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Vrenis Sicht

Es regnete in strömen. Ich stand an einer hohen Klippe, allein. Stumpfe schreie erreichten mich. Schreie voller Wut, Trauer und Hass. Die schreie eines Krieges. Wie ich hier oben hin gekommen bin weiß ich nicht, warum ich hier stehe jedoch ganz genau. Mein Schicksal will es so. Vivianne hatte es hervor gesehen, ich hatte dem kein glauben geschenkt. Siehe da, jetzt stehe ich hier oben und sehe herab. Der Wind wehte heftig und ließ meine Haare umher wirbeln. Ich stellte es mir vor wie in einem Film. Eine junge Frau die bei Sturm und regen an einer Klippe steht, meist weint sie. Das Herz gebrochen von einem Mann, oder trauert um ihren einzigen Sohn. Groß und schlank musste sie sein, elegant hatte sie sich das nasse Haar aus dem Gesicht gestrichen. Doch es war nicht so. Mir wurde das Herz nicht gebrochen und einen Sohn hatte ich auch nicht. Ich wurde aus dem Urlaub entführt und mit meiner Angst wurde ich allein gelassen. Meine beste Freundin schwieg auf ewig, so schien es. Was für einen Hass ich auf Riku und Samu hatte. Hass. Ja das war das einzige was diese Nacht zu spüren war. Ich spürte zwei Hände an meinen Hüften. Zwangsläufig musste ich lächeln und drehte meinen Kopf. Riku sah mich an, seine nassen locken hingen in seinem Gesicht. Er sagte etwas unverständliches und gab mir einen stoß. Einen stoß in die Ungewissheit. Einen stoß in die Tiefe. Der Wind rauschte lauter, ich hörte einen schrei, war es mein eigener? Viel zu schnell kam ich unten an... Auf dem Boden der Tatsachen.

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