005. England 1491/92
Mit den ersten Sonnenstrahlen kamen schwere Schritte die Kellertreppe zu Katerinas Gefängniszelle herunter, die schwere Holztüre wurde aufgesperrt und zwei ernste Wachen zerrten die hungrige Brünette hinauf in Klaus Schlafgemach. Dort wurde die Doppelgängerin auf einen großen Holzstuhl geschupst und mit dicken Seilen an Händen und Füßen gefesselt damit sie keine Gelegenheit zur Flucht bekam. Die Wachen kontrollierten ihr vollendetes Werk und verschwanden danach schleunigst aus dem dunklen Schlafgemach. Kurz darauf erschien der mächtige Ur-Vampir Klaus mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen und setzte sich Katerina gegenüber auf einen weiteren Holzstuhl. Neben ihnen stand ein kleiner runder Tisch auf diesem Katerinas persönlichen Sachen aufgestellt worden waren. Klaus begann mit dem Frage-Antwort-Folter-Spiel bei diesem die Brünette die Frage nur teilweise richtig beantwortete da sie nicht ihrer Familie in Gefahr bringen wollte. Nachdem die Fragerei sich dem Ende zuneigte bekam die ausgehungerte Brünette ein Becher Wasser und ein Leib Brot. Danach wurde sie von denselben Wachen wie morgen zurück in ihre Gefängniszelle gezerrt und hineingeschmissen. Die schwere Holztür fiel krachend ins Schloss und wurde von außen verriegelt. Katerina konnte noch einen letzten Blick auf den schönen Sonnenuntergang verhauchen bevor sie ins Reich der Träume eintauchte.
An einem frühen Morgen reichte es dem Ur-Vampir, die vergangenen Monate der Fragerei waren umsonst gewesen. Die Doppelgängerin beantwortete zwar präzise seine Fragen, doch verheimlichte Katerina wichtige Details bezüglich ihrer Heimat und in welchem Dorf sie aufgewachsen war. Damit war jetzt Schluss. Heute würde er persönlich zur Doppelgängerin in den Kerker herabsteigen und sie aus ihrer dreckigen Gefängniszelle in seine spezielle Folterkammer schleifen. Von dieser Folterkammer wusste niemand, nicht einmal sein nobler Bruder Elijah. Dessen Verdienst es war, dass Klaus von der Existenz einer neuen Petrova Doppelgängerin erfahren hatte und somit seinen lästigen Hybridenfluch konnte.
„My Lord, wenn Sie erlauben holen wir Miss Petrova aus ihrer Gefängniszelle und bringen sie in ihr Schlafgemach" erklang eine eingeschüchterte Stimme eines Wachmanns durch seine Tür und riss den Blondhaarigen aus seinen Gedanken. „WIE KANNST DU ES WAGEN MICH BEI MEINEM GEDANKENFLUSS ZU UNTERBRECHEN?" schrie der Blondhaarige aufgebracht, war mit zwei großen Schritten bei der Tür und riss diese schwungvoll auf. Durch den gewaltigen Schwang wackelte die Tür gefährlich in der Verankerung. „WIE OFT? WIE OFT SOLL ICH EUCH MICKRIEGN FUßVOLK SAGEN, DASS ICH MICH NICHT STÖREN SOLLT WENN ICH IN MEINEM SCHLAFGEMACH ÜBER ETWAS SEHR WICHIIGES NACHDENKE?" schrie er weiter und sah den braunhaarigen jungen Mann, dessen Körper wie Espenlaub zitterte, mit gefährlich funkelnden Augen an.
„My Lord bitte verzeiht mir.." fing der Wachmann an, doch für eine Entschuldigung war es bereits zu spät. Klaus Vampirgesicht kam zum Vorschein:
„Was zum...? Der Teufel, Lord Niklaus Mikaelson ist vom Teufel besessen! Die anderen Gäste und Burgbewohner hatten Recht mit ihren Vermutungen, dass mit den Burgherren etwas nicht stimmt" schrie der Wachmann. Wie von der Tarantel gestochen stolperte er einige Schritte zurück, drehte sich in einem Ruck in die andere Richtung und rannte um sein Leben. Er rannte den langen Gang entlang die Treppe herunter, vorbei an irritierten Burgbewohnern und Gäste, die gerade ihr Frühstück einnahmen und über die Planungen des heutigen Tages redeten. Doch dies war alles irrelevant, den hinter ihm war eine blutgierige Bestie her die sehnlichst seinen Tod wollte.
