17. Kapitel
Sorry, dass ich nicht geupdatet habe, aber ich hab immoment viel zu tun und eigentlich auch überhaupt keine Motivation xdd
Und entschuldigt die Kraftausdrücke im jetzt folgendem Kapitel xD
-
Ein dummer Scherz versalzte mir den kompletten Tag. Nein, wenn nicht sogar mein komplettes Jahr, und dieses hatte schließlich erst begonnen. Dabei hatte ich mir so viel von 2017 versprochen.
Stellt euch einfach vor zwei Drittel der Schüler an eurer ach-so-tollen Highschool wären Fans eures doch so unschuldigen und netten, großen Bruders. Allein die Vorstellung würde mir innerlich Lachtränen in die Augen treiben. Schließlich war er doch nur euer Bruder, nichts anderes! Für euch vielleicht. Nun, malt euch aus, dass sich genau dieses absurde Szenario, was ich eben noch so beschrieben, bei mir abspielte.
Lustig, nicht wahr?
Während ich heute durch unsere Schule bewegte erhielt ich Aufmerksamkeit. Und wie ich diese bekam.
"Darya, ich habe gehört du bist Vityas Schwester? Kannst du mir ein Autogramm klarmachen?", kam von einer der beliebtesten Schülerinnen unserer gesamten Lerneinrichtung.
Bitch.
"Darya, kennst du mich noch? Wir waren mal in der Grundschule befreundet! Kann Viktor am Samstag zu meiner Party kommen?", fragten mich jeweils drei Personen, die ich definitiv erst seitdem ich auf diese Schule ging kannte.
Ein paar Jungen warteten sogar vor meinem Spind auf mich, um mich schüchtern über meinem Bruder auszufragen.
Nun saß ich im Unterricht.
Vertretungsunterricht- Die wahrscheinlich langweiligsten Stunden des kompletten Schultages. Nicht nur, dass die Lehrer keinen Schimmer hatten, was wir gerade für ein Thema durchnahmen, nein, sie verstanden den Stoff selbst nicht. Und dann sollte man mir noch einmal sagen, dass ich das beherrschen musste, da wir das Thema schon in der 5. behandelt hätten. Physik war schon immer mein Hassfach gewesen. Mathe war aber mindestens genauso schlimm. Formeln hier, Formeln da. Kein Platz für Kreativität. Es gab nur eine richtige Lösung und wenn das eigene Ergebnis auch nur ein bisschen davon abwich, wurde es schon als falsch abgestempelt. Das war wahrscheinlich das Schlimmste am täglichen Mathehorror.
Ich konnte mich nicht im geringsten konzentrieren. Meine innere Stimme spielte immer wieder den Satz der Schulhure ab. Wie sie " Vitya" ausgesprochen hatte. " Vitya". Nicht einmal ich nannte ihn so. Niemand nannte ihn so. Außer Yakov. Wie konnte diese Hure es wagen diesen Kürzel in ihr dreckiges Maul zu nehmen?
Durch die darauffolgenden Stunden quälte ich mich genauso. Dann war Schulschluss.
Die Pausen waren unaushaltbar. Wie konnten sie dieses Geheimnis überhaupt gelüftet haben?
Ich erinnerte mich an Weihnachten. Viktor hatte ein Foto von uns gemacht, aber mich weggeschnitten. Er könnte es nicht gewesen sein. Er wusste schließlich, dass ich ihm nie wieder vertrauen würde, wenn er auch nur einen Hinweis auf unsere " Verwandtschaft" gab.
Ich verließ das Klassenzimmer als Letzte, damit ich nicht wieder angequatscht werden würde.
Die Eingangstüren standen weit offen, eine leichte Schneeschicht hatte sich auf dem undefinierbaren Stoff breitgemacht, den man auch Fußboden nannte. Oranges, hartes Gummi, welches wirklich häßlich war. Heute schien alles sogar noch abstoßender als sonst.
Als ich aus der großen Tür trat begrüßte mich ein fast unerträglich kalter Wind, der meinen Schal hin und her flattern ließ. Meine Händen waren in Fröstlinge gebettet.
Ich wusste nicht warum, aber eine Gedanken schweiften zu Yuuris neuem Hund. Er war deutlich kleiner als Makkachin, hatte bräunliches, lockiges Fell und Knopfaugen. Er war ein wenig älter als ein Welpe, aber auch noch nicht ausgewachsen.
