Der Fall von Gandalf
Hallo, meine Lieben :)
Hoffe, ihr hattet ein angenehmes Wochenende, denn die neue Woche steht ja bereits in den Startlöchern. Und um euch den kommenden Montag etwas positiver zu gestalten, habe ich schon ein neues Kapitel für euch ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
Der Fall von Gandalf
,,Beeilt euch! Schnell!", trieb Melina die Gemeinschaft an und die Gefährten rannten so schnell sie nur konnten.
Auch Gandalf wies die anderen an, so viel Tempo wie möglich aufzubringen und obwohl sie bereits einen großen Abstand zwischen sich und die Grabkammer von Balin gebracht hatten, so war dennoch das Kreischen von Orks aus allen Ecken von Moria zu hören und den Hütern war bereits jetzt klar, dass die Bedrohung erst ihren Anfang genommen hatte.
,,Wir müssen so schnell wie möglich aus dem Minen raus.", rief Leah aus und Amy sah sie vielsagend an.
,,Nur dürfte das schwierig werden. Die Orkmeute ist schon ganz nah."
Da sprach Amy etwas Wahres aus, denn das angriffslustige Kreischen kam immer näher und bereits jetzt war ausnahmslos anzunehmen, dass es eine große Horde von Orks sein musste, die im Anmarsch war. Sofia und Alex trieben die Hobbits weiter an und warfen immer wieder unsichere Blicke in die dunklen Gänge, von denen überall Orksgebrüll zu hören war.
Die Gemeinschaft stürmte nun wieder vor in die große Halle von Moria und als die Blicke der Gefährten auf die Gänge um sich fielen, bot sich ihnen ein Anblick des Schreckens. Aus allen Löchern kamen Orks gekrochen und jagten ihnen nun hinterher, während sie angriffslustige Laute von sich gaben und hysterisch kreischten. Wie von der Tarantel gestochen rannten die anderen Gandalf nach, doch selbst an der Decke tauchten nun Orks auf, die in rasanter Geschwindigkeit nach unten krabbelten.
,,Es werden immer mehr!", entgegnete Alex und Sofia war entsetzt über die Masse der Orks, die immer mehr zuzunehmen schien.
,,Gandalf, wir müssen hier weg."
,,Die Brücke ist der einzige Weg!", erwiderte Gandalf und die Hüter wappneten sich bereits für den Kampf, der in ihren Augen unausweichlich war.
Und tatsächlich! Als sie die Mitte der Halle erreichten, hatten die Orks die Gemeinschaft bereits umzingelt und sie stoppten abrupt. Entsetzt starrten die Gefährten auf die hässlichen Kreaturen, die ihre gelben Zähne bleckten und freudig ihre Waffen schwangen. Die Orks schienen es kaum erwarten zu können, gegen die Gefährten in den Kampf zu ziehen, doch die Freundinnen dachten gar nicht daran, den Orks diesen Gefallen zu tun und warfen ihnen finstere Blicke zu.
,,Ein Schritt weiter und wir verarbeiten euch zu Sushi!", zischte Amy und als sie den irritierten Blick von Leah bemerkte, zuckte sie mit den Schultern. ,,Was denn? Irgendwie kriegen wir die schon so klein."
Melina schüttelte nur den Kopf, umfasste ihren Bogen selbst aber etwas fester. Einem Kampf gegen die Orks schienen sie wirklich nicht entgehen zu können, woraufhin Gimli einen erfreuten Kampfschrei ausstieß. Die Orks kreischten , fauchten und richteten ihre Waffen auf die Gemeinschaft, als urplötzlich ein bedrohliches Grollen ertönte und die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Alle Blicke richteten sich auf ein rotes Licht, welches an dem einen Ende der Halle aufflackerte und erneut gab dies ein tiefes Grollen von sich. Die Orks begannen am ganzen Leibe zu zittern, kreischten panisch auf und ergriffen nun hysterisch die Flucht. Verblüfft starrten die Freundinnen auf die Orks, die nun das Weite suchten und ließen ihre Waffen sinken, als Alex triumphierend grinste.
,,Wow...das war ja einfacher als ich dachte!"
