Der Pfad des Todes
Hallo, meine Lieben :) Pünktlich zum Sonntag geht's wieder weiter und heute begeben wir uns, wie der Titel schon sagt, auf den Pfad des Todes ;) Ich wünsche euch allen einen schönen dritten Advent und ganz viel Spaß beim neuen Kapitel.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Der Pfad des Todes
Nur wenige Zeit später hatten Melina, Leah und Aragorn ihre Pferde gesattelt und sich für den gefährlichen Pfad des Todes gerüstet. Sie hatten keine Ahnung, was sie erwarten würde und doch waren sie entschlossen, diesem nötigen Pfad zu folgen, da es möglicherweise die einzige Rettung für Gondor zu sein schien.
,,Ich sehe nochmal nach, ob wir auch nichts vergessen haben.", sagte Melina und entfernte sich, während Leah zu Aragorn sah.
Er verstaute das Schwert unter seinem Sattel und wirkte mächtig angespannt. Zwar wusste Leah nicht, was ihr Vater Aragorn gesagt hatte, bevor sie und die anderen zu ihnen gestoßen waren, aber es musste ohne Zweifel etwas mit seinem Schicksal als König zu tun haben. Und Leah war der Ansicht, dass Aragorn in der Tat alles Glück brauchte, was er kriegen konnte und deshalb fasste sie einen Entschluss.
Sie nahm ihre Halskette ab und ging dann direkt auf Aragorn zu. Der sah auf und ohne Erklärung legte Leah ihm die Kette mit dem Sternenlichtanhänger um, ehe sie den Verschluss sorgfältig verschloss und Aragorn ein leichtes Lächeln entgegenbrachte.
,,Als Glücksbringer! Solange du das trägst...kann dir nichts Schlimmes passieren und ich werde immer bei dir sein. Selbst, wenn sich unsere Wege trennen sollten."
Leah sah Aragorn zuversichtlich an, obwohl ihr in diesem Moment wieder die Schatten der Realität bewusst wurden. Doch sie wollte nicht, dass sie den Augenblick zerstörten und war einfach nur froh, dass sie Aragorn zur Seite stehen konnte.
,,Leah...", setzte er an, doch sie legte ihm einen Finger an die Lippen und schüttelte kaum merklich den Kopf.
,,Sag nichts. Ich verspreche dir...es wird alles gut."
Aragorn zögerte, doch dann nickte er und das beruhigte Leah etwas. Sie wusste, dass er Zweifel hatte und auch mit Sicherheit spürte, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit sagte, aber Aragorn sollte sich jetzt voll und ganz auf seine Bestimmung konzentrieren und nicht auf das unvermeidliche Schicksal, welches sie und ihre Freundinnen zu erwarten schien.
,,Habt ihr alles?", erklang die Stimme von Alex und Leah wollte gerade antworten, als Melina das schon übernahm, die gerade eben zurückkehrte.
,,Ja. Also von mir aus...kann es losgehen."
Leah nickte und sah prüfend zu Aragorn, dessen Nicken ebenfalls eine Zustimmung war. Melina bemerkte die Kette ihrer Schwester um den Hals von Aragorn und sah Leah kurz an, doch diese gab ihr nur stumm zu verstehen, dass sie es später erklären würde. Daraufhin wandte sich Melina ihrem Pferd zu und warf noch einen kurzen Blick auf Alex.
,,Pass auf dich auf, Alex. Versucht die Schlacht um Minas Tirith so gut es geht zu schlagen, bis wir bei euch sind. Und bitte...bleib um jeden Preis am Leben!", brachte sie hervor und Alex verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Sei versichert...ich tu mein Bestes. Diese dreckigen Orks können sich schon mal warm anziehen. Schließlich habe ich mit ihnen noch eine Rechnung offen."
Melina und Leah war klar, dass Alex damit den Tod von Kili meinte und beließen es dabei. Schließlich folgten sie dann Aragorn, der Brego bereits voran führte und durch das Zeltlager ging, als sich ihnen Gimli in den Weg stellte.
,,Könnt ihr mir verraten, wo ihr hinwollt?"
,,Du bleibst, Gimli. Diesmal nicht!", ordnete Aragorn an, als auf einmal Legolas neben ihm auftauchte...samt gesatteltem Pferd und Waffen.
,,Eigentlich solltest du die Sturheit der Zwerge langsam kennen."
,,Du musst dich damit abfinden...ihr alle Drei. Wir kommen mit euch!", pflichtete Gimli bei, woraufhin Aragorn seufzte und Melina sah ihn nur vielsagend an.
,,Du hast die Zwei gehört und ich werde ganz sicherlich keine weitere Diskussion anfangen."
