003. England 1491

Einige Tagen waren seit diesem aufschlussreichen Gespräch zwischen Katerina und Chalet vergangen und seitdem hat die Brünette jede Möglichkeit ergriffen den Ur-Vampiren, insbesondere Klaus, aus dem Weg gehen. In der Nacht, verborgen im Schatten, schlich sich die Doppelgängerin aus ihrem Zimmer, immer darauf achtend ob sie Jemand bei herumschnüffeln erwischte oder beobachtete, und versuchte durch versiegelte Pergamente und verdächtige Beobachtungen mehr über diese mysteriöse und gleichzeitig gefährliche Familie herauszufinden.

„Miss Petrova könnte ich einen Moment Ihre Aufmerksamkeit bekommen?" wurde die Brünette am Gang, dieser zu ihrem Zimmer führte, von Klaus mit einem ernstem Blick abgefangen und sie wusste aus Erfahrung ihrer geheimen Beobachtungen und belauschten Gespräche des Personals dass der Schlossherr nicht besonders gut auf seine Mitmenschen zu sprechen war.

„Miss Petrova mir ist nicht entgangen, dass Sie die letzten Tage mich und meinen Bruder Elijah gezielt gemieden haben und dies ist nicht besonders freundlich von Ihnen" entlarvte Klaus ihr nächtlichen Unternehmungen und fassungslos sah Katerina ihn an. „Woher wissen Sie, dass ich nachts im Schloss herumschleiche?" fragte Katerina Klaus und im nächsten Moment bekam sie eine heftige Backpfeife sodass ihr Kopf auf die rechte Seite flog.

„Das würden Sie gerne erfahren Miss Petrova, stimmt? Ab er so läuft das nicht! Sie werden von jetzt auf mich hören und wenn Sie fragen über mich und meine Familie haben, dann gebe ich Ihnen jetzt die einmalige Gelegenheit diese jetzt zu stellen. Ansonsten werden Sie nicht länger meine Angestellten bei ihrer nächtlichen Schicht belauschen und beobachten, sondern in Ihrem Bett liegen und sich für den nächsten Tag ausschlafen. Sollten Sie sich erneut meinen Anweisungen wiedersetzten werde ich Ihre Familie in Bulgarien ausmachen und diese in Einzelstücke Ihnen zukommen lassen. Haben Sie mich verstanden Miss Petrova?"

Erschüttert starrte Katerina ihren Gastgeber an und wusste nicht was sie antworten sollte. Um ihre Familie in Sicherheit zu wissen antwortete sie: „Ja Klaus ich habe Ihre Drohung verstanden und bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihrem Personal nachspionierte. Doch hat Ihr Bruder Elijah bei unserer ersten Begegnung einen Satz gesagt, dieser mich etwas stutzig machte und nachdem er direkt nach meiner Ankunft für einige Tage verschwand und ich Chalet mein Dienstmädchen kennenlernte und mich mit ihr anfreundete begann ich Nachforschungen über Sie und Ihre Familie anzustellen. Durch mein aufschlussreiches Gespräch mit Chalet, meine Beobachtungen und Belauschungen fand ich heraus welches grausames Geheimnis Sie und Ihre Familie vor der Öffentlichkeit verheimlichen und bin Ihnen bewusst aus dem Weg gegangen."

Entgeistert und entsetzt zugleich erstarrte der Ur-Vampir, er schnappte sich die vorlaute Brünette und flashte mit Katerina zusammen in seine Privatgemächer, die sich auf der Nordseite des Schlosses befanden. Kaum hatte Klaus die Zimmerschwelle überquert, schmiss er die verwirrte Brünette auf sein Bett und knallte die Zimmertür laut zu.

„Wie können Sie es wagen? Wie können Sie es wagen gemeinsame Sache mit meinem Bruder Elijah zu machen?" fuhr Klaus die geschockte Doppelgängerin an. die beim Klang seiner drohenden Stimme regelrecht zu zittern anfing und sich panisch nach einem Fluchtweg in diesem düsteren Zimmer umblickte. Doch sie fand keinen Fluchtweg, alle Fenster und Türen waren verschlossen.

„Genau wie Sie Miss Petrova verlangt mein liebenswürdiger Bruder die Hexen zu Rate zu ziehen um Ihr erbärmliches Leben zu verschonen, nachdem wir das Ritual vollzogen haben. Aber auf diese minderwertige Angelegenheit lasse ich mich nicht ein Miss Petrova! Zwar sind Sie eine Petrova Doppelgängerin und ihr Blut von unschätzbarem Wert, doch Sie sind schlussendlich nur ein schwacher gebrechlicher Mensch, dessen Leben sehr schnell beendet werden kann."

