Kapitel 1

„Ich bin schon fast 18 und noch immer habe ich meine Fähigkeit nicht bekommen. Das ist gemein! Eigentlich sollte ich sie schon ab meinem 16. Geburtstag besitzen.".

„Hey,das ist vollkommen normal. Manchmal entwickelt sich so etwas erst ein bisschen später aus, Tony. Du bist nicht der Erste, der seine Fähigkeit etwas später bekommt.".

„Etwas?",schnaufte ich wütend.

„Ich will es aber so langsam erfahren, Sam. Du hast leicht reden. Du hast sie ja schon mit 15 bekommen. Unterdessen konntest du fröhlich vor dich hin trainieren und jetzt bist du auch schon Level 12. Du probierst dich tagtäglich aus und ich warte immer noch. Das ist unfair.".

Schon wieder wurde ich etwas lauter, aber als Reaktion hörte ich nur ein Stöhnen und ich könnte wetten, dass er dabei wieder die Augen verdrehte.

„Hör zu, wir sehen uns morgen früh auf dem Schulhof. Dann können wir weiter reden.", hörte ich ihn noch genervt sagen, bevor er auflegte.

Das ging jetzt schon die letzten Monate so. Mein Name ist Tony Wilson und der andere Kerl, mit dem ich gerade noch telefoniert habe, ist, obwohl es sich eben nicht wirklich danach angehört hat, mein bester Freund. Sein Name ist Sam James und mit ihm habe ich bis jetzt schon mein ganzes Leben verbracht. Er hat kurze braune Haare und eine eher sportlichere Figur. Meistens trägt er eine halb zerrissene Jeans und ein Shirt dazu. Er wohnt seit neuem nicht mehr bei seinen Eltern, sondern in seiner eigenen Wohnung. Das heißt für ihn, tun und lassen worauf er Lust hat und wann er Lust hat.

Seitdem lässt er auch alles ein bisschen schleifen und macht sich um kaum mehr eine Sache Sorgen und sieht das Leben schon fast zu locker. Deshalb kommt es zwischen uns auch manchmal zum Streit. Meistens geht es um das Gleiche, nämlich, dass Sam es fast gleichgültig hinnimmt, dass meine Fähigkeit noch nicht erschienen ist.

Bei jedem von uns erscheint ab dem ca. 17. Lebensjahr auf unserem linken Unterarm eine Eins in einer bestimmten Farbe. Die Farbe sagt einem dann, welche Fähigkeit man bekommt, zumindest in welche Richtung die Fähigkeit geht. Die Zahl ist die Visualisierung des Fähigkeitslevels. Insgesamt gibt es einhundert. Jedoch ist es selten, dass jemand wirklich die höchste Ebene erreicht, da es wirklich viel Training braucht und es in höheren Leveln immer schwerer wird aufzusteigen. Je nachdem, wie sehr man sich mit seiner Fähigkeit beschäftigt und je mehr man sie trainiert, desto höher steigt das Level und man kann besser mit ihr umgehen und sie auch konzentrierter und stärker einsetzten. Wenn man Level 100 erreicht hat, ist man extrem stark und die Möglichkeiten, im Bereich der Fähigkeit, sind quasi grenzenlos. Die jeweilige Fähigkeit ist dann auf dem maximalen Ausbildungsgrad angelangt und man beherrscht sie besser denn je. Manchen fällt es leichter als andere aufzusteigen, weil sie ihre Fähigkeit beispielsweise täglich einsetzten und sie somit öfter verwenden, andere haben, aber auch einfach das gewisse Talent und Glück, um aufzusteigen. Sam's Zahl ist weiß-blau und somit ist er ein „Blitz", wie er sich nennt. Das heißt, dass er in seinem Körper Stromimpulse erzeugen kann. Bis vor kurzem konnte er zum Beispiel irgendwelche Leute anfassen und ihnen dabei einen Stromschlag verpassen, aber inzwischen kann er sogar kleine Blitze erzeugen. Seitdem er seine Fähigkeit hat übt er ohne Ende. Einmal hat er fast sein Elternhaus abgebrannt, als er versucht hat den Kamin mit Strom anzumachen. Es war ein einziges Disaster. Jede Woche, die vergeht, entwickelt er sich ein Stück weiter und bei mir hingegen, tut sich noch nicht all zu viel. An manchen Tagen ist es besonders frustrierend, vor allem, wenn Schüler aus unteren Klassen schon ihre Fähigkeiten bekommen und ich dabei nur zugucken darf.

Ich könnte jede Fähigkeit bekommen. Meine Haut könnte unheimlich hart und robust werden und selbst, wenn sie etwas durchdringen sollte, würde sie wieder zusammenwachsen. Ich habe von Leuten gehört, denen ein halber Arm abgetrennt wurde, nach ein paar Stunden war dieser nachgewachsen und alles war wieder in Ordnung. Vielleicht bin ich auch eine Art Geist, diese können durch Wände laufen und durch alles andere, was sie wollen. Solche Leute arbeiten oft in der Reparatur, hat mein Vater gesagt, weil sie nicht alles auseinander nehmen müssen, um etwas zu reparieren, sondern nur in die Maschinen greifen und das defekte Teil austauschen.

