Hoffnung ist ein trügerisches Hirngespinst

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Drei Tage später beginnen sich die Zwerge für den bevorstehenden Krieg zu rüsten. Sorgenvoll stehe ich auf dem langen dunklen Gang, der in die hell erleuchtete und so trügerisch gelblich-warm und wohlig-schimmernde Rüstungskammer führt. Selbst hier draußen in der Dunkelheit, bin ich umgeben von stillen Zeugen der hohen Kunstfertigkeit der Zwerge, auch bei diesem Handwerk. Gut bestückte Waffen- und Rüstungsständer mit glänzenden und reich verzierten Helmen und Harnischen, scharfen Schwertern und Äxten ... hergestellt nicht, um hübsch auszusehen, sondern todbringend. Das weiß ich nur zu gut, denn vor einigen Tagen habe ich Dwalin gebeten mir Kampfunterricht zu erteilen, denn ich habe ungeachtet meiner Angst einen bedeutungsvollen und folgenschweren Entschluss gefasst. Er fragte nicht nach den Gründen, und obwohl auch er sich früher immer gerne über Stich lustig gemacht hatte, zeigt er mir ernst und geduldig wie ich das Kurzschwert effektiv und verderbenbringend einsetzten, kann.

Jetzt allerdings umklammere ich anstatt eines Schwertheftes mit all meiner noch verbliebenen Kraft die kleine Eichel und drücke sie schützend an meine Brust, so als könnte ich damit die ganzen schlechten Vorausahnungen von ihr fernhalten und die Reinheit und Bedeutung beschützen, die noch immer an ihr haftet. Allein bei den Gedanken an das was uns bevorsteht, treten mir die Tränen in die Augen und ich drehe mich um, damit ich vor diesen elendigen Empfindungen und Befürchtungen fliehen kann, die mich bei dem Anblick meiner in voller Rüstung stehender Freunde überkommen wie klebriges, für alle Zeiten auf meiner Seele verbleibendes Öl. Aber ich bin noch nicht einen Schritt gegangen, da stoße ich an eine harte Felswand ... zumindest denke ich das. Aber nachdem ich aufschaue, sehe ich durch meinen tränenverschleierten und ölschlierigen Blick Thorin vor mir stehen. Er ist bereits stark gepanzert, mit einer unbequem aussehenden Rüstung, die bei jeder seiner dadurch so ungelenk wirkenden Bewegungen lärmt. An seiner Seite kann ich Orcrist erkennen, das Schwert aus der Trollhöhle, das ihm so viel bedeutet und auf seinem Haupt die kostbare Rabenkrone, die ihm zum König des Berges erhebt.

Ich senke eingeschüchtert und auch verängstigt mein Haupt, denn seit dem Vorfall in der Schatzkammer haben wir uns kaum gesehen und noch weniger miteinander gesprochen, hauptsächlich, da ich ihm vorsichtshalber aus dem Weg gegangen bin. Zwar scheint es eine mir nicht bekannte Absprache unter meinen Freunden zu geben, in der sie beschlossen haben, dass mindestens immer einer von ihnen in meiner Nähe ist um mich zu beschützen, aber dennoch lebe ich seitdem in ständiger Angst.

Fili erzählte mir, dass Thorin sich in den wenigen Augenblicken der Klarheit, die von Tag zu Tag immer seltener und kürzer werden, nicht die im Wahn ausgeführten Taten ins Gedächtnis rufen kann. Weder das verhängnisvolle Gespräch mit Bard, noch den Vorfall am Wall und auch nicht die Ereignisse in der Schatzkammer ... und zumindest von den letzten beiden, habe sie ihm auch nichts erzählt. Im Gegenzug scheint er sich in den dunklen Stunden auch nicht an die seelenvollen Momente ... die in denen er tatsächlich Thorin ist ... zu erinnern. Und immer mehr schleicht sich das Gefühl in mein Herz, dass in seinem Dasein zwei Wesen existieren ... ein helles, reines und gutes, das dass ich liebe, und verehre und bewundere ... und dann ein dunkles, vergiftetes und böses, der von der Goldkrankheit befallene Thorin, vor dem ich unsägliche Panik habe. Diese Licht- und Schattenwesen kämpfen unablässig über die Herrschaft seiner Seele. Gestärkt durch Trigger gewinnt das edle oder das empfindungslose ... aber die Kraft des Guten schwindet mit jeder Stunde, jedem Klümpchen Gold, dass er zu sehen bekommt und besonders in der Nähe der Schatzkammer verkümmert es zu einem bald erlöschenden Funken.

