Der Pfad vom Fangornwald

Hallo, meine Lieben :) Es ist mal wieder Wochenende und was gäbe es da Schöneres, als ein neues Kapitel? xD Es geht also wieder weiter und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Bin gespannt auf eure Feedbacks ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Der Pfad vom Fangornwald

,,Ich hatte nie was übrig für große dichte Wälder. Vor allem keine verzauberten.", brachte Adrian hervor, während die Gruppe sich einen Weg durch den Fangornwald bahnte.
Der Wald schien gigantischer zu sein, als man von außen auf den ersten Blick bemerkte und es herrschte eine Stille in ihm, was allen Gefährten eine Gänsehaut versetzte. Die Hüter spürten außerdem die verborgene alte Magie, welche dem Wald beiwohnte und fühlten sich zunehmend von den Bäumen beobachtet, weshalb sie ihre Blicke starr nach vorne gerichtet hielten.
Aragorn, Legolas und Sofia gingen voraus und die anderen waren ihnen dicht auf den Fersen. Sie alle folgten dem Pfad, welchen die Spuren der Hobbits ihnen durch den Fangornwald bahnten, während sie dicht beieinander blieben. Melina behielt die gesamte Zeit über aber auch einen wachsamen Blick auf Adrian gerichtet und war so konzentriert auf dessen Schritte, dass die Stimme von Leah sie zusammenzucken ließ.
,,Du siehst ihn an, als wäre er dein Frühstück."
,,Leah, erschreck mich doch nicht so.", entgegnete Melina und ihre Schwester schmunzelte etwas.
,,Tut mir leid. Aber du warst so in Gedanken, da wärst du wahrscheinlich gegen den nächsten Baum gerannt, wenn ich dich nicht aus ihnen rausgeholt hätte."
Melina hob eine Augenbraue, ehe sie den Kopf schüttelte und weiter ging. Noch immer herrschte eine Anspannung zwischen ihr und Leah, denn seit dem Streit vor mehreren Tagen hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt. Und Melina wusste auch nicht so recht, was sie nun sagen sollte, weshalb sie einfach schwieg. Allerdings hatte Leah allem Anschein nach genug von der Schweigsamkeit, die zwischen ihnen herrschte, denn sie fasste ihre Schwester auf einmal an der Schulter und hielt sie somit ab, weiterzulaufen.
,,Melina, ich glaube...wir sollten miteinander reden.", setzte sie an, woraufhin Melina sie perplex anstarrte.
,,Wieso? Du warst doch letztes Mal sehr deutlich und hast die ganzen Tage kein Wort mit mir gewechselt. Warum jetzt?"
,,Weil die Sache mit Boromir mir wieder einmal vor Augen geführt hat, wie schnell alles vorbei sein kann. Und jetzt Merry und Pippin...wir wissen nicht, ob wir sie überhaupt finden können und ob wir sie jemals wiedersehen. Wir befinden uns schließlich nicht auf einem Spaziergang durch Mittelerde. Diese Mission...sie könnte uns alle im schlimmsten Fall das Leben kosten und wenn das der Fall sein sollte, dann will ich nicht in Feindschaft von dir scheiden. Du bist meine Schwester und wir sollten zusammenhalten. Und außerdem...hast du Recht mit dem, was du gesagt hast.", erwiderte Leah, ehe sich ihr Blick etwas verfinsterte. ,,Dass es an der Zeit ist, die Vergangenheit hinter sich zu lassen."
Melina sah ihre Schwester an und wusste, wie viel Schmerz ihr das bereiten musste. Noch immer hing ihr Herz an Thorin und somit auch an der Vergangenheit und wieder einmal wünschte sich Melina, dass sie den Tod des Zwergenprinzen damals hätten verhindern können. Doch was geschehen war, das war nicht mehr zu ändern und alles was ihnen blieb, war nach vorne zu schauen. Ganz egal, wie schwer das auch sein mochte.