Legolas und Gimli warfen sich daraufhin triumphierende Blicke zu und die Gefährten schwangen sich auf ihre Pferde. Aragorn ritt voran, während Leah ihm folgte. Melina ritt neben Legolas, der Gimli bei sich hatte und sie bildeten das Schlusslicht. Gemeinsam taten sie genau das, was Elrond ihnen aufgetragen hatte. Sie passierten die Straße zum Dimholt...der sie direkt auf den Pfad des Todes bringen würde.
Der Weg zum Pfad des Todes führte die kleine Truppe von Gefährten durch ein abgelegenes Tal, welches staubtrocken und ohne jede Menschenseele war. Nicht mal Pflanzen wuchsen hier, da an diesem Ort scheinbar jedes Lebewesen den Tod gefunden hatte, was zu lange hier verweilte.
,,Was für ein Heer sollte sich an solch einem Ort aufhalten?", fragt Gimli gerade heraus, als Legolas vielsagend die Umgebung in Augenschein nahm.
,,Eines, das verflucht ist. Vor langer Zeit, schworen die Menschen des Gebirges dem letzten König von Gondor einen Eid...ihm beizustehen, im Falle des Kampfes. Doch als die Zeit kam...und Gondor in höchster Not war...flohen sie und verbargen sich an dunklen Orten im Gebirge. So verfluchte Isildur sie...niemals Ruhe zu finden, bis ihr Eid erfüllt sei."
Melina und Leah tauschten einen Blick aus, der Bände sprach. Ein Heer von Toten zu beschwören, um die Schlacht um Minas Tirith zu gewinnen...das hatte sicherlich nicht zu ihren Top-Ideen für die Rettung Mittelerdes gehört. Allerdings blieb ihnen allen wohl keine andere Wahl, denn noch war die Streitmacht von Sauron ihnen zahlreich bei weitem überlegen und Tote konnte man immerhin nicht mehr töten.
Die Gefährten passierten schließlich einen steinigeren Pfad, der von Geröll und getrockneten Bäumen umgeben war. Der Weg war beschwerlich für die Pferde, doch sie trugen ihre Reiter tapfer weiter, bis sie schließlich das Ende des Pfades erreichten. Die beiden Hüterinnen spürten bereits hier eine Eiseskälte, wie sie nur der Tod mit sich bringen konnte.
Sie stiegen ab und führten ihre Pferde, als sie einen düsteren Eingang entdeckten, der ins Innere des Berges zu führen schien. Leah konnte den Tod förmlich spüren und warf einen vielsagenden Blick zu ihren Gefährten.
,,Ich glaube, hier sind wir richtig."
,,Sogar die Wärme meines Bluts scheint sich davongestohlen zu haben.", stimmte Gimli ihr zu und sie machten schließlich unmittelbar vor dem Eingang Halt.
Melina gefiel dieser Ort ganz und gar nicht, denn alles in ihr sträubte sich gegen einen Ort, der den Tod beherbergte. Als Hüterin von Mittelerde hatte sie sich dem Leben und dem Licht verpflichtet und so einen Ort wie diesen aufzusuchen, bereitete ihr Unbehagen. Der Eingang bestand aus Stein und war von Totenköpfen übersät, was selbst Leah eine Gänsehaut bereitete, die den Blick kurzer Hand abwandte.
"Der Weg ist versperrt. Er wurde angelegt von jenen, die tot sind und die Toten halten ihn! Der Weg ist versperrt. ", las Legolas von der Inschrift vor, die über dem Eingang in Form von Symbolen eingemeißelt worden war.
Kaum, dass Legolas diese Worte ausgesprochen hatte, kam ein eisiger Wind aus der Höhle ihnen entgegen, der durch den Atem von Toten ausgestoßen geworden zu sein schien. In Panik rissen sich die Pferde los und ergriffen die Flucht, was den Gefährten nur absolute Gewissheit gab, dass sie am richtigen Ort angekommen waren.
,,Ich fürchte den Tod nicht!", brachte Aragorn hervor und marschierte geradewegs mit gezogenem Schwert in die Höhle, als Melina ihre Schwester auffordernd ansah.
,,Auf in den Kampf!"
Die beiden Hüterinnen folgten Aragorn und vernahmen hinter sich die Schritte von Legolas und anschließend auch die von Gimli. Gemeinsam schritten sie direkt ins Innere des Berges herein und betraten damit unwissend das Reich des Todes.
Alex blickte ihren Freundinnen und Gefährten noch nach, bis diese im Nebel des Pfades verschwunden waren. Und auch danach stand sie noch eine gefühlte Ewigkeit dort und starrte gedankenverloren in die Ferne. Selbst die Soldaten, welche die Abwesenheit der fünf Gefährten bemerkt hatten, nahm sie kaum wahr und Alex hoffte einfach nur, dass ihre Freunde unbeschadet den Pfad des Todes beschreiten und rechtzeitig zur Schlacht kommen würden.
Als der Morgen dämmerte wurde Alex schließlich aus ihrer Starre gerissen, denn Adrian gesellte sich zu ihr und ohne ihn anzusehen, bemerkte sie seinen zweifelhaften Blick.
