Kapitel 8
Frohe Weihnachten :) Ich hoffe ihr habt schöne Feiertage :D Viel Spaß mit dem Kapitel ^^ lg ladyciriloki
Das Innere des Hauses war genauso schrecklich, wie seine äußere Erscheinung. Die Holztreppe, die in den zweiten Stock führte, wirkte so als könnte sie nicht einmal mehr ein Kleinkind tragen, weswegen ich sie nur misstrauisch beäugte, ehe ich mich auf den Weg in die Küche machte, die sich zu meiner Rechten befand. Loki hingegen ging nach links, in einen Raum, der einem Wohnzimmer recht ähnlich sah, doch ich konnte bereits die zerrissene Couch sehen, weshalb ich beschloss mir die Zeit anders zu vertreiben. „Hoffentlich hat er nicht vor hier lange zu bleiben", ging es mir missmutig durch den Kopf, denn selbst wenn ich so etwas wie Schlaf nicht wirklich nötig hatte, schätzte ich eine saubere Umgebung. Die Küche war allerdings alles andere als sauber. Bereits verschimmelte Teller und Tassen stapelten sich im Waschbecken, der Kühlschrank hatte einen leicht gelblichen Schimmer und ich wollte gar nicht erst wissen, wie es in ihm aussah. Eine vergammelte Mikrowelle stand neben einem verstaubten Toaster. Auch auf dem Küchentisch sammelten sich verdorbene Lebensmittel, wie Käse, Brot und verschiedenes Obst, das sicherlich nicht erst seit gestern hier stand. Einige der Stühle waren umgefallen, jedoch konnte man vermuten, dass hier eine ziemlich große Familie gelebt haben musste, denn auf den ersten Blick konnte ich sechs Stühle zählen, allerdings bot der Tisch sicherlich Platz für über zehn Leute. „Was hier wohl passiert ist", murmelte ich vor mich hin, während ich den Raum verließ und ihn ein angrenzendes Zimmer lief, das vielleicht ein Arbeitszimmer gewesen war. Immerhin waren noch ein alter Schreibtisch, eine zerbrochene Lampe und eine Kommode, auf der einige Bilder standen von der Einrichtung, übrig.
Neugierig lief ich auf die Bildersammlung zu und betrachtete diese aufmerksam. Auf den meisten Bildern waren Hochzeitfotos zu sehen, einmal eins in schwarz weiß, das eine schlecht gelaunte Braut zeigte, die komplett in schwarz gekleidet war und einen Bräutigam, der sicherlich auch schon fröhlichere Tage gesehen hatte. Auf dem nächsten war eine etwas dickere Frau zu sehen, die von einem Ohr zum anderen strahlte, was auch mich leicht grinsen ließ. Ich mochte es schon immer, wenn andere Menschen glücklich aussahen, zu meinen Lebzeiten hatte es mir noch mehr Emotionen entlocken können, doch inzwischen war es nur noch ein sehr dumpfes Mitgefühl. Der Mann an ihrer Seite hielt einen roten Regenschirm, obwohl es augenscheinlich nicht regnete, auch er lachte. Sie schienen ein glückliches Paar gewesen zu sein. Das nächste Foto in der Reihe sah kaum aus wie ein typisches Hochzeitsbild, die Braut trug ein rotes Kleid und der Mann hatte nicht einmal einen Anzug an, allerdings trug sie einen Schleier und auch der Torbogen sah sehr nach Hochzeit aus. „Ob sie alle miteinander verwandt sind?", dachte ich mir, als ich noch einmal über all die verschiedenen Bilder sah, die mehr oder weniger gut erhalten waren. Bei manchen war bereits der Rahmen gesprungen oder die Scheibe zersplittert.
„Ich wäre dann so weit", riss mich plötzlich eine Stimme aus meinen Gedanken, weswegen ich erstaunt zur Seite blickte und meine Arme vor der Brust verschränkte. „Ach ja? Und mit was wenn ich fragen darf?", gab ich spöttisch von mir, auch wenn ich innerlich froh darüber war diesen Ort endlich verlassen zu dürfen, denn auf eine seltsame Art und Weise beschlich mich ein beklemmendes Gefühl, als ich all das hier erkundete. „Wir gehen nach Asgard", gab er knapp von sich und verließ ohne ein weiteres Wort zu sagen den Raum, wahrscheinlich war ihm klar, dass ich ihm sowieso folgen würde, was ich nach kurzem Zögern auch tat. „Kannst du mir wenigstens sagen wieso wir hier her kommen mussten, um nach Asgard zu gelangen?", rief ich ihm nach, während ich ihm in das Wohnzimmer folgte, dass genauso aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das geblümte Sofa hatte schon bessere Zeiten gesehen und die Bilder an der Wand, die unterschiedliche Landschaften zeigten, hingen schief oder waren bereits so verstaubt, das man kaum noch sehen konnte, was sie darstellten. Auf dem Wohnzimmertisch standen ein paar Kekse, sowie diese altmodischen Spitzendeckchen, die vor Jahrzehnten im Trend gewesen waren. Allerdings wurden meine Beobachtungen jäh von einem großen Spiegel unterbrochen, den Loki in der Mitte des Raumes platziert hatte und nun hoch konzentriert verschiedene Edelsteine am Rahmen des Spiegels zum Leuchten brachte. Irgendwie wirkte das Objekt nicht von dieser Welt, die verschnörkelten Verzierungen ließen sich nur schwer in irgendeine menschliche Epoche einordnen und auch die Steine, an denen Loki herum fummelte, schimmerten in seltenen Farben, sodass ich mir fast sicher war, dass es sich nicht um Rubine oder Saphire handelte. „Was ist das für ein Teil?", kam es misstrauisch von mir, denn die ganze Sache wurde von Sekunde zu Sekunde verrückter, inzwischen flimmerte die gläserne Oberfläche des Spiegels und zeigte unterschiedliche Landschaften, je nachdem was für einen Stein Loki bewegte. „Warte kurz", antwortete er mir und nahm einen gelben Stein aus dem Rahmen und setzte in an das untere Ende, augenblicklich änderte sich das Bild, das der Spiegel zeigte, erneut und nun war eine goldene Stadt zu sehen, eine Stadt, die sicherlich nicht von Menschen geschaffen wurde. „Ist das...ist das Asgard?", brachte ich erstaunt hervor und trat einige Schritte auf den Spiegel zu. „Ja, das ist meine Heimat...ich meine, das ist Asgard", erklärte mir Loki, doch irgendwie sah er nicht glücklich aus, wie er so auf die Oberfläche starrte und die glitzernden Türme dieser wunderschönen Stadt betrachtete.
