Kapitel 2
Da ragte sie vor uns in die Höhe. Die Enterprise in ihrer wahren Größe. Ich hatte sie ja schon oft auf Bildern gesehen, aber dennoch hätte ich nie gedacht, dass sie wirklich so riesig sein würde. Das war wirklich total abnormal. Das konnte ich gar nicht glauben, dass ich mich auf so einem riesigen Raumschiff aufhalten würde und dass wir damit auch noch abheben würden und uns unseren Weg durch das Weltall bahnen würden. Ich wusste ja nicht, ob schon etwas geplant war, wo wir hinreisen würden oder ob wir einfach irgendwo hinfliegen würden und uns dann überraschen lassen würden. Egal, was es auch sein würde, ich war auf jeden Fall total gespannt und konnte es vor Freude fast nicht mehr aushalten. Ich wäre am liebsten wie ein Flummi auf und ab gehüpft und hätte Thomas dazu gebracht, mitzuhüpfen. Doch damit hätte ich wohl nicht ganz einen ganz so guten Eindruck bei ihm gemacht und falls mich jemand sehen würde, wäre das sicherlich auch nicht so toll.
„Es ist einfach unglaublich. Ich fühle mich, als würde ich träumen. Obwohl, das ist schöner als jeder Traum!" Ich sah Thomas' Augen funkeln, als er so über die Enterprise sprach. Er hatte vollkommen recht. Sie war einfach nur wunderschön und ich konnte es kaum erwarten, sie endlich betreten zu können.
***
„Willkommen, May Kirk und Thomas Sangster, folgt mir beide bitte. Wir sind gerade dabei, alle Neuen hier Willkommen zu heißen und danach ein bisschen herumzuführen. Wir wollen schon nacher starten, falls alle bereit wären und deshalb dürfen wir uns alle nicht zu viel Zeit lassen", begrüßte uns ein Mann, der auf den ersten Blick wohl die Nummer Eins des Kapitäns war. Er lächelte uns an und zeigte uns den Weg, den wir wohl laufen sollten. Wir liefen ihm hinterher, durch die vielen Gänge der Enterprise. Alles war hier total erstaunlich, sogar die Luft war total anders als draußen. Hier war einfach alles so ... rein. Ich wusste nicht, wie ich das genauer ausdrücken sollte, doch die Wände waren rein weiß und all die vielen Knöpfe, die an der Wand befestigt waren, leuchteten und blinkten in allen möglichen Farben. Es war einfach kaum zu glauben, ich fand das einfach erstaunlich, auch wenn das jetzt komisch klingen mochte.
Wir betraten einen Aufzug und fuhren ein paar Stockwerke nach oben und machten uns dann auf den Weg in einen großen Versammlungsraum. Ich wusste, dass ab dem Moment, in dem man diesen Raum betreten hatte, alles ernst wurde. Man wurde dann hier aufgenommen und die Enterprise war ab dann sozusagen seine neue Heimat. Das zog natürlich auch viele Verpflichtungen mit sich, doch ich würde der Enterprise natürlich loyal sein und bei mir brauchten sie keine Angst haben, dass ich etwas machen konnte, was ihr Vertrauen zerstören konnte.
„Seid ihr auch neu?", wurde ich von einem Mädchen gefragt, das ein paar Meter neben der Eingangstür stand und mit neugierigem Blick um sich blickte, als konnte sie all das hier gar nicht glauben. Thomas nickte und streckte ihr die Hand zur Begrüßung hin. „Ich bin Thomas und das hier ist May. Es freut uns, dass wir nicht die einzigen Neuen sind. Das ist wirklich erleichternd." „Ich bin Julia", stellte sie sich lächelnd vor und zeigte auf einen älteren Mann hinter ihr, „und das ist mein Großvater, Montgomery Scott, er wird von den meisten allerdings nur Scotty genannt. Vielleicht habt ihr schon mal etwas von ihm gehört."
Natürlich hatte ich das. Mein Grandpa und er hatten sich schließlich zu gut gekannt und ich glaubte, er war sogar ein Mal zu Besuch bei uns gewesen, als ich noch sehr jung gewesen war. Das war wirklich ein großer Zufall, dass Julia seine Enkeltochter war. Dann wusste sie sicherlich so wie ich schon sehr viel über die Enterprise und war damit aufgewachsen, dass ihre Familie hier war und ihr wurde sicherlich auch sehr viel erzählt. Das machte sie mir auf jeden Fall sehr sympathisch. Montgomery Scott war immer ein sehr guter Freund meines Großvaters gewesen und ich hatte ihn immer nur Positives über ihn sagen hören.
Gerade, da ich über ihn nachdachte, fragte ich mich, was er wohl gerade machte. Schließlich war es jetzt der Zeitpunkt, an dem er die Enterprise Kapitän Jean-Luc Picard übergeben würde. Er würde ihm all seine Aufgaben übertragen und der neuen Besatzung viel Erfolg wünschen. Musste er dann nicht hier sein?
Ich hatte wohl richtig gedacht, denn in der nächsten Sekunde trat er neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Scotty, hast du meine Enkeltochter May schon kennengelernt? Sie ist nun auch endlich alt genug, dass sie ihre Ausbildung hier auf der Enterprise machen kann und dabei die Chance hat, viel über Verantwortungsbewusstsein zu lernen und hoffentlich viel zu erleben. Ich kann ja nicht hier sein und sie überwachen, aber ich denke, sie wird nicht zu frech sein, sodass man keine Beschwerde über sie hören muss."
„Grandpa, es ist ja nicht so, als würde ich gerade noch hier stehen." Ich rollte gernervt mit den Augen, während ich sah, wie Thomas sich ein Lachen verkneifen musste. Wir beide würden wahrscheinlich in der Zeit, in der wir unterwegs waren, noch sehr viel zu lachen bekommen, wenn er so einen Humor hatte. Ich mochte das und konnte todernste Menschen nie ausstehen.
Julia sah mich erstaunt an, als sie erkannte, wer ich war und sah danach Jim an, der immer noch direkt hinter mir stand. Ich hatte ihn wirklich gerne, aber ich wollte nicht, dass jeder wenn er mich sah, immer nur seine Enkeltochter sah. Ich wollte als May gemocht werden und nicht als Kirk.
„Scotty, begleitest du mich ein Stück?" Ich war ehrlich gesagt, ziemlich erleichtert, als die beiden Männer nach vorne traten und sich nun bereitmachten, um alles vortragen zu können und der neuen Besatzung den Befehl zu überlassen. Sie mussten sicherlich sehr nervös sein, wenn jetzt alles an ihnen liegen würde und sie alles steuern konnten, was wir unternehmen würden.
Ich sah Julia und Thomas an und musste einfach nur lächeln. Ich hoffte so sehr, dass meine Zeit hier unvergesslich werden würde.
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