Meine Mutter ist Level 48 und kann sich extrem schnell bewegen. Sie ist manchmal so schnell, dass man sie kaum sieht. Mein Vater hingegen kann sich teleportieren. Es gibt Tage, an denen geht er kaum einen Schritt, stattdessen portet er sich lieber einen halben Meter zur Seite. So etwas ist auch eine Art Training für ihn und lässt sich sehen. Er hat schon Level 56 erreicht ohne viel oder intensiv dafür üben zu müssen. Meine Mutter meint, dass er einfach ein glückliches Händchen mit seiner Fähigkeit hatte, denn sie passt wirklich perfekt zu ihm. Wenn ich so etwas auch könnte, dann würde ich verschwinden, wenn es mal Ärger gäbe oder wenn ich mal zu spät zu einem Termin kommen würde. Es gibt viele verschiedene Fähigkeiten,die ich bekommen könnte, aber noch stehe ich im Dunkeln und warte darauf, endlich meine Fähigkeit zu bekommen. Ich warte jeden Tag darauf, dass auf meinem Unterarm eine Zahl auftaucht und ich es dann weiß. Das wäre mein schönster Tag im Leben und dann, von diesem Moment an, würde es keine Minuten mehr geben, die ich nicht sinnvoll mit meiner Fähigkeit genutzt hätte, dass mein Level schnellstmöglich steigt. Ich will sie benutzen können und nicht der gehänselte sein, der der ausgelacht wird, weil er seine Fähigkeit noch nicht hat.

Ich gehe jetzt aber lieber schlafen, anstatt noch weiter darüber nachzudenken, was wäre, wenn ich meine Fähigkeit besäße, es ist nämlich schon 11 Uhr und morgen ist wieder Montag und die Schule geht wieder los, aber wer weiß, vielleicht gibt es sie ja nicht mehr und wir können alle wieder nach Hause gehen. Das würde mal ein wirklich guter Start in die Woche sein. Sam und ich wüssten genau, was wir machen würden. Den ganzen Tag würden wir durch den Wald zu unserer Hütte laufen. Wir haben sie selbst in mühsamer Handarbeit gebaut und verbrachten auch meist den halben Sommer da. Jedes Jahr gibt es viel zu reparieren, da die Winter oft sehr stürmisch sind. Manchmal bauen wir auch etwas dazu. Auf jeden Fall haben wir dort nie Langeweile und im Grunde stört uns da auch niemand.

Leider wird die Schule morgen aber noch da sein, also geh ich jetzt lieber schlafen...


Mein Wecker klingelte sehr laut und riss mich sofort aus meinem Traum. Mit voller Kraft schlug ich das nervige Surren aus und setzte mich auf. Müde rieb ich mir durchs Gesicht und gähnte lautstark. Der Traum, den ich heute Nacht hatte, war wirklich merkwürdig. Ich träumte davon, dass ich über den Wolken fliegen würde und ich hörte Flügelschläge direkt unter mir. Ich fühlte mich so frei und unbeschwert. Der Wind war, weil ich so schnell war, so stark, dass ich beinahe weggedrückt wurde und dann kam das nervige Dröhnen meines Weckers. Mühsam quälte ich mich nach unten und machte mir ein paar Stullen, damit ich auch in der Schule etwas zu Essen habe. Als ich aus dem Fenster sah, fuhr der Bus gerade vorbei.

Den Bus brauche ich zum Glück schon lange nicht mehr benutzen, da meine Mutter mich zur Schule tragen kann und das geht wesentlich schneller. Früher zwangen mich meine Eltern noch den Bus zu benutzen und damals gab es noch einen gemeinen Idioten, der mich immer ärgerte. Ernannte mich Krüppel, weil ich mit 15 Jahren noch keine Fähigkeit hatte und er sie schon mit 14 bekam. Andauernd versperrte er mir mit seinen Doppelgängern den Weg aus dem Bus und hielt mich gefangen. Aber was hatte ich ihm schon entgegenzusetzen? Wenn ich in den Spiegel gucke, sehe ich einen mittelgroßen blonden Jungen und der Sportlichste bin ich nun auch nicht wirklich.

Irgendwann konnte ich meine Eltern dann zum Glück doch überreden, dass es besser wäre, wenn ich gebracht werde. Leider durfte ich ja allein unser Auto noch nicht fahren.

Auf jeden Fall hat es echt etwas Gutes an sich, eine Mutter zu haben, die dieses Problem für einen lösen kann, aber am liebsten würde ich selber, auf eigene Faust, Konflikte lösen können.

