Folgenschwere Entscheidung

Hallo, meine Lieben :) Es geht wieder weiter, denn das neue Kapitel erwartet euch ;) Die Schlacht um Helmsklamm ist vorüber, aber der Kampf um Mittelerde noch lange nicht. In diesem Sinne...viel Spaß beim Weiterlesen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Folgenschwere Entscheidung

In Henneth Annûn ahnte niemand etwas von den Ereignissen in Helms Klamm. Amy und die beiden Hobbits befanden sich immer noch in der Gefangenschaft von Faramir und dessen Gefolgsmännern. Und in der vergangenen Nacht war den Waldläufern sogar Gollum ins Netz gegangen, der nun ebenfalls ihre Geisel war. Durch Frodo hatte Faramir das Geschöpf gefangen nehmen können und obwohl Amy für diese Kreatur nicht viel übrig hatte, so tat Gollum ihr dennoch etwas leid, da er in eine Falle gelockt worden war.
Aber am schlimmsten lastete immer noch die Nachricht von Boromirs Tod auf ihr. Auch Frodo und Sam waren von der Offenbarung Faramirs tief getroffen gewesen und trauerten um Boromir, der sich als der Bruder von Faramir herausgestellt hatte. Und Amy hatte Faramir die Trauer angesehen, die er bezüglich seines Bruders empfand und empfand ihm gegenüber großes Mitgefühl. Gerade allerdings etwas weniger, als die Männer von Faramir Gollum Tritte verpassten, um somit Antworten von dem Geschöpf zu bekommen. Amy sah schockiert auf das Geschehen, bis Faramir ihren entsetzten Blick bemerkte und der Folter ein Ende setzen.
,,Das ist genug!", befahl er und seine Männer ließen von Gollum ab, der sich auf dem Boden zusammenrollte. ,,Sag mir, wo du sie hinführst!", verlangte Faramir von ihm zu wissen, als Gollum zu weinen begann und einen innerlichen Konflikt mit seinem dunklen Ich zu führen schien. ,,Antworte mir!"
,,Smeagoll! "
Bei der besessenen Stimme lief Amy eine eiskalter Schauer über den Rücken, denn sie spürte förmlich die Macht des Ringes. Gollum oder besser gesagt Smeagoll, zitterte am ganzen Körper und traute sich nicht, einen Blick in Richtung Faramir zu werfen.
,,Warum weint Smeagoll?", flüsterte das böse Ich und die Kreatur weinte noch immer.
,,Grausame Menschen tun uns weh. Herr hat uns reingelegt."
,,Natürlich hat er das. Ich habe dir gesagt, dass er tückisch ist. Ich hab dir gesagt, dass er falsch ist.", verhöhnte das böse Echo Smeagoll, der jedoch noch nicht ganz nachgab.
,,Herr ist unser Freund...unser Freund."
,,Herr hat uns verraten.", zischte das düstere Echo, woraufhin Smeagoll zusammenzuckte.
,,Nein! Lass uns in Ruhe."
,,Dreckige kleine Hobbits!", fauchte Gollum und schlug auf den Felsen. ,,Sie haben ihn uns gestohlen!"
,,Nein...nein...", widersprach Smeagoll, doch Faramir war bereits hellhörig geworden.
,,Was haben sie gestohlen?"
Der Blick von Faramir war wie gebannt auf Smeagoll gerichtet, der sich nun zu ihm umdrehte. Doch sofort erkannte Amy, dass die dunkle Seite der Kreatur hervorgetreten war, die Faramir nun hasserfüllt und verachtend anblickte.
,,Meinen Schatz!"