,,Ich weiß, wie viel er dir bedeutet hat, Leah...und es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass wir ihn nicht retten konnten. Thorin kann ich dir nicht zurückbringen und auch nicht alle anderen, die wir verloren haben, aber ich kann dir sagen, dass ich immer für dich da sein werde. Ganz gleich, was auch geschehen wird."
Melina sah ihre Schwester zuversichtlich an und diese lächelte nun etwas. Die Worte ihrer Schwester bedeuteten Leah viel und sie ergriff die Hand, welche Melina ihr nun entgegen streckte. Doch der Moment von ihnen wurde unterbrochen, als Adrian bei ihnen auftauchte und auffordernde Blicke auf die Schwestern warf.
,,Hey, kommt ihr Zwei oder seid ihr festgewachsen?", raunte er ihnen entgegen und Melina verdrehte leicht die Augen.
,,Wir sind schon unterwegs."
Adrian nickte und verschwand dann wieder in Richtung Truppe, ehe sich die beiden Schwestern ebenfalls wieder in Bewegung setzten. Und während sie dem Rest der Gruppe folgten, deutete Leah vielsagend auf Adrian, der nun ein paar Worte mit Gimli zu wechseln schien.
,,Was hältst du von unserem neuen Reisebegleiter?", wollte Leah wissen, aber Melina schnaubte nur verächtlich.
,,Wenn ich das wüsste. Ich weiß nicht warum, aber...dieser Kerl ist mir nicht geheuer und ich bin mir nicht sicher, ob wir ihm trauen können."
,,Es fiel dir schon immer schwer, Vertrauen zu Fremden aufzubauen, Melina. Das war schon damals so und ich glaube, das wird sich auch nicht ändern.", erwiderte Leah, während Melina sie nun abschätzend musterte.
,,Was denkst du denn über ihn? Vertraust du ihm?"
Leah bemerkte den erwartungsvollen Blick ihrer Schwester im Augenwinkel, ehe sie zu Adrian sah. Dieser mysteriöse Einzelgänger war zwar in der Tat fremd, aber er hatte auch etwas Interessantes an sich, was die Rothaarige neugierig machte.
,,Nun, um das zu beurteilen kenne ich ihn noch nicht lange genug. Allerdings muss ich schon zugeben, dass er irgendwie...faszinierend ist."
,,Faszinierend?", wiederholte Melina perplex und Leah rollte mit den Augen.
,,Nicht das, was du jetzt vielleicht denkst. Aber es ist doch schon komisch oder? Ich meine, da streifen wir zum ersten Mal durch Rohan und treffen auf einen Einzelgänger, der den Tod von Sauron genauso sehr herbeisehnt, wie wir es tun. Natürlich könnte das auch nur dummes Geschwätz von ihm sein, aber was ist, wenn es kein Zufall ist, dass wir ihn getroffen haben? Wenn es vorher bestimmt war, dass sich unsere Wege kreuzen?"

Melina hielt inne und starrte ihre Schwester perplex an. Auch Leah blieb stehen und musste angesichts des kritischen Blicks ihrer Schwester schmunzeln. Sie selbst gab ja zu, dass es etwas verrückt klang, aber dieser Gedanke ließ ihr auch irgendwie keine Ruhe. Und Melina runzelte nun etwas irritiert die Stirn, da sie zu verstehen schien, worauf ihre Schwester hinaus wollte.
,,Du meinst, er ist auch Teil der...Prophezeiung?"
,,Naja, wer weiß. Vielleicht soll er uns dabei helfen, Sauron zu vernichten. Zumindest scheint er eine Menge über uns zu wissen und ich würde gerne in Erfahrung bringen, was er alles über Sauron weiß. Jede noch so kleine Information könnte nützlich sein.", erklärte Leah und zu ihrer großen Überraschung, schien Melina nicht mal abgeneigt zu sein.
,,Hmm, vielleicht hast du Recht. Der Bursche könnte in der Tat noch durchaus hilfreich für uns werden. Aber mein Vertrauen hat er dadurch noch lange nicht gewonnen."
,,Und das verlangt ja auch keiner. Ich würde vorschlagen, wir tasten uns langsam an ihn heran und sobald wir sicher sind, dass er vertrauenswürdig ist...werden wir offener mit ihm über all das sprechen. Fürs Erste aber...behalten wir die ganze Prophezeiung und alles was dazu gehört besser für uns."
Melina nickte zustimmend und die beiden Geschwister stießen zu den anderen vor. Alex und Sofia beäugten auch weiterhin die gesamte Umgebung eher kritisch, obwohl der Marsch bis jetzt sehr entspannt verlaufen war. Allerdings musste das nichts heißen und Alex war dennoch angespannt, was sie auch keineswegs vor den anderen verbarg.
,,Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Bäume uns beobachten.", brachte sie hervor und Sofia neckte sie etwas.
,,Vielleicht finden sie dich besonders anziehend, Goldhaar."
,,Haha, unglaublich komisch, Jane.", gab Alex zurück und brummte noch etwas Unverständliches.