Nachdem ich mich dann für die Schule fertig gemacht hatte, setzte mich meine Mutter auf dem Schulhof ab und sofort sah ich Sam schon von weitem und lief auch zielstrebig auf ihn zu.

„Hi Sam, wie geht's dir?"

„Guten Morgen Tony. Mir geht's gut, nur ein wenig müde.", sagte er und fing an zu grinsen.

„Ich hab wohl gestern wieder zu lange trainiert. Ich bin erst um 2 Uhr nachts schlafen gegangen."

„Jaja, ich weiß schon. Müsstest du nicht schon langsam mal Level 13 sein, so oft wie du trainierst?", fragte ich Sam provozierend und verkniff mir dabei das Lachen.

„Ach du sei leise, immerhin hast du noch nicht einmal Level 1.", antwortete er.

Ich rollte mit den Augen und wir gingen zu unserer Klasse. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Gruppe Mädels vorbei, die „The Frozen" genannt wurde. Die Mädels haben alle die gleiche Fähigkeit, sie können Kälte, Eis und Schnee kontrollieren. Sie führen sich manchmal auf, als wären sie die Königinnen der Schule und das Beste an allem ist, dass sich Sam in eine von ihnen verschossen hat. In Mona, die kleine Blonde. Sie kannten wir schon seit der Vorschule, weil sie Sam's Nachbarin ist, aber erst seitdem sie zu den Frozens gehört, ist sie mir wirklich aufgefallen. Ich weiß nicht, ob das zwischen den beiden was werden kann, aber so, wie ich Sam kenne, wird er in ein paar Wochen schon wieder eine Andere haben wollen.

Ich sah kurz rüber zu Sam und merkte, wie er die Mädels anstarrte. Dann erwachte er aus seiner Starre und kehrte zu den Lebenden zurück. Erschaute mich so an, als wenn ihm plötzlich ein irrer Gedanke durch den Kopf ging.

„Hey Tony, hast du Lust am Wochenende mit mir und noch ein paar anderen Zelten zu gehen? Wir machen ein Lagerfeuer, grillen und gehen baden.", fragte Sam mich plötzlich.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?", erwiderte ich.

„Naja, vielleicht könnte ich Tom und Lisa fragen und eventuell auch Mona, ob sie mitkommen würden."

Tom und Lisa kennen wir aus der Schule. Tom hat schwarze mittellange Haare und ist um ehrlich zu sein, ein echter Riese und trägt immer alte Lederhosen. Obwohl so etwas keiner anziehen würde, steht sie ihm gut, sie gehören schlicht weg zu ihm. Er ist bestimmt einen, wenn nichts sogar zwei ganze Köpf größer als ich. Lisa passt von der Größe her doch eher zu den normalen Leuten, nicht so wie Tom. Sie ist um die 1,7 Meter groß und manchmal etwas schüchtern. Sie hatte sich vor kurzem grüne Strähnchen zu ihren schwarzen Haaren färben lassen, die sie meist als Zopf trägt. Außerdem hat sie genau das gleiche Problem wie ich, nämlich, dass sie auch noch keine Fähigkeit hat, aber sie ist dafür auch ein Jahr jünger und da fällt das noch nicht so extrem auf. Tom und Lisa sind seit dem Kindergarten sehr gut befreundet, sie sind quasi miteinander aufgewachsen und wirken auf mich wie Bruder und Schwester. Als ich Tom in der Grundschule kennen lernte, haben wir uns von der ersten Sekunde an gut verstanden und mit ihm kam auch Lisa. Auch mit ihr verstand ich mich sofort super. Sie wurde seit dem zu meiner besten Freundin und Tom mein zweitbester Freund, nach Sam.

„Ach da liegt der Hund begraben.", schnaufte ich und sah Sam mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Auf einmal wollte er Zelten gehen, nur, weil Mona dabei gewesen wäre.

„Oh komm schon, bitte Tony, ich schulde dir dann auch was.", bettelte er mich an und ich gab auch gleich nach.

„Nagut, hört sich ja auch irgendwie lustig an mit Tom und Lisa. Hast du Mona denn überhaupt schon gefragt?", fragte ich.

„Nein, aber ich werde sie nach der Schule ansprechen und am Freitag Nachmittag kann's dann losgehen."

„Ja okay, dann geht's klar. Ich frage dann Lisa und Tom?", schlug ich vor.

„Danke Tony.", antwortete Sam nur und schon klingelte es und die Stunde begann.

Nach der Schule ging ich nach Hause und wartete auf eine Nachricht von Sam und diese kam auch, zwar anders als ich erwartet habe aber sie kam. Sam hatte vor meinem Fenster einen schmächtigen Blitz in den Himmel geschossen und sprang jubelnd hin und her. Ich musste dabei nur grinsen, weil ich sofort wusste, dass alles gut gelaufen war und wir am Wochenende etwas vor hatten. Ich machte mein Fenster auf und beugte mich heraus.