Auch Gimli lachte auf und war genauso erfreut wie Alex, doch auf den Gesichtern von Melina und Leah zeichnete sich größte Besorgnis ab. Nun schienen auch die anderen Hüter zu spüren, dass die Bedrohung nicht vorüber war, denn das Grollen wurde lauter und das rote Licht erhellte sich um ein Vielfaches, was den Freundinnen Unbehagen bereitete.
,,Ich hab da ein ganz mieses Gefühl.", äußerte Sofia und Leah konnte spüren, wie sich ihr gesamter Körper anspannte.
,,Wir sollten hier schleunigst verschwinden."
Auch der Rest der Gemeinschaft ahnte nun allem Anschein nach, dass das bedrohliche Grummeln keineswegs positiver Natur war. Legolas, der seinen Bogen eben noch auf die Orks gerichtet hatte, ließ diesen nun langsam sinken und alle Blicke richteten sich auf das Licht, welches immer mehr zunahm. Gandalf, der bereits in den Grundmauern erschüttert zu sein schien, umklammerte seinen Zauberstab regelrecht, als Boromir vielsagend auf das rote Licht deutete.
,,Was ist das für eine neue Teufelei?"
Alle sahen auf Gandalf, der nun seine Augen schloss und dem tiefen Grollen lauschte. Nur wenige Sekunden später öffnete er sie wieder und das blanke Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben.
,,Ein Balrog! Ein Dämon aus der alten Welt. Ein Feind, gegen den ihr nichts ausrichten könnt.", sagte er, ehe er sich zum Gehen wandte. ,,LAUFT!"
Sofort befolgten die anderen seine Aufforderung. Die Hüter nahmen die Hobbits in die Mitte und stürmten hinter Gandalf hinterher. Melina und Legolas liefen mit Boromir an der Spitze, während Leah mit Aragorn das Schlusslicht bildete, um die Gefährten vor möglichen Angriffen abzuschirmen.
Gemeinsam begaben sich die Gefährten immer tiefer in die Minen von Moria und rannten förmlich um ihr Leben. Boromir passierte als Erster den Eingang zu einer weiteren Halle und stoppte abrupt, als er urplötzlich an einem Felsvorsprung stand. Er drohte das Gleichgewicht zu verlieren, doch da zogen Legolas und Sofia ihn vom Abgrund weg und dann rannten sie mit den anderen weiter. Leah und Aragorn eilten mit Gandalf zuletzt durch den Eingang und der Zauberer sah die beiden energisch an.
,,Führt ihr beide sie weiter, Aragorn. Die Brücke ist nah!"
Gandalf deutete auf die Brücke von Khazad-Dum, die nur wenige Meter noch von ihnen allen entfernt war. Aber sowohl Aragorn als auch Leah, spürten die Unsicherheit des Zauberers, der allem Anschein nach bereits ahnte, dass die Situation ein böses Ende nehmen konnte.
,,Gandalf...", setzte Leah an, aber der schubste sie und Aragorn ein Stück nach vorne und warf ihnen eindringliche Blicke zu.
,,Tut, was ich sage. Schwerter nützen hier nichts mehr."
Leah wollte protestieren, aber da griff Aragorn auch schon instinktiv nach ihrer Hand und zog sie mit sich. Sie setzten den anderen nach und die Gemeinschaft eilte nun eine steile Steintreppe hinunter, ehe sie wieder Halt machten. Denn zu ihrem Entsetzen war ein Teil der Treppe weggebrochen und an jener Stelle klaffte nun ein breiter Abgrund zum anderen Ende der Treppe. Legolas zögerte nicht länger, sondern setzte zum Sprung an und landete dank seiner Elbenreflexe elegant und sicher auf der anderen Seite. Dann drehte er sich um und winkte den Zauberer zu sich.
,,Gandalf!"
Genannter sprang und wurde von Legolas sicher aufgefangen, als hinter der Gemeinschaft ein bedrohliches Krachen ertönte. Die Hüter fuhren herum und erkannten, dass der Balrog gegen die Felswand schlug, die drohte nachzugeben und Melina sah die anderen energisch an.
,,Beeilt euch!"
Gerade wollten ihre Gefährten dieser Aufforderung nachkommen, als es mit einem Mal Pfeile in ihre Richtung regnete. Die Freundinnen hoben die Köpfe und erspähten Orks in sicherer Entfernung, die nun auf sie zielten und versuchten, die Gefährten abzuschießen. Aragorn, Legolas und Melina zückten ebenfalls Pfeil und Bogen und schossen zurück, was Erfolg mit sich brachte und die Bogenschützen der Orks kurzer Hand ins Jenseits beförderte.
