Rohan-Heimat der Pferdeherren
Hallo und willkommen zurück in Mittelerde :) Auch hier entschuldige ich mich für die lange Wartezeit, aber Zeitstress wegen Studium und dann auch noch die Grippe-Welle haben es mir leider nicht möglich gemacht, vorher weiterzuschreiben. Aber heute gibt's wieder ein neues Kapitel und ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Rohan-Heimat der Pferdeherren
Gemeinsam mit Adrian streifte die Truppe der Gefährten nun schließlich durch Rohan-die Heimat der Pferdeherren. Und obwohl Aragorn den fremden Einzelgänger nun zu einem Mitglied der Gruppe gemacht hatte, so vertraute ihm dennoch niemand so wirklich.
Vor allem Melina beäugte Adrian mit großem Misstrauen und ließ ihn keine Sekunde lang aus ihren Augen, was auch Legolas nicht verborgen blieb, als er neben ihr herging.
,,Ihr vertraut ihm nicht, oder?", meinte er und Melina verzog keine Miene, während sie missachtend zu Adrian sah.
,,Sollte ich denn? Wir wissen nichts über ihn und schon gar nicht, wer er ist. Und seine dramatische Hintergrundgeschichte ist noch lange kein Beweis für seinen Hass gegenüber Sauron. Er ist ein mysteriöser fremder Einzelgänger, den wir unbedingt unter Beobachtung stellen sollten."
,,Aber er ist ein heißer Einzelgänger.", kam es mit einem Mal von Alex, die vielsagend auf Adrian deutete, doch Melina verdrehte angesichts der Äußerung nur die Augen.
,,Und wenn er der „Sexiest Man" in ganz Mittelerde wäre...das spielt keine Rolle, Alex. Denn das würde uns auch nichts bringen, wenn er uns hinterher ermordet."
,,Hey, jetzt mach mal halblang. Nur weil wir ihn nicht kennen und nichts über ihn wissen, wird er uns noch lange nicht gleich töten.", entgegnete Alex, jedoch sah Legolas die blonde Hüterin eindringlich an.
,,Dennoch sollten wir auf der Hut sein. Ich für meinen Teil würde ebenfalls gerne wissen woher er kommt, wer er ist und was er vorhat. Und ein wenig Wachsamkeit bezüglich unseres neuen Gefährten, kann nicht schaden."
,,Wie Ihr wünscht, eure Hoheit. Der Prinz vom Düsterwald hat gesprochen, ich habe nichts hinzuzufügen."
Mit diesen Worten eilte Alex vor zu Sofia und ließ Legolas perplex zurück. Dieser drehte sich nun um zu Melina, die ein wenig schmunzeln musste und sah sie etwas skeptisch an.
,,Ob meine Cousine jemals bedenkt, dass sie im Grunde genauso königlich ist wie ich?"
,,Naja, Ihr könntet Alex ja an eure Verwandtschaft erinnern und an die königlichen Pflichten der Waldelben. Ich bin mir sicher, sie wird vor Begeisterung ausflippen.", erwiderte Melina und Legolas seufzte.
,,Wenn sie die Verbundenheit mit der Königsfamilie genauso sehr schätzt wie ich, dann ganz bestimmt."
Der Sarkasmus in Legolas' Stimme war nicht zu überhören und Melina grinste ein wenig in sich hinein. Für einen Moment vergaß die Hüterin sogar ihre Bedenken bezüglich Adrian und sie genoss einfach nur den Augenblick, den ihr der sonst so schweigsame Elbenprinz wieder einmal bescherte. Ein Augenblick, der sie mehr berührte, als sie zugeben wollte.
Leah und Aragorn führten die Truppe weiter, während Adrian direkt bei ihnen lief. Die Rothaarige hatte drauf bestanden, um ihn im Auge behalten zu können und auch Gimli ließ den Fremden nicht aus seinem Blickfeld weichen. Sofia verbrachte den Marsch eher schweigsam, bis sie schließlich von Alex aus ihren Gedanken gerissen wurde.
,,Hey, ist alles in Ordnung?", wollte die Blonde wissen und Sofia zuckte mit den Schultern.
,,Sicher. Warum sollte es nicht?"
,,Nun, ja...wir haben Gandalf verloren und jetzt auch noch Boromir. Und du hattest noch keine Gelegenheit, darüber wirklich mit jemandem zu reden."
Die Worte von Alex brachten Sofia für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Konzept, doch sie fing sich schnell wieder und bewahrte ihre Fassung. In den vergangenen 60 Jahren hatte sich jeder von ihnen seit der Ankunft in Mittelerde stark verändert und auch Sofia machte da keine Ausnahme. So war sie weitaus furchtloser und mutiger, aber auch ernster und verschlossener geworden. Zumindest, seit sie Bard verloren hatte und nun auch noch ihren Großvater.
,,Alex, es geht mir gut. Gandalf hätte niemals gewollt, dass ich wegen ihm vor Verzweiflung zerbreche und was Boromir angeht...", setzte Sofia schließlich an, doch sie brach ab und ihre Gedanken wanderten zu dem Mann aus Gondor, der tapfer gegen die Uruk-hai gekämpft hatte, ehe diese ihn getötet hatten.