Faramir schien ein Licht aufzugehen, denn augenblicklich fuhr er zu Amy herum, die sich sofort anspannte. Und ehe er etwas sagen konnte, machte sie kehrt und eilte zu Frodo und Sam, die abseits bei den Vorräten hockten und als Amy zu ihnen stieß, wusste Sam sofort, dass etwas passiert sein musste.
,,Amy, was ist los?", brachte er hervor und die Hüterin sah ihn alarmiert an.
,,Sie wissen es!"
Bevor sie den Hobbits genau erklären konnte, was passiert war, tauchten bereits Faramir und ein paar seiner Männer hinter ihnen auf. Die Hüterin stellte sich schützend vor die Hobbits und war bereit, auch ohne Waffen gegen die Waldläufer vorzugehen, sollte es die Situation erfordern. Faramir zog sein Schwert und sofort funkelte Amy ihn wütend an.
,,Wagt es bloß nicht, die beiden anzurühren. Sonst wird es das Letzte sein, das Ihr tut!"
Faramir blickte auf Amy und gab zwei Männern von seinem Gefolge ein Zeichen, die sofort gehorchten. Sie packten Amy, die sich heftig wehrte und zogen sie zur Seite, als Faramirs Blick Frodo fixierte und er langsam aber sicher auf ihn zuging.
,,So, dies ist also die Lösung all der Rätsel."
Die Schwertspitze auf Frodo gerichtet, drängte Faramir den Hobbit an die Felswand. Amy wollte eingreifen, doch gegen die eisernen Griffe der Waldläufer hatte sie keine Chance.
,,In der Wildnis habe ich euch, zwei Halblinge und eine Schar Menschen unter meinem Befehl. Und der Ring der Macht ist nun für mich greifbar nah.", brachte Faramir hervor und Amy gefiel es gar nicht, mit welch einem sehnsüchtigen Blick der Fürst der Waldläufer den Ring ansah. ,,Nun, kann Faramir, der Heermeister Gondors...zeigen, was er wert ist."
Amy spürte, wie die dunkle Macht des Ringes in diesem Augenblick den Raum erfüllte und erdrückend zunahm. Die Hüterin wehrte sich gegen den inneren Schmerz, den das Böse ihr bereitete und auch Frodo wurde von der Macht überwältigt, sodass er den Ring umfasste und sich abrupt von Faramir abwandte.
,,NEIN!", schrie er und flüchtete in die Ecke der Kammer, als Sam sich energisch an Faramir wandte.
,,Aufhören! Lasst ihn in Ruhe! Begreift Ihr das denn nicht? Er muss ihn zerstören und das haben wir vor. Wir gehen nach Mordor...zum feurigen Berg!"

Amy konnte den Blick von Faramir nicht deuten, war aber froh, dass Sam eingeschritten war. Sie sah besorgt zu den Hobbits, doch Sam versicherte ihr stumm, dass er die Männer keineswegs zu nahe an Frodo heranlassen würde. Da stieß der oberste Gefolgsmann von Faramir zu ihnen und überbrachte seinem Fürst keine guten Nachrichten.
,,Osgiliath ist unter Beschuss. Sie rufen nach Verstärkung!"
,,Bitte...er trägt solch eine Last!", flehte Sam schon geradezu. ,,Ihr müsst ihm helfen, bitte.", bat er Faramir, der von seinem Gefolgsmann ebenfalls zu einer Antwort gedrängt wurde.
,,Heermeister!"
,,Wir brechen auf.", sagte Faramir an diesen gewandt, der sich daraufhin sofort auf den Weg machte, um alles vorzubereiten und Faramir sah sowohl die Hobbits, als auch Amy entschlossen an. ,,Der Ring...wird nach Gondor gehen!"

