Kapitel 15

So heute einmal ein kurzer geschichtlicher Exkurs zu Mortemus, ehe sich Loki und Alyssa ihre Armee holen :) Viel Spaß mit dem Kapitel, lg ladyciriloki


„Mit was für Wesen lässt du dich ein Loki", schrie Heimdall und versuchte meine Angriffe abzuwehren, doch ich bewegte mich viel schneller als ein normaler Vampir, weswegen es ein leichtes für mich war mich ihm zu widersetzen. Und obwohl ich es Loki gedankt hätte, wenn er mir eine Waffe überlassen hätte, so war es fast schon zu leicht den großen Wächter zu überwältigen, der mich kein einziges Mal treffen konnte, bis er keuchend auf dem Boden lag und ich mich mit ausdrucksloser Miene über ihn beugte. Ich spürte wie meine Zähne zu Vorschein kamen und mein Jagdtrieb beflügelt wurde von diesem Kampf, allerdings trat Loki bereits neben uns und sah herablassen auf Heimdall hinab, der seine Niederlage noch nicht ganz begreifen konnte. „Leider ist das hier schon das Ende unserer netten Versammlung, aber keine Sorge ich werde dich verschonen...Alyssa gib mir das Schwert", meinte er und sah zu, wie ich das riesige Schwert aufhob, das schwer in meiner Hand lag und es Loki reichte, der damit zum Bifröst empor stieg und diesen aktivierte. „Tu das nicht, du weißt, dass du das nicht schaffen wirst, das wird dein Tod sein", warnte ihn Heimdall, der sich langsam aufrappelte und seine goldenen Augen auf Loki gerichtet hatte, der das Schwert drehte bis sich ein hell leuchtendes Portal öffnete. „Nein, es wird ihr Ende sein, meine Herrschaft beginnt heute", erwiderte Loki trocken und drückte das Schwert tiefer in den Boden, bis Heimdall von einem Blitz eingehüllt würde und aus der Kuppel verschwand, ehe sich der Bifröst wieder schloss und Loki das Schwert heraus zog. „Wohin hast du ihn geschickt", meinte ich misstrauisch und ging auf meinen Begleiter zu. „Keine Sorge, es ist ein einsamer Planet für ein Exil, aber wird es dort gut haben", beantwortete er meine Frage und sah mich freundlich an, bevor er seinen Arm hob und mir das Schwert reichte. „Es gehört dir", erklärte er mir und streckte seine Hände noch näher zu mir, bis ich die Waffe in die Hände nahm und sie andächtig musterte.

„Aber das ist doch....", jedoch fing das riesige Schwert plötzlich an golden zu glühen noch ehe ich meinen Satz beenden konnte und passte sich wie von Zauberhand meiner Körpergröße an. Andächtig schwenkte ich die Klinge, die im schwachen Licht funkelte, wie Sternenstaub. „Es passt perfekt zu mir", staunte Loki und gab mir einen raschen Kuss auf die Wange, weswegen ich bestimmt errötet wäre, wäre ich noch zu solchen Reaktionen fähig. Jedoch nickte ich ihm nur leicht grinsend zu, ehe ich ihm auf den goldenen Podest folgte, von dem aus man den Bifröst aktivieren konnte. „Soll ich es tun?", fragte mich Loki, weswegen er leicht zögerlich seine Hand ausstreckte, um das Schwert entgegen zu nehmen. Kurzzeitig überlegte ich, ob ich es nicht doch selbst tun sollte. Allerdings hatte ich keine Ahnung von diesem Mechanismus, weshalb ich nickte und ihm dann meine neue Waffe wieder überreichte.

Bereits wenige Augenblicke später rammte Loki das Schwert in seine Halterung und mit leichtem Drehen der Öffnung wurde der Bifröst erneut aktiviert, der sogleich einen unglaublich hellen Strahl in die unendlichen Weiten des Weltalls schickte. Erstaunt starrte ich auf das Phänomen, das sich direkt vor meinen eisblauen Augen abspielte, denn nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir vorstellen können, dass ich so etwas einmal erleben würde. Dieses Mal wirkte alles viel schöner, als noch vor wenigen Sekunden, in denen wir Heimdall weggeschickt hatten. Denn nun wurde die gesamte Kuppel von filigranen Blitzen durchzogen und leuchtende Kugel erstrahlte im gesamten Raum, wie winzige Glühwürmchen, an einem heißen Sommerabend. Mit einem leichten Klicken zog Loki das Schwert wieder heraus und überreichte es mir, ehe er leicht amüsiert fragte: „Sollen wir?, was ich nur mit einem stummen Nicken bejahen konnte, da ich noch zu sehr von dem Schauspiel vor meinen Augen fasziniert war.

Andächtig lief ich die goldenen Stufen nach unten, bis ich kurz vor dem Portal stand, das uns sogleich nach Mortemus bringen würde. Doch zuvor warf ich noch einen fragenden Blick zu Loki, der wie üblich charmant grinste und mich dann am Oberarm durch das Portal zog, ohne mir eine weitere Erklärung zu geben. Es fühlte sich an, als würde ich fallen und fliegen zu gleich, denn irgendwie wurde ich nach vorne gezogen, durch einen sehr starken Sog, andererseits dachte ich auch permanent, dass ich fallen würde. Weswegen ich etwas verwirrt war, als ich unbeschadet auf dem schwarzen Boden aufkam.