„Na?...",fragte ich Sam, „...Lass mich raten. Sie kommt mit?"

Sam lachte laut und ließ sich auf den Rasen fallen, von dort schaute er zu mir hoch.

„Ja, sie hat sofort ja gesagt. Was ist mit Lisa und Tom?", fragte er mich.

„Die sind dabei und Tom hat ein Auto, also sind wir auch mobil.", antwortete ich.

„Klasse!...",freute sich Sam, „...Das Grillzeug und das Zelt besorge ich. Das wird einfach nur super. Ich weiß es. Aber heute Abend gehen wir erstmal in die Stadt zum feiern."


Die Stadt, in der wir leben, heißt Milton. Keine besonders auffällige Stadt mit kaum 20.000 Einwohner, aber es lässt sich hier gut feiern gehen. Heute ist 5. Jubiläumsjahr von Sam's Lieblingsclub, dem Shadow. Ich war noch nie dort, weil ich nie wirklich Zeit gefunden hatte, aber ich habe schon des Öfteren von Sam die unglaublichen Abende beschrieben bekommen. Das Motto ist der reinste Renner, bei diesem Club. Jede Woche wird eine andere Fähigkeit per Zufall ausgewählt und diejenigen, die diese Fähigkeit besitzen kommen umsonst rein. Es ist wohl nicht schwer zu erraten, welche Fähigkeit diese Woche dran ist, wenn Sam sich schon den ganzen Monat drauf gefreut hat. Wir haben zwar wieder Schule, aber das stört Sam nicht sonderbar.

Als wir vor dem Shadow standen war alles groß aufgezogen. Alle Wände wurden mit grellem farbigem Licht beschienen, damit man es auch von weitem schon sah. In mitten der leuchtenden Wände sah man überall riesige Blitze, ebenfalls in den verschiedensten Farben aber ,als wenn das noch nicht reichen würde, wurden große Scheinwerfer auf den Dächern platziert, die auf den Himmel gerichtet waren und das Ganze noch cooler aussehen ließen. Der Anblick war unbeschreiblich. Für Sam war es ein leichtes uns dort hinein zu bringen. Er kannte den Besitzer und durfte deswegen einige Privilegien genießen. Er ging an der wartenden Schlange vorbei und lief direkt zum Eingang und ehe man sich versah waren wir drin.

„Es ist so abgefahren hier, Sam."

„Ich weiß! Schau dir mal den Saal an.", rief er mir zu.

Das Gebäude hatte 4 Stockwerke, aber sie waren nicht durch Treppen oder Aufzüge verbunden sondern durch Luft. Wir kamen in einen gigantischen Saal, mit unheimlich hoher Decke, sodass auch genug Platz da war. An den Seiten hingen Balkone, als wenn das gesamte Gebäude in der Mitte aufgeschnitten und dann mehrere Meter auseinander gezogen wurde. Aber wie sollte man nach oben und nach unten gelangen, fragte ich mich.

„Hey Sam, wie kommen wir da rauf?", fragte ich ihn verwundern im Rausch der lauten Musik.

„Ganz einfach...", sagte er, „...siehst du die roten Platten auf dem Boden? Du stellst dich nur da drauf und schon kann's losgehen."

Ich guckte ihn verwirrt an.

„Hier ist so viel Technik verbaut, dass sie dich schweben lassen können. Es wird dafür gesorgt, dass der mittlere Teil im Saal, dort, wo eigentlich die Treppen sein müssten, für jeden der es will, schwerelos wird. Wenn du auf den Platten stehst, springst du in die Höhe und dann kannst du in das Stockwerk fliegen, in das du willst. Beim Weg nach unten ist es sogar noch leichter. Da springst du einfach runter.", verriet mir Sam und grinste.

Sam lief auf einmal auf eine der Platten zu. Kaum hatte er eine berührt, schon wirkte es so, als ob die Schwerkraft ausgeschaltet wäre. Er flog federleicht in den 2. Stock an die Bar und bestellte uns was zutrinken. Dann sprang er mit den Bechern wieder runter zu mir und landete sanft vor mir auf seinen Beinen.

„Na, durstig?", fragte er mich.

„Klar!",antwortete ich und nahm ihm einen Becher ab.

„Die erste Runde geht auf mich und jetzt los, die Anderen warten schon auf uns."

Sam ging voraus. Er berührte wieder eine Platte und flog in die 4.Etage. Ich lief ihm nach. Nachdem er abgehoben war, zögerte ich noch einen Augenblick vor der Platte. Als er oben angekommen war, gab mir Sam ein Zeichen, dass ich ihm endlich folgen sollte. Ich machte einen Schritt nach vorne und schon war es so, als wenn mich irgendetwas nach oben ziehen würde. Ich stieg immer höher und höher und schließlich landete ich bei den anderen. Auch Lisa, Tom und sogar Mona waren da und sofort fing das Geschrei an, als sie mich sahen.