Katerina war fassungslos und entsetzt zugleich, dass Klaus sie nur als Mittel zum Zweck für seine Machenschaften und heimtückischen Plane war und er es nicht in Betracht zog ihr Leben zu retten nachdem sie ihr wertvolles Blut vergossen hatte. Doch so schnell würde sich die Brünette nicht geschlagen geben, immerhin stand ihr Leben auf dem Spiel!

Laut ihrem Dienstmädchen gab es eine Alternativ dem ganzen ein Ende zu setzten. Die Verwandlung in einen Vampir – denn um den Hybridenfluch zu brechen benötigte Klaus einen menschlichen Doppelgänger. Jedoch stand ihr dann nicht nur ein lebenslanges Leben auf der Flucht bevor, gleichzeitig würde sich dieser Wahnsinnige sich an ihrer Familie und ihren Freunden rächen. Das musste sie um jeden Preis verhindern.

„Wären Sie an einem Deal interessiert Klaus?" fragte die Doppelgängerin den Ur-Vampir, dieser sich inzwischen etwas beruhigt hatte und sie skeptisch musterte. „Was für einen Deal Miss Petrova? Haben Sie diesen Deal etwa mit Elijah und den verräterischen Hexen abgesprochen und wollen mich nun bestehen Ihr wertloses Leben nach dem Blutopfer zu retten?" fuhr Klaus die junge Frau wütend an.

„Ich kann es nicht mehr hören Klaus, ich kann ihre wahnhaften paranoiden Wahnvorstellungen, dass ich mit Elijah gemeinsame Sache mache um mein eigenes Leben zu retten. Ich kann nicht mehr die blutigen Geschichten von dem machtbesessenen Ur-Vampir, dessen Werwolfseite durch einen Bindezauber manifestiert wurde. Ich möchte nicht mehr zusehen wie sie unschuldige junge blonde Mädchen an flirten um sie in ihre Privatgemächer zu locken um sie auszusaugen."

„Wer hat Ihnen verraten, dass meine Werwolfseite durch einen Bindezauber manifestiert ist und er nur durch den Petrova Doppelgänger gebrochen werden kann? Wer hat Sie über das düstere Geheimnis meiner Familie aufgeklärt?" fragte Klaus alarmiert nach, doch im nächsten Moment fiel ihm ein, dass Katerina ihm die Verräterin namentlich erwähnte und er wurde dieses angebliche Dienstmädchen gnadenlos jagen.

„Es war Chalet! Ihr Dienstmädchen informierte Sie darüber, dass meine Familie und ich die ersten Vampire der Welt sind und somit die Begründer dieser Spezies sind. Chalet unterrichtete Sie auch darüber, dass Sie eine Doppelgängerin sind, deren Existent nur alle 500 Jahre vorkäme und Sie der Schlüssel zum Brechen meines Hybridenfluches sind!" klärte der Ur-Vampir die fassungslose Doppelgängerin auf und bewies ihr dadurch, dass er ein sehr gutes Gedächtnis bezüglich ihres führenden Gespräches besaß.

„Sie haben ein verdammt gutes Gedächtnis und das könnte für mich in naher Zukunft sehr gefährlich werden" murmelte Katerina vor sich hin und wusste nicht wie sie sich aus der angespannten Situation befreien sollte. Sie musste ihren Plan fortsetzen ohne dass Klaus, seine Familie und sein Gefolge davon mitbekamen.

„Nun Klaus wir beiden haben unweigerlich eine gemeinsame Sache!" nahm Katerina das Gespräch erneut auf, „wir wollen beide, dass unsere Familien in Sicherheit sind und unsere Pläne zielsicher und problemlos auszuführen. Deswegen bitte ich Ihnen einen einmaligen Deal mit 2 Tagen Bedenkzeit an."

Interessiert sah Klaus die Doppelgängerin an und erwiderte: „Ich bin ganz Ohr Katerina. Welchen Deal möchten Sie mir vorschlagen und weshalb geben Sie mir 2 Tage Bedenkzeit?"