Mortemus war wirklich ein grässlicher Ort. Die Luft war stickig und winzige Staubpartikel erschwerten das Atmen, zumindest für Leute die auf Sauerstoff angewiesen waren, ich für meinen Teil hatte damit weniger Schwierigkeiten. Der Boden war von einer dicken Ascheschicht überzogen und nur hier und da kämpfte sich eine verdorrte Pflanze den Weg an die Oberfläche. Vor uns erstreckte sich ein Flussbett, das aber bereits ausgetrocknet war, weswegen man denn leicht bräunlichen Boden erkennen konnte, der hier und da von ein paar terrigen Pfützen durchzogen wurde, denn anscheinend gab es hier kein Wasser. Auch der Himmel war nicht wie sonst blau, sondern hatte einen komischen rötlichen Stich und dazwischen schoben sich große schwarze Wolken, wie kurz vor einem Unwetter. „Was für ein toller Ort", spottete ich, während ich über ein paar Knochen trat, die vielleicht mal zu einem Stier oder so etwas gehört hatten, allerdings war ich mir dabei nicht ganz sicher. „Vater hat schon immer die schönsten Planeten für eine Verbannung heraus gesucht", stimmte mir Loki zu, der entlang des ausgetrockneten Flusslaufs lief und nach einiger Zeit, in der er sich wohl orientiert hatte, auf einen abgelegenen Tempel zeigt. Augenscheinlich das einzige Gebäude im Umkreis. „Da müssen wir hin", erklärte er mir rasch und machte sich auf den Weg, weshalb ich noch kurz auf das zerfallende Gebäude starrte und mich dann auch in Bewegung setzte.

Es war kein Vergleich zu Asgard hier spazieren zu gehen. Denn wo auf Lokis Heimatplaneten alles grünte und blühte, gab es hier nur Pfützen, in denen eine zähflüssige Lake blubberte und die einzigen Blumen waren hässliche, fast abgestorbene Disteln, die anscheinend überall das wuchsen, wo die Asche nicht so dick war. Eine Vulkankette zeichnete sich am Horizont ab, die immer weiter Staub in die Atmosphäre pumpte und dieses Ort noch schrecklicher machte, als er es sowieso schon war. „Früher hieß Mortemus einmal Andromeda und seine Bewohner gaben die besten Feiern in der ganzen Galaxis", fing Loki an zu erzählen, während wir über den staubigen Boden des ehemaligen Flusses liefen. „Es war ein wirklich gastfreundliches Volk, die wussten wie man guten Wein anbaute. Auch ihre Lieder waren allseits bekannt und die Frauen erst", ein kurzes Grinsen huschte über seine Lippen, so als hätte er bereits Bekanntschaft mit den andromedaischen Mädchen gemacht, weswegen ich genervt die Augen verdrehte. „Und was ist dann passiert?", erkundigte ich mich, denn ich hatte keine Lust auf weitere Ausführungen seiner Liebesnächte. Mit einem leichten Schlag kickte Loki einen rumliegenden Stein zur Seite, wobei er zu überlegen schien, wie er die Geschichte am besten herüber brachte. „Es gab Krieg, zwischen den verschiedenen Stämmen von Mortemus. Anfänglich war es nur kleine Dispute, wer bekommt welchen Weinberg, welche Tochter heiratet welchen Sohn, belanglose Sachen eben. Doch dann eskalierte die ganze Sache, nachdem ein verheerendes Feuer einen Teil des Planeten unbewohnbar gemacht hatte und die Gastfreundlichkeit der Bewohner auf einmal Grenzen fand", seine Stimme schien zu stocken, während er sich versuchte an die Details zu erinnern. „Also haben sich die Andromedarianer nicht geholfen?", ich vermutete den Namen dieses Volkes nur, aber anscheinend schien er zu stimmen, denn Loki nickte nur abwesend. „Es war schlimmer als das. Ein Krieg entbrannte zwischen dem Teil des Volkes, die auf dem schönen Teil des Planeten leben durfte und die, die auf dem verdorbenen Teil ihr Dasein fristen mussten" „Und wie ging es dann weiter?", hakte ich nach, während wir einen kleinen Hang passierten, der uns zu der Tempelanlage führte. „Wie du siehst ist dieser Teil noch immer verwüstetet und seine Bewohner sind mit dem Land untergangen, immerhin wächst hier nichts und die Luft wurde durch die Vulkane, die entstanden sind, immer schlechter. Allerdings gibt es einen mächtigen Zauber, der die beiden Teile von Andromeda trennt", fuhr er fort. „Das heißt der eine Teil von Andromeda ist noch immer schön und bewohnt?", platze es erstaunt aus mir heraus, immerhin erschien es mir unmöglich, dass es noch immer etwas Bewohnbares an diesem Ort geben sollte. „Ja, denn mit der Zeit brach der Planet langsam auseinander, aufgrund dieses Schutzzaubers und wird seitdem nur noch von einem Magnetfeld zusammen gehalten, aber anscheinend soll es inzwischen wieder ein paar schreckliche Dämonen geben, die dieses Land bewohnen und natürlich diese Armee, die verfluchten Seelen, die Odin verdammt hat", eine leichte Spur von Hohn schwang in seiner Stimme mit, als er den Namen des Göttervaters erwähnte und unwillkürlich musste ich schwer schlucken, denn was würde passieren, wen wir scheiterten und Odin uns überwältigte. Würde er uns dann auch nach Mortemus verbannen, ohne eine Chance auf Rückkehr?


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