Kapitel 16

Der Krieg hat wohl begonnen :) Viel Spaß mit dem Kapitel ^^ ladyciriloki

Doch ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als wir das Innere des alten Tempels betraten. Es war unerwartet kalt hier drinnen, so als würde die Kälte der Toten auch auf die Umgebung übergehen. Jedoch konnte ich nirgendwo etwas von Lokis fabelhafter Armee entdecken, weswegen ich mich etwas verwirrt im Raum umsah. Es war alles ziemlich kahl an diesem Ort, nur ein paar zerrissene Wandteppiche hingen noch an den Wänden und eine große Feuerschale stand dort, wo früher bestimmt einmal der Altar gewesen war.

„Was sollen wir hier Loki?", kam es etwas zögerlich von mir, nachdem ich mich eine Weile lang im Kreis gedreht hatte und feststellen musste, dass es hier nichts Interessantes gab. „Wir müssen sie zuerst rufen", erklärte Loki mir und packte mich am Oberarm, um mich nach vorne zu der Feuerschale zu zerren. Ein seltsamer, mordlustiger Ausdruck hatte sich auf seinem Gesicht festgesetzt, während er meinen Arm los ließ und stattdessen meine linke Hand, an meinem Ärmel nach oben zog. „Was tust du da?", platze es aus mir heraus, nachdem mein Begleiter ein Messer aus seinem Gurt gezogen hatte und mit Leichtigkeit einen Schnitt an meinem Daumen platzierte. Zwar spürte ich den Schmerz nicht wirklich und die Wunde würde sich binnen Sekunden von alleine schließen, aber dennoch fand ich den Anblick meines eigenen Blutes unangenehm.

Wir Vampire hassten es unser Blut ansehen zu müssen, denn es hatte nichts mit der dicken, roten Flüssigkeit der Menschen gemein, die uns Kraft spendete. Es war viel flüssiger und pechschwarz, weshalb ich meinen Blick abwenden musste, als einige Tropfen in die goldene Schale fielen. Loki hingegen starrte wie gebannt auf das Blut, dass wir durch Magie zueinander fand und ein mysteriöses Symbol formte, ehe es verschwand und ein Gong den ganzen Raum erfüllte. „Was hat das zu bedeuten?", kam es von mir, nachdem ich spürte, wie der Boden leicht erbebte und das Blut nun ganz von alleine zu verdampfen schien, während sich hellblaue Flammen in der Schale ausbreiteten. Doch nicht nur dort entstand ein loderndes Feuer, sondern auch einige Fackelhalterungen tauchten den Ort, in ein mystisches blaues Licht. Erschrocken blickte ich zu Loki, denn noch immer hatte ich eine natürliche Abneigung gegen solche Art von Zauber. Ich wusste genau, dass man nicht mit dem Tod spielen sollte, da man immer einen Preis zahle musste. Allerdings ließ sich der Halbgott davon augenscheinlich kaum beeindrucken, denn er trat einige Schritte nach vorne, wo sich bereits hauchdünne Rauchschwaden bildeten, die immer dichter und dichter wurden.

Und dann sah ich sie, zuerst nur ganz schwach, wie feine Schatten. Jedoch nahmen sie mit der Zeit immer mehr Gestalt an. Männer und Frauen, allesamt in Kriegsuniform und bis auf die Zähne bewaffnet, mit Bögen, Schilden, Schwertern und allerhand anderer Waffen. Ein seltsamer bläulicher Ton schimmerte in ihren matten Augen, so als wären sie bereits erblindet. Zudem waren ihre Wangenknochen eingefallen und ihre haut hatte einen ungesunde, gräuliche Farbe. Allerdings ähnelten sie zu meiner großen Enttäuschung nicht der Armee von Herr der Ringe, den ich wäre liebend gerne die Heeranführer einer solchen Schar geworden.

„Was wollt ihr hier?", ertönte die hallende Stimme eines Mannes, der aus der Menge hervor getreten war und sein Großschwert gezückt hatte, so als wollt er sich im nächsten Moment duellieren. Mit eiserner Hand umklammerte ich mein Schwert, das ich Heimdall abgenommen hatte, zwar wusste ich nicht genau, wie man damit kämpfen musste, aber ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen. „Nur der Tod erwartet euch an diesem grausamen Ort", fuhr der Mann fort, der nun zu seinen Leuten sah, die uns alle böse anfunkelten, so als würden sie uns gerne umbringen. „Ich erhebe Anspruch euer Anführer zu werden", erwiderte Loki, der sich neben mir aufgebaut hatte, weswegen ich ihn etwas verwirrt ansah, denn dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich als großer Held aufzuspielen. Ein dumpfes Lachen, dass sich nicht gerade echt anhörte, entglitt der Kehle des Toten: „Kein Lebender vermag es über uns zu herrschen, nicht einmal ein Gott, wie ihr es seid Loki Laufeyson", woraufhin die anderen Untoten in das trockene Gelächter einstiegen. Es verwunderte mich, dass sie seinen Namen kannte, aber anscheinend war in diesem Teil der Welt alles möglich und sicherlich hatte Loki sich schon vor Jahrhunderten einen Namen gemacht.

