Familia Onte Amnia

Hallo, meine Lieben :) Der vorletzte Tag desJahres 2020 und somit auch der vorletzte Upload meiner Mittelerde-Geschichte. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim neuen Doppelpack und einen guten Start morgen in den letzten Tag des Jahres.

Liebe Grüße,
eure Hela

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Familia Onte Amnia

,,Ihr wollt was?", platzte es am nächsten Morgen aus Sofia heraus, nachdem Leah ihr die neuesten Ereignisse offenbart hatte.
,,Heiraten!"
,,Wow, das ist...die beste Neuigkeit, die ich seit langem gehört habe. Ich freu mich so für euch."
Sofia fiel ihrer Freundin kurzer Hand um den Hals und war völlig aus dem Häuschen. Leah musste lachen, da Sofia sich fast noch mehr freute als sie selbst und wehrte sich keineswegs gegen die stürmische Umarmung, aus der sich Sofia mit einem Mal zurückzog und sie war ganz aufgeregt.
,,Leah, ich werde mich persönlich darum kümmern, dass eure Hochzeit das beste Fest wird, das Mittelerde je gesehen hat. Du und Aragorn werdet begeistert sein, das wird einfach fantastisch!"
,,Okay, Sofia, aber das Atmen nicht vergessen!", erinnerte Leah sie und Sofia atmete einmal tief durch.
,,Du hast Recht! Bitte verzeih, aber ich freu mich einfach so. Ich meine, nach allem was passiert ist, wer hätte da gedacht, dass wir alle mal so glücklich sein würden?"
,,Vermutlich niemand.", erwiderte Leah, als eine vertraute Stimme den Raum erfüllte.
,,Was ist denn hier los?"
Alex kam, gefolgt von Amy, auf die beiden zu und die Neugier stand ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Sofia hatte sichtlich Mühe die freudigen Entwicklungen für sich zu behalten, weshalb Leah erst gar nicht versuchte es vor den anderen zu verbergen.
,,Aragorn und ich werden heiraten.", teilte sie kurzer Hand mit und Amy fielen fast die Augen aus dem Kopf.
,,Wirklich? Leah, das ist ja großartig."
,,Dem schließe ich mich an. Herzlichen Glückwunsch!", pflichtete Alex bei und zog ihre Freundin in eine Umarmung.
Leah leistete keinen Widerstand und war einfach nur glücklich. Amy war gerührt von dieser Neuigkeit und Sofia zog sie kurzer Hand an sich, da sie keine Zeit verlieren wollte.
,,Amy, Alex! Ich brauche eure Hilfe. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Hochzeit unvergesslich wird."
,,Oje, dich hat wohl das Hochzeitsfieber gepackt.", meinte Amy und Leah musste grinsen.
,,Sie hat sich dazu bereit erklärt meine persönliche Hochzeitsplanerin zu sein."
,,Na, dann...auf in den Kampf.", fügte Alex hinzu und Sofia sah sie zufrieden an.
,,Ich wusste, ich kann auf dich zählen. Dann kommt mit. Wir müssen anfangen."
Sofia zog die beiden kurzer Hand mit sich und Leah sah ihnen nach, während sie amüsiert den Kopf schüttelte. Es war schön, ihre Freundinnen wieder unbeschwert und glücklich zu erleben, nachdem sie alle so viel durchgemacht hatten. Ein Anblick, den Leah nur zu gerne vor Augen hatte.
,,Gibt es vielleicht etwas, das ich wissen sollte?"

