Die Siegesfeier

Hallöchen, meine Lieben :) Das Abenteuer geht weiter und heute darf es dafür auch mal etwas harmonischer werden ;) Ich hoffe, das neue Kapitel gefällt euch und ich bin gespannt auf eure Meinungen. Viel Spaß beim Lesen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Die Siegesfeier

In Minas Tirith waren Amy und Faramir noch immer so erschüttert von der plötzlichen Rückkehr Boromirs, dass sie kaum Worte dafür fanden. Die Tatsache, dass Boromir am Leben war, übertraf alles und stellte sogar die notdringende Lage bezüglich Osgiliath in den Schatten. Und nachdem Boromir mit Denethor alleine sprechen wollte, gesellte er sich schließlich wieder zu seinem Bruder und Amy, die draußen beim weißen Baum auf den auferstandenen Sohn Gondors warteten.
,,Boromir!", brachte Faramir hervor, als sein Bruder bereits auf ihn zusteuerte und ihn kurzer Hand in eine Umarmung zog.
,,Komm her! Es tut gut dich zu sehen, kleiner Bruder. Und dich natürlich auch, Amy. Obwohl ich mit dir hier in Gondor wahrlich nicht gerechnet habe."
,,Nun, ich habe auch nicht mit dir gerechnet, Boromir.", erwiderte Amy etwas zögerlich und Faramir sah seinen Bruder ungläubig an.
,,Wie...wie kannst du hier sein? Man fand dein Horn...gespalten. Wir alle dachten, du wärst tot."
,,Das ist eine lange Geschichte.", gab Boromir etwas zögerlich zurück, woraufhin Amy die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Nun, wir haben aber eine Erklärung verdient. Findest du nicht auch?"
Boromir schaute etwas unschlüssig zu seinem Bruder und Amy hin und her, doch auch Faramir sah ihn abwartend an und Boromir wurde klar, dass die Zwei nicht gehen würden, ehe er ihnen eine Erklärung für seine Rückkehr gab. Deshalb gab er ein ergebendes Seufzen von sich und richtete seinen Blick entschlossen auf Faramir und Amy.
,,Tja, wo soll ich da nur anfangen?"

Unterdessen waren die Gefährten mit König Theoden und den anderen nach Rohan zurückgekehrt. Auch das Volk hatte sich bereits wieder in seiner Heimatstadt eingefunden und am Abend wurde in der goldenen Halle eine Siegesfeier abgehalten- zur Ehre aller gefallenen Krieger und Opfer!
Mit Eomer zu seiner Linken, hob König Theoden den Kelch empor und schaute auf seine Gefolgsleute, worunter sich auch die Gefährten befanden. Sie alle hatten sich erhoben und hielten ihre Kelche und Krüge hoch, während sie den Worten des Königs lauschten.
,,Heute Nacht gedenken wir derer, die ihr Blut gegeben haben, dieses Land zu verteidigen. Heil, den siegreichen Toten!"
Alle erhoben ihre Trinksprüche auf die Gefallenen, ehe sie sich in kleinere Kreise zurückzogen, um die Siegesfeier zu genießen. Während Melina und Leah sich mit Adrian unterhielten, stand Alex an einer Säule und beobachtete Sofia, die vor einigen Kindern saß und ihnen aufregende Geschichten erzählte.
,,Ich muss zugeben, ich habe euch unterschätzt.", sprach auf einmal Eomer aus, der an Alex' Seite getreten war und sie schaute verdutzt auf.
,,Wie bitte?"
,,Euch und Eure Freundinnen. Ich habe nicht an die Hüter von Mittelerde geglaubt, das werde ich wohl für immer bereuen. Ihr habt unserem Land wieder Hoffnung gegeben und an unserer Seite gekämpft. Ich hätte niemals an euch zweifeln dürfen.", erwiderte er, doch Alex nahm es ihm nicht übel.
,,Ihr wärt nicht der Erste, der das tut. Nicht jeder sieht in uns das Abbild der Hoffnung. Manche vermuten auch, wir sind der Untergang oder einfach gewöhnliche Mädchen, die es ohnehin nicht mit dem dunklen Herrscher aufnehmen können. Die Meinungen im Bezug auf uns...gehen wohl ziemlich weit auseinander."
Alex wusste, dass es Menschen gab, die an ihr und ihren Freundinnen zweifelten. Aber das war ihrer Meinung nach auch in Ordnung. Jeder sollte selbst entscheiden, an was oder wen er glaubte. Es erinnerte sie an damals, wo sie mit ihren Freundinnen und der Gemeinschaft der Zwerge in der Seestadt waren. Es war einer der wenigen Momente, die Alex heute noch Gänsehaut bescherten, wenn sie an sie zurückdachte. An die Menschen, die beim Anblick der Hüter von Mittelerde Hoffnung schöpften.
,,Also was mich angeht, ich hege nun keinerlei Zweifel mehr daran, dass ihr uns alle retten werdet. Und ich werde euch folgen...selbst in den Tod, wenn es sein muss."
Nun starrte Alex Eomer perplex an, denn er sagte das mit so einer Selbstverständlichkeit, dass es beinahe schon erschreckend war. Er schenkte Alex noch ein zuversichtliches Lächeln, als Sofia auf einmal die Aufmerksamkeit ihrer Freundin einforderte.
,,Hey, Alex...komm mal her."
Alex, die bis eben noch Eomer sprachlos angesehen hatte, riss sich nun von diesem los und ging auf Sofia zu, die immer noch von einer Schar Kinder umgeben war.
,,Was ist denn?", brachte Alex neugierig hervor und Sofia erhob sich, ehe sie vielsagend auf die Kinder deutete.
,,Die Kinder hier lieben Geschichten aus anderen Welten und ich dachte, wir könnten ihr eine besonders tolle erzählen. Eine, die wir früher selbst immer gerne gehört haben. Du weißt schon...in der anderen Welt."

