Die Rückkehr des Einen Ringes
Die Rückkehr des Einen Ringes
Ein paar Tage später waren die Freundinnen immer noch mächtig angespannt und die Dämmerung brach langsam über das Auenland herein. Frodo war zu seinen Freunden gegangen, hatte den Ring jedoch im Haus gelassen. Und um ihn nicht zu verunsichern, hatten die Freundinnen ihn gehen lassen. Gandalf war noch immer nicht zurückgekehrt und je mehr Zeit verstrich, desto unruhiger wurden die Hüter.
Im Osten braute sich etwas zusammen, denn sie alle konnten es spüren. Der Schatten erhob sich und wuchs mit jeder Stunde weiter. Und sie konnten es nicht verhindern, denn im Augenblick waren sie machtlos. Und das Gefühl der Machtlosigkeit...gefiel den Hütern ganz und gar nicht.
,,Was ist, wenn Gandalf nicht rechtzeitig zurückkommt?", brachte Alex hervor und warf einen prüfenden Blick aus dem Fenster, als Sofia sie überzeugt ansah.
,,Er wird schon kommen. Wir müssen nur Geduld haben und abwarten."
,,Und wie lange sollen wir deiner Meinung nach noch warten? Mit jedem Tag der vergeht, wird Sauron stärker und unsere Chance ihn zu besiegen wird geringer.", widersprach Amy, woraufhin Melina ihr eine Hand auf die Schulter legte.
,,Alles zu seiner Zeit, Amy. Sofia hat Recht! Wir müssen ruhig bleiben und warten."
Dies war jedoch leichter gesagt als getan und Sofia hoffte inständig, dass Gandalf bald zurückkehren würde. Allerdings kam ihr etwas in den Sinn und sie nutzte die Gunst der Stunde, um dieses Gespräch nun aufzuholen.
,,Melina...jetzt kannst du uns eigentlich offenbaren, was du gefunden hast.", sagte sie und Alex hob eine Augenbraue.
,,Was meinst du damit?"
,,Ja, was hast du gefunden, Melina?", hakte nun auch Amy nach und Melina zögerte einen Moment.
Natürlich mussten ihre Freundinnen wissen, was sie gefunden hatte, denn es betraf sie genauso wie sie selbst. Allerdings hatte Melina sich dieses Gespräch anders vorgestellt, aber sie gab schließlich nach und zog das Stück Pergament aus ihrer Innentasche, welches sie aus Gondor mitgenommen hatte.
,,Ich habe es aus den Archiven von Gondor. Es handelt von uns Hütern.", erklärte sie und Sofia sah sie entgeistert an.
,,Du bist in Minas Tirith eingebrochen?"
,,Hey! Willst du nun Antworten oder nicht?", entgegnete Melina und Alex streckte ihre rechte Hand aus.
,,Darf ich es sehen?"
Melina gab Alex die Prophezeiung und Alex warf einen Blick drauf, ehe sie es auch Sofia und Amy zeigte. Die Blicke der Freundinnen waren von Erstaunen erfüllt, aber auch Skepsis breitete sich in ihnen aus. Zwar bestand kein Zweifel daran, dass sich die Prophezeiung auf sie bezog, aber so richtig Sinn ergab sie für die Hüterinnen auch nicht.
,,Und das ist jetzt...was genau?", fragte Amy hervor, woraufhin Melina sie vielsagend ansah.
,,Eine Prophezeiung...über uns."
,,Die ergibt keinerlei Sinn.", stellte Alex fest und Melina deutete auf den unteren Teil des Pergaments.
,,Weil sie ganz offensichtlich nicht vollständig ist. Ein Teil fehlt und irgendetwas sagt mir, dass gerade dieser Teil ziemlich wichtig ist."
,,Aber wer könnte ihn abgerissen haben?", warf Sofia fragend in die Runde, woraufhin Amy die Stirn runzelte.