Leah hielt inne und drehte sich um, als sie ihren Vater Elrond im Saal entdeckte. Der Elb sah seine Tochter prüfend an und hatte erwartungsvoll die Hände ineinander verschränkt. Die Hüterin war jedoch so froh ihn wiederzusehen, dass sie geradewegs auf ihn zueilte und alles andere für einen kurzen Moment vergaß.
,,Vater., du bist hier!"
Sie umarmte ihn und Elrond legte ebenfalls seine Arme um Leah. Er war überglücklich, dass sie lebte und auch, dass die Hüter von Mittelerde den Kampf gegen Sauron überstanden hatten, ohne mit dem Leben dafür bezahlen zu müssen. Als er die Umarmung schließlich beendete, sah er auf seine Tochter herab und strich ihr rotes Haar zurück.
,,Also, gibt es gar nichts, was du mir sagen möchtest?", sagte er und Leah spürte, wie sie ihn etwas verlegen betrachtete.
,,Naja, also...es ist so: Aragorn hat mich gebeten seine Frau zu werden und ich habe Ja gesagt."
Unschlüssig darüber, wie ihr Vater auf diese Botschaft reagieren würde, sah Leah ihn abwartend an. Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung und Elrond spannte sie mit seinem Schweigen regelrecht auf die Folter, bis er ihm schließlich ein Ende bereitete.
,,Verstehe! Nun, wenn es dich glücklich macht, dann habt ihr meinen Segen. Zumal Aragorn mich vorhin schon um meine Zustimmung gebeten hat."
,,Wirklich?", meinte Leah überrascht und ihr Vater nickte.
,,Ja! Er musste mir zwar schwören dich glücklich zu machen, aber wie ich sehe, tut er das schon. Und ich habe gesehen, wie sehr er dich liebt...und du ihn. Wie es aussieht, hat das Schicksal es so für euch vorgesehen und ich bin sicher, ihr beide werdet Gondor in eine glorreiche neue Zukunft führen!"
Elrond sah seine Tochter zuversichtlich an, die aufgrund seiner Einstellung überglücklich war. Leah umarmte ihren Vater erneut und war einfach nur froh, dass ihrer Hochzeit und allen voran einer gemeinsamen Zukunft mit Aragorn nichts mehr im Wege stand.

Die Botschaft der bevorstehenden Hochzeit hatte sich in ganz Minas Tirith wie ein Lauffeuer verbreitet und in der ganzen Stadt gab es kein anderes Thema mehr. Die Menschen waren guter Dinge, dass sie mit einem neuen Königspaar ein Zeitalter des Friedens erleben würden und nichts dies anfechten konnte.
Melina, die bereits von ihren Freundinnen auf den neuesten Stand gebracht worden war, ging mit Legolas durch Minas Tirith und beobachtete zufrieden, wie die Menschen damit beschäftigt waren, die ganze Stadt für die bevorstehende Hochzeit herzurichten.
,,Ich habe die Menschen lange nicht so glücklich gesehen.", meinte die Hüterin und Legolas schmunzelte.
,,Du und die anderen habt ihnen ja auch die Hoffnung wiedergegeben. Und wenn Aragorn und Leah erstmal König und Königin sind, dann wird sich hier sicher auch viel verändern. Die Menschen vertrauen darauf."
Die Hüterin wusste, dass Legolas Recht hatte und genoss die ausgelassene Stimmung, die nun in Minas Tirith herrschte. Zu viel Leid und Schrecken war den Menschen hier widerfahren und sie alle hatten einen hohen Preis für den Frieden bezahlt, der nun in das Land zurückgekehrt war.
,,Melina, alles in Ordnung?", fragte Legolas, als sie zum Haus der Könige zurückgingen und er ihr nachdenkliches Gesicht bemerkte.
,,Ja, mir geht's gut. Ich meine, Sauron ist vernichtet, Tiras schmort hoffentlich auf ewig in der Hölle, der Krieg ist vorbei, Frodo und Sam geht es gut...und meine Freundinnen und ich sind von den Toten auferstanden. Ich kann nur nicht glauben, dass das alles wirklich passiert ist."
Die Hüterin und der Elbenprinz machten im Hof Halt, wo der Baum des Königs neu erblühte. Leah hatte den verbrannten Baum gemeinsam mit Alex geheilt und ihm sein Leben zurückgegeben, doch trotzdem würde Melina wohl niemals die schicksalshafte Nacht vergessen, in der er in Flammen aufgegangen war.
,,Melina...", setzte Legolas an und warf ihr mit einem Mal einen niedergeschlagenen Blick zu. ,,als ich dachte, du wärst tot, da wäre ich am liebsten ebenfalls gestorben."
,,Legolas...", wollte Melina widersprechen, doch er hielt sie zurück.
,,Nein, bitte...ich muss es aussprechen. Ich habe nie verstanden, warum mein Vater so unendlich verbittert war. Warum er jegliche Freude aus unserem Königreich verbannt hat. Mir war immer klar, dass er den Tod meiner Mutter nur schwer verwunden hat, aber ich wusste nicht, welches Ausmaß an Schmerz es mit sich bringt, wenn man die Liebe seines Lebens verliert. Das wurde mir erst bewusst, als ich dich am Boden liegen sah. Du warst tot und ich konnte nichts tun, um das zu verhindern...ich konnte dich nicht retten. Ich hatte dich verloren und wollte auf der Stelle sterben, da ich mir ein Leben ohne dich einfach nicht vorstellen konnte, geschweige denn die Ewigkeit."