,,Nehmt die Hobbits und springt!", wies Sofia Boromir an, der sich daraufhin Merry und Pippin schnappte und auf die andere Seite sprang.
Darauf folgten Alex, Amy und Sofia, die Sam mit sich nahmen. Leah wandte sich vielsagend an Gimli, doch als sie Anstalten machte ihn zu packen, hob der abwehrend eine Hand und warf der Hüterin einen ermahnenden Blick zu.
,,Ein Zwerg wird von niemandem geworfen!"
Mit diesen Worten setzte er zum Sprung an und schaffte es auch zum anderen Teil, doch er drohte nach hinten umzukippen, weshalb Legolas kurzer Hand seinen Bart packte und Gimli zu sich zog.
,,Nicht am Bart!", fluchte Gimli, als Melina auch schon ihre Schwester und Aragorn aufforderte.
,,Geht! Los!"
Aragorn sprang rüber und als Leah neben ihm landete, hielt er sie fest, damit sie nicht in den Abgrund stürzte. Alle Blicke richteten sich nun auf Melina und Frodo, die als Letztes übrig waren. Doch als diese gerade zum Sprung ansetzen wollten, brach vor ihnen auf einmal ein weiterer Teil der Treppe weg.
,,Frodo!"
Melina zog den Hobbit an sich und warf sich mit ihm auf die Stufen, um ihn vor dem bedrohlichen Abgrund in Sicherheit zu bringen. Leah wollte schon Anstalten machen ihrer Schwester zur Hilfe zu eilen, doch Aragorn umfasste sie von hinten und hielt sie davon ab.
,,Lasst mich los!", rief Leah aus, aber Aragorns Griff lockerte sich nicht.
,,Es ist zu weit. Ihr würdet in den Abgrund stürzen, Leah."
Melina und Frodo rappelten sich wieder auf und versuchten, das Gleichgewicht zu wahren, als der Balrog erneut gegen die Felswand stieß. Die Erschütterung ließ den Teil hinter Melina und Frodo auch noch wegbrechen, woraufhin Melina den Hobbit festhielt und an sich zog.
,,Nicht bewegen!"
,,Melina!", rief Leah verzweifelt aus und alle Blicke lagen auf der dunkelhaarigen Hüterin und dem Ringträger.
Melina bemühte sich Ruhe zu bewahren und hielt Frodo eisern fest. Der Teil ihrer Treppe begann sich nun langsam unter ihnen zu bewegen und als Melina spürte, wie er sich langsam nach vorne neigte, sah sie Frodo vielsagend an.
,,Lehn dich nach vorne!"
Frodo gehorchte und die beiden legten ihr gesamtes Gewicht nach vorne. Der Plan ging auf, denn ihr Treppenabteil steuerte nun direkt auf den der Gemeinschaft zu und im entscheidenden Moment sprangen Melina und Frodo. Der Hobbit landete vor Boromir und Sofia, die ihn kurzer Hand zu sich zogen und Melina sprang direkt in die Arme von Legolas. Sie tauschten einen flüchtigen Blick, als sie sich auch alle schon wieder in Bewegung setzten und auf ihr Ziel zusteuerten: die Brücke von Khazad-Dum!
***
Flammen stiegen empor, die eine Hitzewelle mit sich brachten und drohten, die Gemeinschaft einzukesseln. Im rasanten Tempo rannten die Gefährten ihrem Ziel entgegen und Gandalf hetzte sie regelrecht damit, sich aus dem bedrohlichen Umfeld zu entfernen.
,,Über die Brücke! Flieht!"
Alle kamen der Aufforderung nach und eilten Richtung Brücke. Sofia jedoch, drehte sich noch einmal um und starrte mit Entsetzen auf die Flammen, aus denen nun der Balrog trat und sich bedrohlich vor Gandalf aufbäumte. Es war eine Kreatur, die einem sonst nur in Albträumen so nahe kam und Sofia hätte wahrscheinlich noch ewig auf den gigantischen Dämon gestarrt, hätte Boromir sie nicht mit sich gezogen.