„Ich habe etwas für dich ...", dringt plötzlich Thorins tief-dunkle Stimme zu mir durch, aber ich habe Angst ihn anzublicken ... Furcht davor, was ich in seinen Augen sehen könnte ... Sorge darüber, was es ist, dass er mir geben möchte und welche Bedeutung es hat. Sein drängender Finger unter meinem Kinn bringt mich schließlich gezwungenermaßen dazu aufzublicken und entgegen meiner Befürchtungen, erkenne ich den Geliebten in ihm. Meine Lippen beginnen zu beben, vor Freude und Begeisterung darüber ihn endlich wiederzusehen. Er hebt seine Hände und streckt mir einen silbernen Harnisch entgegen, der wie die hellsten Sterne funkelt. „Ich möchte dir das schenken ...", sagt er sanft und ich schlucke hart. Nachdem ich nun weiß, was diese Geste bedeutet, bin ich mir nicht sicher, ob ich sie annehme oder nicht ... zu befangen ist mein Herz bei der Erinnerung an die Taten seines bösen Ichs ... an das, was es mir antuen wollte. Mein Blick wandert in seinem Gesicht umher, aber kein Funke des Grauens ist in ihm zu sehen, nur die so wundervoll unverhüllten abgrundtiefen Gefühle zu mir und bezeichnenden Hoffnungen auf die Annahme seines Geschenkes ... das so viel für uns bedeutet.

Ich lächle wegen der Linderung meiner Seelenqualen und für den Moment befreit von Ängsten und beschließe das Stück Zukunftsglauben anzunehmen. Mein Herz sagt ... nein befiehlt ... es mir. Langsam lasse ich die kleine Eichel in meine Tasche zurückgleiten und bei ihrem kurzen Anblick huscht ein Schatten des so wundervollen Lächelns über sein Gesicht und bereitet mir unbeschreibliche Freude.

„Dieses Hemd wurde aus Wahrsilber geschmiedet", beginnt er mir zu erklären und hebt den Harnisch etwas an, sodass ich besser in ihn schlüpfen kann. Seine grünblauen Eisaugen mustern mich durch die engen Metallringe hindurch. „Sanzigil in Khuzdûl ... Mithril in Sindarin ... Silberstahl in der gemeinen Sprache ... es ist das wertvollste und stärkste Metall Mittelerdes, keine Klinge kann es durchdringen." Als ich es komplett trage, bin ich überrascht über seine Leichtigkeit und fast wie klares Wasser fließende Struktur. Die Rüstungen der Zwerge sehen mitunter klobig und tonnenschwer aus, aber dieses ist so leicht wie eine Feder und ich spüre es kaum auf mir ... aber dennoch ... als ich an mir hinunterschaue, komme ich mir sonderbar vor.

Thorin umkreist mich musternd und es bildet sich doch tatsächlich so etwas wie ein gefühlvolles, zufriedenes und stolzes Lächeln auf seinen Lippen ... ein so seltener und unersetzbarer Anblick in den zuletzt vorherrschenden Tagen des Dunkels. Unsicher ausatmend senke ich meinen Blick und lasse ehrfürchtig meine Finger über die goldene Verzierung am Kragen des Harnisches wandern. Kühl und starr im Gegensatz zu dem Mithril fühlt sich das verderbenbringende Metall unter den Kuppen an. „Ich ... ich danke dir Thorin ... er ist wirklich makellos und so ... großzügig ... von dir", flüstere ich ergriffen, mit mir hadernd, ob ich ihm offenbaren soll, dass ich weiß was diese Geste wirklich bedeutet.

