15. Kapitel

Könnt ihr mein supercooles Notizbuch sehen, in dem heute auch das neue Kapitel entstanden ist? XD
Oh man, ich update regelmäßig, wo gibt's denn sowas?
Ich habe grad gesehen, dass diese Geschichte #848 in Fan-Fiction ist, danke dafür. ^-^

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Wir redeten noch ein wenig über Yuri und die Welt, als auf einmal ein bekanntes Gesicht durch den meterweit entfernten Eingang trat. Sofort verstummten der Japaner und ich gleichzeitig. Es war Viktor, der uns anscheinend nich bemerkte und stattdessen gelassen seine Schlittschuhe band. Hunderte Videos auf denen er lief machten das Internet und Fernsehen unsicher, jedoch hatte ich ihn noch nie live erlebt. Das war eine Schande, da ich ja seine Adoptivschwester war. Immer hatte ich es verleugnet, wenn auch unbewusst. Schließlich war noch nie jemand auf mich zugekommen und hatte gefragt, ob Viktor Nikiforov denn mein Adoptivbruder sei. Aber trotzdem hatte ich jegliche Frage nach meiner Familie unbeantwortet im Raum stehen lassen. Ich überlegte, ob das die falsche Entscheidung gewesen war.

Yuuris Augen leuchteten, als er den sich aufwärmenden Viktor sah. Sie waren echt ein süßes Paar. Der Coach und sein Schüler. Als mein Blick seinem folgte, wurde auch mir offenbart, was Yuuri so zum Staunen brachte. Viktors Bewegungen waren um einiges flüssiger als die von Yuri. Vor ein paar Sekunden wäre mir nicht im Traum eingefallen, dass dies überhaupt möglich war.

Er blieb auf der Mitte des Eises stehen. Es sah so aus, als würde er gleich mit seiner eigentlichen Choreo beginnen. Bevor dies von ihm jedoch umgesetzt wurde, drehte er seinen Kopf in unsere Richtung, was meine Vermutung, dass er uns nicht bemerkt hatte, vernichtete. Er streckte seinen Arm aus und drehte eine kurze Pirouette. Dann stand er jedoch wieder zu uns gerichtet, hob seinen Kopf und lächelte Yuuri und mir charmant zu. " Wow", entwich es mir. Yuuri fing an schief zu grinsen und pfiff kurz, er war wohl ziemlich stolz auf seinen Coach.

Viktor setzte zu einem Sprung an und landete diesen perfekt.
" Ich könnte ihm Stunden zuschauen", flüsterte Yuuri, der sein Kinn an seiner Hand abstützte und jede Bewegung des Weißhaarigen in sich aufsog. So kam es mir zumindest vor. Das boy x boy Genre hatte mir schon immer mehr zugesagt, deswegen fiel ich in Gedanken schier in Ohnmacht und konnte auch keine klaren mehr fassen. Ich war doch noch ein Klischeémädchen.
" Warst du nichtmal Viktors Fan?", fiel mir ein, da er es irgendwann schonmal erwähnt hatte.
" Ich war nicht sein Fan, ich bin es immernoch."

" Ich muss nochmal in die Stadt", antwortete ich Viktor auf die Frage, ob ich noch irgendwo hinwollte.
" Okay, ruf an, wenn ich dich abholen soll", sagte er. Wir verließen die Eishalle und traten in die verschneite Außenwelt. Viktor winkte mir noch zu und rief:" Bis nachher!". Ich erwiederte die Geste und unsere Wege trennten sich. Ich zog meinen Schal noch weiter in mein Gesicht, da es wieder anfing zu schneien und mir unglaublich kalt war. Es war schon lustig in Russland zu leben, wenn man keine Minusgrade abkonnte.

" Warte!", rief mir jemand nach. Ich hörte schnelle Schritte, dessen Erzeuger sich immer zügiger auf mich zubewegte. Ich zog eine genervte Miene.
" Was ist, Yuri?", fragte ich, während ich mich nicht einmal umdrehte um wirklich sicher zu sein, dass es auch Gennanter war.
" I-Ich muss auch nochmal in die Stadt", stotterte er und ging nun neben mir. War ihm auch so kalt?
" Hm, okay."

Es dauerte ungefähr zehn Minuten, bis wir endlich zu unserem Zielort gelangt waren. Gesprochen hatten wir nicht, warum auch? Und über was?
" Um ehrlich zu sein habe ich überhaupt keine Ahnung, was ich Viktor oder Yuuri schenken soll", gab ich zu, als Yuri mich fragte, wo ich denn als erstes hinwollte.
" Verstehe. Wie wärs mit neuen Schlittschuhen für Viktor?", schlug er vor. Das war gar nicht mal so eine schlechte Idee. In der Innenstadt existierte sogar ein Laden, indem man seine eigenen Sportsachen designen konnte. Mir fiel nicht auf, dass ich mich gerade ganz gut mit Yuri verstand. Wir redeten sogar noch ein bisschen. Ich hatte beschlossen, dass wir erst seinen Einkauf erledigen sollten.

Es war nicht ansatzweise so nervig wie als wenn ich ständig mit dem Blonden stritt. Ich beschloss, dass ich nun des Öfteren eher einen freundlichen Ton einschlagen sollte, anstatt für nichts und wieder nichts rumzudiskutieren.

Als ich all meine Geschenke besorgt und ein paar Schlittschuhe in Auftrag gegeben hatte, rief ich wie versprochen Viktor an, um ihn um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. Dieser ging sofort ran und fragte, ob es mir gut ginge. Das Übliche halt. Da Mr. und Mrs. Nikiforov selten Zuhause waren, hatte er sich angewöhnt die Mutti zu spielen. Jedoch sah ich, als ich während des Gesprächs zu Yuri guckte, dass er nur genervt auf den Boden starrte. Da ich mich aber nur schlecht bis gar nicht in andere Menschen hineinversetzen konnte, kam ich nicht hinter den Grund des plötzlichen Sinneswandels. Vielleicht die Pubertät.

Viele Menschen erkannten Yuri nicht und wenn, dann waren es die Mädchen aus seinem Fanclub, die mir ein wenig auf die Nerven gingen. Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit, denn sie versuchten mich anscheinend mit ihren Todesblicken umzubringen. Und das, obwohl ich Yuri nicht einmal besonders nah war und wir sogar ein paar Meter auseinanderstanden.

Endlich sah ich einen schwarzen Sportwagen um die Ecke fahren, der das mir allzu bekannte Kennzeichen trug. Schnell zog ich Yuri am Arm mit mir und wir stiegen umso zügiger ein. Ich hätte es keine Sekunde länger mit diesen Teenagern ausgehalten.
" Und, alles gefunden?", fragte Viktor, den man hinter den getönten Scheiben gar nicht erkennen hätte können.
" Ja", bestätigten wir beide synchron.

Ich erinnerte mich, dass der Weißhaarige vor geraumer Zeit erwähnt hatte, dass Yuri und ich uns ähnlicher waren als wir dachten. So langsam bemerkte selbst ich das, aber ob es mir gefiel war eine andere Sache.

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