7. Kapitel
Heute kommt die letzte Episode der 1. Staffel online, und ich habe so das Gefühl, dass ich ziemlich stark heulen werde.
Anyway, viel Spaß mit dem Kapitel! :3
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Da stand ich also. Unbeholfen klammerte ich mich am Geländer fest. Ich hasste die beiden dafür, dass sie mich zu sowas zwangen. Na gut, Viktor hasste ich nicht, und ich glaubte kaum, dass ich Yuri noch mehr verabscheuen konnte, als ich es schon tat.
Viktor flüsterte Yuri etwas ins Ohr, dann verabschiedete er sich mit dem Grund, er müsse noch Geschenke kaufen und ließ mich somit mit diesem arroganten Arschloch alleine.
" Okay, ich hätte nicht gedacht, dass du meine Erwartungen noch unterbieten würdest", lachte Letzterer mich aus. Ich fragte mich, ob er immernoch so lachen würde, wenn er richtig eine von mir geklatscht bekäme...
" Also, wenn du ein paar Monate trainierst, könntest du eventuell bis zum Ende der Bahn laufen und somit die Qualität 'scheiße' erreichen."
Wie froh er doch sein konnte, dass uns ungefähr sieben Meter trennten und ich nicht dazu in der Lage war, mich zu ihm zu bewegen. Aber er hatte recht. Ich war auf Schlittschuhen so talentlos wie diese Musical.ly Fuckboys, die dachten, dass sie singen könnten.
Wie lange würde das hier noch dauern?
Endlich konnte ich aufrecht stehen und lief nicht mehr Gefahr, gleich auf's Maul zu fliegen. Das war schonmal ein Fortschritt.
" Bist du nicht sowas wie mein Trainer?", fragte ich den Blonden, dessen Lachanfall endlich verging.
" Glaub' schon", meinte dieser nur, während er sich fragend das Kinn hielt. Darüber hatte er anscheinend noch gar nicht nachgedacht.
" Na dann kommt ja alles, was ich falsch mache, auf dich zurück", warf ich grinsend ein.
Er verzog sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse.
" Streng dich gefälligst an!", keifte der Ice Tiger daraufhin.
" Ich habe gehört, dass gute Trainer einen freundlichen Umgang mit ihren Schülern pflegen. Nehm dir ein Beispiel an Viktor." Ich sah, wie er für einen kurzen Moment unglaublich betrübt war. War es, weil ich gesagt hatte, dass er sich Viktor als Vorbild nehmen sollte?
" Halt die Klappe, Wais...", fing er an.
" Nah, dieser Spitzname gilt nicht mehr, jetzt wo ich mehr oder weniger das Gegenteil bewiesen habe", fiel ich ihm in den Satz.
" Egal! Du bist eh so unwichtig, dass ich dir keinen Spitznamen geben brauche!", schrie er schnippisch. Wenn er so weiter machte, würden die Leute draußen denken, dass wir uns gerade irgendwie umbrachten oder so.
" Kannst du nicht einmal den Mund halten? Ich bekomm' noch Kopfschmerzen von deinem Rumgeschreie. Jetzt zeig mir endlich, wie ich mit den Dingern laufen kann!", befahl ich.
Er würdigte mich keines Blickes mehr, aber kam auf mich zu.
Bloß war der Unterschied, dass er wie eine elegante Primaballerina und ich wie irgendein, vom Straßenrand aufgegabelter, Penner dabei aussah. Netter Vergleich, dachte ich, während ich mir auf die Lippe biss.
" Du musst das so machen", meinte er, als er neben mir stand. Er ging ein wenig in die Knie und stieß sich dann ab. Bei ihm sah das so einfach aus, dass ich nur lachen konnte.
" Worauf wartest du?", fragte Yuri, als er bemerkte, dass ich nicht mal Anstalten machte, mich zu bewegen.
" Ich geh' nicht vom Geländer weg", meinte ich bestimmt, als ich mich noch fester an dieses klammerte.
" Ist das jetzt dein Ernst?!"
Yuri schaute mich so böse an, dass mir doch glatt ein Schauer über den Rücken lief. Trotzdem hielt ich seinem Blick stand.
" Bin doch nicht lebensmüde", nuschelte ich daraufhin.
" Du. Lässt. Jetzt. Los!", schrie Yuri, als er versuchte mich vom meiner schützenden Halterung zu zerren.
" Nur über meine Leiche."
Er nahm meinen Arm und machte wahrscheinlich einen Versuch, diesen vom Geländer loszureissen. Falsch gedacht. Bei seinem letzten, kläglichen Versuch, umschlang er mich von hinten und versuchte so, mich irgendwie loszubekommen. Auch das ging nach hinten los.
" Lass mich los, du Perversling!", schrie ich ihn an.
" Wenn du dich nicht vom Geländer trennst, kannst du gar nichts dazulernen!"
" Vielleicht will ich nichts dazulernen!", zickte ich zurück.
" Dann verschwende nicht meine Zeit! Viktor kann dir das alles genauso gut beibringen!"
Da hatte er ausnahmsweise mal recht. Wo war dieser Verräter eigentlich, wenn man ihn mal brauchte?
In meinen Gedanken bei meinem Bruder vergaß ich doch glatt, mich weiter festzuhalten.
Yuri nutzte seine Chance und zog mich am Arm zu sich und somit weg von Rand.
Ich zitterte. Wie sollte ich hier stehen können? Meine Beine sah ich nur noch verschwommen und dabei versuchte ich nicht zu stürzen.
Yuri ließ mich los, was mich mein Gleichgewicht noch mehr verlieren ließ. Wann genau bin ich so unsportlich geworden?
" Jetzt streng dich endlich an!", meckerte er mich an.
" Tu ich doch, sonst würde ich ja schon auf dem Boden liegen!"
" Du bist so eine verwöhnte Göre!", schrie er.
" Und du kannst dein Maul nicht halten", keifte ich zurück.
" Hey, hey!", hörte ich aus einer Ecke," Da bin ich mal eine Dreiviertelstunde weg und schon sehe ich, wie sich meine beiden Kleinen in die Haare kriegen."
" Wen nennst du hier klein?", sagte Yuri und ballte seine Hände zu Fäusten.
Viktor war anscheinend enttäuscht von dieser Erkenntnis. Hatte er allen Ernstes erwartet, dass wir jetzt beste Freunde würden, nur weil Yuri auf die blöde Idee gekommen war, mir das Eiskunstlaufen beibringen zu wollen?!
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Nachtrag: Ich habe mehr geheult als bei fast allen meinen Haustieren, wenn sie gestorben sind, haha.
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