Der Aufstieg von Sauron
So, meine Lieben...ich hab's tatsächlich geschafft! Die letzten Kapitel sind fertig und somit neigt sich nicht nur das Jahr 2020 dem Ende, sondern auch meine Geschichte rund um das fantastische Reich Mittelerde. Damit der Endspurt auch pünktlich zum Jahreswechsel angeht, gibt's jetzt jeden Tag zwei neue Kapitel ;) Nur morgen und Mittwoch werde ich sie erst spät abends hochladen können ;) Also viel Spaß beim Weiterlesen und einen guten Start morgen in die finale Woche des Jahres!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Der Aufstieg von Sauron
,,Melina!"
Legolas fuhr aus dem Schlaf hoch und spürte sofort, dass etwas passiert sein musste. Er sah neben sich, doch die Seite des Bettes war unberührt, was bedeuten musste, dass Melina gar nicht hier gewesen war. Der Elbenprinz griff zum Abendstern, den Melina ihm gegeben hatte und nahm die Kette vom Hals, um sie sich anzusehen. Und er musste erschüttert feststellen, dass das Licht des Abendsterns erloschen war.
Sofort sprang er förmlich aus dem Bett und machte sich auf den Weg zum Thronsaal. Er wusste, dass Aragorn sich noch mit Gandalf und Eomer beraten wollte, wie es jetzt weitergehen sollte und dieses Gespräch würde mit Sicherheit die ganze Nacht andauern. Der Elbenprinz hörte schon von weitem ihre Stimmen und platzte ohne Vorwarnung direkt in die Besprechung seiner Gefährten.
,,Aragorn!", brachte er hervor und Genannter drehte sich überrascht um, als Legolas vor ihm zum Stehen kam.
,,Legolas, was ist los?"
,,Es ist etwas passiert. Ich kann es spüren.", erwiderte der Elb und hielt Aragorn den Abendstern als Erklärung hin.
Dieser starrte auf die Halskette von Melina und sofort griff Aragorn sich selbst an den Nacken, um den Verschluss von der Kette zu lösen, die Leah ihm gegeben hatte. Auch das Licht ihres Anhängers war erloschen und er tauschte einen schockierten Blick mit Legolas, da Aragorn wusste, was das zu bedeuten hatte.
,,Was habt ihr?", wollte Eomer wissen, als Gandalf die Blicke der beiden bereits analysierte und sich Entsetzen in seinen Augen wiederspiegelte.
,,Die Hüter...ihnen ist etwas zugestoßen!"
Aragorn und Legolas warfen erschütterte Blicke in Richtung des Zauberers und auch Eomer war durch diese Offenbarung wie vor den Kopf gestoßen. Niemand war im Stande zu reagieren, als plötzlich die Tür von Thronsaal aufgestoßen wurde und Boromir gemeinsam mit seinem Bruder hereinplatzte.
,,Aragorn! Du musst dir das hier ansehen."
Der Rothaarige kam geradewegs auf ihn zugestürmt und knallte auf einmal unzählige Stücke Pergament, sowie ein Buch der schwarzen Sprache auf den Tisch.
,,Das hat uns die Frau aus dem Stadtarchiv gegeben. Sie sagte, die Hüterin Melina wäre vorhin bei ihr gewesen und hätte nach Antworten bezüglich eines Schattens gesucht.", brachte Boromir hervor und Aragorn sah ihn irritiert an.
,,Ein Schatten? Was für ein Schatten?"
,,Das konnten wir uns auch nicht erklären.", erwiderte Faramir, als Legolas erschüttert in die Runde sah.
,,Die Visionen!", setzte er an und erntete fragwürdige Blicke seiner Gefährten, die nicht wussten, worauf er hinauswollte. ,,Melina sagte mir, dass sie und die anderen in den Visionen von einem Schatten heimgesucht werden. Ich bin sicher, sie wollte herausfinden, wer dieser Schatten ist."
,,Und das ist ihr gelungen!", pflichtete Boromir bei, der wieder auf die Schriften deutete. ,,Aragorn, in dem Buch hier steht, dass der Schatten Sauron zur Rückkehr verhilft und laut den Übersetzungen hier ist sein Name Tiras. Es sei denn, man übersetzt ihn in unsere Sprache. Dann ist sein Name..."
,,Adrian!", vollendete Faramir den Satz seines Bruders und Aragorn erstarrte förmlich zu einer Statue, weshalb Gandalf alarmiert zu den Gefährten sah.
,,Findet die Hüter...sofort!"