Alex, die bis eben noch etwas irritiert gewesen war, verstand nun worauf Sofia hinaus wollte. Zwar waren die Erinnerungen an die andere Welt langsam schon sehr verblasst, doch an dies erinnerte sich Alex nur zu gut und ein amüsiertes Grinsen huschte über ihr Gesicht.
,,Oh, das finde ich gut. Aber dann, liebe Sofia...machen wir das auch mit Stil. Wie in alten Zeiten oder besser gesagt...vor 60 Jahren.", meinte Alex und Sofia nickte zustimmend, ehe sie sich wieder an die Kinder wandte.
,,Also, Kinder...seid ihr bereit...für das Märchen von Till Eulenspiegel?"
Ein lautes JA erklang von allen Kindern und die beiden Freundinnen tauschten einen amüsierten Blick. Dann eilte Sofia kurz zu einer Gruppe von jungen Männern, die für ein wenig Musik sorgten und flüsterte ihnen etwas ins Ohr. Dann kehrte sie wieder zurück und verbeugte sich elegant vor ihrer Freundin Alex.
,,Wenn Ihr soweit seid, Milady.", setzte sie an und Alex erwiderte die Verbeugung.
,,Bereit wenn Ihr es seid."
Und dann erklang Musik, die schon fast einen schottischen Stil mit sich brachte und alle Blicke richteten sich nun auf Sofia und Alex, die ein wenig zu tanzen begonnen hatten und nun geheimnisvolle Blicke aufsetzten, um die Kinder wahrlich in die Geschichte zu entführen. Und sogar Merry und Pippin, die bis eben noch in ihr Trinkspiel vertieft gewesen waren, wurden von der Melodie angesteckt und fingen an, auf den Tischen mitzutanzen.

Sofia:
Ich wurde einst als Schalk geboren
Dreimal habt ihr mich getauft
Und mit dreimal sieben Späßen
Hab' ich mir die Welt gekauft
Um den Stiefel bind' ich Schellen
Lege an mein Narrenkleid
Denn ich bin Till Eulenspiegel
Der als Narr die Welt befreit

Eulenspiegel, Narrenkaiser
Trage stolz mein Eselsohr
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Halt' der Welt den Spiegel vor
Wer hat Angst vor meinen Streichen
Sind die Späße Euch zu wild
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Zeig' doch nur ein Spiegelbild

Alex:
Eure Bilder nehm' ich wörtlich
Verleihe euren Worten Tat
Zeig' der Welt den nackten Hintern
Tanze, springe, schlage Rad
Hohn und Spott sind meine Waffen
Häme meine Medizin
Ich bring' die ganze Welt zum Lachen
Halte ihr den Spiegel hin

Beide:
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Trage stolz mein Eselsohr
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Halt' der Welt den Spiegel vor
Wer hat Angst vor meinen Streichen
Sind die Späße Euch zu wild
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Zeig' doch nur ein Spiegelbild

So manchen trafen herbe Streiche
Mancher auf Vergeltung sann
Doch irgendwann treff' ich sie alle
Kaiser, König, Edelmann

Na na na nananana
Na na na na na na
Na na na nananana
Na nana na na
Na na na nananana
Na na na na na na
Na na na nananana
Na na na na na

Ja, ich bin
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Trage stolz mein Eselsohr
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Halt' der Welt den Spiegel vor
Wer hat Angst vor meinen Streichen
Sind die Späße Euch zu wild
Eulenspiegel, Narrenkaiser

Um den Stiefel bind' ich Schellen
Lege an mein Narrenkleid
Eulenspiegel, Narrenkaiser
Hab' als Narr die Welt befreit

