Kapitel 16

Einer Konferenz zuzuhören und sich versuchen, dabei abzulenken, klappte nicht immer so gut, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich dachte, dass ich mich voll und ganz auf die Konferenz konzentrieren könnte und somit auch alles mitbekommen würde.

Jen und Julia saßen in diesem Moment auch irgendwo und lauschten der Konferenz auf einem Bildschirm. Wir alle hier waren dazu verpflichtet, zu folgen, damit wir schließlich alle wissen würden, wie unser zukünftiges Vorgehen aussehen würde und was wir alle machen mussten.

Wie ich Jen kannte, dachte sie sicherlich auch gerade an mich und daran, dass ich gerade neben Thomas saß und nicht wusste, was ich hoffen sollte. Ob ich hoffen sollte, dass ich noch eine Weile hier bleiben konnte und somit nicht mit ihm reden musste oder ob ich es lieber haben würde, wenn ich nicht mehr so nah bei ihm sein würde. Ich saß ja direkt neben ihm, sodass ich mich nur ein Stück zur Seite neigen müsste, um ihn zu berühren.

Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm, damit es nicht so wirkte, als wenn ich mich gar nicht für das, was da gesprochen wurde, interessieren würde.

„Wir versichern Ihnen allen unsere Hilfe. Unsere Schiffe werden sich auch bereit halten und in Reichweite sein, wenn Sie die nächste Burg erreichen und dort versuchen, den Schlüssel zu finden. Wir werden uns versteckt halten, sodass man uns nicht direkt sieht, damit es nicht schon von Anfang an zu einer Eskalation führt, doch Sie müssen nicht denken, dass wir Sie im Stich gelassen haben. Wir sind da und warten nur darauf, zur Hilfe zu schreiten", verkündete ein Vorsitzender eines Volkes.

Sein Vorschlag schien bei den anderen Völkern sehr gut anzukommen, denn sie fingen nun alle an, bestätigend zu brummen und das alles auch zu versprechen.

So viel Unterstützung von den anderen Völkern zu bekommen, beruhigte mich sehr und den anderen ging es sicherlich auch so. Wir wussten natürlich trotzdem nicht, was alles auf der nächsten Burg passieren würde. Wie die Kosmokraten reagieren würden, ob sie uns schnell entdecken würden und dann ohne zu zögern den Krieg beginnen würden. Doch immerhin hatten wir dann Völker an unserer Seite, die zu uns stehen würden und so hatten wir immerhin eine bessere Chance.

„Wir danken Ihnen allen, von ganzem Herzen. Das wissen wir wirklich zu schätzen und wir alle werden es auch schaffen, unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Die Kosmokraten zu stoppen und so das ganze Universum zu retten. Wir werden in ein paar Tagen noch einmal sprechen, um Ihnen allen dann unseren Plan mitzuteilen und uns dann über alles abzustimmen."

Picard blickte uns alle an, ob wir noch etwas zu sagen hatten, bevor diese Konferenz enden würde, doch das hatte niemand.

Wenn sie jetzt enden würde, müsste ich mich dem stellen, was Thomas von mir wissen wollen würde. Ich dachte nach. Eigentlich müsste ich es ja nur schaffen, irgendwie in die Richtung zu kommen, in der Jen war und dann musste ich mit zu ihr aufs Zimmer. Sie würde sich mit mir beraten können und ich würde Thomas erst einmal aus dem Weg gehen können.

Sie kannte mich so gut und sie würde mich sicherlich beruhigen können und mich auch trösten können. Denn so, wie ich mich kannte, würde ich sicherlich weinen müssen, wenn ich alleine sein würde. Das war einfach zu viel Belastung für meine Seele, wenn ich immer wieder daran denken musste, dass Thomas eine Freundin hatte, die auf der Erde auf ihn warten würde.

„Dann bis sehr bald. Ich danke Ihnen allen für diese Konferenz und ich wünsche Ihnen und Ihrem Volk noch einen angenehmen Tag." Die ersten Offiziere erhoben sich schon einmal, um sich gleich mit Picard und Riker beraten zu können.

Ich begab mich allerdings sehr schnell in eine andere Richtung. In Richtung des Aufzugs, wo ich schnell auf die Taste drückte, um mir das richtige Deck aussuchen zu können, um in Jens Zimmer verschwinden zu können.

Als ich innerlich betete, dass sich die Tür doch schneller öffnen sollte, tippte mir jemand mit seinem Finger auf die Schulter. Oh nein! Das ist bestimmt Thomas!

Was sollte ich denn nun machen? Ich konnte mir jetzt so schnell keine Ausrede einfallen lassen, warum ich weggehen musste.

„May, wo gehst du denn jetzt so schnell hin?" Gott sei dank, diese Stimme gehörte nicht zu Thomas. Sie gehörte zu Commander Riker. Warum war ihm das denn so wichtig? Ich dachte, dass ich nur ein Schatten auf der Enterprise sein würde, der jetzt hier ausgebildet wurde und ich nur geachtet wurde, da mein Großvater der große Jim Kirk war. Sich allerdings keiner wirklich dafür interessieren würde, wer May Kirk eigentlich war. Einfach nur May. Das war ich nämlich.

„Entschuldigung, es geht mir nur nicht so gut. Ich habe das schon während der Konferenz gemerkt und jetzt habe ich einfach gedacht, dass ich mich zurückziehen würde und mich ein bisschen ausruhen würde, damit ich mich dann auch wieder besser konzentrieren kann."

Er inspizierte mich, als wüsste er nicht ganz, ob er mir glauben sollte. „Warum hast du dann das falsche Deck eingegeben. Dort befindet sich dein Zimmer nicht. Wenn ich mich nicht täusche, befindet sich dort das Zimmer deiner Freundin."

Ich lief total rot im Gesicht an. Warum musste er das auch nur wissen und es dann auch noch bemerken? Was sollte ich denn jetzt noch sagen?

„Ähmm. Ich habe letzte Nacht bei Jen übernachtet. Ich weiß, das ist nicht so gerne gesehen, doch jetzt sind meine Sachen noch bei ihr und ich wollte sie eigentlich abholen ..."

Er sah mich einfach nur an und ging dann weg, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich war zumindest froh, dass ich mir jetzt keine Standpauke hatte anhören müssen. Zum Glück würde Thomas jetzt sicherlich bei den anderen sein und sich mit ihnen beraten. Trotzdem trat ich so schnell ich konnte in den Aufzug und begab mich ohne Umwege ins Zimmer von Jen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top