Wie gerne würde ich mich in seine Arme fallen lassen, ihm sagen wie sehr ich ihn liebe und dass ich ihn nur deswegen annehme ... aber aus irgendeinen Grund kann ich es nicht. „Er ist ein Geschenk ... ein Zeichen unserer Verbundenheit zueinander ... er soll dich beschützen, wenn ich es nicht kann", sagt Thorin plötzlich und mir treten ungestüm Tränen der Rührung in die Augen. Ich vermute, dass dieses Kettenhemd mehr Wert sein muss als Hobbingen, vielleicht sogar mehr als das gesamte Auenland ... Aber für mich ... für uns ... für alle darüber Wissenden ... ist es ein Zeichen, damit Schwert und Axt unserer zukünftigen Liebe nichts anhaben kann ... wenn es diese denn jemals geben wird ... was ich selbst in dem kurzen Moment der wankelmütigen Klarheit sehr bezweifle. So viel ist einfach geschehen ... so viel hat sich zwischen uns geändert in dieser kurzen Zeit.

Plötzlich höre ich ein leichtes Räuspern von der Rüstungskammer kommen und als ich mich umsehe, stehen dort alle Zwerge und beobachten unser Gespräch. In ihren Augen kann ich die Freude über dieses fünfte Werbungsgeschenk erkennen und die Erwartungen, die damit verbunden sind. Ich lege bei ihrem Anblick verzweifelt und dem vollsten Ausbruch der Tränen nahe beide Hände über die Augen und atme schwer seufzend ein. Wie soll ich ihn nur davon überzeugen, dass er uns alle einer Gefahr aussetzt? Wie soll ich ihn nur haltbar zu mir zurückbringen? Aule ... Mahal ... bitte helft mir ...

„Thorin ... ich bitte dich noch einmal ...", beginne ich schließlich stockend und als ich ihn wieder ansehe, kann ich nicht verhindern, dass kleine Tränen sich bereits ihren Weg über meine Wangen suchen. „Um unser Willen ... hör auf ... gib den Menschen das was ihnen zusteht ... Ist dieser Schatz denn wirklich mehr wert als deine Ehre ... und willst du wirklich unser aller Leben dafür aus Spiel setzen!?", frage ich ihn eindringlich, mir durchaus der Gefahr bewusst, dass ich dadurch das Zurückgleiten in die Dunkelheit und einen damit einhergehenden erneuten Wutanfall provozieren kann. Ich blicke noch einmal zu den Zwergen, die sich augenscheinlich wieder der Begutachtung der Rüstungen zugewandt haben, aber ich kann die verstohlenen-prüfenden Blicke sehen, die sie uns abschätzend zuwerfen. Schnell nehme ich Thorins Hand und ziehe ihn mit mir in eine dunkle Ecke des Ganges, damit sie unsere weiteren Worte nicht vernehmen können ... damit ich alleine mit ihm bin, auch wenn die Angst vor der emotionslosen Finsternis übermächtig scheint.

Leicht und so zärtlich und liebevoll wie nur möglich, berühre ich seine Wange und er zuckt im ersten Moment ein klein wenig unter meinen Fingern zurück. „Thorin ... bitte ... bitte, entferne dich nicht noch weiter von uns ... lass mich dich nicht verlieren. Du hast mir einst versprochen, dass du dich niemals von mir abwenden wirst. Wir verehren dich ... wir würden dir überall hin folgen, aber einen sinnlosen Krieg führen ... das ist zu viel verlangt. Wir werden alle qualvoll sterben ... DU wirst sterben!", versuche ich ihn eindringlich erneut umzustimmen, und gegen alle Hoffnungen und wie ich tief in meinem Inneren dennoch befürchtet habe, werden seine Augen innerhalb eines Wimpernschlages ausdruckslos leer. Meine spröden Lippen beginnen zu zittern ... vor Grauen und Trauer darüber, was aus ihm geworden ist.