Alex und Sofia beendeten ihre kleine Showeinlage und ernteten dafür Applaus und Jubelrufe. Die beiden Freundinnen fielen sich in die Arme und lachten über sich selbst, während sogar Eomer und König Theoden von dem Spektakel beeindruckt zu sein schienen. Und sie waren nicht die Einzigen, denn auch Melina und Leah, die zwar etwas überrascht von dem Ereignis waren, zeigten sich sichtlich amüsiert, denn es erinnerte sie sofort an das Song-Duell mit dem Orkkönig vor 60 Jahren oder ihre eigene Showeinlage in Bruchtal.
,,Sofia und Alex...sie sind total verrückt.", meinte Leah amüsiert, während Melina ebenfalls schmunzelte.
,,Ja, aber es ist schön."
,,Was meinst du?", hakte Leah nach, woraufhin ihre Schwester sie vielsagend ansah.
,,Sie so glücklich zu sehen. Nach damals dachte ich, das würde nie wieder passieren. Aber heute...es ist einfach ein schöner Anblick."
,,Ich bin sicher, in Zukunft werdet ihr solche Momente viel öfter haben.", stimmte Adrian mit ein. ,,Wenn ihr erstmal Sauron platt gemacht habt.", fügte er noch hinzu, woraufhin Melina ergeben seufzte.
,,Richtig formuliert: wenn!"
,,Hey, seht euch doch mal um. All diese Menschen hier...sie glauben an euch, wir glauben an euch. Daran, dass ihr das schaffen könnt. Aber ihr müsst auch selbst dran glauben, sonst habt ihr verloren, bevor ihr es überhaupt versucht habt.", entgegnete Adrian, woraufhin Melina sich geschlagen gab.
,,Ich kann kaum glauben, dass ich das sage, aber du hast Recht, Adrian."
,,Das wollte ich hören! Und jetzt...genießt den Abend. Denn, der nächste Kampf kommt bestimmt und ganz unter uns, Melina...spring endlich über deinen Schatten.", raunte er ihr entgegen, wofür er allerdings irritierte Blicke erntete.
,,Was soll das heißen?"
,,Alte Liebe rostet nicht!", trällerte er vergnügt, ehe er in der Menge verschwand.
Melina starrte Adrian noch perplex an, während Leah förmlich in sich hinein grinste. Natürlich hatte sie sofort verstanden, worauf er hinaus wollte und da ihre Schwester immer noch perplex aus der Wäsche schaute, beschloss sie Melina auf die Sprünge zu helfen.
,,Schwesterherz, ich glaube, er meinte damit einen gewissen Elbenprinzen.", klärte sie auf, doch Melina starrte sie nur entgeistert an.
,,Bitte?"
,,Ach, komm schon. Wie oft willst du diese Unterhaltung mit mir eigentlich noch führen? Adrian hat Recht! Du solltest über deinen Schatten springen und der Liebe eine Chance geben. Ich meine, welche Nacht würde sich dafür besser eignen als die Heutige?", brachte Leah hervor, während Melina nur mit den Augen rollte.
,,Weißt du eigentlich, dass du unerträglich bist?"
,,Naja, ich bin deine Schwester...es ist meine Pflicht, unerträglich zu sein. Hör zu, ich weiß, wie du dich fühlst...es ging mir genauso. Ich hatte Angst, mich wieder darauf einzulassen. Aber jetzt...zwischen Aragorn und mir ist alles geklärt und ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals nochmal glücklich sein würde. Sag Legolas endlich, was du für ihn empfindest.", drängte Leah sie, woraufhin Melina sie fassungslos ansah.
,,Wie lange willst du mir damit eigentlich noch auf die Nerven gehen?"
,,Solange, bis du endlich einsiehst, dass du und Legolas füreinander bestimmt seid. Geh endlich und rede mit ihm.", forderte Leah sie erneut auf, doch Melina seufzte nur.
,,Leah, wir sind im Krieg."
,,Ganz genau! Wenn nicht jetzt, wann dann? Wer weiß, wie viel Zeit uns allen bleibt? Vielleicht überleben wir den Krieg oder aber wir sterben alle bei der nächsten Schlacht. Das können wir nicht wissen und deswegen müssen wir die Zeit müssen. Also, zum letzten Mal: sag Legolas, was du für ihn empfindest. Denn wenn du es nicht tust, dann mach ich es.", ermahnte Leah ihre Schwester, der daraufhin die Fassung aus dem Gesicht gleiste.
,,Soll das etwa eine Drohung sein?"
,,Nein! Ein Versprechen!", erwiderte Leah nur mit einem Grinsen, was Melina fast schon an den Rand der Verzweiflung brachte.
,,Wie beruhigend."
,,Hey, du hast mir wegen Aragorn ins Gewissen geredet und jetzt erwidere ich diesen Gefallen. Jetzt geh endlich zu unserem Elbenprinzen, bevor ich dich persönlich dahin schleife."

Leah gab Melina einen Schubs und diese drehte sich entgeistert zu ihr um. Doch Leah verschwand bereits in der Menge und gesellte sich zu Aragorn und Gandalf, während sie natürlich so tat, als wäre nie etwas gewesen. Melina brummte und schüttelte den Kopf, angesichts des Verhaltens ihrer Schwester. Dann beschloss sie, dass sie genug von der Feier hatte und verließ die Halle, um nach draußen zu gehen. Nichts ahnend, dass ein Paar blauer Augen auf ihr ruhte und jener der sie beobachtete, ihr kurzer Hand nach draußen folgte.

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