„Nun diese Frage ist ganz leicht zu beantworten. Während meiner nächtlichen Spionage fand ich durch sehr alte Aufzeichnungen heraus, dass Ihr Hybridenfluch nur bei Vollmond gebrochen werden kann und wie es das Schicksal möchte steht der Mond in 2 Nächten auf dem höchsten Stand und dies wiederum bedeutet, dass Vollmond ist. Und wenn der Vollmond am höchsten steht können Sie Ihren verdammten Hybridenfluch durch mein Opfer brechen und Ihre Werwolfseite erwacht. Doch nach meinem Opfer verlange ich im Gegenzug, dass ich von den Toten wieder auferstehen werde, als Mensch oder Vampir" beantwortete sie Klaus Fragen und stellte ihre Forderungen für ihr Opfer.

„Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind?" fuhr Klaus Katerina aufbrausend an, ging bedrohlich auf die Brünette zu die augenblicklich einen Schritt nach hinten wich und nach einem Fluchtplan Ausschau hielt. Doch wusste sie durchs Chalets Erzählungen und Beweisen, dass sie dank dieser unmenschlichen Geschwindigkeit keine Chance zur Flucht bekam. Irgendwie musste sie es lebend aus seinen Privatgemächer in ihre eigenen Privatgemächer schaffen und dann ihren Fluchtplan in die Tat umsetzten.

„Sie sind ein unbedeutender Mensch, dessen einzige Existent es schon immer war bei Ritual in 2 Tagen geopfert zu werden, damit meine Werwolfseite erwacht und ich mich in einen vollwertigen Hybriden zurückverwandeln kann" sagte Klaus mit gefährlichen Augen und bedrängte die Doppelgängerin so arg dass sie sich in der dunkelsten Ecke des Zimmers wiederfand.

„Lange genug habe ich den geduldigen Gastgeber gegeben, Ihnen Speis und Trank und ein Zimmer zum Nächtigen gegeben in der Hoffnung, dass Sie ein kleines naives Mädchen seinen, dass sich nicht um sein wertloses Leben schert. Jedoch habe ich mich in vielfacher Hinsicht getäuscht, nicht wahr Miss Petrova! Doch damit ist jetzt Schluss! Nun werde ich andere Seiten aufziehen und Sie ins dunkelste Verlies des Schlosses bringen lassen und beim nächsten Vollmond in 2 Tagen werden Sie zusammen mit einem Vampir und einem Werwolf geopfert."

Mit diesen Worten packte Klaus die perplexe Doppelgängerin und übergab sie Trevor, dieser wie aus dem Nichts vor Klaus Privatgemächer auftauchte. Reumütig blickte er Katerina an, doch als er den rasenden Ur-Vampir entdeckte entglitten seine Züge und er wich automatisch einige Schritte zurück. Trevors gesamter Körper zitterte wie Espenlaut und er wagte es nicht aufzublicken, die Angst raupte ihm die Luft zum Atmen und er wusste nicht ob er mit dieser Aktion soeben sein Todesurteil besiegelt hatte. Denn immerhin zog er durch seine dämlichen Fehler, die in letzter Zeit häufig auftraten, auch seine beste Freundin und Weggefährin Rosemarie mit hinein und am Ende wären sie auf der Flucht vor den Ur-Vampiren, die von allen gefürchtet und gehasst wurden.

„Bring Sie herunter in den Kerker Trevor! Veranlasse, dass Katerina genügend zu Essen und Trinken bekommt während ihres weiteren Aufenthaltes im Schloss. Sollten mir Gerüchte zu Ohren kommen, Trevor dass du oder jemand anderes der Doppelgängerin zur Flucht verholfen hat werde ich denjenigen bis ans Ende der Welt jagen, geliebte Menschen und Freunde des Verräters jagen und eigenhändig ausweiten. Hast du mich verstanden, Trevor?" befahl Klaus seinem Gegenüber.

Trevor nickte nur und antwortete: „Ja Klaus ich habe Ihre Anweisung verstanden! Wenn es Ihnen jetzt nichts ausmacht werde ich Miss Petrova in den Kerker geleiten und die letzten Vorbereitungen für das Ritual treffen, dass in 2 Tagen stattfinden soll."

Er packte die fassungslose Brünette, schulterte sie und verschwand mit ihr in Vampirgeschwindigkeit durch die dunklen stillen Flure des Schlosses hinab in den düsteren Kerker, in dieser Verbrecher und Verräter der Ur-Vampire einsaßen und auf ihre Verhandlung mit der endgültigen Verurteilung warteten.

Death Vamp


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