Der Himmel war beschattet, als Faramir und sein Gefolge Osgiliath fast erreicht hatten. Amy, Gollum und die Hobbits mussten sie wider Willen begleiten und obwohl die Hüterin fast den ganzen Weg verzweifelt versucht hatte, Faramir ins Gewissen zu reden, so zeigte dieser keine Einsicht und war geradezu versessen darauf, den Ring nach Gondor zu bringen.
,,Seht!", durchbrach ein Mann die Stille und deutete auf Osgiliath, die Festung vom Fluss Anduin, und Amy sah Rauchwolken aufsteigen. ,,Osgiliath brennt! Mordor ist gekommen.", sprach er und Frodo wandte sich eindringlich an Faramir.
,,Der Ring wird Gondor nicht retten können. Er hat nur die Macht zu zerstören. Bitte, lasst mich gehen!"
,,Rasch!", erwiderte Faramir und Frodo wurde mit gezerrt, während Amy fieberhaft überlegte, wie sie einen Ausweg finden sollte und ebenfalls Faramir wieder zur Einsicht bewegen wollte.
,,Faramir, Ihr müsst ihn gehen lassen!"
Der Fürst der Waldläufer warf einen kurzen Blick auf die Hüterin, doch dann packte er sie am Arm und zog sie mit sich. Widerwillig ließ Amy sich mitziehen und spürte, dass es der Untergang sein würde, sollte der Ring Gondor wirklich erreichen.

In Osgiliath war der Boden steinig und überhaupt machte die Festung auf Amy einen eher kahlen und unfreundlichen Eindruck. Es war, als hätte jegliche Freude und Hoffnung diesen Ort verlassen und alles, was noch herrschte waren Kälte und Verzweiflung.
Soldaten rannten durch die Torbögen, bereit zum Kampf und einige von ihnen waren dem Angriff bereits zum Opfer gefallen. Verzweifelt versuchten die tapferen Männer die Angriffe abzuwehren und Osgiliath zu verteidigen. Pfeile wurden abgeschossen, Felsbrocken durch die Luft katapultiert und Amy war entsetzt, wie tief das Böse in Mittelerde bereits vorgedrungen war.
,,Faramir!", rief ein fremder Mann, der offenbar die Truppen von Osgiliath anführte und kam direkt auf sie alle zu. ,,Orks haben das Ostufer eingenommen. Sie sind bei weitem zu zahlreich. Bis zur Nacht sind wir überwältigt."
Amy gefiel diese Botschaft nicht, doch Frodo zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, denn er wurde wieder von der Macht des Rings heimgesucht. Auch die Hüterin spürte die Dunkelheit wieder mehr als deutlich, zwang sich aber sie zu ignorieren.
,,Frodo, alles in Ordnung?"
,,Er ruft nach ihm, Amy. Sein Auge hat mich bald erfasst.", erwiderte der Hobbit erschüttert und während Amy ihn schockiert ansah, versuchte Sam ihn aufzubauen.
,,Halte durch, Herr Frodo...du schaffst das schon."
In den Augen von Frodo standen Furcht und Entsetzen geschrieben, während Amy spürte, dass der Ring auch zu ihr vordringen wollte, wogegen sie sich jedoch strikt wehrte. Faramir jedoch, war sich der drohenden Finsternis scheinbar wirklich nicht bewusst, denn er wandte sich an den Heerführer von Osgiliath und seine Augen leuchteten fast schon vor Triumph und Stolz.
,,Bringt sie zu meinem Vater. Sagt ihm, Faramir sendet ein mächtiges Geschenk! Eine Waffe, die unser Geschick wenden wird in diesem Krieg.", brachte er hervor, woraufhin Amy ihn erschüttert ansah.
,,Nein, Faramir...das dürft Ihr nicht! Es wird unser aller Untergang sein!"