„Jetzt kann die Party ja losgehen.", rief Tom und hob seinen Becher.

Hier oben war ein riesiger Raum mit eigener Tanzfläche und man konnte von hier aus auch in den gegenüberliegenden Teil des 4. Stockwerks schauen und ebenfalls in die darunter liegenden. Die anderen Teile sahen genau wie unserer aus und auch die Leute dort feierten wild. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wir feierten, als gäbe es kein morgen mehr, die Stimmung war bombastisch. Die Musik dröhnte von allen Seiten. Hatte man keine Lust mehr auf laute Musik, so ging man einfach von der Tanzfläche herunter und die Musik wurde für einen selbst etwas leiser. Das lag daran, dass einzelne Schallwände aufgebaut wurden, natürlich mit der Hilfe des Personals und deren Fähigkeiten. Dieser Laden war das Meisterwerk von Technik und Profis mit starken Fähigkeiten.

Der Abend war unglaublich. Man konnte jegliche Sorgen vergessen und alles fühlte sich so frei und unendlich an. Aber schließlich ging es irgendwann zu Ende. Wir verabschiedeten uns und liefen nach Hause. Es ist schon lange her, dass ein Abend so schnell vorbei ging. Auch die nächsten Tage vergingen schneller als gedacht.

Am Freitag morgen traf ich wieder auf Sam, dieser war scheinbar ganz aufgeregt, denn als ich ihm immer näher kam fing er auch schon an zureden:

„Hey, es ist Freitag und der Ausflug steht an.". Seine Stimme war voller Freude.

„Ohja!...", antwortete ich, „...Lisa und ich werden nachher von Tom abgeholt und dann fahren wir zu dir und nehmen euch zwei mit, ok?"

„Ja klar, wie abgemacht und dann bleiben wir bis Sonntag."

„Genau"entgegnete ich ihm.

„Und, hast du schon gehört? Lisa hat eine hellblaue 1 bekommen, sie kann fliegen."

„Seitwann weiß sie das?", fragte ich eifersüchtig.

„Vor zwei Tagen hat sie es erfahren. Tut mir leid.", platzte es Sam heraus.

Jetzt hatte jeder eine Fähigkeit, außer mir. Tom war unglaublich stark, Sam ein Blitz, Mona war eine Frozen und Lisa konnte jetzt fliegen. Nur ich weiß noch nicht, wo ich hingehöre.

„Ja ich weiß. Aber vielleicht passiert es ja an diesem Wochenende.", sagte ich zu Sam und versuchte mir selbst Mut zu machen und nicht weiter darüber nachzudenken.

„Das wird schon. Mach dir mal keine Sorgen.", erwiderte Sam.

Gleich nach der Schule traf sich Sam mit Mona. Auf meinem Heimweg schwebte mir immer und immer wieder der selbe Gedanke im Kopf herum. Ich bin also der Einzige, der es noch nicht weiß.

Wie es wohl für Lisa war, einfach so zu sehen, dass sie eine Zahl auf dem Arm hat? Endlich kann sie ihre Fähigkeit nutzen, sich mit Freunden vielleicht sogar messen und darüber reden. Und dieses beklemmende Gefühl muss sie nun auch nicht mehr ertragen. Das Gefühl der Außenseiter zu sein und den anderen beim Spaß zugucken zu müssen. Bei meinem Vater war es auch so, wie bei mir. Er hatte seine Fähigkeit auch erst mit 17 bekommen und dann war es umso besser für ihn, da er sich schon viel länger darauf freute als die meisten. Bei mir wird es wahrscheinlich auch so sein, zumindest hoffe ich es. Dann kann ich Sam mal unter die Nase reiben, was ich so alles drauf habe und er wird staunen.

Nachdem ich meine Sachen fertig gepackt hatte, wartete ich gespannt darauf,dass Tom endlich hier auftauchen würde. Meine Mutter gab mir noch ein paar Kekse und etwas zu Trinken mit. Dann saß ich eine Weile an meinem Fenster und blickte hinaus auf die Straße. Ich finde mein Zimmer ist eines der schönsten, die es gibt, nicht, weil es so groß ist oder weil so viel Sachen drin stehen. Nein, es ist ein totales Durchschnittszimmer, aber der Ausblick ist atemberaubend. Wenn jemand aus meinem Fenster blickt, sieht er zunächst eine normale Straße aber es ist mehr als das. Man sieht am Straßenrand grüne, saftige,blühende Bäume und von hier aus hat man auch den perfekten Blick auf den dahinter liegenden Wald, über ein weites und grünes Meer von Bäumen. Wenn man noch weiter guckt, dann schaut man auf die Berge. Dieser Ausblick ist einfach unbezahlbar.

