Kapitel 8-3

Viktor setzte sich in die Kantine und stillte seinen Hunger mit dem ersten Gemüse, das die hydroponische Farm hervorgebracht hatte. Die EAU hatten unzählige Konserven mit an Bord gehabt, von denen sie sich bis heute ernährt hatten. Bei einer Truppenstärke, wie der von hier, konnte man das nicht erwarten. Sicherlich würden David und Nami auch bald eintreffen. Er konnte sich zumindest nicht vorstellen, dass sie völlig allein loszogen. Und erst recht nicht tagsüber.

Dann endlich betraten sie die Kantine. David sah sich in alle Richtungen um, worauf Viktor ihm zuwinkte. Er besprach sich kurz mit Nami – wohl um sie darum zu bitten, ihm etwas mitzubringen. Dann kam er zu Viktors Tisch.

„Es gibt Neuigkeiten", sagte David aufgeregt.

„Die hab ich auch."

David sah ihn fragend an, nickte dann aber. „Du warst bei dem Admiral."

„Er würde unseren Leuten helfen, voraussichtlich schon morgen."

„Dann ist es umso wichtiger, dass ich dir das jetzt sage", begann David, „wir dürfen sie nicht hierher bringen."

„Willst du sie sterben lassen? Haben wir dafür all diese Mühen auf uns genommen?!"

David schüttelte rasch den Kopf. „Ich erklär es dir später. Jedenfalls sind sie hier nicht sicher, würden höchstens als menschliches Schießpulver verwendet. Nami hat mir da so einiges erzählt ..."

„Klingt als hättest du deine Vorbehalte ihr gegenüber abgelegt?" Viktor nahm sich eine geschnittene Paprika und kaute sie genüsslich, als würde ihn das alles nichts angehen.

„Ihr könnt mir vertrauen." Nami setzte sich zu ihnen, reichte David ein Tablett, das reich mit frischem Gemüse bedeckt war und stellte das ihrige vor sich ab.

„Gehen wir doch mal davon aus, dass eure Verschwörungstheorie richtig ist. Was habt ihr vor?"

„Wir kapern ein Schiff, befreien die Leute der EAU und kehren zur Erde zurück. Dort warnen wir die Menschen vor den Plänen Edens, die gesamte Bevölkerung gegen KI-gesteuerte Roboter auszutauschen."

„Roboter als Menschenersatz? Klingt fantastisch, aber ich komme nicht mit."

David sah Viktor verständnislos an.

„Versteh mich nicht falsch. Ihr solltet tun, was ihr für richtig haltet. Aber ich hatte eben ein Gespräch mit Lee, der mir die Sicherheit unserer Leute garantiert hat. Wenn eure Sache schief geht, was wird dann aus ihnen? Einer muss hier bleiben um im Falle des Falles zu verhindern, dass er seine Meinung ändert."

„Du lässt uns im Stich", sagte David.

Viktor schüttelte nachsichtig den Kopf. „Du hast Familie, mein Freund. Sieh zu, dass du zu deiner Frau zurückkommst. Mir geht es wie Eddie. Auf mich wird keiner da unten warten. Ich gebe euch Rückendeckung."

Die beiden erhoben sich und umarmten sich kurz. „Alles klar, Kumpel", sagte David.

„Ihr solltet diesen Bibi für eure Sache gewinnen. Der scheint mir ein guter Kerl zu sein."

„Er hängt am Computer", wandte Nami ein.

„Der ist ohnehin ständig besoffen. Er meinte, dann spürt er den Einfluss gar nicht mehr", hielt Viktor dagegen. Er nahm sein Tablett und verließ den Tisch. „Ich wünsche euch alles Gute!"

„Scheint, als wären wir auf uns allein gestellt. Vielleicht sollten wir wirklich deinen Kumpanen ..."

Nami legte das Gesicht in die Hände. „Wenn ich ihn nicht mitnehme, wird er sterben ..."

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