Wenn ich über soetwas nachdachte, vergaß ich sogar die Kälte, die ich magisch anzog. Doch schnell holte mich wieder die Realität ein und ich fing an zu zittern. Die verschneiten Straßen sahen schon zu gefährlich aus, als dass man auf ihnen hätte fahren können. Die Bäume wie eingefroren und die Häuser mit einer dicken, strahlend weißen Schneeschicht bedeckt. Die Laternen waren die einzige Lichtquelle, die nicht von den Fenstern der Wohnhäuser ausgingen. Die Straßen waren so leergefegt als wäre ich der einzige Mensch auf dieser Welt. Meine Mitschüler wollten wohl zügig ihr warmes Zuhause erreichen, um sich dort von ihrem anstrengenden Tag zu erholen. Das war das Einzige was ich ihnen heute nicht übelnehmen konnte. Wolken bedeckten das graue Himmelszelt, welche immer mehr Schnee auf die Erde herabließen, als würden sie wollen, dass ich an ihm erstickte.
Ich beschloß, heute nicht schnurstracks nach Hause zu gehen. Ich würde an einer Bäckerei haltmachen und mir einen heißen Kakao kaufen. Und wie es der Zufall so wollte, trennten mich noch ungefähr fünfhundert Meter von einem solchen Backsteinhaus, welches nicht an Lichtern sparte.
Ich atmete erleichtert aus, als meine Wenigkeit die Glastür aufstieß. Ein Glöckchen erklang, welches meine Ankunft verkündete. Ich hörte ein lautes Bellen, welches von dem Hund eines anderen Kunden ausging. Er hatte sich anscheinend vor dem, über ihm platzierten, Erzeuger des Geräusches erschrocken. Mich begrüßte der Duft von frisch gebackenem Brot, welches hinter der Ladentheke vorzufinden war.
Ohne zu zögern ging ich auf diese zu, auch wenn dort kein Mitarbeiter aufzufinden war. Stattdessen stand eine kleine Klingel auf der gläsernen Theke, eine die man aus Gesellschaftsspielen kannte. Diese jedoch glänzte gold. Ich konnte meine Reflexion im Schein der Klingel betrachten. Ich war total eingeschneit und langsam schien diese Schneeschicht anfangen zu schmelzen und somit meine Klamotten zu durchnässen, was ziemlich unangenehm war.
Kurzerhand drückte ich auf den kleinen Knopf und ein Ton erklang, der eine Mitarbeiterin mit sich brachte die mich mit einem Lächeln auf den Lippen begrüßte.
" Ein heißer Kakao und ein Amerikaner", sagte ich. Trotz meiner schlecht gelaunten, unhöflichen Tonlage bewegten sich ihre Mundwinkel nicht einen Millimeter nach unten. Ein einstudiertes Lächeln, welches erst in Krisensituationen seine Wirkung verlor.
" Kommt sofort", meinte sie und drehte sich um, um Milch in eine Tasse zu gießen. Ich schaute mich um.
Erleichtert hing ich meine Jacke an einem Haken auf, als ich bemerkte, dass mir hier kein bekanntes Gesicht vorschwebte.
Kurzerhand nahm ich auf einer Bank platz, deren Polster blutrot und aus Leder waren. Vor mir befand sich nun ein hölzerner, brauner Tisch. Die Einrichtung gab einen den Glauben, es würde sich bei diesem Geschäft nicht um eine Bäckerei, sondern um eines dieser Diners in Amerika handeln, die für Durchreisende und Trucker gedacht waren.
Um ganz sicher zu gehen, dass ich wirklich nicht gestört wurde, holte ich meine Kopfhörer heraus und schaltete mein Handy auf shuffle. Das Lied ' Migrane' von Twenty one Pilots fing an zu spielen. Ich verschwendete keinen Gedanken an irgendwas. Ich starrte einfach nur aus dem Fenster vor mir, als wäre ich in Trance gefallen. Der Schnee fiel immernoch wie dicke Watte vom Himmel, letzterer hatte die Farbe eines unangenehmen Grautons der die komplette Landschaft verdunkelte. Und dabei war es gerade erst 15:00 Uhr.
Vielleicht könnte ich Mr. und Mrs. Nikiforov dazu überreden, in ein anderes Land zu ziehen. In eins, wo den Einwohnern der Eissport nicht bekannt war. Ganz weit weg. Mir lag nichts an dieser Gegend, einzig und allein war mein Vorteil, dass ich die hierzusprechende Sprache beherrschte. Mir würde es nicht im geringsten etwas ausmachen meine Sachen zu packen und von heute auf morgen das Land zu verlassen.