Auch wenn Sofia sich oft mit dem Rothaarigen in der Wolle gehabt hatte, so hatte sie dennoch seinen Mut bemerkt und seine Starrköpfigkeit. Und sie war sich trotz allem sicher, dass er ein gutes Herz gehabt hatte.
,,Du hast ihn gemocht, oder?", fuhr Alex unbeirrt fort, erntete jedoch nur ausdruckslose Blicke von ihrer Freundin.
,,Wie kommst du darauf?"
,,Weil ich dich kenne, Sofia. Du fährst nur sehr selten aus der Haut und dieser Mann hat es buchstäblich geschafft, dich zur Weißglut zu bringen. Das will schon was heißen.", meinte Alex, woraufhin Sofia seufzte und ihre Freundin vielsagend ansah.
,,Das heißt höchstens, dass er und ich uns nicht besonders grün waren. Aber mehr auch nicht."
,,Sicher! Und ich bin in Wahrheit die Königin von Gondor. Machen wir uns doch nichts vor...du hast etwas für ihn empfunden. Ich sah es in deinen Augen, als wir euch zu Hilfe kommen wollten. Sein Tod hat dich bis ins Mark erschüttert und jetzt versuchst du mit aller Kraft, ihn zu verdrängen."
Sofia zuckte bei den Worten von Alex zusammen und konnte das Entsetzen in ihrem Blick nur schwer verbergen. Sie hätte nicht gedacht, dass Alex es so direkt ansprechen würde, doch genau das tat sie und nun hatte Sofia genau mit diesen Gedanken zu kämpfen, doch sie wehrte sich dagegen und auch, als Alex sie weiter zu einer Antwort drängen wollte, gab sie nicht nach.
,,Sofia!"
,,Und wenn schon! Selbst, wenn es so wäre, es würde nichts ändern. Boromir ist tot und er kommt nicht zurück. Genauso wenig wie Gandalf und alle anderen, die wir verloren haben. Wir sollten uns deshalb lieber auf die Mission konzentrieren du nicht auf unbedeutende Gefühle, die ohnehin nichts als Schmerz und Verlust mit sich bringen."
Sofia ließ Alex stehen und eilte den anderen nach, während Alex ihr verblüfft nachsah. So ruppig und abweisend hatte sie Sofia selten erlebt, wenn sie es überhaupt schon mal getan hatte. Und in diesem Moment war der blonden Hüterin klar, dass Sofia ebenfalls noch unter den Ereignissen der Vergangenheit litt, genauso wie sie und die anderen. Denn die Zeit hatte ihnen nicht nur gute Freunde und wichtige Personen in ihrem Leben genommen, sondern auch Teile von ihnen selbst. Denn sie alle waren schon lange nicht mehr die, die sie einst einmal gewesen waren.
,,Es brennt...es brennt so sehr!"
Die Schreie von Gollum zerschnitten die Stille in den Emyn Muil, als Sam ihn mit dem Elbenseil hinter sich, Frodo und Amy herzog und keinerlei Erbarmen zeigte. Kurz nachdem Gollum versucht hatte, das Trio zu überfallen und den Ring zu stehlen, hatte Amy kurzen Prozess gemacht und der Kreatur das Seil um den Hals gelegt. Und seitdem zog Sam ihn wie einen räudigen Köter hinter sich her, der sich tatkräftig wehrte, dem Hobbit jedoch nicht gewachsen war.
,,Garstige Elben haben es zusammengedreht. Nehmt es ab von uns.", jammerte Gollum, woraufhin Sam ihn nur noch weiter hinter sich herzog.
,,Still jetzt!", zischte Sam, ehe er sich an Frodo wandte. ,,Es ist hoffnungslos. Jeder Ork in ganze Mordor wird dieses Geschrei hören. Wir fesseln ihn und dann lassen wir ihn hier.", brachte der blonde Hobbit hervor, woraufhin Gollum augenblicklich protestierte.
,,NEIN! Nein, das wird uns töten. Uns töten!"
,,Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, dann bist du tot noch ehe du deinen Namen aussprechen kannst.", fauchte Amy Gollum entgegen, der sie kläglich anstarrte, aber Sam stimmte der Hüterin zu.
,,Und was anderes hast du auch nicht verdient."
Amy konnte nicht leugnen, dass sie Abscheu gegenüber Gollum empfand, doch sie wusste auch, dass niemand das Recht hatte, über jemanden zu urteilen und zu entscheiden, ob dieser den Tod verdient hatte. Allerdings behielt sie ihre Gedanken für sich und es war schließlich Frodo, der Mitgefühl gegenüber dem Wesen empfand, welches einst seinen sogenannten Schatz an seinen Onkel verloren hatte.
,,Vielleicht hat er den Tod wirklich verdient. Doch jetzt, da ich ihn sehe, habe ich Mitleid mit ihm."