Melina und Leah grinsten ein wenig und ihnen entging nicht, dass auch Aragorn und Legolas belustigt zu den beiden Freundinnen sahen, die eben offenbar unversucht die Stimmung etwas aufgelockert hatten. Nur Gimli schien ganz und gar nicht locker zu sein, war sein Blick doch weiterhin argwöhnisch auf die Bäume gerichtet, durch welche nun ein Raunen zu gehen schien und Legolas wirkte alarmiert.
,,Die Bäume...sie sprechen miteinander."
,,Gimli!", sagte Aragorn, woraufhin der Zwerg perplex zu ihm sah. ,,Zügle deine Axt!", forderte Aragorn ihn auf und als Gimli dem nachkam, beruhigten sich die Bäume etwas.
,,Sie haben Gefühle, mein Freund. Es waren die Elben einst. Sie haben die Bäume aufgeweckt und sie das Sprechen gelehrt.", erklärte Legolas, woraufhin Sofia sich unsicher ansah.
,,Na, da fühl' ich mich ja gleich viel besser."
Die anderen mussten grinsen und Adrian klopfte der Hüterin aufmunternd auf die Schulter. Aber auch Gimli schien nicht sonderlich angetan von dem Wald zu sein, denn er murmelte etwas von sprechenden Bäumen und Eichhörnchendreck. Allerdings wurden die Freundinnen dann auf etwas aufmerksam, was ihnen in der Tat eine Gänsehaut versetzte. Es war ein Flüstern...fast schon mehr ein Rauschen, welches zu ihnen sprach und sie innerlich erstarren ließ.
„Willkommen, Hüter von Mittelerde im Fangornwald!"
Sofort stoppten die Mädchen und sahen sich unsicher um. Die Männer blieben stehen und sahen irritiert zu den Freundinnen, die sich nun völlig verdutzt anstarrten und Alex ließ die Bäume nun keine Sekunde mehr aus den Augen.
,,Ich hoffe sehr, ihr habt das auch gehört.", entgegnete sie, woraufhin Leah ebenfalls misstrauische Blicke auf die Umgebung warf.
,,Wenn du damit diese ominöse Begrüßung für uns meintest, dann ja."
Aragorn, Legolas und Gimli sahen sich perplex an, während die Hüter immer noch verwundert und sogar etwas erstaunt auf den Wald sahen. Adrian runzelte die Stirn und wirkte etwas ungläubig, da er nicht an den alten Zauber zu glauben schien.
,,Wollt ihr uns jetzt etwa sagen, ihr könnt diese...Bäume...verstehen?", kam es von ihm und Melina entspannte sich nun etwas.
,,Offenbar ja."
,,Wieder einer der Momente, in denen mir der Job als Hüter irgendwie Angst einjagt.", pflichtete Alex bei und Legolas zog die Aufmerksamkeit der Trupp auf sich, als er etwas zu erspähen schien.

Der Elbenprinz rief Aragorn zu sich und gemeinsam eilten die beiden Männer dichter in den Wald hinein. Verdutzt tauschten die anderen einen kurzen Blick, ehe auch sie ihnen nachsetzten und als sie zu den beiden stießen, erforschte Aragorn gerade, was Legolas in Alarmbereitschaft versetzt hatte.
,,Was siehst du?"
,,Der weiße Zauberer, er nähert sich.", erwiderte Legolas und nunspannten auch die Hüter jeden Muskel in ihren Körpern an.
,,Der hat uns gerade noch gefehlt.", brummte Alex und Sofiaumfasste den Griff ihres Schwertes.
,,Jetzt kann Saruman was erleben."
,,Ihr dürft ihn nicht sprechen lassen, sonst blendet uns sein Zauber.", erwiderte Aragorn und zog sein Schwert etwas heraus. ,,Wir müssen geschwind sein!"
Auch der Rest der Gruppe griff zu den Waffen und sie alle zogen sie zeitgleich, ehe sie sich alle in entsprechende Richtung wandten. Als bereits das weiße Licht aufleuchtete pflogen Pfeile, die jedoch zu Asche verbrannten, die Schwerter und Dolche begannen in den Händen der Gefährten so stark zu glühen, dass sie diese zu Boden fallen lassen mussten und die kleinere Axt von Gimli wurde beim Wurf auf das Licht in tausend Stücke zersprengt.
Sie alle wurden nun von dem Licht des weißen Zauberers geblendet, weshalb sie ihre Augen durch die Hände abschirmten. Fast so hell wie das Sonnenlicht selbst, strahlte das Licht und trotz der Bedrohung verspürten die Hüter eine angenehme Wärme...fast schon, als wäre sie ihnen vertraut.
,,Ihr verfolgt die Spuren zweier junger Hobbits.", sprach aufeinmal der Zauberer und sofort forderte Aragorn den Aufenthaltsort ihrer Freunde zu erfahren.
,,Wo sind sie?"
,,Sie sind hier durchgekommen...vorgestern. Sie trafen jemanden, den sie nicht erwartet hatten. Tröstet euch das?", erwiderte der Zauberer und Aragorn blieb auch weiterhin energisch.
,,Wer seid Ihr? Zeigt Euch!"
Als das Licht langsam verblasste, trat der Zauberer nach vorn und hielt seinen weißen Stab fest umschlossen. Seine weißen Haare fielen ihm glatt bis über die Schultern und auch sein Gewand war weiß, wie die Reinheit selbst. Doch standen die Gefährten keineswegs Saruman gegenüber, sondern jemandem, den sie für immer verloren glaubten, war er doch in die Tiefen von Moria gestürzt. Ungläubig starrten alle auf den weißen Zauberer, als Melina ihre Stimme wiederfand und nicht glauben konnte, wen sie dort mit eigenen Augen stehen sah.
,,Gandalf!"

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