Melina war ergriffen von dem, was er ihr sagte und fühlte sich ein wenig schuldig, dass sie und die anderen geradewegs in die Falle von Tiras gelaufen waren. Sie hatte Legolas niemals wehtun wollen und griff nach seinen Händen, während sie ihn eindringlich ansah.
,,Legolas, es war nicht deine Schuld, was passiert ist. Niemand hätte das ahnen können."
,,Tiras oder Adrian, welchen Namen er auch immer getragen hat, er war hinter euch her und zwar von Anfang an. Wir hätten es erkennen müssen, dann hätten wir euch beschützen können.", wandte er ein, doch Melina schüttelte nur den Kopf.
,,Wir haben uns alle von ihm täuschen lassen."
,,Aber du hast ihm von Anfang an misstraut. Du hast es gespürt, ich hätte dir helfen müssen."
Legolas wandte sich von Melina ab und sie spürte, dass er sich schwere Vorwürfe machte. Doch Melina wollte nicht, dass er sich die Schuld gab und trat neben ihn, ehe sie sein Gesicht umfasste und zu sich drehte, sodass er sich nicht länger von ihr abwenden konnte
,,Legolas, sieh mich an. Es ist vorbei. Ich bin hier und ich verspreche dir, dass ich niemals wieder fortgehen werde. Denn ich liebe dich...für immer und ewig."
Melina warf dem Elbenprinzen einen liebevollen Blick zu und schließlich ergriff sie die Initiative und küsste ihn. Legolas ließ sich darauf ein und schloss seine Arme um Melina, um sie näher an sich zu ziehen. Für einen Moment schien die Welt still zu stehen, bis sie den Kuss schließlich beendeten und Melina kaum merklich lächelte.
,,Siehst du...kein Traum. Das ist die Wirklichkeit."
Legolas erwiderte ihr Lächeln und nickte kaum merklich, während er seine Arme nach wie vor um Melina gelegt hatte. Am liebsten würde er sie gar nicht mehr loslassen, doch da machte ihm Sofia einen Strich durch die Rechnung, die auf die beiden zusteuerte.
,,Legolas! Melina! Da seid ihr ja. Ich hab euch schon gesucht."
,,Wieso? Gibt es noch mehr freudige Botschaften, die du uns mitteilen möchtest?", erwiderte Melina, doch Sofia schüttelte den Kopf.
,,Nein. Aber ich müsste mir mal deinen Freund ausleihen."
,,Mich? Wozu?", wollte Legolas wissen und Sofia schaute etwas zerknirscht drein.
,,Naja, ich habe Leah versprochen, dass ihre Hochzeit unvergesslich wird und ich glaube, du kannst mir dabei hervorragend helfen. Denn man kann über euch Elben zwar sagen was man will, aber ihr seid mit Abstand die anmutigsten Geschöpfe von ganz Mittelerde und eure Feste sind eine wahre Herrlichkeit. Außerdem bist du ein Prinz und weißt deshalb wohl am besten, was sich bei einer königlichen Hochzeit gehört."

Sofia warf Legolas schon fast flehende Blicke zu und Melina musste sich ein Grinsen verkneifen. Der Elbenprinz sah kurz zu ihr und als Melina vielsagend auf Sofia deutete, gab er sich schließlich geschlagen.
,,Also gut. Ich möchte der Hochzeit natürlich keine Steine in den Weg legen."
,,Ich danke dir! Keine Sorge, Melina, ich bringe ihn dir wohlbehalten zurück.", versicherte Sofia ihrer Freundin, die daraufhin schmunzelte.
,,Darauf zähle ich und jetzt ab mit euch."
Sofia zog Legolas kurzer Hand mit sich und ließ Melina allein zurück, die lachend den Kopf schüttelte. Dann begab sie sich ins Haus der Könige und wollte schon Ausschau nach ihrer Schwester halten, als ein Diener auf einmal auf sie zukam und den Kopf neigte.
,,Prinzessin Melina, Ihr habt Besuch!", teilte er ihr mit und Melina runzelte verwirrt die Stirn.
,,Besuch? Von wem?"
Der Diener öffnete die Tür zur Vorhalle des Thronsaals und Melina betrat diese schließlich. Als sie eine einzelne Person dort sah, traute sie ihren Augen kaum, als sich diese zu ihr umdrehte und Melina prüfend musterte.
,,König Thranduil!", brachte die Hüterin hervor und der König des Düsterwaldes verzog wieder mal keine Miene.
,,Prinzessin Melina von Bruchtal. Es ist lange her."
,,Über 60 Jahre genau gesagt.", gab Melina zurück und spürte ihre Anspannung, als Thranduil ein paar Schritte auf sie zumachte.
,,Ja, unsere letzte Begegnung war ja nicht sonderlich erfreulich."
,,Ihr habt versucht mich zu töten.", rief die Hüterin ihm ins Gedächtnis und glaubte schon fast, einen Anflug von Reue in den Augen von Legolas' Vater zu sehen.
,,Und dafür bitte ich um Vergebung. Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht und dies bedaure ich zutiefst."