Plötzlich hörte ich ein Auto. Sofort nahm ich meine Sachen und rannte nach unten. Meine Vermutung war genau richtig, denn es waren Tom und Lisa.Toms Auto war orange und rostete schon an der einen oder anderen Stelle, aber es hielt sich schon Jahre lang, also machte sich Tom keine Gedanken darüber.

„Hey Leute, wie geht es euch?", rief ich ihnen entgegen.

„Uns geht es gut, Tony. Und dir?", kreischte Lisa halb aus dem Auto gebeugt zurück.

„Mir geht's super. Ich freue mich schon total.", antwortete ich ihr.

„Na dann komm schnell und schmeiß deine Sachen rein.", rief Tom. Erparkte direkt vor unserem Haus und machte auch sofort dem Kofferraum auf, um meine Sachen schnellstmöglich einzuladen.

„Ich habe noch extra ein paar Kekse von meiner Mutter bekommen.", sagte ich zu Lisa.

„Oh lecker, sind es wieder die mit Schokostückchen?", fragte mich Lisa aufgeregt.

„Ja, wie beim letzten mal. Sie liegen in der Küche auf dem Tisch. Ich werde sie schnell holen und dann kann es sofort losgehen."

„Ja, beeile dich", sagte Tom hetzend.

Ich war nach nicht einmal einer Minute wieder da, schwang mich auf die Rückbank und wir düsten los zu Sam.

„Und Lisa, wie ist es? Wie ist es jetzt vollwertig zu sein?", fragte ich sie.

„Es ist einfach nur unglaublich. Ich habe die Eins nach dem Duschen gesehen. Ich dachte erst der Spiegel sei kaputt, aber als ich direkt an meinem Arm nachsah, fing ich auch schon vor Freude an zu schreien. Meine Eltern waren zum Glück nicht mehr zu Hause.", platzte es ihr aufgeregt heraus. Man konnte ihr regelrecht ansehen, dass sie es kaum fassen konnte.

„Ich bin seit dem wahnsinnig aufgeregt, bei guter Laune und freue mich nur noch.", erzählte sie weiter.

Von weitem sahen wir Sam und Mona schon an der Straße warten. Ich saß bis jetzt in der Mitte der Rückbank. Weil ich aber wusste, was Sam von Mona hielt, setzte ich mich an die Seite, damit sie nebeneinander sitzen konnten.

„Mensch, sollen wir euch mitnehmen?", rief Tom aus dem Fenster und lächelte dabei.

„Ja, liebend gern.", rief Mona zurück.

Tom drückte auf die Bremse und hielt langsam vor den beiden an.

„Hi Leute, kann's losgehen?", fragte Sam uns.

„Wir warten nur auf euch. Wir sind schon alle mörderisch aufgeregt.",antwortete ich.

„Und hast du auch das Zelt dabei?" fragte ich.

„Ja, habe ich und den Grill hat Mona besorgt. Das wird mein Highlight, das weiß ich jetzt schon.", lächelte Sam.

Tom sperrte den Kofferraum wieder auf. Sam und Mona verstauten das Zelt, den Grill und ihre restlichen Sachen im Auto.

„Na dann, steigt ein und wir fahren los.", sagte Tom. Sie setzten sich zu mir auf die Rückbank und die Fahrt ging weiter. Tom kannte den Weg zum Wald sehr genau, da er früher öfters mit seinem Vater auf die Jagt gegangen war und sie diesen Weg auch immer nahmen. Aber ab einer bestimmten Stelle mussten Sam und ich den Weg zu unserem geheimen Campingplatz verraten. Die Fahrt durch den Wald war sehr holprig und man spürte förmlich, dass dieser Weg nicht gerade oft befahren wurde. Irgendwann kamen wir dann an einer kaum erkennbaren Weggabelung an. Wir gaben Tom ein Zeichen, damit er Bescheid wusste, dass wir kurz anhalten müssen. Sam und ich wollten früher nicht, dass jemand unseren Lieblingsplatz findet, also haben wir große Äste und viel Gestrüpp auf den Weg gelegt. Die Gabelung war wirklich gut getarnt und wenn man es nicht wusste schon fast unsichtbar. Tom wäre ohne uns definitiv daran vorbei gefahren. Sam und ich machten zusammen den Weg frei, damit das Auto durchfahren konnte. Danach legten wir das Gestrüpp und die Äste wieder in den Weg. Ab hier war es nur noch eine 10 minütige Fahrt und wir kamen an einer Wiese an. Dieser Platz reichte für zehn große Zelte, also genug Platz für uns fünf.