„Lauft! Lauft um euer Leben!" rief der Wachmann außer Atem und blieb einen Moment lang stehen. Sofort bekam er die Aufmerksamkeit aller Burgbewohner und Gäste und er rief: „Die Gerüchte sind wahr! Die Gerüchte sind wahr! Sie sind wahr! Sie sind wahr! Die Burgherren sind mordgierige Monster, die nach unserem Blut lechzten. Lauft, lauft um euere Leben bevor sie euch erwischen und euer Blut aussaugen. Lauft und verlasst augenblicklich die Burg! Rennt um eure Leben!"
Eine Sekunde lang blieb es still und im nächsten Augenblick brach die pure Panik unter den Menschen aus. Sie sprangen von ihren Stühlen auf, ließen ihr angefangenes Frühstück liegen und rannten panisch aus dem Versammlungssaal durch die vielen Gänge der gigantischen Burg auf der Suche nach einem idealen Versteck vor den blutgierigen Monstern. In dem ganzen Getümmel passierte vieles gleichzeitig; Frauen verloren ihre Kinder, die schreiend in der Maße untergingen und verzweifelt nach ihren Eltern riefen, Männer blickten sich suchend nach ihren Familien um und sobald sie diese gefunden hatten zwängten sie sich durch die Menschenmasse hindurch zu ihnen. Sie nahmen ihre Familien und suchen sich einen Weg durch die Masse zurück zu einem sicheren Ausgang damit sie auf dem schnellsten Weg die verfluchte Burg verlassen konnten.
Durch das ganze Geschrei und Geschubse untereinander bekamen die Burgbewohner und Gäste nicht mit wie Klaus die Treppen heruntergerast kam und den überfüllten Raum betrat. Fieberhaft durchsah er den Raum nach dem flüchtigen Wachmann und konnte ihn innerhalb von Sekunden ausfindig machen. Er versteckte sich inmitten der panischen Maße, die dadurch ahnungslos ihr Todesurteil unterschrieben hatten. Der schwächliche Mensch versteckte sich wie ein schwacher Feigling anstatt seiner Strafe wie ein starker Krieger entgegenzutreten und damit wertlose Menschenleben zu schützen.
„KOMM HERAUS UND STELL DICH WIE EIN MANN! STELLST DU DICH JETZT FREIWILLIG DEINEM SCHICKSAL WERDE ICH DEN MENSCHEN NICHT ANTUN UNS SIE IN IHR ALTES LEBEN ENTLASSEN!" forderte der Blondhaarige ungeduldig den Wachmann auf. „DOCH SOLLTEST DU DICH WEIGERN WIRD DAS GANZE HIER IN EINEM BLUTBAD ENDEN! DU HAST FÜNF SEKUNDEN!"
Sofort war es totenstill im Raum, alle Burgbewohner und Gäste hielten mitten in ihren Bewegungen innen. Sie starrten entgeistert zwischen dem erstarrten Wachmann und die bebenden Burgherren hin und her.
Klaus beobachtete genussvoll mit einem bestialischen Lächeln die panische Angst seiner Gäste und den Burgbewohnern. Er wartete keinen Moment länger. Schließlich hatte er heute noch wichtigeres zu erledigen als wertlose Menschenleben dem Tod zu übergeben. Um keine weitere Sekunde zu verlieren begann er mit dem Countdown.
„FÜNF!"
„Bitte hören Sie auf Lord Mikaelson!" flehte eine junge Frau den Wachmann an in der Hoffnung ihre beiden Kinder sicher und lebend aus der Hölle herausbringen. „Gehen Sie zu Lord Mikaelson und flehen um Gnade. Lord Niklaus ist ein Ehrenmann, er steht zu seinem Wort, zu seinem Versprechen dies er seinen Gegnern gegeben hatte."
„VIER!"
