Kapitel 1: Die Rückkehr nach Ägypten (Teil 1)


Dies ist das weitere Geschehen um das Geschlecht des Odalon: Odalon zeugte Kaleon, Kaleon zeugte Kalom, Kalom zeugte Zarlion.
Und Zarlion aber war Derjenige, der mit den anderen Runenmeistern von Herkules die Worte empfing: „Gehet hin allerorts und verkündet von der Rückkehr der Götterrune und dem Kommen des letzten Helden, auf dass über alle Zeit hinweg nicht verloren geht das Wissen und die Hoffnung auf die Wiederkehr der Götterrune!"

Und da Herkules aber diese Worte im Besonderen zu Zarlion gesagt hatte, sahen die anderen Runenmeister Zarlion fortan als obersten Runenmeister an, von welchem die Verkündigung von der Rückkehr der Götterrune ausgehen sollte. Dies aber war der Grund das auch auf den Nachkommen des Zarlion fortan diese besondere Bestimmung lastete und also galten diese im Weiteren als Lenker und Leiter aller Runenmeister, in der gleichen Weise wie es ihrem Stammvater Odalon zu der Zeit des ägyptischen Runenbundes schon bestimmt war.

Und Zarlion zeugte Zarlom, Zarlom zeugte Hen-Kar, Hen-Kar zeugte Karvon, Karvon zeugte Narlion. Zu der Zeit des Narlion aber kam es dazu, dass fortan auch Frauen konnten Runenmeister werden gleich den Männern, denn der Runenmeister Narlion stellte das besondere Wirken seiner Ahnin Ledalia heraus, durch welche die Geburt des Herkules erst konnte wahrhaftig werden.

Und also kam es dazu, dass fortan auch viele Frauen herzutraten zu dem Bund der Runenmeister, in Anlehnung und Gedenken an die besondere Ledalia, welche unter den Runenmeistern eine besondere Ehrung und Stellung als die irdische Mutter des Herkules einnahm.

Es waren aber nun über einhundert Jahre vergangen seit der Verdammung der Götterrune durch Herkules und die Runenmeister hatten sich seither weit verbreitet in alle bekannten Gebiete der damaligen Welt. Und also gab es Runenmeister vom entfernten Osten an, in dem Reich der Menschen, wo die Sonne Tag für Tag aufging, bis hin im Westen zu der Halbinsel der Etrusker, auf welcher Herkules gleichermaßen hatte gewirkt.

Und selbst im hohen Norden gab es Runenmeister, denn dort gab es den Stamm der Herkuler, welche gleichermaßen stammten aus dem Geschlecht des Herkules und darum eine sehr hohe magische Kraft besaßen. Einzig im Lande Ägypten aber gab es nur einige wenige Runenmeister welche zählten zur Obrigkeit, denn noch immer galt in Ägypten das Verbot der Runen gegenüber dem einfachen Volke, wie es einst befohlen wurde durch den König Tut-Anch-Amun.

Und da die Hohepriester Ägyptens aber nun auch bestimmt hatten, dass fortan niemand mehr unter dem einfachem Volke von den Runen wissen noch reden durfte, war auch keine Möglichkeit gegeben, dass das Volk von einem herzugereisten Runenmeister konnte etwas darüber erfahren, denn auch diesen galt dann das Verbot des hohen Rates.

In allen anderen Erdteilen aber wuchs und wuchs die Zahl der Runenmeister, und in jener Zeit wurde die Verheißung von der Rückkehr der Götterrune stark verbreitet, und war also in den Herzen vieler Menschen als eine wahre Verheißung festgeschrieben.

Und Narlion und dessen weitere Nachkommen aber lebten immer noch in dem Land der griechischen Stämme.

Narlion aber zeugte Galia, Galia zeugte Rugal, Rugal zeugte Kanen, Kanen zeugte Karzom, Karzom zeugte Hedom, Hedom zeugte Edoz, Edoz zeugte Ledalom, Ledalom zeugte Kenzak, Kenzak zeugte Karzak, Karzak zeugte Lesgalva, Lesgalva zeugte Odavon, und Odavon zeugte Rugalia.

Und es waren nun schon einige hundert Jahre ins Land gezogen und an vielerlei Orten halfen die Runenmeister mit ihren Kräften den anderen Menschen. Es war aber in all der Zeit auch vielerlei geschehen auf der Erde, so dass neue Verhältnisse und Geschehnisse die Welt änderten.

Denn zu der Zeit der Runenmeister Lesgalva, Odavon und Rugalia geschah es, dass die uneinigen Stämme der Griechen sich zusammenschlossen zu einem gemeinsamen Volke und so entstand das Reich der Griechen mit Namen Hellas.

