Die Stadt der Könige
Hallo, meine Lieben :) Das Abenteuer geht weiter und wir haben jetzt offiziell den Abschnitt von Teil 3 erreicht. Es bleibt auch weiterhin spannend und mysteriös ;) Deshalb wünsche ich euch jetzt ganz viel Spaß beim Lesen, denn hier ist das neue Kapitel für euch :)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Die Stadt der Könige
„Lange habe ich auf euch gewartet, Hüter von Mittelerde! Schon bald begegnen wir uns wieder! Dann wird sich euer Schicksal erfüllen und ich werde wieder auferstehen!"
Amy wurde von den schrecklichen Worten Saurons eingeholt, die er in ihrem Traum nicht nur an sie, sondern auch an ihre Gefährten gerichtet hatte. Sie alle...die fünf Hüter von Mittelerde...hatten ihm in dem Traum gegenüber gestanden, ehe er die dunkle Macht seines Ringes gegen sie gerichtet und sie alle direkt in die Finsternis katapultiert hatte.
Doch je mehr Amy über all das nachdachte, desto unsicherer war sie sich, ob es wirklich nur ein Traum gewesen war. War es vielleicht doch wieder eine Vision gewesen oder gar eine Warnung, was geschehen würde, sollten sie und ihre Freundinnen scheitern?
,,Amy, geht es Euch gut?"
Die Stimme von Faramir riss die Hüterin aus ihren Gedanken und sie drehte sich zu ihm um. Auf seinem Blick zeichnete sich Sorge ab, aber auch Nachdenklichkeit und Amy winkte nur ab, da sie keineswegs ihre absurden Träume an den Tag legen wollte.
,,Alles in Ordnung! Ich habe gerade nur darüber gedacht, wie es weitergehen soll."
Faramir hob eine Augenbraue und irgendwie hatte Amy das Gefühl, dass er ihr diese Ausrede nicht ganz abnahm. Aber zum Glück fragte er nicht weiter nach, sondern deutete vielsagend auf die Truppen von Osgiliath, die sich gerade zurückgezogen hatten, um neue Strategien zu besprechen.
,,Fürs Erste haben die Orks ihre Streitkräfte zurückgezogen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie erneut angreifen werden. Wir müssen uns neu formieren und eine Strategie entwickeln, um diese Festung zu verteidigen.", erklärte er und Amy sah ihn ernst an.
,,Vor allen Dingen brauchen wir Verstärkung. Wir sind deutlich in der Unterzahl und wenn die Orks uns erneut angreifen, dann werden wir scheitern. Mehr Männer sind hier von Nöten, Faramir."
,,Nur haben wir hier keine. Nur in Minas Tirith befinden sich noch mehr Truppen, aber mein Vater wird sie nicht ohne Weiteres zu uns schicken.", erwiderte er, woraufhin Amy's Kampfgeist jedoch erst recht geweckt war.
,,Nun, dann wird es vielleicht mal Zeit, dass Euer Vater Einsicht zeigt. Wir reiten nach Minas Tirith und bringen ihn dazu, Verstärkung nach Osgiliath zu entsenden."
,,Auf mich wird er kaum hören.", widersprach Faramir Amy's Worten, doch diese sah ihn nur vielsagend an und grinste ein wenig.
,,Und deshalb...werde ich auch mit ihm reden!"
Faramir war ziemlich skeptisch und sehr angespannt, nachdem Amy einfach so beschlossen hatte, seinem Vater die Stirn zu bieten. Zumal sie ihm noch nie zuvor begegnet war und in Faramir's Augen somit keinerlei Ahnung hatte, worauf sie sich überhaupt einließ.
,,Ihr solltet das nochmal überdenken.", versuchte er ihr noch ins Gewissen zu reden, als man ihnen zwei Pferde brachte, doch Amy schwang sich bereits in den Sattel.
,,Auf gar keinen Fall. Es ist mir bestimmt, gegen den finstersten Herrscher der Geschichte zu kämpfen, da werde ich auch eine Konversation mit Eurem Vater überstehen können."
,,Ihr habt ja keine Ahnung.", murmelte Faramir, allerdings mehr zu sich selbst.