,,Ist es wahr, was die anderen sagen? Leah und Melina...sie sind fort?", wollte er wissen und Alex nickte kaum merklich.
,,Sie sind mit Aragorn, Legolas und Gimli auf dem Weg, um Hilfe zu holen."
Adrian folgte dem Blick von Alex, die noch immer zur Straße des Dimholts sah, woraufhin seine Augenbrauen in die Höhe schnellten. Er sah die Hüterin ungläubig an und wusste nicht wirklich, wie er darauf reagieren sollte.
,,Welcher Art?"
,,Glaub mir, Adrian...du willst es gar nicht wissen.", erwiderte Alex nur und er hob abwehrend die Hände.
,,Du hast Recht. Das will ich in der Tat nicht. Ich bin auch nur hier, um dir zu sagen, dass wir aufbrechen. König Theoden will nach Gondor reiten...in den Krieg!"
Alex hob den Blick und sah Adrian an, der sich zu einem zuversichtlichen Lächeln durchrang. Aber selbst ihm konnte sie ansehen, dass er bezüglich der bevorstehenden Schlacht ein ungutes Gefühl hatte. Und auch Alex konnte nicht einschätzen, welches Ausmaß an Grauen sie wohl in Minas Tirith erwarten würde, wenn sie die Stadt erstmal erreicht hatten.
,,Gut. Bringen wir es hinter uns."
Alex sah Adrian vielsagend an und dieser nickte zustimmend. Dann begaben sie sich zu ihren Zelten und legten sich ihre Kampfschienen und Waffen um, ehe sie ihre Pferde sattelten. Dann sah die Hüterin aus dem Augenwinkel, wie Eomer auf sie zusteuerte und hob den Kopf, als er vor ihr zum Stehen kam.
,,Alex! König Theoden wünscht, dass du mit uns an der Spitze reitest.", teilte er ihr mit und Alex sah zu Adrian, der lässig abwinkte.
,,Schon in Ordnung. Ich bin sowieso eher der Mittelsmann. Außerdem muss ich noch eine Kleinigkeit holen."
Alex hob irritiert eine Augenbraue, als Adrian unauffällig Richtung Merry deutete. Die Hüterin verstand und musste schmunzeln, ehe sie ihm zunickte. Dann ergriff sie die Zügel ihres Pferdes und führte es neben sich her, während sie Eomer folgte, der ebenfalls an der Spitze des Heeres reiten würde.
,,Erzählst du mir, was du und die anderen gesehen habt?", wollte er wissen und Alex sah ihn vielsagend an.
,,Vielleicht. Wenn wir diese Schlacht gewonnen haben."
Eomer gefiel diese Antwort nicht, das war Alex klar. Aber dennoch nahm er es hin und nickte nur stumm, als die beiden bereits auf den König zusteuerten. Theoden stand bei seinem Pferd und wirkte erleichtert, als er Alex erblickte.
,,Ich bin dankbar, dass Ihr uns in die Schlacht begleitet und es wäre mir eine Ehre, wenn Ihr mit uns an der Spitze reiten würdet.", sprach er aus und Alex neigte den Kopf.
,,Das werde ich, König Theoden!"
Er nickte und ließ sich dann auf sein Pferd helfen. Auch Alex und Eomer schwangen sich in die Sättel und Alex sah von Weitem, wie Adrian es schaffte, Merry unauffällig vor sich auf sein Pferd zu schmuggeln. Die Hüterin war froh, dass Adrian sich so für den kleinen Hobbit einsetzte, wo die anderen den Halbling vermutlich eher für eine Last oder gar ein Kind hielten. Aber Merry hatte schließlich ebenso allen Grund in diese Schlacht zu reiten, wie sie alle. Und Hobbits...besaßen immerhin die mutigsten Herzen und waren widerstandsfähiger, als so mancher es annahm.
Auf das Zeichen des Königs setzte sich das Heer schließlich in Bewegung. Theoden ritt an der Spitze, wo Eomer und Alex sich links von ihm postierten und Eomer brüllte förmlich über das gesamte Lager, um die gesamte Streitmacht auszurufen.
,,FORMIERT EUCH! RÜCKT AUS! FORMIERT EUCH! RÜCKT AUS!"
Alex ritt an seiner Seite und war froh, dass sie so zumindest neben einem bekannten Gesicht in die Schlacht zog. Auch König Theoden war halbwegs angenehme Gesellschaft, der sich nun selbst an sein Heer von 6000 mutigen Kriegern wandte.
,,Reitet nun! Reitet nun nach Gondor!"
Die gesamte Armee Rohans folgte dem Ruf ihres Königs und brach nun aus dem Zeltlager auf. Sie alle machten sich nun gemeinsam auf den Weg nach Gondor, wo die Schlacht um Minas Tirith ihnen unmittelbar bevorstehen würde.
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