Kapitel 18
So hier kommt das neue Kapitel ^^ Ich wünsche euch viel Spaß damit :) lg ladyciriloki
Voller Stolz schritt Loki auf den allmächtigen Göttervater zu, während ich mich nur schwer von dem Anblick des ganzen Blutes losreißen konnte. Jedoch wusste ich, dass es nun bei weitem wichtigeres gab, als meinen Durst nach Blut, weshalb ich mit aller Kraft das Bedürfnis unterdrückte, meine Fangzähne auszufahren. Also Loki nur noch ein paar Meter von Odin entfernt war, der seinen goldenen Stab umklammert hielt und mit seinem Auge auf seinen verlorenen Sohn starrte, treckte Loki seine Arme nach außen und meinte überheblich: „Vater! Sieh dir nur an was ich getan habe!", wobei man das Lächeln in seiner Stimme fast schon hören konnte.
Ich hingegen platzierte mich etwas abseits des Geschehnisses neben den Kriegern unserer Armee, denn ich wusste, dass dieses Gespräch eine Sache zwischen Vater und Sohn war.
„Du hast Tod und Verderben über Asgard gebracht...darauf solltest du nicht stolz sein", ertönte die tiefe Stimme von Odin, der seine Wut kaum zügeln konnte, aber anscheinend war er sich seiner Niederlage bewusst, denn er versuchte gar nichts sich gegen Loki zu erheben. „Nein! Das ist die Zukunft, deine Zeit wird enden und ich werde der neue Herrscher von Asgard sein", konterte Loki und ich spürte, wie sich die Stimmung immer mehr anspannte, denn anscheinend hatte Loki wirklich geglaubt, dass sein Vater diesen Kampf für glorreich halten würde. „Wie willst du herrschen, wenn das Volk dir nicht vertraut?", fragte Odin, der unmerklich den Griff um seinen goldenen Stab verstärkte. Loki schien diese Frage vollkommen unvorbereitet zu treffen, denn er blieb abrupt sehen und schien sich erst jetzt bewusst zu werden, dass es auch ein Morgen für Asgard und seine verbleibenden Bewohner geben wird. „Notfalls werde ich mit Gewalt über sie herrschen!", ertönte es dann nach einiger Zeit von ihm und er stieg dabei die letzten Stufen zu dem Thron empor, ehe er sich vor Odin aufbaute.
„Und nun gib mir meinen Thron", fauchte Loki, so leise, dass schon ich Probleme bekam ihn zu verstehen. Allerdings wich Odin keinen Zentimeter zur Seite, sondern starrte irgendwohin in die Ferne, so als wäre er schon gar nicht mehr in Asgard, sondern an irgendeinem anderen Ort, weit weg von uns. „Und wie willst du deine Macht halten? Thor wird kommen, nicht heute oder morgen, aber eines Tage wird er nach Asgard gelangen und seine Stadt befreien", meinte der Göttervater, jedoch hörte es sich so an, als würde er viel mehr mit sich selbst reden, als mit seinem Sohn, denn seine Stimme wirkte auf eine seltsame Art und Weise emotionslos. „Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich besitze eine Armee, die sehr wohl in der Lage ist Asgard zu halten", erwiderte Loki, noch immer leicht gereizt, aber diesmal erschien wieder ein heimtückisches Lächeln auf seinen Lippen.
„Du weißt, dass du die Untoten nicht ewig in ihrem Eid halten kannst", murmelte Odin, der sich nun wieder Loki zu wandte und ihn intensiv musterte. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, nachdem er geendet hatte, denn mich ließ das Gefühl nicht los, dass wir mit dieser ganzen Sache nicht durchkommen würden. „Nicht ewig, aber lange genug", wisperte Loki, sodass ihn unsere Soldaten nicht hören konnten, allerdings spannte sich in mir alles an, als ich den undefinierbaren Blick von Odin sah, der diesen seinem Sohn zuwarf. „Und nun gib mir endlich meinen Thron, dann wird ich auch so gütig sein und dich in die Verbannung schicken und nicht in irgendeine Zelle ganz tief unten in den Kerkern von Asgard", erhob Loki seine Stimme erneut, so als würde er erwarten, dass er dafür tosenden Applaus ernten würde, was natürlich nicht geschah.
„Warum tötet er ihn nicht einfach", wisperte ich vor mich hin ohne eine Antwort zu erwarten, allerdings meldete sich einer der Untoten neben mir zu Wort. Er trug eine alte Dichteruniform und wirkte etwas fehl am Platz auf diesem Schlachtfeld, aber irgendjemand musste ja von unserem Sieg berichten, denn die Barden von Asgard würden es sicherlich nicht tun. „Wenn er Odin tötet, dann löst er dadurch Ragnarök aus und sein ganzer Plan ist zum Scheitern verurteilt", erklärte er mir und wandte sich dann wieder von mir ab, weshalb ich Loki mit einem kritischen Blick musterte. Also würde er niemals ganz der Herrscher über Asgard sein, denn wenn Odin starb war alles für uns verloren.