Gollum, der sich unter Schmerzen wandte, hielt nun inne und kroch auf Frodo zu. Hoffnung loderte in den Augen der Kreatur auf, doch Amy verzog keine Miene und war jederzeit angriffsbereit. Allerdings hielt sich Gollum zurück und sah Frodo nur unschuldig an, während er seine hässlichen Zähne entblößte und leicht lächelte.
,,Wir werden nett zu Ihnen sein, wenn Sie nett zu uns sind. Nehmt es ab von uns. Wir versprechen zu tun.., was Sie von uns wollen. Wir versprechen es.", brachte Gollum hervor, doch Frodo hatte immer noch Zweifel.
,,Du kannst kein Verspechen abgeben, auf das ich mich verlassen kann."
,,Wir schwören es.", kam es nun ehrfürchtig von Gollum, der sich doch allen Ernstes vor Frodo verneigte. ,,Wir werden ihm dienen, dem Herren des Schatzes. Wir werden schwören auf...auf...auf den Schatz! Gollum...Gollum!"
Die Kreatur krümmte sich wieder krankhaft, während sie den Schwur leistete und Sam sah unsicher zu Amy. Diese verzog keine Miene und starrte weiter auf Gollum, während sich der Blick von Frodo verfinsterte.
,,Der Ring ist verräterisch. Also halte dich an dein Wort!"
Gollum nickte und sah Frodo dann mit seinen großen Augen an. Doch Sam ließ sich nicht so leicht um den Finger wickeln und fuhr Gollum an, der daraufhin auf einen Felsen flüchten wollte, doch von Sam zurückgezerrt wurde.
,,Ich glaube dir nicht. Er will uns doch nur reinlegen. Wenn wir ihn laufen lassen, erdrosselt er uns im Schlaf.", brachte Sam hervor und Frodo sah zu Amy, die nach wie vor schwieg, ehe er sich wieder an Gollum wandte.
,,Du weißt den Weg nach Mordor."
,,Ja!", erwiderte Gollum unsicher und Frodo sah ihn eindringlich an.
,,Dann wirst du uns zum schwarzen Tor führen."
Gollum nickte zögerlich, ehe Frodo ihn schließlich von dem Seil befreite. Die Kreatur erhob sich ein wenig und Frodo stellte sich wieder an die Seite von Sam, als Gollum langsam auf sie zukam. Sam war keineswegs einverstanden mit der Entscheidung von Frodo, aber er nahm sie hin und auch Amy widersprach nicht. Allerdings warf sie einen finsteren Blick auf Gollum, der sie nun verunsichert anstarrte und sagte die nächsten Worte so ruhig, dass sie umso tödlicher wirkten.
,,Du weißt, wer ich bin und auch was ich bin.", setzte sie an und Gollum nickte verängstigt.
,,Eine Hüterin!"
,,Dann weißt du auch, wozu ich im Stande bin und ich warne dich nur dieses einzige Mal: wenn du versuchst, uns zu hintergehen oder uns anzugreifen, dann werde ich dich eigenhändig aufspießen. Haben wir uns verstanden?", fragte sie harsch und Gollum nickte eifrig.
,,Ja!"
,,Gut. Dann wäre das ja geklärt. Gehen wir!"
Am nächsten Morgen waren die Gefährten rund um Aragorn immer noch unterwegs und verfolgten auch weiterhin die Uruks, um Merry und Pippin aus deren Fängen zu befreien. Doch der Sonnenaufgang brachte eine betrübende Erkenntnis mit sich, denn Legolas betrachtete ihn mit sorgenvoller Miene.
,,Was ist denn?", wollte Leah wissen und der Blick des Elben war auf einmal von Mitgefühl erfüllt.
,,Eine rote Sonne geht auf. Heute Nacht ist Blut vergossen worden."
,,Eine äußerst unerfreuliche Erkenntnis.", meinte Adrian, als Melina durch das Wiehern einiger Pferde hellhörig wurde.
,,Seid still. Da kommt jemand."
Aragorn, der eben im Gras nach weiteren Spuren gesucht hatte, deutete seiner Truppe an sich zu verstecken und zog Leah mit sich zu einem Felsen. Auch die anderen suchten Deckung und Adrian wurde von Alex mit gezerrt, als er sich erst starr vor Schreck nicht rühren konnte. Und nur kurz darauf, preschte eine große Horde von Reitern auf ihren Pferden an der Gruppe vorbei und Sofia nahm sie genauer unter die Lupe.
,,Ohne Zweifel von Rohan!", brachte sie hervor, woraufhin Aragorn aus seinem Versteck trat und förmlich den Reitern nach brüllte.
,,Ihr Reiter von Rohan! Was gibt es Neues in der Mark?"
Sofort wendeten die Reiter ihre Pferde und folgten dem unausgesprochenen Befehl ihres Anführers. Sie jagten auf die Gruppe Gefährten zu, umzingelten diese und richteten ihre spitzen Speere auf sie, woraufhin allesamt ihre Hände hoben. Die Hüter sahen sich unsicher an und wussten nicht so recht, ob der Einfall von Aragorn besonders weise gewesen war, während Adrian etwas zerknirscht drein schaute und unsicher in die Runde sah.
,,Tja, und was machen wir jetzt?"
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