,,Gute Frage! Aber auch der Rest der Prophezeiung scheint ziemlich skurril und verwirrend zu sein. Ich meine, der Teil mit unserer Rückkehr ist klar und das ist ja auch schon eingetretenaber das mit dem Kreis des Blutes verstehe ich nicht so ganz. Und was soll das heißen Durch sie, der Eine wird wiedergeboren? Bedeutete das etwa, Sauron kehrt zurück?"
Amy schaute irritiert auf das Pergament und die Freundinnen tauschten nun einen besorgten Blick untereinander. Sollte es Sauron tatsächlich auf irgendeine Art und Weise gelingen zurückzukehren, dann war ganz Mittelerde in großer Gefahr und das Böse würde sich neu entfalten können. Etwas, das unter keinen Umständen geschehen durfte.
,,Das wäre eine Katastrophe.", brachte Sofia hervor und Alex spürte, wie sich alles in ihr zusammenzog.
,,Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen."
,,Und das werden wir auch nicht.", sagte Melina, ehe sie die Prophezeiung wieder an sich nahm. ,,Sauron wird nicht zurückkehren. Nicht, solange wir am Leben sind."
Die Braunhaarige sah ihre Freundinnen entschlossen an und die Drei nickten zustimmend. Melina hatte Recht! Solange sie lebten, würden sie alles tun, um eine Rückkehr von Sauron zu verhindern.
***
Als die Nacht über das Auenland hereingebrochen war, hatten sich die Freundinnen bereits schlafen gelegt. Zumindest die anderen, doch Melina war noch wach und dachte über die Worte der Prophezeiung nach. Sie ließen ihr keine Ruhe und sie versuchte vergeblich, den Sinn in den mysteriösen Worten zu erkennen.
Ihr Blick wanderte kurz aus dem Fenster und die Dunkelheit der Nacht umgab das Auenland. Frodo war immer noch feiern und Melina hoffte, dass er bald nach Hause kommen würde. Zwar gab es noch keinen Grund zur Besorgnis, aber sie würde sich besser fühlen, wenn der Hobbit sicher zu Hause war. Immerhin hatte Gandalf ihnen allen die Verantwortung für Frodo übertragen und sie hatten ihm versichert, dass dem Hobbit nichts passieren würde.
Ein Geräusch ließ Melina aufschrecken und sie stand von ihrem Stuhl auf. Kurz hielt sie inne und lauschte, aber dann vernahm sie eindeutig Schritte und sie griff augenblicklich zu ihrem Dolch, der auf dem Schreibtisch ihres Zimmers lag. Mit leisen und vorsichtigen Schritten trat sie aus dem Zimmer und begab sich auf den Flur, während sie sich aufmerksam umsah. Ihr Körper war angespannt und Melina befand sich jede Sekunde lang in Angriffsposition. Ihr Blick fiel auf die Haustür, doch diese war geschlossen und das konnte nur bedeuten, dass die Person wieder gegangen war oder sich im Haus befand. Für einen kurzen Augenblick dachte Melina schon, sie hätte sich das Ganze nur eingebildet, aber dann legte sich von hinten auf einmal eine Hand auf ihre Schulter und sie fuhr herum, als ihr ein kurzer Schrei entfuhr und sie erhob bereits ihren Dolch, aber dann ließ sie ihn wieder sinken und starrte entgeistert auf die Person, die ihr den Schrecken eingejagt hatte.
,,Gandalf? Hast du den Verstand verloren? Wie kannst du mich so erschrecken.", fuhr sie ihn an, als auch schon Amy um die Ecke gestürmt kam und sich erschrocken umsah.
,,Was ist geschehen? Ein Attentat?"
,,Kann man so sagen!", entgegnete Melina und da tauchten auch Sofia und Alex auf.
,,Was ist passiert?", brachte Alex hervor und Sofia sah Melina entsetzt an.
,,Du hast geschrien. Was ist los?"
,,Dein Großvater hat mir fast einen Herzinfarkt verpasst...das ist los."
Melina deutete anklagend auf Gandalf und der sah die Freundinnen nur etwas überrumpelt an. Aber als die Mädchen einen genaueren Blick auf den Zauberer warfen, so entging ihnen nicht, dass er vollkommen durch den Wind zu sein schien und Sofia trat an Gandalf heran.