Die Hüterin warf schon förmlich verzweifelte Blicke in Faramirs Richtung, doch der wandte sich bereits ab. Sie konnte nicht fassen, dass er so uneinsichtig war und auch Sam platzte nun der Kragen, woraufhin er Faramir wutentbrannt anfuhr.
,,Wollt Ihr wissen, was mit Boromir geschehen ist? Warum Euer Bruder gestorben ist? Er hat einen Eid geschworen, Frodo zu beschützen und dann hat er versucht, ihm den Ring abzunehmen. Er wollte ihn umbringen! Wegen dem Ring wurde Euer Bruder wahnsinnig!"
Faramir starrte Sam fassungslos an, während Amy inständig hoffte, dass diese Offenbarung doch noch die entscheidende Wendung brachte. Doch soweit kam es gar nicht, denn ein Soldat schrie vor Entsetzen auf, als eine neue Art der Bedrohung Osgiliath heimsuchte.
,,GEBT ACHT!"
Ein Felsbrocken zertrümmerte den Turm über ihnen und bereits jetzt spürte Amy die Anwesenheit der dunklen Kreatur, die Mordors Finsternis entsprungen waren. Und auch Frodo schien ihr Kommen zu erahnen, denn er sprach mit echohafter Stimme und sein Blick sprach Bände, dass vielmehr der Ring als sein Träger selbst sprach.
,,Sie sind hier...sie sind gekommen!"
Ein ohrenbetäubender Schrei zerschnitt die Situation, als die gefürchtetste Bedrohung über Osgiliath hereinbrach. Amy sah nach oben und auch Faramir war sofort in Alarmbereitschaft, als er die geflügelten Monster samt Reiter am Himmel erspähte.
,,NAZGUL!"
Sofort gerieten die Soldaten in Panik und flüchteten in verschiedene Richtung. Faramir packte Frodo und zog ihn mit sich, woraufhin Amy ihnen sofort nachsetzte. Auch Sam folgte ihnen und die Hüterin bemühte sich, die grauenhaften Schreie auszublenden. Faramir schickte die Hobbits in eine Ecke und wies ihnen an dort zu bleiben, ehe er den Befehl an seine Männer richtete, Deckung zu suchen.
Amy sah ihm nach und kurz spielte sie mit dem Gedanken, ihm zu folgen und im Kampf beizustehen. Doch ihre oberste Pflicht war es, Frodo zu beschützen und deshalb blieb sie bei den Hobbits, um wenn nötig jegliche Bedrohung von ihnen fernzuhalten.

Es verging eine gefühlte Ewigkeit, während die Schlacht in Osgiliath tobte. Amy spürte, dass die Gefahr noch lange nicht vorüber war und die Situation spitzte sich dramatisch zu, als Frodo wie gebannt einem düsteren Ruf folgte. Sam und Amy merkten zu spät, dass der Ringträger verschwunden war und als die Hüterin ihn entdeckte, fuhr ihr der Schreck in die Glieder. Denn Frodo stand auf einer Mauer und hielt den Ring in der Hand, als der Ringgeist auf seinem Nazgul direkt auf ihn zukam.
,,Herr Frodo...", setzte Sam an, doch Amy hielt ihn zurück.
,,Nein! Sam, du bleibst hier. Was auch passiert, rühr dich nicht von der Stelle."
Der Hobbit nickte widerwillig, ehe Amy sich das Schwert eines toten Soldaten schnappte und Richtung Treppe lief. Der Nazgul flog nun direkt vor Frodo in der Luft und der Ringgeist sprang vom Rücken seines Monsters auf die Mauer...nur wenige Meter von Frodo entfernt. Der Hobbit war kurz davor, den Ring aufzustecken, als Amy ihn erreichte und zur Seite stieß.
,,FRODO!"
Der Hobbit ging zu Boden und erwachte dadurch aus seiner Trance, woraufhin er entsetzt zu der verhüllten Gestalt in Form des Ringgeistes sah. Erschütterung stand in seinem Blick, doch Amy hob schon ihr Schwert und wollte Frodo umgehend aus der Schusslinie bringen.
,,FRODO, LAUF!"
Sofort befolgte der Hobbit den Befehl und lief förmlich Sam in die Arme, der die Anordnung von Amy nun doch ignoriert hatte und ihr gefolgt war. Die Hüterin selbst, achtete nicht länger auf die beiden, sondern warf sich ins Gefecht gegen den Ringgeist, der ebenfalls sein Schwert gezogen und Amy angegriffen hatte.
Er stieß ohrenbetäubende Schreie der Finsternis aus, doch die Hüterin ignorierte es. Sie kämpfte entschlossen gegen ihn, um ihn entweder zu vernichten oder wenigstens zu vertreiben. Zuerst sah es so aus, als würde der Ringgeist die Oberhand gewinnen, doch Amy reagierte instinktiv und griff zu einem Dolch, der auf dem Boden lag und warf ihn kurzer Hand in das unsichtbare Gesicht ihres Gegners. Der Ringgeist schrie auf und warf sich förmlich auf den Rücken seines geflügelten Ungeheuers, welches sofort davonflog.