,,Sofia, kommt!"
Die Erde bebte, als sich der Balrog in Bewegung setzte und Jagd auf die Gemeinschaft machte. Melina, die als Erste die Brücke erreicht hatte, scheuchte die Hobbits und anderen Gefährten rüber.
,,Macht schon, schnell! Rüber da!"
Die Hobbits liefen über die Brücke, gefolgt von Gimli, Boromir, Aragorn und den Freundinnen. Legolas und Melina liefen als Letztes rüber, ehe auch Gandalf die Brücke passierte. Doch zum Entsetzen der anderen blieb der Zauberer auf der Brücke stehen und wandte sich nun dem Balrog zu, der mit leuchtenden Augen auf ihn herabsah und seine schwarzen Flügel ausbreitete. Seine Haut, so pechschwarz wie die Finsternis selbst und das Feuer, welches in seinem Rachen glühte, jagte den Freundinnen einen eisigen Schauer über den Rücken und sie starrten erschüttert auf Gandalf, der dem Dämon die Stirn bot.
,,Du kannst nicht vorbei!"
,,Gandalf!", riefen Frodo und Sofia gleichzeitig aus und die Hüterin wollte schon zu ihrem Großvater eilen, aber Boromir hielt sie zurück.
,,Nein, das wäre Euer Tod."
,,Er ist mein Großvater!", widersprach Sofia, aber Boromir weigerte sich, sie gehen zu lassen.
,,Würde er Euren Tod wollen?"
Dem konnte Sofia nicht widersprechen und sie gab nach. Alle Blicke richteten sich auf Gandalf und den Balrog, die sich auf der Brücke von Khazad-Dum gegenüberstanden und in den Minen von Moria ein bedrohliches Duell lieferten.
Der Balrog bäumte sich auf und seine Haut verwandelte sich in ein Flammenmeer. Doch Gandalf wich keineswegs zurück, sondern richtete seinen Stab auf den Dämon und sein Blick verfinsterte sich.
,,Ich bin ein Diener des geheimen Feuers. Gebieter über die Flamme von Anor. Das dunkle Feuer wird dir nichts nützen! Flamme von Udun! Zurück in den Schatten!", versuchte er den Balrog zurückzudrängen.
Dieser bildete nun eine flammende Peitsche und erhob diese bedrohlich gegen Gandalf, woraufhin die Gefährten entgeistert auf das Geschehen sahen, welches sich ihnen darbot. Aber der Zauberer gab sich nicht so leicht geschlagen und sammelte all seine Kräfte in sich.
,,DU KANNST NICHT VORBEI!"
Gandalf ließ seinen Stab auf die Brücke krachen und ein helles Licht flammte auf. Der Balrog schnaubte und warf hungrige Blicke auf Gandalf, doch dieser richtete seine gesamte Macht gegen den Dämon. Und als dieser einen Schritt auf ihn zumachte, gaben die Erde und ein Teil der Brücke unter ihm nach, die ihn mit nach unten in den Abgrund rissen.
Erleichtert atmeten die Gefährten auf und die Hüter warfen freudige Blicke in Richtung Gandalf. Dieser drehte sich nun zu ihnen um und wollte auf sie zugehen, als von unten urplötzlich die flammende Peitsche des Balrogs geschossen kam und sich um seinen rechten Fuß schlang. Sie zog Gandalf zurück, der daraufhin von der Brücke rutschte und sich gerade noch so am Bruchteil festhalten konnte.
Frodo wollte vorstürmen, um Gandalf zur Hilfe zu eilen, doch dabei lief er Boromir in die Arme, der ihn zurückhielt.
,,Nein...nein!", sagte Boromir und Frodo sah panisch zu dem Zauberer.
,,GANDALF!"
Genannter versuchte sich noch ein Stück hochzuziehen, doch in diesem Moment verließen ihn seine Kräfte. Gandalf warf einen Blick auf die Gemeinschaft und alle waren wie erstarrt, als er seine letzten Worte an sie richtete.
,,Flieht ihr Narren!"
Dann konnte sich Gandalf nicht länger halten und er ließ los. Vor den verzweifelten Blicken seiner Gefährten fiel Gandalf nach unten und stürzte gemeinsam mit dem Balrog in die Tiefe.
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