„Ich soll auch nicht eure Anführerin werden, sonder sie Alyssa Winter. Sie kennt den Tod genauso gut wie ihr", erwiderte Loki, ohne auf den Spott einzugehen, der gegen ihn gerichtet war. Stattdessen trat er ein wenig zur Seite, sodass die Gruppe auf mich sehen konnte und tatsächlich musterte mich der Mann etwas überrascht, weshalb er sogar ein wenig auf mich zu kam. Erst jetzt bemerkte ich, wie eingefallen seine Augen waren und dass er doch mehr Ähnlichkeiten mit einem Skelett besaß als mit einem lebendigen Menschen. „Ihr seid wahrhaftig eine von uns", staunte er und blickte in meine eisblauen Augen, weswegen ich mich zusammen reißen musste, um nicht den Blick abzuwenden, denn irgendetwas in seinen leuchtenden blauen Augen missfiel mir. „Ich bin nicht so wie ihr", schoss es mir in den Kopf, den ich war noch immer frei und hatte mehr Leben in mir als diese Monster, aber ich schwieg, schließlich würden solche Worte unsere Verhandlung nicht gerade erleichtern. „Und ihr seid auch noch eine Aufgestiegene", philosophierte der Krieger weiter, wobei er wieder einige Schritte von mir wegtrat, wodurch ich mich augenblicklich entspannte.

„Nur einer aus unseren Reihen werden wir die ewige Treue führen, im Kampf gegen den Göttervater Odin und sein Gefolge", ertönte es feierlich im Chor von all den Untoten, die vor mit standen und zeitgleich auf die Knie fielen, so als würden sie einen Eid ableisten. „Odin? Aber sie wissen doch nichts von diesem Kampf?", wisperte ich zu Loki, während wir zwei das Schauspiel vor unseren Augen betrachteten. „Sie können nur gegen Odin kämpfen, denn sein Urteil hat sie hierher verschlagen und an dieses Dasein gefesselt, deswegen werden sie uns auch helfen", erklärte mir Loki, der ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt hatte. „Aber was ist, wenn uns jemand anders angreifen will?", konterte ich, denn mir missfiel es eine Armee zu befehligen, die nur einen Feind kannte. „Keine Sorge, ein neuer Fluch wird diesen Monstern schon zeigen, wo es lang geht", und dabei sah er so aus, als wäre es ihm völlig egal, dass all diese Leute hier vermutlich auf den Frieden im Jenseits oder Walhalla hofften.

„Loki, wir sollten uns von solchen Scharaden lieber fern halten", zweifelte ich ein wenig, doch er hörte schon nicht mehr auf mich, da er bereits mit erhobenem Blick durch die Reihen der niedergeknieten Toten spazierte. Mit einem komischen Gefühl folgte ich ihm und erst als ich den Eingang des Tempels erreicht hatte sah ich, dass gesamte Ausmaß dieses Heeres. Zehntausende knieten vor oder auf dem Hügel, auf dem wir uns befanden, alle in einen bläulichen Dunstschleier eingetaucht und bewaffnet, sodass sie bereit waren für den Kampf.

„Befehl ihnen, dass sie sich erheben sollen. Wir haben nämlich einen Krieg zu gewinnen", gab mir Loki zu verstehen und Sekunden darauf ertönte meine Stimme, woraufhin sich unsere Armee aus Untoten erhob. „Wie soll ich die denn bitte alle befehligen?", meinte ich ein wenig verloren, denn ich kannte mich mit militärischer Kriegsführung nicht wirklich aus und dann auch noch über so ein Heer. „Keine Sorge, sie werden alles und jeden niedermetzeln, der sich ihnen in den Weg stellt. Sie brauchen dich nur um Mortemus verlassen zu können und jemanden der ihnen den entscheidenden Befehl gibt", erklärte mir Loki ruhig, allerdings sah ich das lodern in seinen Augen. Bestimmt malte er sich schon aus, wie er auf dem Thron von Asgard saß und seinen Vater, seine Mutter und seinen Bruder für immer verstoßen würde.

Noch ein paar Augenblicke sah ich ihn an und in mir drin schmerzte es, was dieser Hass aus ihm machte, jedoch wusste ich, dass nur der Sieg über Asgard ihm helfen konnte. Weshalb ich ein paar Schritte zur Seite trat und meine Stimme erneut erhob: „Heute ist ein glorreicher Tag für uns alle! Wir werden Odin, den Allvater stürzen und uns unseren rechtmäßigen Platz in Asgard einnehmen! Ruft den Bifröst und marschiert nach Asgard, dort werden wir diesem prunkvollen Leben der Asen ein Ende bereiten, bevor eine neue Ära anbricht. Nämlich die Herrschaft von Loki Laufeyson!". Ein Sturm aus Jubel breitete sich unter den Kriegerinnen und Kriegern aus, die solange auf die Schlacht gewartet hatten und auch Loki strahlte von einem Ohr zum anderen, als er wieder auf mich zu kam. „Das hast du wundervoll gesagt...meine Königin", wisperte er in mein Ohr und presste seine Lippen zärtlich auf meine. Ein leichter Stromschlag durchfuhr meine Körper und fast fühlte es sich so an, als würde ich leichte Nervosität wegen seinem Kuss verspüren, was mich gegen seine Lippen lächeln ließ. Jedoch machte sich tief in meinem Inneren ein schrecklicher Gedanken breit, der anfing alles andere zu überschatten.

Loki wird dir niemals im Kampf gegen die Avengers helfen. Er braucht dich nur um Asgard einzunehmen.

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