Amy sah ihm noch kurz nach, ehe sie auf den Absatz kehrt machte und zu den Hobbits eilte. Frodo standen Tränen in den Augen, doch Sam sah ihn zuversichtlich an und die Hüterin war unendlich erleichtert, dass sie unverletzt waren.
,,Geht es euch gut?", brachte sie hervor und Sam nickte.
,,Ja!"
Amy lächelte kaum merklich und die Schreie der Nazgul entfernten sich immer mehr. Die Hüterin und Hobbits merkten nicht, dass Faramir sie beobachtet hatte und erst, als er zu ihnen stieß, zog er ihre Aufmerksamkeit auf sich.
,,Ich denke, nun...verstehen wir einander, Frodo Beutlin.", sagte er und Amy war so überwältigt, dass ihr ebenfalls eine einzelne Freudenträne über die Wange lief, als sich der Heerführer von Osgiliath an Faramir wandte.
,,Ihr kennt die Gesetze unseres Landes...die Gesetze Eures Vaters. Wenn Ihr sie laufen lasst, ist Euer Leben verwirkt."
Faramir sah auf das Trio und fast schon befürchtete Amy, er würde sie doch nicht gehen lassen. Aber sein Blick sagte etwas anderes und sie spürte, trotz der anfänglichen Differenzen, dass sie Faramir vertrauen konnten.
,,Dann ist es verwirkt. Lasst sie frei!"
Die Männer traten wieder von den Hobbits und Amy zurück, als sie die Drei wieder in Gewahrsam nehmen wollten. Amy sah Faramir dankbar an und nickte ihm zu, was er erwiderte. Dann gab er den Dreien und auch Smeagoll ein Zeichen und wandte sich von seinen Männern ab.
,,Folgt mir!"
Die Gefährten kamen der Aufforderung nach und folgten Faramir durch den Fluss. Er führte sie zu einem kleinen geheimen Pfad, der versteckt war und sah die kleine Truppe dann eindringlich an.
,,Das ist der alte Kanal. Er verläuft unterhalb des Flusses bis an den Stadtrand. Der Wald dahinter wird euch Schutz bieten.", sagte er und Sam sah ihn zuversichtlich an.
,,Heermeister Faramir, Ihr habt gezeigt, was Ihr wert seid, Herr. Das Allerhöchste!"
,,Er hat Recht. Und Euer Leben ist nicht verwirkt.", stimmte Amy dem Hobbit zu und Faramir entwich sogar ein kleines Lächeln.
,,Das Auenland muss wahrhaft prachtvoll sein, Herr Gamdschie...wo Gärtner hoch in Ehren stehen. Welchen Weg schlagt ihr ein, wenn ihr den Wald erreicht?"
,,Gollum sagt, es gäbe einen Pfad in der Nähe von Minas Morgul, der hinauf ins Gebirge klimmt.", erwiderte Frodo und die Miene von Faramir verfinsterte sich.
,,Cirith Umgol!"

