9. Kapitel

Ahhh, sorry, dass ich so lange nichts geschrieben habe! Ich habe die letzten Tage Mystic Messenger gespielt und bin sozusagen süchtig geworden. XDD
Fast 500 Leser und 100 Votes. Danke, danke, danke! ❤️
Anyway, viel Spaß mit dem Kapitel. :)

-

Kritisch betrachtete ich mich noch einmal in meinem Handspiegel.
Mein Eyeliner war gezogen, mein Lidschatten leuchtete mir in einem Goldton entgegen und mein Lippenstift hatte die Farbe von dunklen Rosen, was den Winter und das anstehende Weihnachtsfest ausreichend repräsentieren sollte. Als nächstes wären meine Haare dran.

Ich war noch nie gut darin, meine Haare zu frisieren. Meistens ließ ich sie auch deshalb offen oder band sie zu einem Dutt zusammen. Damit meinte ich nicht diese sorgfältig gemachte, schöne Duttfrisur, sondern den Style, der so aussah, als wäre man gerade aus dem Bett, in ein Schlachtfeld gefallen und drei mal angeschossen worden. Aber das hatte mich noch nie wirklich gestört. Nur war es schlecht, wenn ich an Feiertagen mit so einem Ding um die Ecke kam. Mir blieben noch circa zwei Stunden, also sollte es kein Problem sein den Computer einzuschalten, YouTube zu öffnen und mir ein Tutorial reinzuziehen, das ich dann kläglich versuchte nachzuahmen.

Ich erinnerte mich wieder, dass Viktor mir die letzten Jahre alle möglichen Frisuren und Zöpfe geflochten hatte. Natürlich konnte er das gut, schließlich waren seine Haare früher mal sehr lang gewesen. Ich glaubte aber, dass er keine Zeit hatte, da er sich ja auch noch fertigmachen musste. Ich wollte ihn also nicht belästigen.

Schließlich wussten wir erst seit gestern davon, dass wir zur Vorweihnachtsfeier seines Cousin eingeladen waren.

~ Flashback ( Gestern, 21:40 Uhr)~

" Warum mussten wir uns hier nochmal versammeln?", fragte ich Viktor genervt, da ich immernoch sauer auf ihn war. Ich saß ihm und Yuuri gegenüber und es sah aus, als hätten sich die Beiden gegen mich verschworen. Aber bei Yuuri konnte ich mir sowas nicht vorstellen, und erstrecht nicht, nachdem ich ihn vor einer guten Stunde noch mit Informationen über Viktor versorgt hatte. Schließlich hatte ich was gut bei ihm, wenn man es mal so sah.

Gelangweilt fuhr ich mit meinen Fingernägeln über den Eichentisch, während ich meinen Kopf auf meiner anderen Hand abstützte. Ich war müde, deswegen wollte ich diese Konversation so schnell wie möglich über mich ergehen lassen. Viktor war da, so wie es aussah, anderer Meinung, denn er rückte immernoch nicht mit der Sprache raus.

Mein Blick fiel auf Maccachin, der sich auf sein Futternapf gestürzt hatte und den Inhalt nun genüßlich verschlang. Es hatte ein paar Komplikationen gegeben, deswegen wurde Maccachin erst gestern hier abgeliefert. Ich fragte mich, ob Viktor es überhaupt aushalten würde, ein paar Monate ohne sein riesiges Fellknäul auszukommen. Er liebte seinen Hund schließlich sehr.
Ich musste schon oft alleine auf Maccachin aufpassen, da Viktor an diversen ausländischen Wettbewerben teilgenommen hatte und erst ein- oder zwei Wochen später wieder nach Hause gekommen war. Es hatte mich aber nicht sonderlich gestört, er war schließlich ein lieber Hund und nahm auch irgendwie Viktors Platz in dieser Zeit ein.

" Michail hat uns zu seiner Vorweihnachtsfeier eingeladen. Er wird  kurz vor Weihnachten für ein halbes Jahr verreisen", rückte Viktor endlich mit der Sprache raus.
Michail war, wie ich schon erwähnt hatte, unser Cousin. Er lebte ein wenig weiter weg- ohne Stau wären es drei Stunden mit dem Auto-, deswegen sahen wir drei uns nicht so oft. Da er aber sehr gut mit meinem Bruder auskam, hatten sie einen Pakt geschlossen. Jedes Jahr zu Weihnachten fuhren wir entweder zu Michail, oder er kam zu uns. Seitdem er aber eine eigene Firma gegründet hatte war seine Zeit begrenzt.

" Läuft die Firma so gut?", fragte ich überrascht.
" Anscheinend schon. Er wird ein paar Filialen im Ausland gründen und ist deshalb sehr lange unterwegs. Also hat er den Termin auf morgen verschoben", sagte Viktor lächelnd. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Oh nein.

" Was? Schon morgen?!" Ich hielt mir die Hände vor's Gesicht. Das warf meinen kompletten Plan eines perfekten Wochenendes durcheinander, zudem ich mich noch von der Begegnung mit Yuri seelisch erholen musste.
" Es ist ein wenig kurzfristig, ich weiß. Aber natürlich habe ich zugesagt! Das wird so ein Spaß!" So glücklich hatte ich Viktor schon lange nicht mehr gesehen. Alles in einem machte es mir dann doch nicht besonders viel aus, dass ich morgen eine dreistündige Autofahrt hinter mich ergehen lassen müsste, wenn es den Weißhaarigen so erfreute.

Ich lächelte.
" Ja, das wird bestimmt spaßig."
Schon hatte ich Yuuris Blick auf mich gezogen. Er sah mich so an, als wäre ich ein stumpfer Roboter, der gerade eigene Gefühle entwickelt hatte.
Ich guckte einfach nur kurz zurück und schon wandte er sich von mir ab. Nur sein Gesichtsausdruck war ängstlicher denn je. Meine Güte, der war echt schreckhaft.

" Morgen um 14:00 Uhr gehts los, hurra!", triumphierte Viktor.
Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Mann, ich sollte doch wütend auf ihn sein! Ich war so schlecht im Sauer sein.

" I-ich auch?", sagte Yuuri auf einmal.
Was war das für eine Frage?
" Nein", antwortete Viktor. Sein Gesichtausdruck war dabei so ernst, dass er selbst mir Angst einjagte.
Yuuri guckte, als hätte ihn der Blitz getroffen.
" Just kidding!", lachte Viktor.

~ 13:30 Uhr~

Als ich endlich fertig damit war, diverse Tutorials in mich aufzusaugen, stellte ich mich wieder vor den Spiegel. Meine Frisur war nun akzeptabel. Ich hatte zwei kleine Strähnen geflochten und sie nach hinten gebunden. Wie ein Kunstwerk sah das nicht aus, aber es sollte reichen. Ich hatte Angst, dass meine Haarfarbe mein Outfit ruinieren würde. Ich trug ein schwarzes Spitzenkleid, welches mir bis zu den Knien ging, schwarze, glänzende Lackschuhe und und eine goldene, kleine Tasche. Das war ja alles noch gut, aber bei meinem Make-up war ich mir nicht sicher, ob die roten Lippen oder der Eyeliner nicht doch zu viel wären.

" Darya", hörte ich Viktors Stimme von unten, die mich aus diesem Tagtraum erwachen ließ.
" Bin gleich da!", schrie ich zurück.
Ich packte meine Tasche mit allen lebensnotwendigen Sachen, wie zum Beispiel mein Sketchbook und mein Handy, schaltete meinen Computer aus und verließ das Zimmer.

Das Einzige, was ich mich jetzt noch fragte, war, ob Maccachin mitkommen würde.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top