,,Was ist los, Großvater? Hast du etwas finden können?"
,,Allerdings! Und das bereitet mir großen Grund zur Sorge. Wir müssen umgehend herausfinden, ob ich richtig liege.", erwiderte Gandalf, als mit einem Mal eine andere Stimme erklang.
,,Womit richtig liegst?"
Alle drehten sich um und erkannten Frodo, der völlig perplex in der Haustür stand und sie nun schloss. Dabei schweifte sein Blick keine Sekunde von Gandalf und den Freundinnen und Gandalf ging nun auf den Hobbit zu, den er eindringlich und mehr als hektisch ansah.
,,Weiß auch niemand davon? Ist er gut versteckt?"
Frodo eilte zur Truhe und die Freundinnen beobachteten Gandalf, der sich mehrmals ruckartig umdrehte und bedrohlich seinen Zauberstab empor hielt. Es bestand für die Hüter kein Zweifel daran, dass er sich verfolgt fühlte und diese Nervosität übertrug sich ebenfalls auf die Hüter, die nun ebenfalls auf der Hut waren.
Schließlich wurde Frodo fündig und zog den Umschlag heraus, in welchem sich der Ring befand. Er reichte ihn an Gandalf weiter und dieser warf ihn kurzer Hand in das lodernde Kaminfeuer, was Frodo völlig perplex mit ansah.
,,Was machst du denn da?"
Niemand antwortete auf die Frage des jungen Hobbits, denn alle Blicke lagen auf dem Umschlag, den das Feuer zerfraß und übrig blieb einzig und allein der Ring. Gandalf nahm ihn mit einer Zange heraus und hielt ihn Frodo entgegen.
,,Strecke deine Hand aus, Frodo. Er ist ganz kühl."
Frodo tat wie ihm geheißen und Gandalf ließ den Ring in Frodos rechte Hand fallen. Kurz zuckte der Hobbit zusammen, aber der Ring schien wirklich keinerlei Hitze zu enthalten, denn er betrachtete ihn nun und Gandalf warf ihm einen angespannten Blick zu.
,,Was siehst du? Kannst du irgendwas erkennen?"
,,Gar nichts!", widersprach Frodo und Gandalf drehte sich um, während er ziemlich nachdenklich wirkte.
,,Haben wir uns jetzt umsonst zum Affen gemacht?", warf Amy leise in die Runde, aber Melina sah immer noch zu dem Ring und wirkte ebenfalls mächtig angespannt.
,,Ich bin mir nicht sicher."
Alle schwiegen angespannt und die Zeit schien für einen kurzen Moment still zu stehen. Doch Frodo warf noch einmal einen Blick auf das Schmuckstück in seiner Hand und nun setzte er einen ungläubigen Blick auf.
,,Warte!", setzte er an und alle hielten inne, während sie ihn abwartend ansahen. ,,Da sind feine Linien. Es sind elbische Buchstaben...ich kann sie nicht lesen."
,,Das können nur wenige!", erklärte Gandalf und drehte sich nun wieder zu Frodo und den Freundinnen um. ,,Es ist die Sprache von Mordor...die ich hier nicht aussprechen will."
,,Mordor!", wiederholte Frodo und Gandalf sah ihn mit ernster Miene an.
,,In unserer Sprache übersetzt heißt es: Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden. Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden."
***
,,Er ist es also wirklich!", brachte Alex hervor, als sie alle am Tisch saßen und ihre Blicke auf den Ring gerichtet hatten, woraufhin Gandalf nickte.
,,Ja! Dies ist der Eine Ring. Geschmiedet vom dunklen Herrscher Sauron...in den Feuern des Schicksalsberges. Isildur schnitt den Ring von Saurons Hand und nahm ihn für sich."
,,Er hätte ihn gleich vernichten sollen. Dann wäre uns allen viel Unheil erspart geblieben.", warf Melina in die Runde und Sofia seufzte.
,,Nur hat er sich leider von seiner Macht verführen lassen."