Jedoch reagierte er auf das Flehen nicht, er nahm nicht die Panik und die riesige Angst der anwesenden Menschen wahr. Sein Körper war regelrecht erstarrt, seine Beine bewegten sich keinen Millimeter vom Boden weg. Das Einzige das der Wachmann wahr nahm waren die gefährlich funkelnden Augen des Monsters namens Klaus Mikaelson. Der blondhaarige Ur-Vampir bewegte sich geschmeidig durch die verängstigten Menschen, die bei seinem gefährlichen Anblick hektisch auseinandersprangen und das Weite suchten.
„ZWEI!"
Der Plus des Wachmanns beschleunigte sich auf das Hundertfache und panisch bahnte er sich einen Weg durch die Menschenmenge, die automatisch zur Seite rückten um nicht anstatt seiner zum Opfer zu werden. Zwar konnte er sich aus der Starre befreien, doch bebte sein ganzer Körper nach wie vor. Einige Male fiel er über seine eigenen Füße und stolperte in die Menschenmenge, die ihn mit verachteten Blicken zurück auf den für ihn gemachten Weg schupsten. Ein schmaler Gang tauchte vor seinen Augen auf und wie ein Irrer rannte er schnurstracks auf den Gang zu. Und knallte gegen die harte Wand. Er rutschte an der Wand herab und rappelte sich verwirrt wieder auf. Irritiert taste er nach dem schmalen Gang, diesen er vor wenigen Augenblicken entdeckt hatte und ihm zu seiner Flucht verhelfen sollte. Doch dieser schmale Gang war nicht real, sondern gehörte zu einer gezeichneten Bild dies ein Geheimeingang einer mysteriösen Burg war.
„EINS!"
Es war zu spät! Der Countdown des Ur-Vampirs war abgelaufen und dementsprechend fingen alle Menschen an zu schreien. Sie schrien panisch umher, Frauen zogen ihre Kinder dicht an sich und versuchten die Kleinen vor der drohenden Gefahr zu beschützen, Männer packten ihre Frauen und suchten fieberhaft nach einem sicheren Ausweg aus der Todeszone. Doch es war bereits zu spät – keiner entkam dem blutgierigem Klaus Mikaelson!
„ICH HABE DICH GEWARNT!" schrie der bebende Ur-Vampir über die Menschenmenge dem fassungslosen Wachmann zu, „JETZT WIRST NICHT NUR DU BLUT FLIEßEN LASSEN SONDERN AUCH DIE ANDEREN NUTZLOSEN MENSCHEN!"
Klaus Vampirgesicht kam zum Vorschein: seine Sklera wurde blutrot, die schwarzen Äderchen traten unter den Augen hervor und die Fangzähne fuhren sich aus. Wie ein Verrückter schnappte sich der Blondhaarige einen jungen Mann, dieser verschreckt vor ihm zurückwich, und bohrte seine messerscharfen Fangzähne in dessen Halsschlagader. Sofort schoss dessen köstliches Blut seine Kehle herunter und innerhalb von Sekunden war der Mann tot. Achtlos ließ er die Leiche zu Boden fallen und widmete sich den anderen panischen Menschen, die panisch auseinanderrannte, doch nicht sehr weit kamen.
Beim Anblick der blutleeren Menschen brach das pure Chaos in der Burg aus. Inzwischen waren das panische Geschrei und die verzweifelten Rufe der Menschen nach ihren Liebenden in der gesamten Burg zu hören. Wachen in den Kerkern und auf den Wachposten sowie vor dem gigantischen Burgtor verließen ihren Posten und rannten nichts ahnend dem Geschrei nach und standen in einem Massaker. Inmitten dieses Massakers stand der edle Burgherr Klaus Mikaelson mit einem triumphierenden Lächeln beim Anblick der toten Menschen.
„Sie stimmen! Die Geschichten und Gerüchte um die mysteriösen Ur-Vampire Klaus und Elijah Mikaelson stimmen!" unterbrach eine panische Stimme die ebenfalls einem Wachmann gehörte, die Totenstille. Sofort lag die Aufmerksamkeit des blutgierigen Monsters auf die Neuankömmlinge und innerhalb weniger Sekunden stand Klaus mit einem mörderischen Grinsen vor ihnen.