Vor mir wurde eine weiße Porzellantasse abgestellt, die das Heißgetränk enthielt, das ich eben bestellt hatte. Außerdem legte die Bedienung noch eine kleine Papiertüte hinzu, die den Amerikaner beinhaltete.
Immernoch gedankenverloren an den gar nicht so unmöglichen Umzug, packte ich das Gebäck aus und biss ein Stück ab. Der Zucker verbesserte meine Laune um ein vielfaches.
Die Zeit verging wie Flug. Schon war es 16:00 Uhr und ich saß immernoch auf dem Platz, den ich schon vor einer Stunde in Anspruch genommen hatte. Und die gesamte Zeit war mein Blick nur auf die Landschaft gerichtet. Ich sah Leute mit ihren Hunden vorbeigehen, aber die meisten Menschen trauten sich wohl nicht heraus.
Ich war am Ende meiner Playlist angelangt. Gerade wollte ich mich aufraffen um endlich nach Hause zu kommen, da spürte ich etwas Druck an meinem Bein. Ich wendete meinen Blick verwundert nach unten, wo sich mir ein etwas ungewöhnlicher Anblick darbot. Ein kleiner Labradorwelpe hatte es sich an meinem Schienbein bequem gemacht, vom Besitzer keine Spur. Ich starrte auf den Hund, dessen Fell schwarz glänzte, bis mich jemand an der Schulter antippte.
Vor mir stand ein ebenso schwarzhaariger Junge, der mich durch seine grünen Augen anstarrte, die in einem sehr giftigen Ton schienen. Dabei lächelte er mich an. Wahrscheinlich war das ein Schulkamerad von mir, der mich irgendwas über Viktor fragen wollte. Ich legte meine Kopfhörer ab und starrte ihn genervt an.
" Du-", fing er an.
Doch ich hatte erst gar keine Lust mir sein Geschwärme anzuhören.
" - Nein, Viktor wird nicht zu deiner Party kommen, ich werde dir auch kein Autogramm von ihm geben, geschweige denn deine Handynummer überreichen, damit er dich anruft", unterbrach ich ihn gereizt.
" - Hast nicht zufällig meinen Hund gesehen?", führte er seinen Satz weiter, nachdem ich meinen beendet hatte. Was? Das kleine Fellknäuel, was an meinem Bein klammerte, gehörte ihm?
Als Antwort zeigte ich auf mein Bein.
" Sie scheint dich zu mögen", lachte er.
Ich starrte ihn immernoch an. Ich wollte einfach nur, dass er verschwand.
" Aber wer ist dieser Viktor, von dem du da redest?", fragte er interessiert und ließ sich auf den Platz neben mir fallen.
Das wurde mir zu dumm. Ich stand auf und verschwand schnurstracks durch die Tür, die zu dem kleinen Eingang führte, an dessen Garderobe meine Jacke hing.
Dann verließ ich die Bäckerei und machte mich in die Richtung unseres Hauses auf. Ich dachte schon, dass ich ihn abgehängt hatte, bis ich Rufe hörte.
" Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein", gab er keuchend von sich, als er mich eingeholt hatte. Ich blieb stehen und drehte mich um. Er hielt seinen Welpen in den Armen, während er mich immernoch verwundert musterte. Sah ich so scheisse aus?
" Um ehrlich zu sein habe ich mich verlaufen und kein Handy dabei, könntest du mir deins mal kurz leihen?"
Ich dachte daran, dass er in der Zeit, in der er mein Smartphone hätte, meine gespeicherten Kontakte abrufen und somit Viktors Nummer herausfinden könnte. Auch wenn er so tat, als würde er ihn nicht kennen, war es unwahrscheinlich, dass sich genau das herausstellte. Sicher war sicher.
" Ich hab' kein Guthaben", log ich. Ich wartete darauf, dass er sein Handy herausholte und sowas wie ' einen Versuch war es ja wert' murmelte, aber nichts passierte. Er schaute mich niedergeschlagen an.
" Oh, okay."
Ich wollte mich gerade wieder auf den Weg machen, als er noch etwas hinzufügte.
" Wohnst du hier in der Nähe?"
Und so kam es dazu, dass ich mit einem Fremden und seinem Hund im Schlepptau bei mir Zuhause antanzte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top