Schon vor mehreren Jahren bauten wir eine Feuerstelle, die mit großen Steinen begrenzt worden war. Um die Feuerstelle waren kleine Baumstämme zum Hinsetzen aufgestellt und direkt nebenan war eine kleine Badestelle. Der See war glasklar und der Ausblick war wunderschön. Neben dem kleinen Strand war eine Holzhütte, die zu zwei Seiten offen war. Hier konnten wir unsere Sachen unterstellen und unseren Proviant lagern. Es sah aus, wie eine Raststelle für Wanderer. Alle Bäume um die Hütte herum blühten in einem saftigen Grün und die Sonne schien übers Wasser und brachte es zum glänzen. Sam, Lisa und Mona kümmerten sich, nach wenigen Minuten der Erkundung, um das großes Zelt. Sie bauten es neben dem Holzhaus und vor einem großen Baum auf, damit wir so viel Schatten wie möglich bekamen, denn der Sommer war bis jetzt schon ohne hin warm genug. Tom parkte das Auto direkt neben dem Zelt. Währenddessen platzierte ich den Grill über der Feuerstelle. Es war ein Grill zum Aufhängen und eigentlich auch viel zu groß für unser ganzes Essen, aber das machte nichts. Jetzt brauchten wir nur noch Feuerholz und schon konnte es losgehen. Wir hatten nach einiger Zeit neben der Feuerstelle einen Haufen Holz gestapelt, der für eine ganze Weile reichen sollte.

Als wir fertig waren, blieben wir kurz am Strand stehen. Tom bestaunte den See und die Sonne, welche scheinbar hinter der Wasseroberfläche verschwand.

„Wow, ist das ein Ausblick. So schönes Wasser. Also das muss man euch lassen, dieser Platz ist einfach unbeschreiblich. Ich werde dann mal die Angeln auswerfen. Einen besseren Tag können wir gar nicht erwischen.".Tom ging zum Auto und bereitete alles vor.

„Ich wette, wir fangen etwas..." sagte er

„...und dann gibt es frisch gebratenen Fisch."

„Oh lecker...", schwärmte ich, „...darauf hätte ich echt Hunger. Das gab es meistens nur bei meinem Opa."

Sam ließ ein paar Funken auf das Holz sprühen und entfachte somit das Lagerfeuer. Unterdessen warf Tom entspannt seine Angel aus. Ermeinte, dass man die größten Fische nach Sonnenuntergang fängt. Wir setzten uns ans Feuer und redeten ein wenig, um uns die Zeit zu vertreiben. Tom hörte vom Ufer aus zu und kümmerte sich lieber um seine Angel. Er war regelrecht in seinem Element.

„Wenn wir heute keinen Fisch mehr fangen, grillen wir dann morgen Abend?", fragte Lisa.

„Ja,...", sagte Mona, „...wenn Tom seinen riesigen Fisch an Land gezogen hat.", sagte sie ironisch und verkniff sich dabei das Lachen.

Tom drehte sich plötzlich ruckartig zu uns um.

„Ihr werdet schon sehen. Das wird ein Monster, das gegrillt wird und wir als ein Festmahl verspeisen können.".

„Also ich glaube dir.", beteuerte Sam in einem sarkastischen Unterton.

Tom rollte mit den Augen, kam wieder zu uns rüber und nahm auf einem der Baumstümpfe platz.

„Und Tony, wie ist es jetzt, der einzige zu sein, der seine Fähigkeit noch nicht hat.", flüsterte Mona leise in meine Richtung. Trotz ihres Flüsterns hörten es jedoch alle anderen auch.

„Tja, keine Ahnung.", pustete ich vor mich hin.

„Ich weiß auch nicht, warum das so lange braucht aber sicherlich ist es bald so weit.", antwortete ich.

„Ich bin mir sicher, es passiert bald, vielleicht sogar noch diesen Monat.", versuchte Lisa mich zu trösten, aber sie hatte leicht reden, weil sie es schließlich schon hinter sich hatte.

„Wie wäre es, wenn wir uns über etwas anderes unterhalten oder irgendwas machen? Ich wollte mich eigentlich ein wenige von der Sache ablenken und irgendwann ist es ja soweit aber bis dahin wollte ich die Sache einfach nur ruhen lassen.", beichtete ich und guckte verlegend rein.

„Ja, kein Problem, wir können...", fing Tom an, konnte aber den Vorschlag nicht zu Ende bringen, da er von einem lautem knatterndem Geräusch unterbrochen wurde.

„Was ist das?", fragte Sam. Tom sprang sofort auf und rannte zur Badestelle. Es war seine Angel. Tom griff danach und versuchte den Fisch einzuholen. Genug Kraft hatte er ja, dank seiner Fähigkeit. Jedoch durfte die Angelsehne nicht reißen, so musste er sich konzentrieren und sehr behutsam sein. Der Fisch wurde immer näher in Richtung Land gezogen, als er nah genug war, kam Lisa dran. Sie konnte durch ihre Fähigkeit nicht nur selber Fliegen, sondern auch andere Gegenstände oder Lebewesen zum schweben bringen. Also versuchte sie den Fisch endgültig aus dem Wasser zu befördern.