Und dieses neue Reich erblühte in vielen neuen Zügen, so dass ein großer Reichtum in dem Lande entstand, wie es zuvor bisher nur in dem mächtigen Ägypten möglich geworden war. Und es entstanden gleichermaßen auch viele neue Städte, die groß wurden an Reichtum und Volk, so dass sie sich heranbildeten zu eigenständigen Machtstätten.

Der größte Ort aber, an welchem alles Volk und Wesen zusammentraf zu begehen reichlich Handel und Geselligkeit war aber die besondere Stadt am Meer, wo Herkules einstens die Rune der Götter verdammte und die Nachkommen des Odalon seither lebten.

Und also galt auch unter den Runenmeistern jener Ort als etwas Besonderes, denn er galt ihnen als das Zentrum des Runenbundes, so dass dort auch immer sehr viele von ihnen zusammentrafen.

Und die Griechen aber schafften sich ein eigenes Götterbild, in welchen sie zu jeder Rune sich ein Gott oder eine Göttin erdachten. Und die Göttin des Krieges und der Weisheit aber, welche wurde genannt Athene, sollte fortan als Schutzherrin über die besondere Stadt voller Volk und Leben wachen und also benannten die Menschen seither diese Stadt der Kriegsgöttin zu Ehren als Athen.

Und die neuen Anschauungen der Griechen aber nahm auch Einfluss auf das Gedankengut der Runenmeister, welche bisher immer noch in der gleichen Anschauung hatten gelebt denn die Runenmeister zur Zeit des Zarlion. Und also kam es dazu, dass viele Runenmeister abkamen von dem Runenbund und lebten in eigener Weise, und gebrauchten ihre Runen nicht mehr allein nur für gutes Tagwerk, sondern ließen sich bewundern und verehren und führten gar ihre Runenzauber gegen Gold und Gegenstände einer Menschenmenge vor.

Und es kam auch dazu, dass die Runenmeister sich fortan nicht mehr Namen gaben aus der Sprache der Runen, sondern gewöhnliche Namen aus dem Volke. Dies war aber auch der Grund, dass der Sohn der Runenmeisterin Rugalia seinen wahren Namen Hesvar abänderte in Hesvarios, auf dass sein Name zählen sollte zur Sprache der Griechen.

Seine Nachkommen aber handelten in der gleichen Weise, so dass die Nachfahren des Odalon von der Zeit an allesamt hellenische Namen trugen. In anderen Gegenden kam es aber gleichermaßen zu besonderen Veränderungen. So geschah es, dass östlich des hellenischen Landes ein weiteres mächtiges Reich entstand, welches war das Reich der Perser.

Und die Perser und Griechen wurden sich aber spinnefeind, denn ein jeder war neidisch auf des anderen Reichtum und also hoben sie an, vielerlei Kriege zu führen gegeneinander. Da aber erfüllte sich also der Fluch des Herkules, dass die Menschen sollten uneins werden und sollten Kriege gegeneinander führen, gleich er es ihnen gesagt hatte. Denn seit der Zeit erhoben sich allerorts die Völker gegeneinander und führten Krieg und sind uneinig und verstritten und handeln seither in solcher Weise bis auf diesen Tag.

Und auch der Bund der Runenmeister wurde nun uneinig, denn viele Runenmeister entfernten sich noch mehr von dem wahren Sinn des Runenbundes und verdingten sich bei den unterschiedlichen Kriegsherren, zu helfen diesen mit ihrer Runen Macht, auf dass sie reichlich Belohnung würden empfangen. Und damit aber handelten viele Runenmeister ganz und gar entgegen den Anschauungen ihres Vorbildes Herkules, denn dieser hatte allezeit das Einsetzen für Krieg und Gewalt verabscheut.

Und also brach der Bund der Runenmeister als eine einige Gemeinschaft auseinander, so dass nur noch wenige Runenmeister ihre Macht gebrauchten, um Anderen eine Hilfe zu sein. In der gleichen Weise aber wurde nun auch die Verheißung vom Kommen des letzten Helden, welcher würde die Götterrune wiedererlangen, nicht mehr in der Weise weiterverbreitet, wie es noch zu der Zeit des Runenmeisters Narlion geschehen.

Die Nachfahren des Narlion selbst aber galten zu dieser Zeit immer noch als Verbreiter der Botschaft von der Rückkehr der Götterrune und wurden von den verbliebenen Runenmeistern des wahren Runenbundes weiterhin als Lenker und Leiter anerkannt.

Und Rugalia aber zeugte Hesvarios, Hesvarios zeugte Hermios, Hermios zeugte Dimitrios, Dimitrios zeugte Hentarios, Hentarios zeugte Vulcanios, Vulcanios zeugte Kaleidos, und Kaleidos zeugte Athenos. Und auch diese alle lebten und wohnten immer noch in der Stadt Athen.

