Ein Trumpfen. Noch eines. Dann immer wieder und schneller. Jubel folgte. Das Trumpfen verstummte, als der Ball aufgehoben wurde.
Der Junge ließ seinen Zeigefinger rotieren. Seine Mannschaft stürmte nach vorne. Er folgte ihnen langsam prellend. Seine Augen identifizierten den Gegner.
Da die Schüler vor dem Unterricht auf dem Pausenhof gegeneinander in ihrer Alltagskleidungs spielten, war es erschwert zwischen Gegner und Freunden zu unterscheiden.
Der Junge tripelte den Ball vor seinem Gegenspieler. Bündig per Bodenpaas spielte er an dem Gegner vorbei zu seinem Teamkameraden.
Der große Junge fing den Ball und setzte direkt zum Sprung an. Der gegnerische Block war zu klein, sodass er den Ball mit Leichtigkeit über ihn hinweg in den Korb beförderte.
Zeitgleich mit dem Ball landete er. Sein langen zerzausten orangen Haare verdeckten seine Augen kurz. Er strich sie bei Seite und seine wasserfarbenden Augen strahlten. Freudig lief er auf seinen Passer zu. ,,Toller Pass, Markus", rief er ihm zu. Markua nickte nur und klatschte ab. ,,Pass lieber auf die Abwehr auf", forderte Markus ihn auf und rannte in die Verteidigung.
,,Es wird gleich klingeln", meinte der andere entspannt. Markus schaute auf seine Armbanduhr und risignierte. ,,Du bist unverbesserlich, Jasper", meinte er und ließ seinen Gegenspieler vorbei.
Markus und Jasper schnappten sich ihre Taschen. Die Gegner trafen den Korb. Markus hob die Hand. ,,Mein Ball! ", forderte er auf.
Widerwillig gaben sie den Ball ab. ,,Du bist ein Spielverderber, Kapitän", schimpfte jemand.
Markus ignorierte es. Er drehte sich um und lief durch den Hauptgang im Altbau. Jasper an seiner Seite fiel kein Schritt zurück.

,,Kommst du über deine Ex hinweg?", fragte Markus. ,,Nun ja, es hat mich nicht gewundert, als sie Ende der Ferien schluss gemacht hat. In den Ferien war die Luft schon raus. Es war seltsam sie in der Schule wiederzusehen", erklärte Jasper. ,,Mit so etwas hast du ja Erfahrung", spottete Markus kühl.
,,Neidisch? ", warf Jasper zurück. Markus hob die Hand gelassen. ,,Sicherlich nicht. Ich bin schon froh, dass die dummen Weiber in meinen ganzen Kursen nicht mehr sind. Hoch lebe die Oberstufe und der naturwissenschaftliche Bereich." Obwohl er es lobte, war seine Stimme immer noch in angemessener Lautstärke und Freude konnte man nicht vernehmen.
,,Du kannst mit Mädchen wohl immer noch nichts anfangen", lachte Jasper und bog in das Treppenhaus hinein.
,,Ich verstehe sie nicht." ,,Ich auch nicht", erwiderte Jasper und Schritt den Flur im ersten Stock entlang.
Vor der Tür zum nächsten Unterricht stand zwei Schüler, die sich nahe beinander unterhalten. Der ausgewachsene sehr große Junge war der Wortführer, während gegenüber von ihm ein Mädchen mit dunklen Haaren lauschte. Sie war einen ganzen Kopf kleiner.
,,Und dennoch schaust du doch immer nach ihnen um", sprach Markus, dem Jaspers Blick nicht entging.
,,Ist sie neu?", fragte Jasper. In seinen Augen konnte gute Bekannte erkennen, dass er sich schon festgesetzt hatte sie anzusprechen. Markus sah ihn skeptisch an. ,,Glaube schon. Stürmer ist der Nachnamen", beantwortete Markus. Jasper nickte zufrieden. Bissig beäugte er den Jungen, der sich lässig von ihr verabschiedete.

Jasper fackelte nicht lange und ging direkt auf sie zu. Schon während er sie genauer musterte, bemerkte er, dass sie den gleichen gleichgültigen Ausdruck, die gleichen kühlen und wachsamen Augen hatte wie Markus.

Kurz trafen sich die Blick beider, als das Mädchen die Menge an Schüler überblickte, aber genauso schnell wanderte ihr Blick weiter.

Jasper lehnte sich lässig an die Wand neben ihr. ,,Hey, Süße." Sprachlos riss sie ihre Augen. Sie drehte ihrenn Kopf zur Seite und schnaubte leise. ,,Nicht so schüchtern kleine", fuhr Jasper fort, ,,wie heißt du denn?"

Jasper fiel ihr Seitenblick durch ihre, Schulter langen, Haare auf. Eiskalt. Sie ging dann einfach fort.

Irritiert sah Jasper ihr hinterher. ,,Ist wohl nichts für dich Romeo", meinte Markus spottend. Jasper ließ die Schüler hängen und drehte sich zu seinem Kapitän um.
,,Du könntest mindestens etwas Mitleid mit mir haben", beschwerte sich Jasper. Markus svhwie und starrte seinem Freund in die Augen.

,,Die ähnelt dir total", meinte Jasper und fuhr sich durch die Haare, um wieder gelassen zu wirken.
Markus sah ihn, als hätte er den Verstand verloren. Zum ersten Mal hob sich seine Stimme etwas. ,,Sie hat schwarze Haare und ich habe blonde Haare und dazu noch blaue Augen", betonte er, während er auf sich zeigte. ,,Ich meinte eher eure kühle Ausdrucksweise", sagte Jasper stumpf, überrascht von der Reaktion von Markus. Dieser Begriff und fand zu seiner alten Gelassenheit zurück. ,,Unser Lehrer ist da", sagte er und deutete auf die Tür neben sich.