es wurde dunkler und... stiller.

Draußen vermischten sich Staubflocken in allen erdenklichen Farben zu einem reinen Farbenspiel in der furchtbaren Finsternis. Ein kläglicher Klang im Trauerspiel der verronnenen Himmelsflüsterer.

„Versprichst du mir, dass du deine Aufgabe weiterhin erfüllen wirst?" Sie löste eine Hand von meiner, nur die andere ruhte noch in meinem feuchten Gesicht. Ihr Lächeln ist gebrochen, ihre Augen nahmen einen dunklen Ton an.

Ich nickte entschlossen, selbst wenn ich vager mit meinen Tränen und Schluchzer zu kämpfen gehabt habe. „Ja, Mutter. Ich verspreche es."

Sie zog mich verzweifelt an sich, presste mich ein letztes Mal an ihren zierlichen Körper und küsste vorsichtig den leuchtenden Stern auf meiner Stirn. „Du bist ein gutes Kind, mein Stern."

Auf einmal weinte sie.

„Mutter...ich..." Sie stieß mich in das Rundgerüst.

„Ich liebe dich."

Ich blinzelte – und eine Böe aus violetten Staub umfing mich.

Alles war in mitten eines Herzschlags in Finsternis getaucht. Ich habe es noch gehört, das leise Summen meiner Mutter, wie sie das Lied der Himmelsflüsterer vorträgt, bis es vollständig verstummt ist. So ist die Stille, wenn das Ende gekommen ist.

Sie ist schweigsam und erdrückend.

Sowie viele Sterne im Himmel schlummern.

~*~

„Thor, Loki, das ist eure neue Freundin." Während der große, mächtige Mann zu den zwei Jungs vor mir gesprochen hat, habe ich einfach durch sie hindurchgesehen. Ich habe kein Ziel für meine Augen mehr gehabt, habe nur in die Leere und Ferne geblickt. Direkt nachdem ich an diesem fremden Ort aufgewacht bin, hat man mich zu diesem Mann und seine zwei Söhnen in den Königssaal gebracht. Aber ich habe mich wie leer gefühlt, so schwer und befremdlich, und ich habe mich zu müde gefühlt, um meine neue Umgebung zu pflegen.

Ich habe meine Familie verloren.

Ich habe meinen Planeten verloren.

Ich habe meine Mutter verloren.

Ich habe einfach alles verloren, dem ich Bedeutung und Liebe gewidmet habe. Ich habe den Grund verloren, warum mein Herz überhaupt schlägt. Meine Brust ist leer. Ich bin so leer. So fürchterlich leer. Oh, warum hört es nicht auf?

„Sie kommt von einem ausgelöschten Planeten", erklärt der große Mann weiter und seine Worte zwingen mich dazu, die brennenden Augenlider zu schließen. Sie tun weh. Er soll bitte aufhören, zu reden. Ich hasse diesen Ton von Mitleid. „Und wird ab sofort bei uns hausen. Gibt Acht auf sie, meine Söhne. Sie ist die letzte Himmelsflüsterin."

Die letzte.

Ich schlage die Augen wieder auf und atme angestrengt durch. Mutter, bitte, dieser Schmerz soll aufhören...

„Was ist eine Himmelsflüsterin?", fragt der Blonde von beiden.

Der andere mit den schwarzen Haaren und der schrecklich blassen Haut steht auf einmal direkt vor mir und mustert mich mit seinen blau-grauen Augen eines einsamen Regentages.

„Nun..", will Odin ansetzen, aber der Junge vor mir unterbricht ihn.

„Was ist das für ein eigenartiger Staub?" Ich zucke nicht zurück, als er einfach mit seiner Hand über meine Wange streicht. Ein Wimmern ringt aus meinem Hals bei dem Anblick des violetten Staubes auf seinen Fingerspitzen.

„Meine Mutter", winsle ich gebrochen.

Er ist überrascht und starrt mich mit geweiteten Augen an. „Hast du deine Familie verloren?", fragt er.

Ich nicke stumm.

Unerwartet legt er seine beide kleine Hände um mein Gesicht und sieht mich mit ernsten Blick an. „Ich bin jetzt deine Familie, Sternenkind."

Geschockt blicke ich ihn an, aber, als er mir mit seinen weichen Augen und einem Lächeln in die meine schaut, passiert es tatsächlich. Auch ich muss etwas lächeln. Ich glaube, es wieder gespürt haben. Mein schlagendes Herz, die Wärme eines lebendigen Wesens.

Ich habe mich gespürt.

„Wer bist du?", flüstere ich neugierig.

„Ich bin Loki", grinst er über beide Wangen hinaus und geht einen kurzen Schritt weg, um auf den blonden Jungen neben sich zu zeigen „und das ist mein Bruder Thor. Und wer bist du?"

„Ich... Ich habe keinen Namen. Alle nennen mich Sternenkind."

Loki muss kichern. „Das passiert zu dir. Du bist wahrlich ein wunderschönes Sternenkind."

„Oh."

Er nimmt vorsichtig meine Hand und drückt sie ganz fest. „Keine Sorge, Sternenkind. Ich werde dich den Kummer vergessen lassen."

Und er hatte Recht.

Er hat mir tatsächlich den Kummer auf dem Herzen nehmen können. Aber das hier ist nicht meine oder seine Geschichte, es ist unsere.

Und sie beginnt hier und jetzt.

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