In der Zeit der Runenmeister von Hermios bis Kaleidos aber kam es dazu, dass das neue Götterbild der Griechen immer größere Bedeutung hatte gewonnen im Leben der damaligen Menschen. Und diese neue Götterordnung wurde auch weit über das Land Hellas hinaus verbreitet. Es hatte nämlich auch das Schriftwesen nun schon begonnen, Fuß zu fassen im Lande der Griechen, so dass also auch viel Schriftwerk wurde geschaffen über die griechischen Götter.

Und aus dem Gebrauch des Schrifttums heraus aber entstand nun auch die Dichtkunst, welcher sich zu jener Zeit gleichermaßen der Darstellung der Götterwelt zu wandte. Dies führte aber nach und nach nun dazu, dass das wahre Wirken des Herkules wurde durch die Dichtkunst abgewandelt und verfälscht.

So kam es dazu, dass man den besonderen Herkules ebenfalls als ein Wesen aus der Götterwelt ansah, so dass er wurde aufgenommen in dem Reigen um die Geschehnisse in der Götterwelt der Griechen. Und also kam es dazu, dass die Wahrheit über Herkules wurde nach und nach anders dargestellt und verändert.

Da aber die Schriftstücke all jener Dichtungen weit verbreitet wurde über Hellas hinaus und gleichermaßen auch anerkannt wurden, fanden sie unter dem gesamten Volke immer mehr Glauben, so dass immer weniger an dem eigentlichen Geschehen um die Götterrune glauben wollten.

Dies aber war der Grund, dass man sich unter dem Volke seither all diese angeblichen Berichte und Geschehnisse über Herkules erzählte, dass er ein Halbgott war und besondere Heldentaten vollbringen musste.

So kam es dazu, dass zu der Zeit des Runenmeisters Kaleidos nur noch wenige Runenmeister um das wahre Wirken des Herkules wussten und daran glaubten. Da aber auch immer weniger Menschen daran glauben wollten, fanden diese wenigen Runenmeister nun auch kein rechtes Gehör mehr für alle diese Dinge, so dass auch sie bald die Hoffnung aufgaben, weiterhin davon zu verkündigen.

Der Sohn des Kaleidos gar, welcher eigentlich den Namen Kyryllos trug, wollte schließlich gar nichts mehr hören von der Verheißung vom letzten Helden, noch dass er sollte Anführer sein des alten Runenbundes seiner Vorväter.

Er ging stattdessen hin zu erlangen viel Macht in der Stadt Athen und es geschah, dass er viel Einfluss nahm auf die Geschehnisse in Athen, und es kam gar dazu, dass er die letzten zwanzig Jahre seines Lebens an der Spitze der Stadt stand. In dieser Zeit aber tat er so viel Gutes für die Stadt Athen dass man ihm später den Namen Athenos verlieh.

Da er sich aber abgewandt hatte vom Runenbund, fehlte es den verbliebenen Runenmeistern nun an einem besonderen Lenker und Leiter, der die Verkündigung von dem Kommen des letzten Helden weiterhin in ihnen aufrecht erhielt. Und also geschah es, dass die Runenmeister sich vollends vom Runenbund abwandten, denn sie gebrauchten ihre Runen nur noch für eigene Dinge und verdingten sich weiterhin auch für Kriegsherren.

So kam es zu der Zeit des Athenos dazu, dass der Runenbund, der einstens geschlossen wurde, zu helfen den Menschen mit der Runen Macht und gleichermaßen zu verkünden vom Wirken des Herkules und von der Wiederkehr der Götterrune, hatte seine wahre Bedeutung verloren.

Und seit dieser Zeit aber geschah es, dass die Verheißung vom letzten Helden mehr und mehr zu einer Legende verblasste, welche fortan nur noch dann und wann von einigen wenigen Menschen erzählt wurde. Der wahre Ursprung dieser Verheißung aber, welcher liegt verborgen in dem besonderen Wirken des Herkules und der Entstehung der Götterrune, war den Menschen dabei unbekannt geworden.

Und das Land der Griechen führte weiterhin Kriege gegen die Perser und blühte gleichermaßen aber auch auf. Die Nachfahren des Athenos aber, welche nun nicht mehr um die Verheißung vom letzten Helden in rechter Weise wussten, blieben weiterhin im Lande Hellas und dienten als Runenmeister an der Seite der athenischen Herren.

Und es vergingen wiederum einige hundert Jahre und es gab immer noch auf allen Erdteilen Runenmeister, welche einem Feldherren dienten oder mit ihren Zaubern Raubzüge durchführten oder auf anderen Wegen mit ihren Zaubern Geld verdienten.