Erneut kam sein Vampirgesicht zum Vorschein: seine Sklera wurde blutrot, unter den Augen traten schwarze Äderchen hervor und die Fangzähne fuhren sich aus. Er packte sich den nächsten Wachmann und rammte seine Fangzähne in dessen Halsschlagader und sofort rann das köstliche Blut seine Kehle herunter. Unbeeindruckt ließ er den blutleeren Körper des Wachmanns auf den Boden fallen und widmete sich seinem nächsten Opfer. Er packte sich die nächsten zwei Wachmänner, die verzweifelt versuchten gegen ihn anzukämpfen, doch der mangelnde Blutverlust durch den blutgierigen Ur-Vampir beförderte sie in das Totenreich. Genau wie seine letzten Opfer ließ er die Toten achtlos zu Boden fallen und machte sich auf den Weg in den Kerker.
„Hallo Katerina!" begrüßte Klaus die Doppelgängerin, „heute werden wir uns ein letztes Mal sehen bevor in zwei Wochen das heilige Ritual stattfindet und du dein Leben lassen wirst. Die Brünette erstarrte beim Anblick des Ur-Vampirs; seine edle Kleidung war an manchen Stellen zerrissen und übersäht mit frischen Menschenblut, dies den kalten Boden befleckte. Sein Gesicht war ebenfalls blutverschmiert.
„Was ist da oben vorgefallen? Ich habe Schreie von Menschen gehört und kurz darauf eine unheimliche Stille" sagte sie und wartete auf eine Reaktion seitens Klaus. Statt zu antworten schloss der Blondhaarige die schwere Holztür auf, packte die Brünette unsanft am Arm und zerrte das sich wehrende Mädchen die Treppe herauf, in diesem sich die Leichen der ermordeten Burgbewohner, Wachmänner und Gäste stapelten.
Katerina war geschockt und fassungslos zugleich. Hätte sie geglaubt, dass die blutrünstigen Geschichten um den berüchtigtem Ur-Vampir Klaus teilweise nur durch die Fantasien der Menschen entsprachen erzählte ihr der bestialische Anblick der blutleeren Leichen die bittere Wahrheit.
„Warum Klaus? Warum mussten sie sterben? Unter den Opfern befinden sich Frauen und Kinder – wie konntest du das nur tun?" fragte die Doppelgängerin geschockt. „Sie waren mit zu lästig Katerina und außerdem haben wir zwei viel wichtigere Privilegen als diese nutzlosen Menschen. Sie sind ersetzbar, austauschbar und nutzlos. Ganz im Gegensatz zu dir meine Kleine – du bist eine wertvolle Fracht, die viele Vampire und Werwölfe in die Hände bekommen wollen um gegen mich ein Druckmittel zu bekommen. Doch das werden sie niemals. Doch du solltest dir diesen Anblick in dein Gehirn brennen Katerina und eins wissen. Jene, die sich gegen mich und meine Familie stellen werden brennen. Ich werde sie jagen bis an ihr Lebensende und alle einzeln persönlich ermorden den sie jemals getroffen und geliebt hatten" sagte Klaus warnend zur Doppelgängerin, die aus dem Augenwinkel einen entsetzen Elijah erblicken konnte.
„NIKLAUS WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN?" schrie der Schwarzhaarige nach seinem Bruder, dieser sich gerade mit Katerina auf den Weg in seine Gemächer machen wollte. „Sie waren mir zu überdrüssig und da habe ich auf die ideale Gelegenheit gewartet sie allesamt abzuschlachten Elijah. Das Massaker ist mit geglückt und der Anblick ihrer panischen Gesichter kurz vor ihrem Tod war einmalig. Du hast was verpasst Elijah" beantwortete Klaus und wollte gerade hinauf zu seinen Gemächern gehen als der Blondhaarige innehielt und sich ein letztes Mal zu seinem Bruder umdrehte.
„Komme bloß nicht auf falsche Gedanke Elijah. Wage es ja nicht mich zu hintergehen indem du versuchst Katerina aus der Burg zu schmuggeln und sie in einen Vampir zu verwandeln. Sollte ich erfahren, dass du irgendetwas mit ihrer eventuellen Flucht zu schaffen hast landest du im Sarg genauso wie unsere Geschwister" sagte er drohend zu seinem Bruder und zerrte eine entsetzte Katerina hinauf in seine Gemächer.
Death Vamp
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