Der Anfang ist das Ende...

Hallo, meine treuen Gefährten :) Wie versprochen geht es heute zum 2. Weihnachtstag weiter in Mittelerde und heute wird es nochmal so richtig spannend. Natürlich gibt es wieder ein Doppelpack und ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße,
eure Hela

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Der Anfang ist das Ende...

Die Sonne ging langsam unter, als sich Melina einen Weg durch die Trümmer der Stadt Minas Tirith bahnte, um im Stadtarchiv nach Antworten zu suchen. Hier hatte sie einst auch die Prophezeiung der Hüter gefunden und sie hoffte, dass man in den Schriften von Gondor auch irgendetwas über den mysteriösen Schatten hinterlegt hatte, der sie und ihre Freundinnen in den Visionen heimsuchte.
Noch immer standen die überlebenden Menschen wegen der vergangenen Schlacht unter Schock, was Melina ihnen keineswegs verübeln konnte. Der Kampf war ein harter Schlag gewesen und hatte viele Leben eingefordert....zu viele. Und das weckte in Melina nur noch mehr den Ehrgeiz, Sauron aufzusuchen und ihn endgültig zu vernichten, um Mittelerde auf ewig vom Bösen zu befreien.
Doch auch der geheimnisvolle Schatten bereitete ihr Sorgen, denn seine Worte gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf und vor allem die letzte Vision hatte die Hüterin bis in ihre Grundmauern erschüttert.
Die Hüter von Mittelerde waren mit dem Einen Ring verbunden, das hatte die Vision ans Licht gebracht und obwohl Melina keine Erklärung dafür hatte, wie dies hatte passieren können, so wusste sie tief im Inneren, dass es die Wahrheit war. Ihr Leben und das ihrer Freundinnen würden also ohnehin spätestens dann enden, wenn Frodo sein Ziel erreichte und den Ring im Feuer des Schicksalsberges vernichtete.
Als Melina das Stadtarchiv erreichte, musste sie feststellen, dass auch das Gebäude Schäden durch die Schlacht davongetragen hatte. Ganz Minas Tirith war durch den Angriff Mordors gezeichnet worden , doch trotzdem hatte die weiße Stadt nichts von ihrer Schönheit verloren und irgendwie war Melina froh, dass Minas Tirith der letzte Ort sein würde, bevor sie und ihre Freundinnen nach Mordor gehen und dort im Kampf gegen Sauron ihr Leben opfern würden, um Mittelerde zu retten.
Die Hüterin betrat das Archiv und bemerkte, dass nicht viele Menschen anwesend waren. Nur wenige befanden sich im Archiv, um aufzuräumen oder aber ebenfalls Antworten in den alten Schriften zu finden. Die anwesenden Menschen hoben die Köpfe, als Melina durch die Tür trat und starrten sie ungläubig an. Erst jetzt realisierte Melina, dass sie keine Kapuze übergeworfen hatte und man sie ohne Zweifel als Hüterin erkannte. Da sie jedoch nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, senkte sie schnell den Blick und begab sich in den hinteren Teil des Stadtarchivs, wo sie auch schon bezüglich der Prophezeiung fündig geworden war. Ohne Gewissheit, ob sie hier tatsächlich Antworten auf ihre Fragen finden würde, begann sie alte Bücher zu durchforsten und die Schriftrollen nach Hinweisen bezüglich des Schattens oder aber der Hüter abzusuchen. Die Hüterin wusste jedoch, dass ihr nicht viel Zeit blieb und hoffte inständig, dass das Glück wenigstens ein letztes Mal auf ihrer Seite war und sie dieses Rätsel noch rechtzeitig lösen konnte.