„Also lass es mich kurz erklären, das ist ein magisches Portal, das uns unentdeckt nach Asgard bringen wird", fing er an mit seiner Erzählung. „Also ohne das uns dieser Heimdall entdecken kann?", unterbrach ich ihn, weswegen er zaghaft nickte. „Allerdings sollten wir diese Anhänger tragen", dabei gab er mir eine Kette, die einen giftgrünen Anhänger besaß „ansonsten wird das ein ziemlich kurzer Ausflug für uns zwei, denn ab dem Moment, in dem wir diese Portal durchschreiten wird uns Heimdall wieder finden können, was wir vermeiden sollten", fuhr er fort. „Und wieso mussten wir diese ganze Prozedur an so einem Ort durchführen?", meinte ich etwas vorwurfsvoll und zeigte auf die kaputten und dreckigen Möbel, die das Wohnzimmer zierten. „Weil das hier einer der wenigen Orte ist, an dem Heimdalls Blick getrübt wird, dieser Ort ist schon uralt und nun ja nichts was du hier siehst ist wirklich echt, es ist ein Zauber", erwiderte er locker und lief auf einen kleinen Beistelltisch zu, auf dem eine ziemlich hässliche Vase stand, die er demonstrativ hoch hob und dann auf den Boden fallen ließ. Doch zu meinem Erstaunen zerbrach sie nicht, es war so als würde sie einfach verschwinden in einem violetten Licht, so als hätte der Boden sie verschluckt. „Also das ist wirklich beeindrucken", gab ich von mir, wobei ich eine Augenbrauen hochzog „aber weshalb musste es so ein hässliches Haus sein, konnten man nicht etwas Schöneres zaubern?". Loki fing an zu lachen, das erste Mal, dass ich ihn wirklich lachen sah und es hörte sich ganz und gar nicht spöttisch an. „Nun ja, ich wollte nicht, dass du überheblich wirst auf unserer Flucht, du bekommst deine Villa schon noch...in Asgard, wohin wir nun auch aufbrechen sollten", entgegnete er mir und trat wieder an den Spiegel heran. „Bist du bereit?", es war mehr eine rhetorische Frage, denn wir beide wussten, dass es nun kein Zurück mehr gab. Allerdings zögerte ich trotzdem kurz und griff in meine Jackentasche und zog die kleine Phiole heraus, die ich kritisch betrachtete. Mit dieser Ration meines Trunkes würde ich noch ungefähr zwei Wochen durchkommen, vielleicht vier, wenn ich die Nachrationen wegließ. Hoffentlich dauerte diese ganze Aktion nicht so lange oder ich würde ein großes Problem bekommen. „Was ist das?", erkundigte sich Loki und musterte das Fläschchen intensiv. „Ein Trank, der es mir erlaubt bei Tageslicht draußen herum zu laufen, ansonsten wäre ich nur noch ein Haufen Staub", erwiderte ich ihm und steckte die Phiole zurück in meine Jacke. „Wenn das Zeug nicht reicht, dann bin ich dir keine Hilfe mehr, dann bin ich nicht mal mehr in der Lage einen Raum zu verlassen...also sollten wir uns nicht allzu viel Zeit lassen...", meinte ich abschließend und nun lag es an mir vor die helle Oberfläche des Spiegels zu treten, auf der sich noch immer die asgardianischen Türme spiegelten. Kurz drehte ich mich um zu Loki, der noch immer in seiner Position verharrte und so aussah als würde er über etwas nachdenken. „Können wir?", riss ich ihn aus seinen Gedanken, weswegen er kaum merklich aufschreckten, ehe er neben mich trat und sagte: „Ich hoffe dir wird nicht schlecht bei Achterbahnfahrten, denn das hier ist tausend Mal schlimmer", bevor er mich an meiner Schulter packte und mich durch die leicht feuchte Oberfläche des Spiegels zog.
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