Kurz schien Faramir mit sich zu hadern, was Amy etwas irritierte, doch dann packte er Gollum und drückte ihn mit dem Rücken gegen die Wand, während er ihn bedrohlich anfunkelte.
,,Ist das nicht sein Name?"
,,Nein...nein!", widersprach Gollum zunächst, doch dann gab er nach. ,,Doch...ja.", brachte er hervor und Faramir wandte sich an den Ringträger.
,,Frodo, es heißt, ein dunkler Schrecken haust in den Pässen oberhalb von Minas Morgul. Ihr dürft diesen Weg nicht gehen."
,,Es gibt keinen anderen Weg. Der Herr hat uns gesagt, er muss nach Mordor, also müssen wir's versuchen.", widersprach Gollum und Frodo stimmte ihm zu.
,,Es muss sein."
Faramir ließ daraufhin von Gollum ab, der zu Boden ging. Amy spürte, dass etwas nicht stimmte, aber sie schwieg. Stattdessen sah sie wieder zu Faramir, der Frodo eindringlich, aber auch mit Hoffnung anblickte.
,,Geht, Frodo! Geht mit den guten Wünschen aller Menschen."
,,Ich danke Euch!", erwiderte der Hobbit, ehe er sich an Amy wandte. ,,Amy, Sam und ich haben eine Entscheidung getroffen. Wir denken, es wäre besser, wen du hier bleibst.", sprach der Ringträger und die Hüterin sah ihn entsetzt an.
,,Was? Auf keinen Fall! Frodo, ich habe geschworen, euch zu beschützen."
,,Und das hast du getan, aber du bist eine Hüterin von Mittelerde. Die Menschen...sie brauchen dich hier und deine Freundinnen brauchen dich. Das hier ist unsere Mission...deine ist eine andere."
Frodo warf Amy einen vielsagenden Blick zu, doch sie hatte kein gutes Gefühl dabei, die Hobbits alleine ziehen zu lassen. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, schloss Sam sich Frodo an.
,,Er hat Recht! Du und deine Freundinnen seid womöglich die letzte Hoffnung für Mittelerde und wenn wir scheitern sollten, dann liegt es an euch, Sauron zu vernichten. Ihr gebt den Menschen Hoffnung, denn das ist euer Schicksal."
,,Ich muss gestehen, in meiner Kindheit hörte ich viele Legenden über die Hüter.", sagte Faramir und fing den Blick von Amy auf. ,,Allen voran von Gandalf! Er sagte mir, wenn jemand Mittelerde retten kann, dann wären es die Hüter von Mittelerde. Zwar glaubte ich bis vor kurzem noch nicht wirklich daran, aber jetzt schon. Wir könnten Eure Hilfe wirklich gut gebrauchen!"
Die Worte von Faramir brachten bei Amy die entscheidende Wende, denn sie spürte, dass er Recht hatte. Und auch die beiden Hobbits hatten Recht, obwohl die Hüterin das nur ungern zugab. Schließlich sah sie die beiden an und hoffte inständig, dass sie ihnen nicht das letzte Mal gegenüberstand.
,,Nun, gut. Dann geht und möge der Segen aller guten Wünsche euch begleiten. Aber seid versichert...wir werden uns wiedersehen.", versprach Amy und die beiden nickten, ehe Sam sich an Faramir wandte.
,,Passt gut auf sie auf, Faramir. Sie ist nicht nur eine Hüterin...sie ist unsere Freundin."
,,Das werde ich, Samweis Gamdschie! Ihr habt mein Wort!"
Die beiden Hobbits schienen erleichtert zu sein, während Faramir ihnen zunickte. Dann warfen sie einen letzten Blick auf Amy, ehe sie den Pfad des Kanals einschlugen. Gollum wollte ihnen bereits folgen, als Faramir ihn noch einmal packte und eine unmissverständliche Warnung an ihn aussprach.
,,Möge grausamer Tod dich ereilen, solltest du ihnen Leid zufügen."
Er warf Gollum von sich, der ebenfalls im Kanal verschwand und Amy schwor sich, die Kreatur höchstpersönlich hinzurichten, sollte Frodo und Sam etwas zustoßen. Ihr Blick verlor sich in der Ferne, als Faramir sich an die Hüterin wandte und sie abwartend musterte.
,,Was habt Ihr jetzt vor?", wollte er wissen und Amy antwortete, ohne jedoch den Blick vom Kanal abzuwenden.
,,Wir tun das, wofür wir hier sind...wir werden diesen Krieg beenden und Sauron ein für alle Mal vernichten!"

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