Die anderen Hüter hielten sich unterdessen an ihren Vorsatz, ihren letzten Tag sinnvoll zu nutzen und Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Sofia führte eine lange Unterhaltung mit Gandalf, in der sie ihm versicherte, dass sie ihm nicht länger böse war, er aber keine Geheimnisse mehr vor ihr haben sollte. Der Zauberer gab ihr sein Wort dies zu beherzigen, ohne zu ahnen, dass er auch gar keine Gelegenheit mehr dazu haben würde.
Denn in einem Punkt waren sich die Freundinnen ebenfalls einig: niemand ihrer Gefährten sollte von ihrem geheimen Plan, bei Morgengrauen nach Mordor aufzubrechen, erfahren! Da sie die Hüter ohne Zweifel versuchen würden aufzuhalten, wollten die Freundinnen ihnen erst gar keine Möglichkeit dazu geben und verschwiegen daher ihren geheimen Plan, Sauron schon morgen für immer zu vernichten.
Leah nahm Aragorn das Versprechen ab, dass er im Falle eines Sieges über Sauron, nicht länger vor seiner Bestimmung fliehen und den Thron von Gondor besteigen würde. So hatte sie die endgültige Gewissheit, dass die Menschen nach dem Fall der Hüter in guten Händen waren, denn Aragorn würde ein guter König sein und Leah wusste, dass er stark genug war, ihren Tod zu verkraften. Auch, wenn dies mit Sicherheit einige Zeit in Anspruch nehmen würde.
Alex half Eomer dabei, die überlebenden Soldaten von Rohan darin zu unterrichten, wie es nun weitergehen würde. Durch den Tod von König Theoden war Eomer schließlich das letzte Mitglied der königlichen Familie, welches noch lebte und für Alex war deshalb vollkommen klar, dass Eomer der künftige König von Rohan sein würde. Und sie appellierte an die Reiter von Theoden, Vertrauen in Eomer zu haben und ihm in jedem Fall zu folgen, was sie der Hüterin vorbehaltlos versicherten.
Amy verbrachte ihre verbliebende Zeit damit, Faramir die Geschichte von der Reise zum Erebor zu erzählen und wie sie die Schlacht der fünf Heere gewonnen hatten. Auch von Fili erzählte sie ihm und Faramir gab ihr das Versprechen, dass er sie niemals verlassen würde. Das machte Amy wehmütig, da sie ihn schließlich bald selbst verlassen würde, um sein Leben und das von allen anderen in Mittelerde vor einer weiteren Finsternis zu bewahren.

,,Das war schwerer als ich dachte!", brachte Sofia hervor, als sie sich mit den anderen wieder zusammengefunden hatte.
Die vier Freundinnen hatten sich in ein großes Zimmer zurückgezogen und waren froh, dass ihre Gefährten voll und ganz damit beschäftigt waren, eine Strategie zu entwickeln, wie man den Krieg beenden und Mittelerde wieder aufbauen konnte. So waren sie abgelenkt und die Hüter mussten sich keine Sorgen darum machen, dass ihre Gefährten sich in irrsinnige Theorien verrannten, wie man die Freundinnen vor dem Tod bewahren konnte.
,,Hast du alles mit Gandalf geklärt?", fragte Alex und Sofia nickte.
,,Ja. Er hat mir geschworen nie wieder zu lügen und in Zukunft alles mit uns zu besprechen. Ich konnte ihm ja nicht sagen, dass wir ohnehin bald sterben werden, denn dann hätte er es doch sofort den anderen gesagt. Es war schon schwer genug, mir bei Boromir nichts anmerken zu lassen."
,,Wem sagst du das. Ich habe Faramir alles über unsere Vergangenheit erzählt und musste ihm versprechen nicht zu sterben. Ein Versprechen, welches ich schon morgen brechen werde.", kam es niedergeschlagen von Amy, als Leah ergebend seufzte.
,,Es war die richtige Entscheidung, es ihnen zu verschweigen. Sie einzuweihen würde alles nur noch komplizierter machen und sie können unser Schicksal nicht ändern, das kann niemand. Wir haben es akzeptiert und sie werden eines Tages verstehen, warum wir das getan haben."
Die Rothaarige sah ihre Freundinnen vielsagend an diese wussten, dass sie Recht hatte. Natürlich würde ihr Tod ein schwerer Schlag für ihre Freunde werden und ihnen war die Entscheidung auch keineswegs leicht gefallen sie zu verlassen, doch die Mädchen hatten keine Wahl. Das Schicksal von ganz Mittelerde stand auf dem Spiel und es war ihr Pflicht das Land zu retten...ganz egal, welchen Preis dies auch forderte.