Die Gefährten schwärmten in ganz Minas Tirith aus, um die Mädchen so schnell wie möglich aufzuspüren. Doch weder im Hause der Könige, noch sonst wo konnten sie die Freundinnen finden und mit jeder weiteren Minute, die ihre Suche erfolglos blieb, wuchs ihre Befürchtung, dass sie womöglich zu spät kamen. Sogar die beiden Hobbits Merry und Pippin halfen bei der Suche und wollten sich auf dem Schlachtfeld mit Boromir und Faramir umsehen, während Gimli sich mit ein paar Soldaten auf die Suche nach Adrian gemacht hatte.
,,Sie müssen doch irgendwo sein!", brachte Eomer hervor, der mit Aragorn und Legolas den Innenhof absuchte und dem Elbenprinzen fiel ein entscheidendes Detail auf.
,,Aragorn! Der Baum!"
Aragorn folgte dem Blick von Legolas und starrte entsetzt auf den Baum des Königs, der schwarz gebrannt und somit vollkommen ausgestorben war. Er erinnerte sich schlagartig daran, was Pippin im Palantir gesehen hatte und daran, dass die Stadt Minas Tirith der Untergang der Hüter sein würde. Zuerst hatten er und die anderen ja angenommen, dass sich dies auf die Schlacht bezog, doch allem Anschein nach hatten sie sich getäuscht.
,,Aragorn! Legolas! Eomer!", erklang auf einmal die Stimme von Pippin und der Hobbit kam hastig auf sie zugerannt. ,,Ihr müsst mitkommen. Schnell!"
Der Hobbit drehte wieder um und sofort folgten die Drei ihm. Er führte sie aus der Stadt heraus auf das Schlachtfeld, zu einer abgelegenen Stelle, wo sie Merry entdeckten. Und bei dem waren Boromir, Faramir und auch Gandalf, die offenbar am Boden knieten.
Als sie besagte Stelle erreichten, blieben die Drei abrupt stehen und starrten erschüttert auf das schreckliche Bild, welches sich ihnen darbot. Die fünf Hüter lagen reglos am Boden und unter ihnen allen hatten sich einzelne Blutlachen ausgebreitet. Gandalf kniete bei Sofia und sein Blick war starr zu Boden gerichtet, während Faramir neben Amy kniete. Boromir, war der Einzige, der bei der Ankunft seiner Gefährten aufsah und verzweifelt zu Aragorn sah, der voller Entsetzen auf Leah starrte und nur am Rande die Worte von Boromir wahrnahm, die sie alle bis ins Mark erschütterten.
,,Sie sind tot, Aragorn...sie sind alle tot!"
Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster und waren rötlich gefärbt, als sie ihren Schein auf die fünf Altäre warfen, die in der Ruhestätte von Minas Tirith aufgebaut waren. Auf ihnen lagen die fünf Hüter von Mittelerde, die vergangene Nacht in einem grausamen Ritual durch die Hand des Schattens Tiras alias Adrian gefallen waren.
Das gesamte Volk Gondors betrauerte die Mädchen, die ihnen allen so viel Hoffnung in der dunkelsten Stunde gegeben und nun ihr Leben im Kampf gegen das Böse verloren hatten. Gimli stand mit den beiden Hobbits Merry und Pippin in der ersten Reihe und die Gesichter der beiden Halblinge waren tränenüberströmt. Auch der Zwerg konnte seine Trauer nicht verbergen und er warf einen Blick zu seinen übrigen Gefährten, die an der Seite der Altäre standen.
Legolas' Gesicht war wie versteinert, während Gandalf niedergeschlagen zu Boden starrte und sich seine Tränen in seinem weißen Bart verliefen. Faramir, Boromir und Eomer standen links von ihm und waren ebenfalls von Trauer erfüllt, während Aragorn nun vor das versammelte Volk trat und nur mit Mühe seine Trauer in den Hintergrund schieben konnte, sodass es ihm möglich war zu den Menschen zu sprechen.
,,Vergangene Nacht, haben wir die Hüter von Mittelerde verloren. Sie wurden von Adrian getötet...einem Schatten, der aus Mordor stammt und möglicherweise...hat er dadurch Sauron zu einem neuen Aufstieg verholfen. Aber ganz gleich, wie dunkel die Stunde heute auch sein mag, wir werden nicht kampflos aufgeben, denn solange es noch Hoffnung gibt, werden wir kämpfen. In Gedenken an Melina, Leah, Sofia, Alex und Amy...werden wir alles geben, um dieses Land zu verteidigen und das Böse zu vernichten. So, wie es auch die Hüter von Mittelerde getan hätten. Für die Hüter!"