„Komm schon Lisa, du schaffst das!", rief Mona und starrte dabei wie gebannt auf den in der Luft schwebenden Fisch. Lisa zitterte sehr stark und man sah ihr deutlich an, dass sie ihre Fähigkeit gerade erst bekommen hatte. Als der Fisch jedoch in Reichweite war, griff Tom nach ihm und hielt ihn sicher fest.

Sam lief mit einmal los und rief:

„Ich hole ein Maßband, der sieht mir ziemlich groß aus. Mal sehen, wie groß er wirklich ist.".

„Mach das und beeile dich.", rief ich und griff nach einem Eimer Wasser für den Fisch. Tom setzte ihn in den Eimer und nun schwamm er wieder gesund und munter im Wasser herum.

„Wir müssen den Haken noch vorsichtig entfernen.", sagte Tom und schaute dabei zu mir.

„Ja, gut. Ich mach es.", schnaufte ich und kniete mich zu dem Eimer runter. Mit der linken Hand versuchte ich den Fisch zu halten, um mit der rechten den Haken vorsichtig entfernen zu können.

„Sei vorsichtig.", murmelte Mona leise. Ich hatte es fast geschafft, als mir der Haken beim herausziehen einen kleinen Stich verpasste. Es war nicht sehr tief, aber es fing gleich an zu bluten. Dann kam Sam wieder. Er blutete ebenfalls an der Hand.

„Was ist denn dir passiert?", fragte Mona ihn neugierig.

„Ja, ich hab mich dummerweise am Maßband geschnitten.", sagte Sam und schaute verlegen. Der Fisch war im Eimer und bevor noch mehr passieren würde, verschoben wir das Nachmessen erst einmal. Nach diesem kleinen Abenteuer, setzten sich wieder alle ans Feuer und beruhigten sich.

„Und warum blutest du?", fragte Sam mich.

„Wegen des Hakens.", antwortete ich.

„Jetzt haben wir zwei Dumme, die sich schon am ersten Tag verletzt haben.", sagte ich und alle lachten laut los. Sam und ich sogar vorne weg.

„Lass uns Blutsbrüder sein.", presste Sam beim lachen heraus.

„Ehm, ok.", grinste ich ihn an. Scherzhaft streckte ich meinen rechten Daumen hoch und Sam seine linke Hand. Wir pressten die verwundeten Stellen aufeinander und besiegelte den Packt. Wir waren nun Blutsbrüder. Das Lachen wurde immer intensiver und lauter. Wir redeten und lachten noch bestimmt zwei Stunden lang, als Lisa fragte:

„Wollen wir nicht langsam ins Bett? Es ist schon recht spät!".

„Ja, gute Idee, ich bin auch schon ganz müde. Da haben wir uns wohl ganz schön verquatscht.", antwortete Mona.

Tom begann das Lager noch ein wenig aufzuräumen, damit es morgen früh nicht so schlimm aussehen würde. Sam und ich halfen ihm dabei und machten das Feuer mit etwas Wasser aus. Durch den Fischvorfall mussten wir vieles umstellen und haben auch so manches umgestoßen. Mona ging in ihre Kabine, die sie sich mit Sam teilte. Lisa ging in die von ihr und Tom. Von Zeit zu Zeit viel mir immer mehr auf, dass meine Wunde am Daumen wie verrückt brannte.

„Sag mal, brennt deine Wunde jetzt auch so doll, wie meine?", fragte ich Sam.

„Nein überhaupt nicht. Ist alles wieder in Ordnung.", entgegnete mir Sam. Dann gingen er und Tom auch schon zu den Mädels in die Kabinen und legten sich hin. Obwohl ich alleine in einer Kabine schlief, war sie genauso groß, wie die der anderen. Ich hatte also ein bisschen mehr Platz. Ich blieb noch kurz draußen, um noch das letzte bisschen aufzuräumen. Danach ging ich noch zum Wasser und hielt meinen Daumen ins kühle Nass. Nach einer viertel Stunde machte ich mich, aber doch noch auf, um mich hinzulegen.

„Oh, das tut, aber ziemlich doll weh.", murmelte ich vor mir her, aber die Anderen schliefen scheinbar schon. Mir wurde auch merkwürdig schwindelig und ich taumelte etwas. Das Brennen wurde unerträglich und ich konnte es kaum noch aushalten. Ich wollte nur noch in meine Kabine und mich aufs Ohr legen. Morgen früh würde mein Daumen sicher nicht mehr so wehtun, hoffte ich. Plötzlich stolperte ich über eine Wurzel und fiel zu Boden, genau neben der Feuerstelle. Zu meinem Pech bemerkte auch das keiner und so war ich auf mich allein gestellt. Ich wollte noch um Hilfe rufen aber alles um mich herumdrehte sich wie wild und das Sprechen fiel mir schwer. Schließlich wurde ich nach wenigen Sekunden ohnmächtig.




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