{ 4.3 }

Eine junge WolkenClan-Schülerin hatte die verbliebenen Katzen auf der Lichtung gesammelt und erleichtert stellte Hummelnacht fest, dass es nicht mehr viele waren. Lediglich die alte Heilerin und ihre Gefährtin, eine Älteste, machten ihr Sorgen.

Rauchflügel und Wunschrose, die Schwestern von Mondschatten, hatten sich um ihn herum versammelt und Ebereschenfrost lag zu seinen Pfoten. Währenddessen leckte der Krieger, der aus seiner Trauer in eine stumme Apathie gefallen war, seinen Kindern sanft über die Köpfe.

„Ich möchte noch meine Gefährtin beerdigen, bevor wir von hier fliehen. Das Feuer ist noch nicht so nah, dass es uns gefährlich wird", miaute der Kater gebrochen und Hummelnacht beugte sich zu Wunschrose, der Kriegerin, die gerade neben ihr stand.

„Flieht zum Versammlungsfelsen. Dort könnt ihr ausharren und dem Rest des Clans Bescheid geben. Wir helfen Mondschatten und kommen dann nach."

Die Kätzin nickte und nahm wie selbstverständlich eine Position ein, die die Älteste stützte, während die Heilerin Glockenspiel von Rauchflügel begleitet wurde. Dahlienpfote wies ihnen den Weg.

So machten sie sich auf und schon bald war nur noch das Rauschen der Flammen in der Ferne zu hören. Häherjunges tappte mit bestimmten Schritten vor Hummelnacht in den Weg.

„Unser Vater ist kaum zurechnungsfähig, wir werden uns beeilen müssen. Können wir unsere Mutter bitte allein beerdigen? Ihr könnt ja schauen, wie nah die Flammen sind."

Der Kriegerin war nicht wohl bei dem Gedanken, die jungen Katzen mit ihrem lebensmüden Vater zurückzulassen, doch sie verstand die Beweggründe der sechs, deshalb nickte sie verständnisvoll und schnippte mit dem Schweif, um ihren Begleiterinnen klarzumachen, dass sie ihr folgen sollten.

Weißdorn und Himmelsflocke sprangen ihr hinterher aus dem Lager und schon machten sie sich auf in Richtung der lodernden Flammen, die den ausgetrockneten Wald verschlangen.

Die weiße WindClan-Kriegerin schloss schnell zu ihr auf, während die Heilerin etwas hinter ihnen lief. Ihre grünen Augen waren geweitet und ihre Schnurrhaare zuckten angsterfüllt, als sie sich den Flammen näherten. Der flackernde Schein des Feuers wurde immer heller und Hummelnacht jede Fuchslänge, die sie zurücklegten, nervöser.

Und schließlich standen sie der Feuersbrunst gegenüber, die Hitze schlug ihnen gegen das Fell und die FlutClan-Kätzin verspürte eine Urangst in sich aufsteigen, eine Furcht, die sie noch nie so gespürt hatte.

Glut sprang auf sie zu und sie drehte sich um, wollte schon davonlaufen, da verwirbelte ein heißer Wind ihren Pelz und das Flammenmeer hinter ihr rauschte auf. Die Funken stoben auf und entzündeten vor ihnen einen hohen, ausgedorrten Brombeerbusch, der augenblicklich lichterloh in Flammen stand und die Bäume neben ihm in Brand steckte.

Schon waren sie eingekesselt und hatten keine Chance, dem Feuer zu entkommen. Die einzige Fluchtmöglichkeit bot sich ihnen nun noch durch die Flammen, die sich mit jedem verlorenen Mäuseherzschlag ausbreiteten.

Sie konnten nicht länger warten, sie mussten fliehen. Hummelnacht sprang eine Eiche empor und bohrte ihre Krallen in den Stamm. Ihre Pfoten schmerzten schrecklich und ihre Muskeln protestierten, doch sie schaffte es, oben zu bleiben.

Weißdorn folgte ihr augenblicklich, bevor auch Himmelsflocke den Baum emporkletterte. Die drei Kätzinnen eilten die Äste entlang und versuchten verzweifelt, den Flammen zu entkommen, doch als Himmelsflocke über einen besonders dünnen Zweig balancierte, den die beiden Kriegerinnen bereits überquert hatten, krachte es unheilvoll und Holz brach.

Über der Heilerin war ein mächtiger Ast vom Feuer aufgezehrt worden, bis das Holz der Last nicht mehr standhalten konnte. Er stürzte herab und riss die weißgraugetigerte Kätzin mit sich in die Tiefe.

Dann verschluckten sie die Flammen.

Hummelnacht wechselte einen schockierten Blick mit Weißdorn und die beiden stürzten davon, durch die brennenden Bäume und weg von dem Flammenmeer, das nicht zu enden schien.

Da erkannte Hummelnacht unter sich das WolkenClan-Lager, das in Flammen stand.

Und Mondschatten und die Jungen waren auf einem umgestürzten Baum gefangen, während ihnen ein fremder Kater entgegenkam.

Es sah nicht gut aus.

—~—

Theorien?

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