Es war mittlerweile später Abend geworden, während Melina noch immer im Archiv Bücher, Schriften und Aufzeichnungen studierte. Sie hatte nach wie vor keine Antwort auf die Frage, wer oder was der Schatten aus ihren Visionen genau war, aber sie gab nicht auf.
Melina nahm sich die nächste Schriftrolle vor und begann diese durchzulesen, als sie Schritte vernahm. Sie hob den Kopf und erkannte eine junge Frau, die offenbar im Archiv arbeitete und sie nun neugierig ansah.
,,Sucht Ihr etwas Bestimmtes?", fragte sie und Melina seufzte.
,,In der Tat! Nur weiß ich einfach nicht genau, wonach ich überhaupt suchen soll."
,,Vielleicht kann ich Euch helfen.", schlug die Frau vor und Melina sah sie dankbar an.
,,Das ist sehr freundlich, aber ich bezweifle langsam, dass in diesem Irrgarten hier überhaupt etwas über das steht, was ich versuche zu verstehen."
Melina strich sich ihre langen dunkelbraunen Haare zurück und sah verzweifelt auf den Berg an Büchern, die sie schon hinter sich hatte. Sie wusste einfach nicht, wo sie sonst Antworten finden sollte und die junge Frau legte ihr plötzlich eine Hand auf die Schulter.
,,Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Ich hätte auch nicht gedacht, dass unsere Stadt nach dem Angriff überhaupt noch stehen würde, aber das tut sie. Dank Euch und Euren Gefährten. Die Hüter von Mittelerde gaben uns Hoffnung, da ist es nur fair, dass wir euch etwas zurückgeben. Also, wonach sucht Ihr?"
Die Frau griff nach einer Schriftrolle und Melina musterte sie. Ihre rotblonden Haare waren zu einem seitlichen Zopf geflochten und sie musste noch sehr jung sein. Vielleicht Anfang 20, wenn überhaupt und dennoch machte sie auf die Hüterin schon einen sehr erwachsenen Eindruck. Die Frau sah Melina abwartend an und die Hüterin beschloss, die Hilfe anzunehmen.
,,Ehrlich gesagt, suche ich nach Hinweisen, die auf einen Schatten hindeuten. Ich weiß nicht wer es ist, aber wenn ich das rausfinde, dann könnte mir das sicher dabei helfen ihn aufzuhalten.", erklärte sie und die junge Frau runzelte die Stirn.
,,Ein Schatten? Welcher Art?"
,,Da bin ich mir nicht ganz sicher. Er scheint...eine dunkle Art von Macht zu besitzen und ich vermute, er stammt aus Mordor. Nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er aus Mordor stammt. Die Frage ist nur, wer ist er und was genau hat er vor?"
Melina beugte sich erneut über die Schriftrolle vor sich und bemerkte aus dem Augenwinkel heraus, wie die junge Frau nun selbst zu ein paar Büchern griff. Zwar wusste sie nicht, wonach sie jetzt genau suchte, aber Melina war schon dankbar für die Geste und wollte gerade wieder in den Schriften vertiefen, als die junge Frau ihre Aufmerksamkeit wieder einforderte.
,,Wenn Ihr so wenig über den Schatten wisst, dann schlage ich vor, dass wir uns erstmal auf seinen Namen konzentrieren. Habt Ihr denn irgendeinen Hinweis darauf?"

Erwartungsvoll musterte die Frau Melina, die sich nun im Stuhl zurückfallen ließ. Sie zerbrach sich schon die ganze Zeit über den Kopf, ob sie nicht irgendeinen Hinweis übersehen hatte und stand bereits am Rande der Verzweiflung, da ihr die Zeit davonlief.
,,Ich...bin mir nicht sicher. Mein Gefühl sagt mir, dass die Antwort direkt vor mir liegt, aber...ich weiß einfach nicht wo genau. Dabei hatte ich gehofft, dass diese Vision mir die nötige Antwort liefert, aber...das war wohl eine absolute Sackgasse.", brachte sie hervor und die junge Frau hob eine Augenbraue.
,,Warum?"
,,Ich habe den Schatten in der Vision gesehen und ich habe ihn nach seinem Namen gefragt. Er hat mir in irgendeiner Form auch geantwortet, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Es war, als hätte er in Rätseln gesprochen, damit ich die Wahrheit nicht erkennen kann."
Melina seufzte und stand kurz vor der Kapitulation. Dieser Schatten raubte ihr den letzten Nerv und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn unschädlich zu machen, bevor sie und ihre Freundinnen in den Kampf gegen Sauron zogen. Doch da sie seine Identität nicht kannte, würde dies ohne Zweifel Wunschdenken bleiben.
,,Was, wenn er genau das getan hat?", kam es auf einmal von der Frau und Melina sah sie verwirrt an.
,,Was meint Ihr?"
,,Naja, nehmen wir mal an, der Schatten hat Euch geantwortet, aber wollte sichergehen, dass Ihr nicht herausfinden könnt, wer er ist. Wenn ich das tun müsste, dann würde ich die Antwort auf jeden Fall gut tarnen. Vielleicht hinter Rätseln, falschen Hinweisen, oder anderen Sprachen."
Mit einem Schlag erstarrte Melina, denn ihre Erinnerung kehrte augenblicklich an die vergangene Vision zurück. Sie hatte dem Schatten direkt gegenüber gestanden und seinen Namen eingefordert. Bisher hatte sie angenommen, sie hätte sich nur eingebildet, wahrhaftig ein Wort vernommen zu haben, doch nun wusste Melina, dass es ganz und gar nicht Einbildung gewesen war.