Amy jedoch, schien fest entschlossen zu sein und die Hüterin wartete, bis Faramir ebenfalls auf den Rücken seines Pferdes gestiegen war. Es amüsierte die Hüterin irgendwie, dass er sich fast umbrachte den Weg nach Minas Tirith einzuschlagen, nur um ein Gespräch mit seinem Vater zu führen. Natürlich hatte Amy schon Geschichten über Denethor von Gondor gehört und sie wusste auch, dass er eine überaus komplizierte Persönlichkeit sein sollte, doch das schreckte sie nicht ab. Im Gegenteil! Es reizte sie sogar, diesem Mann persönlich kennenzulernen und ihm im Ernstfall die Meinung zu sagen. Immerhin stand das Schicksal von ganz Mittelerde auf dem Spiel und das nahm Amy keineswegs auf die leichte Schulter.
,,Vertraut mir, Faramir. Wir werden in Minas Tirith genau das bekommen, was wir brauchen.", sagte Amy, woraufhin er sie nur unsicher ansah.
,,Was macht Euch da so sicher?"
,,Ich weiß es einfach!"
Mehr sagte sie nicht, denn in dem Moment wurde das Tor geöffnet und Amy trieb ihr Pferd an, woraufhin es im rasanten Tempo nach vorne preschte. Faramir folgte ihr und gemeinsam begaben sie sich auf direktem Wege nach Minas Tirith- die Stadt der Könige!
Und die Hauptstadt vom Lande Gondor konnte sich wirklich sehen lassen. Die weiße Stadt Minas Tirith, die im Sonnenlicht schon fast silbern schimmerte, glänzte in ihrer Pracht und machte ihrem Namen „Stadt der Könige" wahrlich alle Ehre. Amy war geradezu überwältigt von der Schönheit, die Minas Tirith besaß und auch von der Ausstrahlung der Stadt.
Mit Faramir ritt sie direkt auf das Tor zu, welches die Wachen sofort öffneten, um den beiden Einlass zu gewähren. Doch kaum, dass Amy und Faramir das Tor durchquert hatten, wurden die Pforten sofort wieder geschlossen und die Hüterin wusste, es gab jetzt nur noch den Pfad nach vorn.
Faramir ritt voraus und Amy folgte ihm dicht auf den Fersen, während sie die inneren Ringe von Minas Tirith nach oben ritten. Ihr stürmisches Tempo zog die Aufmerksamkeit der Bewohner auf sich und selbst im schnellen Ritt an ihnen vorbei, konnte Amy die Unsicherheit der Menschen sehen. Anscheinend spürten die Bewohner bereits, dass die Ankunft von Amy und Faramir nichts Gutes zu bedeuten hatte.
Als sie den obersten Ring erreicht hatten, wo sich vor ihnen der Innenhof Minas Tirith's erstreckte, hielten sie ihre Pferde an und schwangen sich aus den Sätteln. Faramir half Amy beim Absteigen und gemeinsam gingen sie nun auf die Königshalle zu, während Amy noch einen kurzen Blick auf den weißen Baum erhaschte. Ein seltsames Gefühl löste der Anblick bei ihr aus, weshalb sie sich sogleich abwandte und ihr Wort stattdessen an Faramir richtete.
,,Faramir, eins noch...zwar bin ich Eurem Vater noch nicht begegnet, aber ich denke, es wäre besser, wenn Ihr nicht vom Ring der Macht sprecht. Offenbart ihm nicht, dass er für Euch zum Greifen nah war, denn das würde die Situation sicher nur unnötig kompliziert machen."
,,Es wird ohnehin nicht einfach werden ihn zur Einsicht zu bewegen. Mit Sicherheit hat ihn die Kunde vom Tode meines Bruders längst erreicht und dies wird ihm ungeheuer zur Last fallen. Er liebte Boromir...mehr als alles andere.", erwiderte Faramir und senkte den Blick.
Amy wusste, dass er ebenfalls um Boromir trauerte, aber es lag auch etwas anderes in seinem Blick: Verzweiflung!
Verzweiflung angesichts dessen, dass sein Vater ihm offenkundig nicht das gleiche Maß an Zuneigung entgegenbrachte, wie er es wohl bei Boromir getan hatte.