,,Bilbo hat ihn gefunden.", stellte Frodo fest und schien es immer noch nicht glauben zu können. ,,In Gollums Höhle."
,,Ja! 60 Jahre lang befand sich der Ring in Bilbos Gewahrsam. Er verlängerte sein Leben und ließ ihn nicht altern. Aber das ist jetzt vorbei.", sagte Gandalf und schaute angespannt in die Runde. ,,Das Böse rührt sich in Mordor. Der Ring ist erwacht. Er hat den Ruf seines Meisters gehört."
,,Keine schönen Aussichten!", pflichtete Amy bei, aber Frodo sah Gandalf verwirrt an.
,,Aber er wurde doch vernichtet...Sauron wurde vernichtet."
Gandalf setzte bereits zur Antwort an, als von dem Ring ein geheimnisvollen Rauschen ausging und die Hüter warfen einen angespannten Blick auf das Schmuckstück. Folglich lag der Blick von Gandalf für ein paar Sekunden auf ihnen, aber dann sah er Frodo vielsagend an.
,,Nein, Frodo! Der Geist Saurons lebte weiter. Seine Lebenskraft ist an den Ring gebunden und der Ring blieb erhalten. Sauron ist zurückgekehrt und seine Orks sind noch zahlreicher geworden. Seine Festung ist wieder errichtet worden in Mordor. Sauron braucht nur diesen Ring, um alle Länder in eine zweite Finsternis zu hüllen. Er sucht ihn...all seine Gedanken sind auf ihn gerichtet. Und ebenso...sehnt sich der Ring nach seinem Herrn und will unbedingt zu ihm zurückkehren. Sie sind Eins...der Eine Ring und der dunkle Herrscher."
Frodo starrte Gandalf an und die Freundinnen konnten dem Hobbit ansehen, dass die Worte ihm Furcht einjagten. Ihnen selbst versetzten sie ebenfalls eine Gänsehaut und nun sah Frodo die Freundinnen erwartungsvoll an.
,,Aber ihr könnt ihn doch aufhalten, oder? Ich meine...ihr seid die Hüter von Mittelerde. Bilbo sagte einst, es wäre eure Bestimmung ihn aufzuhalten. Könnt ihr ihn dann nicht einfach töten?"
Die Freundinnen tauschten einen kurzen Blick. Ihnen wäre es auch nur recht, wenn die ganze Sache so einfach zu lösen wäre, aber dies war leider nicht der Fall. Alle sahen nun auffordernd zu Melina und diese wandte sich vielsagend an Frodo.
,,Das ist leider nicht so einfach, Frodo. Sauron ist auch ohne den Ring schon ziemlich stark und auch wenn es unsere Bestimmung ist...so wissen wir selbst nicht, wie wir ihn aufhalten können."
,,Und Gandalf hat es bereits gesagt: die Lebenskraft von Sauron ist an diesen Ring gebunden. Selbst wenn wir ihn töten...solange dieser Ring existiert, stirbt Sauron niemals endgültig.", fügte Sofia hinzu und Alex schaute entschlossen in die Runde.
,,Und deshalb darf er ihn auch niemals finden."
,,Also gut!", setzte Frodo an und nahm den Ring, ehe er aufstand und sich umsah. ,,Wir tun ihn weg! Wir verstecken ihn und sprechen nie mehr ein Wort darüber. Niemand weiß, dass er hier ist...hab ich Recht?"
Als Frodo keine Antwort oder Widerspruch vernahm, drehte er sich um und sein Blick war nun von Sorge erfüllt, als er Gandalf und die Mädchen ansah. ,,Hab ich Recht, Gandalf?"
,,Es gab noch jemanden der wusste, dass Bilbo den Ring hatte.", erwiderte der Zauberer und Amy starrte entgeistert auf die anderen.
,,Gollum!"
,,Ja! Ich habe überall nach ihm gesucht...aber der Feind hat ihn vor mir gefunden. Ich weiß nicht, wie lange sie ihn gefoltert haben. Aber unter endlosen Schreien und Gestammel hörten sie zwei Wörter klar und deutlich heraus.", sagte Gandalf und Frodo machte einen entsetzten Gesichtsausdruck.
