006. England 1492


„Trevor! Trevor! Trevor!" rief der aufgebrachte Ur-Vampir beim Laufen nach dem schwarzhaarigen Vampir, diesen Katerina seit Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. „Wo steckt dieser verdammte Vampir, wenn man ihn dringend benötigt? Sollte er die nächsten zwanzig Sekunden nicht auftauchten wird er sich wünschen nie geboren worden zu sein! Dieser verdammte Nichtnutz von einem Vampir!"

Plötzlich stand der Schwarzhaarige mit zittrigen Beinen und gesenkten Haupt vor ihnen und sagte leise: „Bitte entschuldigt My Lord das ich nicht sofort auf ihre dringenden Rufe reagiert habe doch hat Rosemarie erhebliche Probleme mit einigen Dorfbewohner. Langsam fällt es auf das Rosemarie tagsüber nicht aus der Hütte kommt, die ersten Gerüchte machen bereits die Runde im Land. Ich mache mir dementsprechend Sorgen um meine Gefährtin. Ich hoffe, dass Sie das verstehen My Lord."

„Pah – deine verdummte Gefährtin Rosemarie ist ein Niemand, austauschbar wie du es auch bist mein lieber Trevor" sagte Klaus verachtungsvoll zu dem Vampir, dessen Kopf hochschnellte und den Blondhaarigen geschockt und fassungslos ansah. „Denkst du wirklich mich interessieren die Gerüchte über deine nachtwandele Vampirschlampe, deren Nutzen es ist im Dienste meiner Familie zu stehen? Glaubst du ernsthaft mich verschrecken ein paar kleine Gerüchte von blutgierigen Vampiren?"

Trevor glaubte nicht wie Niederträchtig Klaus über seine Rosemarie sprach. Doch die Gerüchte handelten nicht nur von blutgierigen Vampiren, sondern auch einem machtgierigen Ur-Vampir dessen Ziel es ist seine Werwolfseite zu aktivieren. Die Gerüchte verbreiteten sich nicht nur in der Menschenwelt, sondern auch unter den übernatürlichen Wesen – Vampire und Werwölfen – und gelangten schließlich zu einem bestimmten Mann. Einem Mann der Klaus Mikaelson das Fürchten lehrte und vor dem er seit Jahrhunderten auf der Flucht war. Einen Mann den Klaus seit seiner frühsten Kindheit kannte und fürchtete – seinen Vater Mikael!

Ein abfälliges Lachen erklang seitens Trevor und er meinte: „Diese Antwort habe ich bereits von Ihnen erwartet My Lord. Doch was ist, wenn ich Ihnen berichtet, dass sich nicht nur Gerüchte um blutgierige Vampire, sondern auch um einen machtgierigen Ur-Vampir dessen Ziel es ist seine Werwolfseite zu aktivieren im Umlauf sind? Wie würden Sie reagieren, wenn Sie wüssten, dass sich besagte Gerüchte unter den übernatürlichen Wesen wie ein Lauffeier verbreiteten und einem bestimmten Mann zu Ohren gekommen sind? Was würden Sie unternehmen, wenn bestimmter Mann bereits Ihren Aufenthaltsort kennt und sich auf dem Weg nach England befindet?"

Geschockt und fassungslos sah der Ur-Vampir sein Gegenüber an. Er musste erstmal  verarbeiten welche Schreckensnachricht der schwarzhaarige Vampir ihm berichtete. „Woher weißt du darüber Bescheid Trevor? Welche hinterlistige undichten Quelle verdanke ich es, dass besagte Person sich auf dem Weg nach England befindet und wer hat diese Gerüchte über mich in Umlauf gebracht? Welchem niederträchtigen Vampir wagt es mich - KLAUS MIKAELSON – herauszufordern?"

Urplötzlich ließ Klaus die lauschende Doppelgängerin vor, packte Trevor am Hals und verschwand mit dem um Luft röchelnden Vampir um die nächste Ecke. Katerina vergaß er in diesem Moment völlig und bekam dadurch auch nicht mit, dass die Brünette den beiden Vampiren entschlossen folgte.