Amy spürte, wie sie bereits jetzt eine gewisse Abneigung gegen Denethor entwickelte und fragte sich, ob sie sich überhaupt zurückhalten konnte, sollte er tatsächlich so verbittert und uneinsichtig sein, wie es bereits jetzt den Anschein hatte. Doch die Hüterin war gewillt es herauszufinden und tätschelte Faramir ein wenig die Schulter.
,,Kommt! Bringen wir es hinter uns."
Mit diesen Worten öffneten sich die Tore und gemeinsam mit Faramir betrat Amy die Königshalle von Minas Tirith. Der Saal war leer und wie ausgestorben, nur der Thron stand einsam und verlassen dort, was Amy sofort spüren ließ, dass dieser Halle jegliche Hoffnung und Freude entwichen war.
Von Denethor, Faramirs Vater, fehlte jedoch jegliche Spur, was Amy irritierte und sie wandte sich an Faramir, der ebenfalls Ausschau nach seinem Vater hielt.
,,Wo ist er?", fragte Amy irritiert, doch Faramir hatte keine Erklärung für die Abwesenheit seines Vaters.
,,Ich weiß es nicht. Er müsste hier sein. Normalerweise verlässt er den Thron tagsüber kaum."
,,Lasst mich raten: aus Angst, jemand anderes könnte darauf Platz nehmen!"
Amy sah ihn vielsagend an und für einen kurzen Moment schwieg Faramir. Er warf ihr nur einen überraschten Blick zu, was Amy hinnahm und sich nicht allzu große Gedanken über ihre Aussage machte.
,,Dann wisst Ihr also..."
,,Vom Erben Isiludurs? Natürlich! Und ich kann nur sagen, es wäre äußerst unklug von Eurem Vater, dem König die Rückkehr zu verweigern.", brachte sie hervor, als eine herrische Stimme den Saal erfüllte.
,,Und wer seid Ihr, solch eine Drohung an mich zu richten?"
Amy und Faramir fuhren herum, wo ein Mann durch eine Seitentür hindurch die Halle betreten hatte. Sofort wusste Amy, dass es sich um Denethor handeln musste. Der Mann besaß eine grimmige Ausstrahlung und seine langen Haare waren von grauen Strähnen durchzogen, die auf mehr als nur sein fortgeschrittenes Alter hindeuteten. Es war vor allem die Verbitterung, die den Mann auszeichnete und sein düsterer Blick, der nun ausnahmslos auf Amy lag, was dieser jedoch komplett gleichgültig war.
,,Vater, bitte...", setzte Faramir an, wurde von Denethor jedoch augenblicklich zum Schweigen gebracht.
,,Schweig! Ich habe nicht mit dir gesprochen!"
Herrisch sah Denethor Faramir an, der daraufhin nichts mehr sagte. Amy war der Anblick des Mannes bereits jetzt schon zuwider, doch sie behielt ihre Fassung und riss sich zusammen- zum Wohle Mittelerdes.
,,Mein Name ist Amy! Ich bin die Tochter von Galadriel und Celeborn, Prinzessin von Lothlorien und eine Hüterin von Mittelerde. Mein Weg führt mich zu Euch, um die Sicherheit von Mittelerde und auch ganz Gondor zu gewährleisten. Mein Herr Denethor, es gab einen Angriff auf Osgiliath, der nur schwer zu bezwingen war und ein weiterer wird folgen, den wir unmöglich abwehren können. Es sei denn, Ihr entsendet unverzüglich mehr Truppen, um Osgiliath zu verteidigen."
Denethor warf einen kurzen abfälligen Blick auf Amy, ehe er seinen Sohn warnend anfunkelte. Sofort war Amy klar, dass er Faramir für ihre Anwesenheit verantwortlich machte, doch sie würde dazwischen gehen, sollte Denethor seinen Zorn an Faramir auslassen. Der Truchsess von Gondor ging nun zum Thron, auf dem er sich nieder ließ und anschließend seinen Blick wieder auf Amy richtete.
,,Eine Hüterin von Mittelerde behauptet Ihr also zu sein. Dann sagt mir, wozu bräuchtet Ihr Truppen von mir, wo es Euch doch bestimmt ist, gegen den dunklen Herrscher persönlich zu triumphieren?", donnerte er der Hüterin entgegen und Faramir wollte schon widersprechen, als Amy ihn zurückhielt und stattdessen ein paar Schritte auf Denethor zuging.