,,Auenland...Beutlin!"
,,Es wird sie herführen!", vollendete Sofia und die Hüter konnten nun förmlich spüren, dass das Böse immer näher kam.
,,Nimm du ihn, Gandalf!", brachte Frodo auf einmal panisch hervor und hielt Gandalf den Ring hin. ,,Nimm ihn!"
,,Nein, Frodo!", widersprach Gandalf und schüttelte den Kopf, aber Frodo flehte ihn geradezu an.
,,Du musst ihn nehmen, hier."
,,Du kann ihn mir nicht anvertrauen.", weigerte Gandalf sich noch immer und der Blick von Frodo war nun von Verzweiflung erfüllt.
,,Ich gebe ihn dir!"
,,Versuche mich nicht...Frodo.", brachte Gandalf den Hobbit nun zum Schweigen und sah ihn niedergeschlagen an. ,,Ich wage es nicht. Nicht einmal, um ihn zu verwahren. Verstehst du, Frodo? Ich würde den Ring aus dem Wunsch heraus, Gutes zu tun, einsetzen. Aber durch mich...würde er eine zu große und entsetzliche Macht besitzen."
,,Er hat Recht, Frodo!", bestätigte Melina und der Hobbit sah die Freundinnen an, woraufhin Melina aber augenblicklich den Kopf schüttelte. ,,Und wir können ihn auch nicht nehmen. Denn wir wissen nicht...wie eng wir mit Sauron und seinem Schicksal verbunden sind. Es wäre viel zu riskant, ihn uns zu geben."
Die anderen nickten zustimmend und Frodo schaute schockiert in die Runde.
,,Aber hier kann er nicht bleiben im Auenland.", brachte er hervor und Gandalf stimmte ihm zu.
,,Nein! Nein...kann er nicht."
Gandalf schien am Rande der Verzweiflung zu sein und die Freundinnen wussten, dass Frodo und der Zauberer Recht hatten. Im Auenland war der Ring keineswegs sicher und wenn Gollum sie wirklich verraten hatte...dann war der Feind möglicherweise schon auf dem Weg hierher.
Frodo zögerte noch einen Moment, aber dann schloss sich seine Hand um den Ring und er sah Gandalf entschlossen und todesmutig an.
,,Was muss ich tun?"
***
,,Du musst fort von hier! Und zwar so schnell es geht.", wies Gandalf Frodo an, der hektisch seine Sachen zusammensuchte und in einen Rucksack steckte.
,,Wohin? Wo soll ich hin?"
,,Verlasse das Auenland! Am besten, du gehst nach Bree.", erwiderte Gandalf und erntete skeptische Blicke von seiner Enkeltochter.
,,Hältst du das für eine gute Idee?"
,,Was ist mit dir?", wollte Alex wissen und er sah vielsagend in die Runde.
,,Ich werde dort auf Frodo warten. Im Gasthaus Zum tänzelnden Pony."
,,Und da ist der Ring sicher, ja?", hakte Frodo nach, aber Gandalf bleib ehrlich.
,,Ich weiß es nicht, Frodo. Ich kann es dir auch nicht sagen. Ich muss mich an den Obersten meines Ordens wenden. Er ist weise und mächtig. Vertrau mir, Frodo...er weiß Rat."
Die Freundinnen tauschten einen unsicheren Blick. Gandalf mochte Saruman ja vielleicht vertrauen, aber sie taten es keineswegs. Sie hofften nur inständig, dass Saruman sich in der Realität nicht Sauron unterworfen hatte.
,,Das will ich auch schwer hoffen.", wandte Amy ein und Gandalf nickte zuversichtlich.
,,Wenn uns irgendjemand helfen kann...dann er."
,,Frodo wird den Namen Beutlin ablehnen müssen. Außerhalb des Auenlandes ist er zu gefährlich.", pflichtete Melina bei und Gandalf stimmte ihr zu.