Melina konnte kaum glauben, dass Thranduil wahrhaftig vor ihr stand und nach so langer Zeit seine Fehler einzusehen schien. Es kam ihr fast schon wie ein Wunder vor, doch sie wollte es ihm keineswegs zu einfach machen und sah ihn abwartend an.
,,Weiß Legolas, dass Ihr hier seid?"
,,Noch nicht. Deswegen bin ich hier. Ich wollte meinen Sohn davon überzeugen nach Hause zu kommen.", erwiderte Thranduil und Melina nickte kaum merklich.
,,Ich verstehe."
,,Aber ich bin auch hier, um Euch mitzuteilen, dass die Verbannung der Hüter von Mittelerde im Düsterwald aufgehoben ist.", fügte Thranduil noch hinzu, was Melina überraschte.
,,Oh, das ist...erfreulich zu hören."
Die Skepsis war Melina anzusehen, denn sie fragte sich, was Thranduil für Absichten hegte. Sie hatte nie das beste Verhältnis zu ihm gehabt und sie konnte ihn nur schwer einschätzen, weshalb sie froh war, dass Legolas ohne Zweifel nach seiner Mutter zu kommen schien. Thranduil entging die angespannte Haltung von Melina nicht und brach sein Schweigen schließlich wieder.
,,Melina, nachdem Legolas' Mutter gestorben ist, hat mich jegliches Licht verlassen und nicht einmal mein Sohn konnte mir die fehlende Freude wiederbringen, die ich durch den Verlust meiner Königin verloren habe. Aber...ich habe mir immer gewünscht, dass er eines Tages so glücklich wird, wie ich es mit seiner Mutter war."
,,Warum erzählt Ihr mir das?", fragte Melina und Thranduil warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
,,Weil ich weiß, dass mein Sohn alles für Euch tun würde. Als Ihr und Eure Gefährten damals in unser Königreich gekommen seid, da habe ich sofort gemerkt, dass mein Sohn Euch sehr zugetan ist. Ich war zuerst skeptisch, aber als er sich bei der Schlacht um den Erebor gegen mich gestellt hat, um Euch zu beschützen, das war für mich der endgültige Beweis."
,,Wofür?"
,,Dass er Euch von ganzem Herzen liebt! Legolas und ich hatten schon immer ein paar Differenzen, aber nie hat er es gewagt sich gegen mich zu stellen, bis er Euch begegnet ist.", erklärte Thranduil und ließ das Misstrauen von Melina noch etwas wachsen.
,,Macht Ihr mir das jetzt zum Vorwurf?"
,,Keineswegs. Ganz im Gegenteil. Ich möchte Euch danken, Melina. Dafür, dass Ihr für das einsteht, woran Ihr glaubt und, dass Ihr meinen Sohn glücklich macht. Und es würde mich freuen, wenn wir die Ereignisse von damals...beiseitelegen könnten."

Melina staunte nicht schlecht, dass Thranduil so offen zu ihr sprach. Zumal sie ihn nur als den eiskalten König des Düsterwaldes kannte. Aber sie spürte Erleichterung, da somit alle Differenzen aus dem Weg geräumt werden könnten und in ihr keimte die Hoffnung auf, dass dies das Blatt entscheidend wenden könnte. Denn sie hoffte, dass in Zukunft alle Reiche in Mittelerde unter einem Banner vereint werden konnten und Frieden mit dem Düsterwald zu schließen, konnte ein Schritt in genau diese Richtung sein.
,,Meine Freundinnen und ich sind ohnehin der Meinung, dass wir die Schatten der Vergangenheit hinter uns lassen sollten."
,,Dann schließen wir hiermit Frieden?", hakte Thranduil nach und Melina warf ihm ein leichtes Lächeln zu.
,,Das würde mich sehr freuen, König Thranduil!"

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