,,Ihr wisst also um die Prophezeiung und dessen, was den Hütern von Mittelerde vorhergesagt wird. Doch lasst Euch gesagt sein, mein Herr...der Kampf von mir und meinen Gefährten soll nicht Eure Sorge sein, der um Osgiliath aber doch sehr wohl. Ihr seid der Truchsess von Gondor und es ist Eure Pflicht, diese Festung zu verteidigen. Denn wenn Ihr es nicht tut, so garantiere ich Euch, wird sie fallen und unsere Chancen gegen Mordor erheblich schwächen. Also schickt Verstärkung aus oder der nächste Angriff...wird der Untergang sein.", sprach Amy mit fordernder Stimme und weckte damit den Zorn von Denethor.
,,Ihr wagt es, mir Befehle zu erteilen? Ob Hüterin oder Prinzessin...es ist mir gleich, welches Schicksal man Euch zugeteilt hat, Amy von Lothlorien. Ich werde hier nicht sitzen und Befehle von Euch entgegen nehmen. Glaubt Ihr denn, ich weiß nicht, welche Übermacht der Schatten von Mordor mit sich bringt? Die Herrschaft von Gondor ist mein und sie wird mein bleiben, egal was kommen mag. Aber Ihr und Eure Gefährten...werdet sicher scheitern, wenn es darum geht den Einen zu bezwingen. Ihr habt versagt, Hüterin...oder warum sonst befinden wir uns im Krieg des dritten Zeitalters?"
Denethor funkelte Amy wutentbrannt an, während die Hüterin selbst Mühe hatte, ihre Fassung zu wahren. Sie spürte, wie Faramir dies anscheinend merkte, denn er legte ihr eine Hand an den linken Arm und wollte sie damit anscheinend besänftigen. Doch Amy hatte nun jeglichen Respekt vor Denethor verloren und wünschte ihn in diesem Augenblick zum Teufel
,,Ihr haltet Euch für weise, Denethor von Gondor, doch besitzt Ihr bei Euren großen Reden keinerlei Weisheit. Großmut und Arroganz werden Euch im Krieg nichts nützen und wird Osgiliath fallen...wird es so gut wie unmöglich sein, Minas Tirith zu verteidigen. Ihr sagt, wir werden scheitern, doch Ihr, mein Herr...habt bereits versagt, als Ihr diesen Thron als Truchsess einst bestiegen habt!"
Ihre Worte ließen Denethor vor Wut erzittern, doch Amy bereute sie keineswegs. Es war die Wahrheit und genau diese tat schließlich immer am meisten weh, wenn man sie direkt ins Gesicht gesagt bekam.
,,Vater, bitte...sie hat Recht! Die Verteidigung von Osgiliath muss verstärkt werden. Nur so können wir den Feind abwehren und einen gezielten Angriff auf Minas Tirith verhindern.", versuchte Faramir die Situation zu retten, doch Denethor zeigte sich immer noch uneinsichtig.
,,Warum nur wundert es mich nicht, dass du mit dieser vorlauten Göre einer Meinung bist? Deine Aufgabe ist es für die Sicherheit von Osgiliath zu sorgen und nicht, mich zu belehren."
,,Das war nicht meine Absicht, aber versteh doch...die Legenden sind wahr. Die Hüter von Mittelerde sind in der dunkelsten Stunde zu uns zurückgekehrt und sie können uns helfen.", beteuerte Faramir, woraufhin sein Vater verächtlich schnaubte.
,,Helfen? Wie sollten die uns helfen können? Was könnten die Hüter von Mitterlerde uns schon geben?"
Abwartend sah Denethor auf Faramir herab, doch dieser wusste keine Antwort darauf. Gerade wollte Amy schon etwas sagen, als eine Baritonstimme den Saal erfüllte und die Hüterin völlig aus der Bahn warf.
,,Hoffnung!"
Amy und Faramir sahen zu der Seitentür, aus der schon Denethor vorhin getreten war. Und ihnen entwich jegliche Fassung aus den Gesichtern, als sie sahen, wer da vor ihnen stand: es war Boromir und er war am Leben!
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