,,Sie hat Recht, Frodo. Reise nur am Tag und halte dich von der Straße fern."
,,Ich gehe ganz einfach abseits der Wege.", meinte Frodo, ehe er den Ring in seine Jackentasche steckte und reisefertig vor Gandalf und den Mädchen stand, woraufhin Gandalf ein kleines Lachen nicht unterdrücken konnte.
,,Mein lieber Frodo...Hobbits sind doch wirklich erstaunliche Geschöpfe. In einem Monat kann man alles Wissenswerte über sie lernen und doch können sie einen nach 100 Jahren noch überraschen."
Die Freundinnen lächelten ebenfalls, aber dann waren sie wieder ernst. Frodo hatte einen weiten Weg vor sich und wenn der Feind wirklich schon auf dem Weg hierher war...dann würde es für den Hobbit gefährlicher werden, als sie alle vielleicht dachten. Und Frodo war, ganz im Gegensatz zu Bilbo, noch unerfahren und hatte das Auenland noch nie verlassen.
,,Was meint ihr?", warf Alex in die Runde und die anderen verstanden ihre unausgesprochene Frage, woraufhin Amy nickte.
,,Es wäre somit definitiv sicherer für ihn."
,,Er braucht unsere Hilfe.", fügte Sofia hinzu und Melina nickte ebenfalls, ehe sie sich an Frodo wandte.
,,Wir werden auf dich aufpassen, Frodo."
,,Ihr kommt mit mir?", fragte er und die Freundinnen nickten.
,,Wir haben immerhin schon deinen Onkel begleitet. Da ist es nur fair, wenn wir dir jetzt auch zur Seite stehen.", meinte Sofia und Frodo wirkte unglaublich erleichtert, während Gandalf den Freundinnen ein Lächeln schenkte.
,,Und bei euch ist er in guten Händen."
Plötzlich ertönte ein Knacken und Gandalf richtete seinen Stab augenblicklich auf das offene Fenster, ehe er einen flüchtigen Blick zu Frodo warf.
,,Duck dich!"
Frodo kam der Aufforderung augenblicklich nach und wurde von Alex und Sofia abgeschirmt. Melina und Amy machten sich zum Angriff bereit, während Gandalf auf das Fenster zuging, wo nun ganz eindeutig das Gras raschelte.
Gandalf stieß mit seinem Zauberstab zu und erntete ein schmerzerfülltes Au, woraufhin er seinen Stab beiseitelegte und ins Gebüsch griff, aus dem er kurzer Hand den Hobbit Sam zog und ihn auf den Tisch legte.
,,Bei meinem Barte, Samweis Gamdschie!", fuhr er den Hobbit an und die Freundinnen gaben ihren Angriffspositionen auf. ,,Hast du etwa gehorcht?"
,,Ich gehorche immer...aufs Wort, ehrlich. Ich habe nur das Gras unterhalb vom Fenster geschnitten.", erwiderte Sam und warf einen furchterfüllten Blick auf Gandalf, der ihn nun bedrohlich ansah.
,,Es ist ein wenig spät, um Gras zu schneiden. Findest du nicht?"
,,Ich hab laute Stimmen gehört.", stammelte Sam und nun funkelte Melina ihn fordernd an.
,,Was hast du gehört?"
,,Sag es!", zischte Gandalf und Sam zuckte zusammen.
,,Nichts Wichtiges! Ich hörte allerlei über einen Ring...und einen dunklen Herrscher...und über den Untergang der Welt, aber...bitte, Herr Gandalf...tut mir nichts. Verwandelt mich bitte nicht...in ein Ungeheuer."
,,Eigentlich ein interessanter Vorschlag.", meinte Amy amüsiert und Frodo grinste ebenfalls ein wenig, während Sofia ihren Großvater ansah, dessen Augenbrauen in die Höhe schnellten.
,,Nein?!", erwiderte er sarkastisch und beugte sich ein wenig zu Sam herunter, der immer noch am ganzen Leibe zitterte. ,,Mir ist etwas Besseres für dich eingefallen!"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top