,,Burguul...er sagte zu mir Burguul. Aber ich glaube, das ist kein Name.", entfuhr es Melina schließlich, doch die junge Frau zog mit einem Mal ein anderes Buch aus dem Regal und schlug es hastig auf.
,,Das ist die schwarze Sprache von Mordor und bedeutet Schatten."
,,Aber wie hilft uns das weiter?", wollte Melina wissen, als die Frau eine Seite aufschlug und der Hüterin einen vielsagenden Blick zuwarf.
,,Wir wissen jetzt, welchen Ursprung der Schatten hat. In Mordor gibt es nicht sehr viele Kreaturen, die so mächtig sind, dass sie Kontrolle über Visionen oder dergleichen übernehmen können. Aber wenn wir herausfinden, wen man in Mordor als Schatten bezeichnet hat..."
,,Dann kennen wir den Namen des Schattens.", schlussfolgerte Melina und ihre Gehilfin nickte.
,,So ist es."
Die junge Frau warf nun einen Blick auf ihre ausgewählte Seite und Melina erkannte, dass es ein Buch der schwarzen Sprache war, woraufhin sie gleich eine Abneigung dagegen verspürte. Sie verabscheute alles, was seinen Ursprung in Mordor genommen hatte und dennoch war sie wie gebannt, als die junge Frau etwas aus dem Buch zitierte.
,,Hier steht etwas...es wurde bereits übersetzt: „Und der weiße Baum wird brennen...wenn die Hüter fallen. Vollenden wird den Kreis der Schatten und der Eine wird empor steigen...und wird bringen eine neue Finsternis!"
Bei den Worten erstarrte Melina förmlich, denn sie ahnte, dass damit die Auferstehung Saurons gemeint war. Und der Schatten schien ein Teil davon zu sein, was es nur umso wichtiger machte ihn zu vernichten und die junge Frau wurde erneut fündig.
,,Ich hab's! Es gibt einen einzigen Eintrag für mögliche Namen des Schattens und hier steht, er heißt Tiras.", las sie vor und Melina begann auf und ab zu laufen.
,,Tiras...Tiras...ich kenne niemanden mit diesem Namen!"
,,Ich versuche es bei den anderen Sprachen.", erwiderte die Frau und blätterte ein anderes Buch durch, während Melina versuchte, sich zu konzentrieren.
Immer wieder sagte sie sich selbst den Namen vor und hatte das Gefühl ihn schon mal irgendwo gehört zu haben. Doch bei der Suche nach dem Ursprung stieß sie wieder auf die unsichtbare Wand in ihren Erinnerungen und sie drohte, fast schon den Verstand zu verlieren.
,,Das hier sind noch andere Bezeichnungen. Viel ist über diesen Schatten nicht bekannt, deshalb habt Ihr wohl in den anderen Büchern auch nichts gefunden. Aber ein paar Übersetzungen gibt es."