„Ich werde mir von dir nicht befehlen lassen, wohin ich zu gehen habe mein Sohn, ich hoffe nur das du wieder zu Besinnung kommst, bevor es zu spät ist", und ohne eine Antwort zu erwarten, schlug Odin mit seinem goldenen Stab auf den Marmorboden, ehe ein gleisendes Licht den Saal erfühlte. Vollkommen geblendet musste ich meinen Blick von der Szenerie abwenden und meine Augen vor dem hellen Strahl schützen. Doch als ich wieder einigermaßen klar sehen konnte, bemerkte ich, dass von Odin jegliche Spur fehlte und der Thron, auf dem er gesessen hatte, in der Mitte zersprungen war.
Auch Loki blickte paralysiert auf die Stelle, wo vor wenigen Augenblicken noch sein Vater gesessen hatte, bevor er sich wütend im Raum umher drehte und dann einen der Untoten Krieger anaschrie, dass dieser sofort jemanden suchen sollte, der diesen Thron reparieren konnte. Nur Sekunden später war er Loki durch eine der seitlichen Flügeltüren verschwunden und ließ und alle zurück, wobei ich die einzige war, die sich ernsthafte Sorgen machte. Schließlich konnte keiner von uns sagen, wohin Odin verschwunden war und was er als nächstes vorhatte.
Als ich mich nach einigen Minuten endlich aus meiner Schockstarre befreit hatte, folgte ich Loki durch den Seitengang und gelangte in einen wunderschönen offenen Wohnbereich, von dem aus man eine perfekte Aussicht über das Meer und Asgard hatte. Ein großes, goldenes Sofa stand in der Mitte des rundlichen Bereiches, der etwas in den Boden gelassen war, sowie ein Tisch, der mit allerhand Essen beladen war. Außenherum befanden sich einige Säulen, sowie riesige, seidene Vorhänge die vom Windhauch, der vom Meer kam, in alle Richtungen geweht wurde und auf dem mit Blumen ausgeschmückten Balkon stand Loki und blickte gedankenverloren die Ferne, während ich mich ihm zögerlich näherte. „Meine Mutter hat diesen Ausblick geliebt, als sie noch am Leben war. Sie meinte immer, dass man hier die Seele Asgards spüren kann, was auch immer das bedeuten soll", fing er an zu reden, nachdem ich mich neben ihn gestellt hatte und auf die zerstörten Häuser hinab schauen konnte.
Noch immer brannten einige der Gebäude und unsere schreckliche Armee treib die Überlebenden in die großen Markthäuser von Asgard, da sie anscheinend nicht wussten, was sie mit ihnen anstellen sollten. „Ich werde morgen über ihr Schicksal entscheiden", wechselte Loki das Thema, da er anscheinend meinem Blick gefolgt war, weswegen ich leicht mit dem Kopf nickte, bevor wir wieder in Schweigen verfielen. Doch je länger wir so dastanden und auf das brennende Asgard schauten, desto mehr spürte ich, wie die Wut und der Zorn in Loki hochkochten, denn dieser ballte seine Hände zu Fäusten und stemmte seine Füße gegen die Abgrenzung des Balkons. „Weißt du mein Vater war schon immer ein Narr, er hätte schon längst erkennen müssen, dass es so nicht weitergehen kann mit Asgard. Thor ist ein Idiot, der seine Zeit lieber mit wertlosen Menschen vergeudet, wie soll so jemand über einen Ort der Götter herrschen. Es hätte niemals so weit kommen müssen, wenn Odin mir den Thron überlassen hätte", presste Loki hervor und warf einen düsteren Blick auf die zerstörten Häuser.
„Du hättest aber auch einen anderen Weg wählen können, bei dem nicht so viele Menschen hätten sterben müssen", erwiderte ich ihm, wobei mir sehr wohl bewusst war, dass ich mich auf dünnes Eis begab. „Nein Alyssa, das hätte ich nicht und das weißt du. Wir beide wurden schon immer ausgestoßen, von allen und das ist ihr gerechte Strafe dafür", erwiderte mir Loki, dessen Stimme so ruhig klang, dass es schon fast wieder beunruhigend war. Als ich nichts auf seine grausem Worte erwiderte schrie er: „Wir könnten über all das hier herrschen!", wobei er mit einer ausfallenden Bewegung auf Asgard zeigte, während ich nur vollkommen schockiert von seinem Ausbruch ein paar Schritte nach hinten taumelte. „Und was ist, wenn ich gar nicht herrschen will?", wisperte ich traurig vor mich hin, so, dass er es nicht hören konnte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top