Entschlossen schaute Aragorn in die Menge und alle anwesenden Soldaten erhoben kampfbereit die Schwerter und wiederholten „Für die Hüter!", um ihre Unterstützung zu symbolisieren. Aragorn sah zu seinen Gefährten, die ein würdevolles Neigen ihrer Köpfe als Zustimmung vollführten und dann sah er zu den Hütern, die nach wie vor reglos auf den Altären ruhten. Aragorn war entschlossen, Sauron und auch Adrian gegenüberzutreten, um das Vermächtnis der Hüter zu vollenden.
Nach der Trauerfeier, die man in Minas Tirith für die Hüter abgehalten hatte, bereiteten sich die Gefährten gemeinsam mit Gandalf und den Hobbits Merry und Pippin auf die bevorstehende Schlacht vor, die ohne Zweifel die Letzte sein würde. Denn entweder würden sie Sauron und seine Armee bezwingen oder aber in diesem einen letzten Kampf alle ihr Leben lassen, um Mittelerde bis aufs Blut zu verteidigen.
Aragorn betrat ein weiteres Mal die Halle, wo die Hüter auf ihren Altären ruhten, bis man sie bestatten würde. Er ging direkt auf sie zu und ließ seinen Blick niedergeschlagen über die gefallenen Freundinnen schweifen. In der Mitte lag Melina, links von ihr ruhten ihre Schwester Leah und Sofia und zu ihrer Rechten lagen Alex und Amy auf ihren Altären. Sie alle wirkten so friedlich, dass man glauben könnte, sie würden nur schlafen und jeden Moment wieder aufwachen. Doch die blasse Haut und auch die Regungslosigkeit bewiesen, dass keinerlei Leben mehr in den Hütern von Mittelerde war.
Langsam trat Aragorn nun an den Altar heran, auf dem Leah lag und blieb schließlich stehen, wo er auf sie herabsah. Die roten langen Haare von Leah waren offen, ihre Hände ruhten auf ihrem Bauch und bei ihrem Anblick spürte Aragorn, wie sich sein Herz vor Schmerz zusammenzog. Er war zu spät gekommen, um sie und die anderen zu retten und das, obwohl er sich doch geschworen hatte, Leah und auch die anderen Hüter um jeden Preis vor dem Tod zu bewahren. Doch ihr Schicksal war besiegelt gewesen...von dem Moment an, als sie Adrian in ihre Gemeinschaft genommen und somit ihrem Feind Unterschlupf gewährt hatten.
Kurz zögerte Aragorn noch, doch dann legte er seine rechte Hand an Leahs Gesicht und erschauerte bei ihrer kühlen Haut. Doch er warf ihr, trotz Tränen der Trauer, einen entschlossenen Blick zu und setzte all seine Überzeugung in seine Worte.
,,Du hast mir einst gesagt, ich solle mein Schicksal erfüllen. Dass ich meiner Bestimmung folgen und den Thron von Gondor besteigen soll. Und das werde ich, Leah...das werde ich. Ich werde dafür sorgen, dass Mittelerde wieder frei sein wird. Sauron wird fallen, so wahr ich hier stehe und du wirst nicht umsonst gestorben sein...niemand von euch. Das Böse wird vernichtet werden! Ich schwöre es dir. Du und deine Freunde...werdet in Frieden ruhen können."
Es waren mehr als nur die letzten Worte, die Aragorn an Leah richtete, es war ein Versprechen und dies würde er einhalten. Um ihn daran zu hindern, musste man ihn erschlagen und Aragorn gab Leah einen Kuss auf die Stirn, ehe er einen letzten Blick auf sie warf und dann die Stimme von Boromir vernahm, der ihm in die Halle gefolgt war.
,,Aragorn, wir sind bereit. Wenn du soweit bist...", teilte er ihm mit und Aragorn sah noch einmal auf die verstorbenen Freundinnen.
,,Sie dürfen nicht umsonst gestorben sein."
,,Und das werden sie auch nicht. Sauron und Adrian werden für das büßen, was sie getan haben, dafür sorgen wir.", versicherte Boromir ihm und Aragorn warf ihm einen ernsten Blick zu.
,,Mittelerde muss gerettet werden. Wofür die Hüter gekämpft haben...darf nicht in Vergessenheit geraten."
,,Wir werden sie stolz machen, Aragorn."
Auch Boromir blickte auf die gefallenen Hüter und konnte seine Trauer beim Anblick von Sofia nur schwer zurückhalten. Dann wandten er und Aragorn sich langsam ab, um sich auf den Weg zu ihren Gefährten zu begeben. Denn heute würden sie nach Mordor gehen, um die Herrschaft des Bösen ein für allemal zu beenden. Sie würden das Vermächtnis der Hüter zu Ende bringen und wenn es ihnen den Tod brachte...sie würden ihren Schwur einhalten...ganz gleich, was es auch kostete.
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