Kapitel 19
Natürlich hatten sie mich wieder in das Team aufgenommen. Mit der Begründung, dass es das letzte Mal doch so gut geklappt hatte und dass wir diese Gemeinschaft doch nutzen mussten, war das Team jetzt wieder genau das wie auch bei der letzten Mission auf der letzten Burg. Der einzige Unterschied war, dass wir noch ein paar Leute mehr sein würden, da noch die Besten von den anderen Völkern, die ausgewählt worden waren, in unsere Gruppe hinzugefügt wurden. Das konnte echt lustig werden.
Diese Mission war sowieso wichtig, dass das Leben von allen davon abhing und ich wollte das nicht, da ich momentan lieber nicht mit Thomas reden wollte. Eigentlich war das total lächerlich, wenn man es sich einmal genauer überlegte. Ich benahm mich wie ein kleines trotziges Kind und das wollte ich eigentlich auf gar keinen Fall.
Ich wollte für alle doch nur das Beste, doch ich wusste, dass ich es nicht schaffen würde, ganz so bei der Sache zu sein, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte und es eigentlich in dieser Situation auch angemessen war.
Doch ich würde so gut, wie es mir möglich sein würde, dabei sein. Ich könnte ja mehr auf der Seite sein, auf der Thomas sich nicht befinden würde. Wenn wir dann all das hinter uns gebracht hätten, könnte ich ihn auch auf das alles ansprechen und ihm sagen, warum ich mich eigentlich die ganze Zeit über so verhalten hatte.
Dann würde zumindest alles in Ordnung sein, in dem Sinne, dass niemand mehr in Gefahr schweben würde und somit in nächster Zeit keiner von mir Verlagen konnte, mich mit ihm zu konfrontieren. So hätte ich genug Zeit, um über das gebrochene Herz hinwegzukommen und die anderen auch nicht dabei bei ihrer wichtigen Arbeit zu belästigen.
Ja, genau so würde ich es machen!
Doch dafür musste ich jetzt erst einmal die nächste Zeit und die nächste Trainingseinheit überleben, denn nun hatten wir uns alle im Trainingsraum eingefunden. Zumindest alle, die der Gruppe zugeteilt wurden. Es waren doch noch einige von den anderen Völkern zu uns gestoßen, ich zählte sechs, dann waren wir insgesamt neun.
Commander Data wurde heute eingeteilt, dass er sich mit uns abgeben sollte und uns bestimmte Aufgaben zuteilen und erklären sollte. Ich hatte da im Moment gar keine Lust drauf, ich wollte einfach nur zurück in mein Zimmer und eine Runde schlafen, da ich einfach müde war. Oder wenigstens ein kleines Pläuschchen mit Jen und Julia, das würde mir jetzt auch gut tun. Jedenfalls keine Anstrengung hier.
„Willkommen an alle. Ich bin froh, dass Sie alle hier sind und bereit sind. Sie halten unser ganzes Schicksal in den Händen, Sie müssen uns retten und wir alle vertrauen Ihnen unser Leben an. Sie dürfen auf keinen Fall versagen!" Vielen Dank, Data, als wenn ich oder auch alle anderen hier das nicht schon vorher gewusst hätten.
Jen und ich warfen uns einen genervten Blick zu. Ich blickte unbewusst in Thomas' Richtung und er blickte direkt in meine Richtung und sah mich an. Er deutete mit seinem Kopf auf Data und fing dann an, mit den Augen zu rollen, wie als wenn er mir zustimmen wollte.
Das löste etwas ganz Merkwürdiges aus, auf der einen Seite war es ein wohliges Kribbeln, wie bei allem, was er tat und vor allem, wenn es dann auch noch an mich gerichtet war, doch auf der anderen Seite war es auch ein Stechen des Schmerzes, der mich daran erinnerte, was momentan zwischen uns Sache war. Ich sagte ja, dass ich froh sein würde, wenn das hier endlich zu Ende sein würde.
Die Kollegen der anderen Völker schrauben noch ein bisschen an ihren Kopfhörern umher, da die automatische Übersetzung anscheinend nicht gleich sofort so gut funktioniert hatte. Nach wenigen Sekunden schien sich das allerdings aber auch geregelt zu habe.
„Sie werden jetzt alle in kleine Gruppen aufgeteilt und dann einen Trainingszirkel beginnen, den wir mehrmals durchlaufen lassen werden. Ich werde jetzt nicht explizit auf jede einzelne Station eingehen, da die Beschreibung noch mal an den einzelnen Stationen ist. Für jede der Stationen haben Sie fünf Minuten Zeit, dann wird ein Gong ertönen und Sie begeben sich bitte im Uhrzeigersinn mit Ihrer Gruppe an die nächste Station. Ich fange dann erst einmal an, die Gruppen aufzuzählen."
Man konnte sich, glaube ich, sehr gut ausmalen, mit wem ich gerne in einer Gruppe sein würde und mit wem eher weniger. Und es passierte beides. Datas Begründung war, dass wir das starke Team vom letzten Mal nicht trennen sollten und dass wir uns deswegen am besten auch gleich zusammen bei den Stationen warm machen sollten.
„Dann fangen wir mal direkt an, ich glaube, wir wollen keine Zeit verlieren", meinte Jen und fing an, auf die erste Station zuzulaufen, ich ihr direkt hinterher. „Ich habe ihm seine Botschaft übrigens übermittelt, du müsstest dann eigentlich keinen großen Redeschwall von ihm dir gegenüber zu erwarten haben." Erleichterung durchströmte mich, doch dennoch ein kleiner Stich, da ich traurig wurde. War ich vollkommen verrückt? Ich hatte mir das doch schließlich selbst ausgesucht, dann war ich auch selbst schuld, wenn es genau so passierte, wie ich mir das gewünscht hatte. Man musste mich nicht verstehen, ich tat es schließlich selbst noch nicht einmal.
„Hier müssen wir uns hinter den Hindernissen verstecken und es so schnell wie möglich schaffen, nach vorne zu gelangen und einen imaginären Schlüssel in die Hand nehmen. Dabei werden ständig von verschiedenen Punkten Laserstrahlen auf uns abgeschossen werden und wir müssen ihnen ausweichen, sodass wir nicht getroffen werden, wir müssen es aber dennoch in der vorgegebenen Zeit nach vorne schaffen, da sonst die Mission auch verloren ist", verkündete Thomas.
„Dann machen wir uns lieber gleich an die Arbeit", meinte ich und in genau dieser Sekunde ertönte auch der Gong, der uns informierte, dass die fünf Minuten begonnen hatten.
Mich ablenken und mich dabei völlig auf die Aufgabe zu konzentrieren, wäre wahrscheinlich für mich im Moment wirklich das Beste.
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