„Raus mit der Sprache Trevor!" sagte Klaus angespannt, sein ganzer Körper bebte regelrecht vor Wut, seine Augen waren zielgenau auf den Schwarzhaarigen vor ihm gerichtet und in ihnen funkelte etwas Furcht. Furcht vor dem Kommendem, Furcht vor seinem Stiefvater dieser ihn Verachtung schenkte und seinen Tod wünschte.

„Spuck es aus Trevor! Raus mit der Sprache! Wer hat das Gerücht verbreitet, dass der machtgierige Klaus Mikaelson versucht seine Werwolfseite zu aktivieren? Welche niederträchtigen übernatürlichen Wesen haben es gewagt MEINEN AUFENTHALTSORT zu verraten und damit die AUFMERKSAMKEIT MEINES VATERS auf sich zu ziehen? Wer hat es gewagt MEINE FAMILIE in Gefahr zu bringen?" fuhr Klaus aufbrausend den unwissenden Vampir an.

Trevor versuchte verzweifelt aus dem eisernen Griff des Ur-Vampir zu gelangen. Doch gegen die enormen Kräfte kam er nicht an. Vereinzelt kullerten Tränen aus seinen Augen, er versuchte ruhig aus und ein zu atmen. Doch Klaus eiserner Griff erschwerte dem Schwarzhaarigen das Atmen. Trevor drehte den Kopf nach links und rechts um Klaus zu verdeutlichen, dass er nicht wusste welcher der entscheidende Faktor gewesen war.

„Klaus bitte...Ich weiß...es auch nicht welcher...Vampir oder Werwolf...Ihren Aufenthaltsort, den Aufenthaltsort Ihrer Familie...in die Welt hinausposaunt hat...My Lord...Sie wissen doch selbst wie schnell...sich Gerüchte unter den übernatürlichen Wesen...verbreitet. Wie schnell...haben Sie von der Existenz...einer neuen Petrova Doppelgängerin...erfahren? Wie schnell...haben sich die ersten Vampire und Werwölfe...auf die weltweite Suche...nach besagter Doppelgängerin...gemacht...und bei Euch Eindruck zu schinden? Doch wer hat schlussendlich die menschliche Doppelgängerin Katerina Petrova..nicht weit entfernt....von Eurer Burg aufgestapelt und zu Ihnen in die Burg gebracht?" sagte Trevor stotternd und stand Sekunden später wieder auf seinen Füßen.

Klaus war aus der Vergangenheit nur zu gut bekannt wie schnell Gerüchte die Runde unter den übernatürlichen Wesen machten. Vor allem als die Existenz einer neuen Petrova Doppelgängerin bekannt wurde begann ein Kräftemessen zwischen Vampiren und Werwölfen. Die Werwölfe wollten sich nicht mehr bei Vollmond in Wölfe verwandeln müssen und die Vampire wollten die Fähigkeit bekommen im Tageslicht zu wandeln anstatt bis zur Dunkelheit warten zu müssen um auf Nahrungssuche zu gehen. Denn laut Legenden und alten Schriften konnte der Fluch der Werwölfe und Vampire mit dem Sonne-Mond-Fluch gebrochen werden. Um diesen Sonne-Mond-Fluch zu brechen benötigte man eine menschliche Petrova Doppelgängerin und dieses Exemplar erschien nur alle fünfhundert Jahre.

Doch trotz dessen, dass Trevor seine Unschuld beteuerte schenkte Klaus ihm keinen Glauben mehr. Zu sehr misstraute er dem Schwarzhaarigen, dessen Blick in letzter Zeit immer wieder zu Katerina gewandert war und sie mit sehnsüchtigen Blicken verfolgte. Diese Blicke verrieten dem Ur-Vampir, dass Trevor seit Längeren in die Doppelgängerin verliebt war und vermutlich über eine potenzielle Fluchtmöglichkeit nachdachte und sie zusammen mit seiner Gefährtin Rosemarie durchziehen würde.

„Glaubst du ernsthaft ich glaube dir du nichtsnutziger Vampir? Anders als meine Geschwister und ich bist du ein austauschbarer Vampir. Jemanden, den man nicht vermissen und vergessen würde" sagte Klaus verachtungsvoll zu dem Schwarzhaarigen, dieser Klaus zähneknirschend ansah. Sein ganzer Körper bebte vor Wut, doch wagte Trevor es nicht Klaus anzugreifen. Anders als die Ur-Vampire war es erst vor kurzem in einen Vampir verwandelt worden und wurden in das ganze Vampirdrama hinein katapultiert.