Als aber an die tausend Jahre vergangen waren seit der Geburt des Herkules, da kam es eines Tages im Lande Hellas dazu, dass ein mächtiger König geboren wurde, welcher sollte großen Einfluss nehmen auf das weitere Geschehen in der Welt. Denn jener König mit Namen Alexander wurde ein großer Feldherr, wie es zuvor noch nie einen solchen gegeben hat.

Und er ging hin, die Länder seiner Feinde zu unterwerfen, auf dass er die Macht Hellas würde deutlich vergrößern. Und also fiel er als Erstes ein in Persien und erlangte dies Land unter seine Hand, was zuvor keinem seiner Vorgänger gelungen war. Und er blieb aber nicht stehen im Lande Persien, sondern ging hin auch die Länder östlich davon einzunehmen.

Und mit ihm aber ritten allerlei Runenmeister, welche ihn halfen mit Zaubern der Erde, des Feuers und des Windes, aber auch mit den heilenden Kräften des Wassers, so dass die Streitmacht des Alexanders immer wieder konnte von den schmerzvollen Qualen der Schlacht geheilt werden und also kaum Verluste entstanden.

Es waren aber auch Runenmeister mit geistigen Runen an der Seite des Alexanders, so dass ihm konnte die Zukunft vorhergesagt werden mit der Macht der Schicksalsrune oder dass ein Runenmeister ihm konnte mit der Rune des Sehenden sagen, wie viele Männer die feindlichen Truppen zählten oder wo diese sich befanden.

Und also war es nicht verwunderlich, dass jener Alexander so siegreich auszog und viel Ruhm erlangte und ein riesiges Reich schaffte, weswegen er in späterer Zeit benannt wurde als Alexander der Große.

Es war aber auch dazu gekommen, dass jener König sein Reich nach Westen und Süden vergrößert hatte und also war er auch eingefallen in das Land Ägypten.
Die Krieger dort konnten aber der Streitmacht Alexanders nicht standhalten. Denn sie hatten zuvor schon viele Kämpfe gegen die Perser geführt, so dass ihre Streitmacht bereits war stark gebeutelt, gleichermaßen lag der Grund ihrer Niederlage auch darin, dass die ägyptischen Feldherren nur mit wenigen Runenmeistern in die Schlacht zogen, welches wiederum lag an dem Verbot der Runen gegenüber dem einfachen Volke.

Denn die wenigen Runenmeister der Obrigkeit, welche waren als einzige im Recht Runen zu tragen, konnten ihren Feldherren nicht in der großen Weise helfen, wie es zugleich auf Seiten Alexanders der Fall war. Dies aber war auch der Grund, dass die Ägypter zuvor bereits in den Kämpfen gegen die Perser hatten verloren, so dass diese sich schon zuvor in ihrem Lande konnten festsetzen.

Die Streitmacht des Alexander aber vertrieb die Perser und übernahm die neue Macht über das Königreich Ägypten. Und Alexander aber wollte fortan, dass das Land Ägypten sollte als Teilreich überwacht werden und also ließ er viele Männer die mitgekämpft hatten für dies Land gleich dort verbleiben, auf dass sie sich sesshaft machen sollten und die Anschauungen Hellas sollten verbreiten.

Es war aber ein Feldherr des Alexanders mit Namen Ptolemaios, der aber hatte mitgewirkt an der Eroberung Ägyptens, auf dass auch dieses mächtige Land würde unter die Hand seines Königs fallen. Und an dessen Seite aber ritt ein Runenmeister mit Namen Andrenalos, der aber konnte gebieten über die Flammenrune, welche wird geschaffen aus der Vereinigung der Rune des Feuers mit der Rune der Erde, und also konnte er gefährliche Zauber schaffen wider die feindlichen Heere.

Andrenalos aber war ein Nachfahre des Athenos und stammte demnach gleichermaßen aus dem Geschlecht des Odalon. Und als es dazu kam, dass viele Männer sollten in Ägypten bleiben, auf dass dies Land konnte von der Ferne aus verwaltet werden, da gebot der Feldherr Ptolemaios dem Andrenalos, dass auch er sollte in Ägypten verbleiben, zu helfen der Obrigkeit mit seinen Runenkräften.
Und Andrenalos beugte sich seinem Herrn und blieb in der neuen Hauptstadt Ägyptens, welche zuvor gegründet wurde von dem König Alexander und ihm zu Ehren daher Alexandria hieß.

Und damit geschah es aber, dass tausend Jahre nach der Vertreibung des Odalon und seiner Anhänger, der Nachfahre desselben wieder zurückgekehrt war in das Land Ägypten, von welchem alle besonderen Geschehnisse um die Götterrune und dem Runenbund ausgegangen waren.    

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