„Ich habe schon so vieles verloren ... Liebe, Freunde, Familie ... sinnlos und unnötig wurden sie von meiner Seite gerissen ... Aber jedes Leben, dass ich für diesen Schatz opfere, ist nicht überflüssig. Er gehört uns Zwergen und du hast kein Recht dazu seine Verteidigung infrage zu stellen. Und wenn ich falle, ist dein Auftrag überflüssig ... dann bist du frei und kannst zurück ... das ist das Einzige, was dich interessieren dürfte", beginnt er fast weinerlich und seine erbarmungslosen Worte bohren eine tiefe Wunde in mein Herz. Er umschließt meine Hand mit einem festen Griff, der mir fürchterliche Schmerzen bereitet ... nicht nur körperlich, sondern auch quälend und zerstörerisch in meiner tiefsten Seele. Das erste Mal spricht er vom Tod ... seinem Tod ... und mir wird bewusst, wie schnell und leidvoll ich ihm folgen würde.

Unerwartet, plötzlich von unerträglichen Qualen gepeinigt zu sein, dreht er seinen Kopf zur Seite und sackt leicht in sich zusammen. Mein Atem beschleunigt sich panisch. Ich versuche ihn verzweifelt zu stützen, aber er stößt mich unsanft von sich. Schwerfällig sieht er mich wieder an, in seinen Augen ist kein Leben mehr zu erkennen ... empfindungslos und tiefschwarz und erstarrt sehen sie einfach durch mich hindurch. „Ich werde mich von keiner einzzzigen Münze trennen! Keinem noch so kleinem Stück davon!" Mein ganzes Dasein wird bei seinem Anblick und seiner tief-zischenden Stimme mit einem so unglaublichen Leiden überflutete, dass ich anfange unkontrolliert zu zittern. Smaug ... er hat sich vollends in den Drachen verwandelt, der bis zu seinem Tod von Gold besessen war ... das Böse hat gewonnen. „... miterleben musst, wie Eichenschild durch ihn leiden wird ... wie er seine Seele vernichtet ...", hallen seine Worte in meinem Kopf wieder und lassen mich fast wahnsinnig vor Angst um Thorins Leben werden.

Nur verschwommen nehme ich wahr, wie die in voller Rüstung stehenden Zwerge rasselnd an der Nische vorbeilaufen. Keiner von ihnen schenkt uns seine Beachtung. Noch immer starre ich wie versteinert auf Thorin, der an die kalte Wand gelehnt versucht die Pein, die seinen Körper offensichtlich immer mehr ergreift, zu verbannen. Er nimmt seinen Kopf zwischen die Hände und brummt gequält auf. Ich würde ihm so gerne helfen, aber ich weiß nicht wie. „Geh ... sofort ... lass mich allein!", brüllt er mich an und ohne nachzudenken, flüchte ich rennend ... vor ihm ... vor meiner Hilflosigkeit ... vor meiner Angst ... vor meiner Liebe. Erst als die schwere Tür der Bibliothek hinter mir krachend ins Schloss fällt, komme ich wieder zum Stehen. Außer Atem und von bis hierhin nicht wahrgenommenen Weinkrämpfen geschüttelt, sinke ich auf den Boden zusammen.

Es ist noch stiller und erdrückender geworden in den Hallen Erebors. Keine Lieder erklingen mehr, kein geschäftiges Treiben um den Arkenstein zu finden oder die Räumlichkeiten wieder herzurichten ... Nichts ist übrig geblieben von der anfänglichen Euphorie, dass der Berg befreit wurde und endlich wieder einen König hat. Ich sitze in einer gepolsterten Nische der Bibliothek und weine still, obwohl ich eigentlich keine Tränen mehr haben dürfte. Mit um die angezogenen Beine geschlungenen Armen wippe ich leicht hin und her ... versunken in tiefer Trostlosigkeit und Seelennot ... ständig bemüht, doch noch eine Lösung zu finden ... als ich unerwartet das Knarren der Tür vernehme. Wenig später sehe ich die weiße Haarpracht von Balin um ein Bücherregal kommen und versuche schnell die verräterisch-klebrigen Tränen mit den Handrücken zu vertreiben. „Bil ... hier bist du, wir haben dich schon gesucht ... das Abendessen ist schon lange fertig", sagt er leise und tritt auf mich zu. Ich sehe ihn mit vom Weinen schmerzenden Augen an und auch in seinem Antlitz kann ich die gleiche Befangenheit erkennen, die auch mein Herz umschließt. „Danke Balin ... aber ich habe keinen Hunger", weiche ich ihm schniefend aus, bemüht darum meinen Schmerz zu verstecken. Bedächtig setzt er sich neben mich und legt väterlich eine warme Hand auf meinen Arm. „Wenn ein Hobbit keinen Hunger hat, dann ist die Situation wirklich schlimm und aussichtslos", versucht er mich aufzumuntern, und es klappt tatsächlich ein wenig, zumindest verzieht sich mein Mund kurz zu einem kurzen, gequälten Lächeln.

