4. Kapitel

Hi Leute,

Ich danke euch wirklich vom ganzen Herzen, dass ihr diese Geschichte hier lest. Ich wollte sie erst gar nicht veröffentlichen, weil ich sie für zu peinlich hielt. XD Aber danke!! Ich freue mich über jeden Vote und Kommentar sooo sehr! *^* <3

-

Nachdem wir zusammen gegessen und Viktor Yuuri sein Zimmer gezeigt hatte, versuchte ich, meine Zeichnung zu beenden. Das war aber schwerer als gedacht, da Viktor ständig durch die Tür trat um endlich herauszufinden was ich da malte. Er hatte nichts zutun, weil Yuuri schon bei ihrer Ankuft so fertig war, dass er beschlossen hatte ein Nickerchen zu halten. Er schien recht schüchtern zu sein, denn ein Wortwechsel zwischen und beiden kam noch nicht zustande. Oder es war schlichtweg die Müdigkeit, die ihn so verstummen ließ.

Mein größtes Problem war gerade mein Bruder, der einen Geheimagenten imitierte, indem er versuchte sich, ohne dass ich es bemerkte, an mich heranzuschleichen. Immer musste ich den offenen Tab wegklicken, was dezent nervte. Da ich nicht mehr wusste was ich noch tun sollte, veruchte ich ihm schließlich zu drohen.
" Wenn du mich nicht in Ruhe lässt, schließe ich ab und komme heute nicht mehr raus!", zickte ich ihn genervt an.
Meine Kopfschmerzen hatten sich gebessert, nur mein Hals tat weh und dieses Schwindelgefühl war noch vorhanden.

Ich drehte mich um und sah seinen amüsierten Gesichtausdruck, während er mir meinen Zimmerschlüssel vor die Nase hielt. Das konnte nicht sein, da ich ihn immer in meiner abschließbaren Schublade aufbewahrte. Der Schlüßel war unter meiner Matratze und das wusste keiner außer mir.

" Hab' mir alle Schlüßel nachmachen lassen, bevor ich abgereist bin", zwinkerte er mir zu. So ein...
" ...Und jetzt leg' dich hin und lass dich gefälligst von mir pflegen", fügte er noch hinzu.
Ich streckte die Arme in die Luft, was heißen sollte, dass ich mich geschlagen gab. Zumindest für heute.

Dann schloß ich schnell mein Zeichenprogramm und legte mich in mein Bett.
" Ich will einen Pfefferminztee, Sesamstangen, mein Handy was ich unten vergessen habe und einen Bericht davon, was du das ganze Jahr in Japan getrieben hast", forderte ich.
" Kommt sofort, Prinzessin." Ich hasste es, wenn er mich so nannte. Dann verließ er das Zimmer, um all meinen Wünschen nachzugehen.

Ich hatte mich dieses Jahr wirklich oft gefragt, was er wohl alles erlebt hatte. Klar, Viktor hatte Yuuri gecoachet, war mit ihm auf diversen Wettbewerben und so weiter gewesen, aber diese Ringe machten mich stutzig. Vielleicht lief da ja mehr als nur Freundschaft. Ich nahm es mir sofort zur Aufgabe, dies herauszufinden. Natürlich alles zu seiner Zeit, schließlich waren sie gerade erst angekommen und selbst Viktor konnte nicht immer den Sonnenschein spielen. Auch er brauchte mal Ruhe, auch wenn er immer so tat, als ob er 24/7 einsatzbereit war.

Nach einiger Wartezeit erschien Viktor dann wieder in der Tür. Bei sich hatte er ein Tablet, auf dem nicht nur die von mir angeforderten Dinge, sondern auch noch Plätzchen, Obst und weitere Lebensmittel vorzufinden waren. Manchmal übertrieb er es echt. Trotzdem musste ich innerlich schmunzeln.
" Ihre Bestellung, Mademoiselle."

Ich lud ihn mit einer Handbewegung auf mein Bett ein.
" Jetzt erzähl und lass ja nichts aus!", befahl ich.

Und mein Bruder erzählte.
Erzählte von diesem schüchternen Kerl, der für Japan antrat und auf haushoch verlor.
Erzählte davon, wie er das Video sah, wo letzterer seine Kür nachlief.
Tat kund, was auf der Feier geschehen war, und wie dieser Eiskunstläufer, besoffen wie er war, sein Leben für immer mit der Frage, ob Viktor nicht sein Coach sein könnte, verändert hatte.
Er berichtete mir auch davon, dass ein gewisser Yuri Plisetsky eine große Rolle in seiner Geschichte spielte.

Und dann, wie als wenn mir jemand den perfekten Cliffhanger präsentieren wollte, klingelte es.

" Ich gehe", meinte er. Ich dachte mir nichts dabei. Doch dann fiel mir wieder ein, dass genauso gut ein Klassenkamerad vor dieser Tür stehen könnte und ich geliefert wäre, wenn Viktor Nikiforov die Tür öffnete. Wie sollte ich das erklären?

Oh, Viktor Nikiforov? Das ist mein Cousin Jerald aus Polen, haha.

Ah, hatte ich ja fast vergessen: Das ist mein Adoptivbruder Viktor Nikiforov, mit dem ich in einem Haus lebe. Fotos gibt's später.

Ich beschloß, dass keine dieser " Ausreden" gut gewählt war. Wenn Viktor diese Tür öffnete, war mein Ruf, den ich mir die letzten Jahre aufgebaut hatte, dahin.

Ich nahm also all meine Kraft zusammen, schlug die Bettdecke weg und sprintete nach unten. Und schlimmer hätte es nicht kommen können. Als ich Yuri Plisetsky dort stehen sah, der Viktor geschockt ansah, wollte ich mich am liebsten selbst ohrfeigen. Ich versteckte mich auf der Treppe, deren Geländer bis zum Treppenboden ging und aus weiß lackiertem Holz bestand.

" V-viktor?", fragte Yuri erstaunt. Doch dann bildeten sich seine Hände zu Fäusten.
" Ich wollte einer Klassenkameradin die Hausaufgaben bringen, aber anscheinend ist sie nur ein vernarrter Fan von dir und hat deine Adresse aufgeschrieben. Irgendwie kam mir die Straße auch bekannt vor...", meinte er darauf, während er sich wahrscheinlich über seine verschwendete Lebenszeit ärgerte. Viktor verstand wahrscheinlich, dass er mich damit meinte. Ich hatte ihm schon oft versucht einzutrichtern, dass er mich nirgends erwähnen sollte. Nicht im Fernsehen, nicht vor Freunden und erst recht nicht vor seiner Konkurrenz. Dies hatte wahrscheinlich genützt, denn er verlor kein Wort über mich, sondern fing an mit Yuri ein wenig Smalltalk zu labern, der darüber anscheinend nicht gerade erfreut war.

Als mich ein Hustenanfall überkam, versuchte ich ihn so gut wie es möglich war zu unterdrücken. Nach Luft ringend schlich ich die Treppe wieder herauf, übersah aber anscheinend eine Stufe, stürzte herunter und fiel genau vor Yuris Füße. Wie ich schon erwähnt hatte: Ich hätte mich in diesem Moment vor Wut selbst schlagen können. Dabei lief doch gerade alles so gut!

" Darya?!"
Wie könnte ich mich da herausreden?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top