„Verschwinde Trevor und komme erst wieder, wenn du über deine Fehler und deine hoffnungslose Liebe zu Katerina nachgedacht hast. Solltest du oder Rosemarie es wagen über eine potenzielle Flucht mit Katerina nachzudenken und auszuhecken Trevor, werde ich euch erbarmungslos verfolgen und bis an euer erbärmliches Lebensende jagen" drohte Klaus dem erstarrtem Vampir. Klaus ging einen Schritt auf Trevor zu und der Schwarzhaarige wich automatisch zurück. Zu groß war die Angst vor dem berüchtigtem Klaus Mikaelson, dieser seinem Namen alle Ehre machte.

Jeder Vampir und Werwolf fürchtete sich vor ihn und sie fürchteten sich vor den Konsequenzen sollte Klaus es wirklich schaffen den Hybridenfluch zu brechen. Als vollwertiger Hybrid besaß er nicht nur die Eigenschaften eines Vampires, sondern auch eines Werwolfes. Sein Biss wäre für Vampire jederzeit tödlich und er konnte sich nach belieben in einen Werwolf verwandeln.

„Woher wissen Sie My Lord?" fragte der Schwarzhaarige schockiert, hatte er doch versuchte seine Liebe zu Katerina vor den skrupellosen Ur-Vampiren zu verbergen, doch anscheinend war dies vergebens gewesen. „Ich bin sehr gut im Beobachten mein lieber Trevor. Deine sehnsüchtigen heimlichen Blicke die du Katerina zugeworfen hast waren wahrlich nicht zu übersehen. Jeder in der Burg wusste das du in Katerina verliebt bist und so entstanden auch Gerüchte über eine mögliche Flucht mit Katerina" verriet Klaus Trevor die Wahrheit.

Erschüttert von der bitteren Wahrheit war er einen Moment wackelig auf den Beinen und musste sich an der Wand abstützen damit er keine Bekanntschaft mit den halten Boden machte. Einige Sekunden vergingen ehe Trevor sich wieder fasste, sich mit Schwung zu dem Ur-Vampir drehte und antwortete: „Wenn Sie nichts mehr mit mir zu besprechen haben My Lord, würde ich gerne meine Räumlichkeiten aufsuchen und mich etwas frisch machen. Bitte verzeihen Sie die Umstände die ich Ihnen gerade gemacht habe."

„Du kannst gehen Trevor" meinte Klaus schlicht und im nächsten Augenblick war der Schwarzhaarige in Vampirspeed um die nächste Ecke verschwunden. „Du kannst jetzt aus deinem Versteck herauskommen Katerina" wandte sich der Blonde mit triumphierendem Lächeln Katerina zu. Die ganze Zeit über hatte er gewusst, dass die naive Doppelgängerin ihnen gefolgt und sie belauscht hatte. Sicherlich wollte sie mit diesem Wissen ihre eigenen Pläne gegen ihn und seine Familie in die Tat umsetzen. Doch dies würde Klaus nicht zulassen und mit allen Mitteln verhindern. Sie hatte hinter einem dicken Wandvorhang das ganze Szenario belauscht und beobachtet.

Unbeeindruckt kam die Brünette aus ihrem Versteck hervor und meinte: „Davon beeindruckt bin ich nicht Klaus, mir war bewusst, dass du bereits im Klaren darüber bist, dass ich eure Auseinandersetzung, wenn ich das mal so nennen darf, belauscht und beobachtet habe. Doch habe ich Kenntnis darüber bekommen, dass es auch eine bestimmte Person gibt vor die sich der berüchtigte Klaus Mikaelson fürchtet und seit Jahrhunderten auf der Flucht vor ihm ist. Das hätte ich echt nicht geglaubt, dass es Jemanden gibt vor dem du dich fürchtest und das Weite suchst."

Kurzerhand schnappte sich Klaus die vorlaute Doppelgängerin und flashte mit ihr zusammen in sein Schlafgemach, in diesem bereits eine verwirrte dreinblickende Blondine auf dem Boden kauerte und nicht wusste wo sie sich befand.

Death Vamp


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