„Balin, darf ich dich etwas fragen?", möchte ich schließlich von ihm wissen und er nickt nur ermutigend. „Warum hast du der Verbindung zwischen Thorin und mir zugestimmt?" Er sieht mich mit einem verwunderten Ausdruck in den Augen an, der mir deutlich zeigt, dass er sich fragt, woher ich das Geheimnis kenne. Er räuspert sich kurz und beginnt dann zu sprechen. „Ach Kindchen, ich bin alt und in meinem langen Leben, habe ich schon einige Verbindungen gesehen, denen man nachgesagt hat, dass es wahre, reine und grenzenlose Liebe ist", murmelt er leise. „Aber das was Thorin und du miteinander teilt, das ist die wirkliche Liebe, die es so beeindruckend wohl nur sehr selten gibt. Ohne Kompromisse, ohne Einschränkungen ... voller Vertrauen, Fürsorge, gegenseitiger Aufmerksamkeit und tiefen Gefühlen ... wahrhaftige Liebe, wenn man sie denn so nennen möchte." Seine Stimme klingt so unglaublich weich und mitfühlend und seinen Augen schweifen gedankenversunken in die schummrige Dunkelheit vor ihm. „Ich habe mir für meinen König eine solche Liebe immer gewünscht ... nicht nur, damit er nicht dieser schrecklichen Krankheit verfällt. Deshalb habe ich dieser Verbindung zugestimmt, auch wenn ich wusste, dass du sie nicht haben möchtest", schließt er seine Erklärung ab und als er mich wieder ansieht, erkenne ich die ergriffenen Tränen in seinen Augen. Oh wie gerne hätte ich ihm diesen Wunsch erfüllt.

Balin erhebt sich schwerfällig und will bereits wieder gehen, als ich ihn noch einmal anspreche. „Balin ... wenn ... wenn Thorin den Arkenstein hätte ... wenn wir ihn jetzt noch finden würden ... meinst du, der Krieg könnte noch abgewendet werden ... meinst du, wir würden dann wieder eine Zukunft haben, weil er dann wieder so wird wie früher?", frage ich leise und bedeutungsvoll. Balin sieht mich eindringlich an und wenig später kann ich in seinen Augen sehen, dass er weiß, dass ich den verfluchten Stein verberge. Er überlegt lange. „Ich glaube, das kommt ganz auf den Überbringer an ...", sagt er schließlich hintergründig und wendet sich endgültig zum Gehen. Wenig später höre ich die Tür klickend ins Schloss fallen. Ich verweile noch einen Moment nachdenklich auf den staubigen Polstern und lasse mir seine klugen Worte durch den Kopf gehen ... wieder und immer wieder ... bis ich schließlich einen hoffnungsvollen Entschluss gefasst habe und mit tatsächlich neuem Mut und vertrauensvoller Zuversicht schwungvoll aufstehe.

Nur wenige Augenblicke später stehe ich vor der Eingangstür zu Thorins Privatgemächern. Ich kann ihn dahinter hören ... Papier raschelt, schwere Schritte laufen herum und sein brummender Atem dringt durch die Luft. Rückversichernd lege ich eine Hand auf die Tasche meines Kleides, in der der Arkenstein neben den ganzen wertvollen Kostbarkeiten sein Versteck hat. Noch einmal lasse ich die Luft Mut findend tief in meine Lungen strömen und klopfe dann bestimmt an das schwarze Holz ...

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