Die junge Frau schob Melina ein paar Auszüge des Buches rüber und las selbst ein paar vor. Doch die Stimme der Frau schien auf einmal von ganz weit weg zu kommen, als Melina einen Abschnitt in die Hand nahm und wie gebannt auf diesen starrte. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen, als sie die Erkenntnis wie der Blitz traf und sie bis ins Mark erschütterte.
,,Geht es Euch gut?", fragte die Frau auf einmal, da sie das entsetzte Gesicht von Melina bemerkt hatte, doch die Hüterin war zu geschockt, um zu antworten.
Stattdessen wandte sie sich ab und stürmte aus dem Archiv. Die pechschwarze Finsternis der Nacht war über Mittelerde eingebrochen, als Melina im rasanten Tempo den Weg zurück zum Haus der Könige hetzte. Sie musste unbedingt zu Leah und den anderen, bevor es zu spät war.
Als Melina den Hof erreichte, bog sie um eine Kurve und rannte geradewegs in Adrian herein. Der war völlig überrumpelt und starrte Melina perplex an, die abrupt stehen blieb und völlig außer Atem war.
,,Melina! Ist alles in Ordnung? Du bist ja völlig durch den Wind.", brachte Adrian hervor und sah die Hüterin bestürzt an, doch diese nickte nur gestresst.
,,Ja, ähm...ich suche meine Schwester. Hast du sie zufällig gesehen?"
,,Nein, tut mir leid. Schon seit heute Nachmittag nicht mehr. Ist etwas passiert?", fragte Adrian, woraufhin Melina ihn nur vielsagend ansah.
,,Ich muss ihr etwas Wichtiges sagen. Möglicherweise habe ich die Lösung für unser Problem gefunden."
,,Tatsächlich?", entgegnete Adrian, der etwas überrascht zu sein schien und Melina nickte.
,,Ja!"
,,Kann ich dir vielleicht helfen?", bot er an und Melina zögerte, ehe sie zustimmte.
,,Das kannst du tatsächlich."
,,Gut. Worum geht es?"

Adrian sah Melina abwartend an und die Hüterin zögerte noch einen kurzen Moment. Doch dann beschloss sie, ihrem Instinkt zu folgen und warf Adrian einen ernsten Blick zu.
,,Um die Prophezeiung...und um diesen mysteriösen Schatten, der uns permanent bedroht. Ich glaube, wenn wir seinen Namen rausfinden, dann können wir ihn besiegen und zwar, bevor er uns angreift.", erklärte sie und Adrian war sofort Feuer und Flamme.
,,Das ist eine gute Idee. Hast du schon irgendwelche Anhaltspunkte?"
,,In der Tat!", setzte Melina an und erinnerte sich nur zu gut an die Vision, in der sie dem Schatten gegenüber gestanden hatte. ,,Ich kenne seinen Namen. Ich habe ihn gefragt und er hat es mir gesagt. Er hat mir seinen Namen verraten. Er heißt Tiras!", offenbarte sie Adrian, der daraufhin verwirrt die Stirn runzelte.
,,Tiras?"
,,Ja! Das bedeutet „Schatten" oder auch „Der Dunkle", wenn man es in Mordor übersetzt. Es gibt aber auch noch eine andere Übersetzung und demnach wäre sein Name...Adrian!"
Als sie das ausgesprochen hatte, erstarrte Adrian und Melina sah ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Es gab einen Grund, warum sie Adrian von Anfang an misstraut hatte, denn ihr Instinkt hatte sich seit ihrer Begegnung dagegen gesträubt es zu tun. Und nun zeigte Adrian sein wahres Gesicht, als sich sein Blick verfinsterte und Melina ihn feindselig ansah.
,,Du bist der Schatten! Du hast uns belogen...von Anfang an.", zischte sie, doch Adrian zeigte keinerlei Reaktion.
,,Gratulation, Melina. Du hast das Rätsel gelöst. Hatte mich schon gefragt, wann du hinter mein dunkles Geheimnis kommst. Du tatest Recht daran, mir zu misstrauen und die anderen wollten dir einfach nicht glauben. Dein Instinkt hat dich wieder einmal nicht getäuscht und doch...wird dir das dieses Mal nichts nützen!"
Melina spürte, dass die Bedrohung in diesem Moment ins Unermessliche stieg und wandte sich von Adrian ab. Sie setzte sich schnell in Bewegung, als aus dem Nichts auf einmal ein Blitz in den weißen Baum Gondors einschlug und er daraufhin in Flammen aufging. Erschüttert starrte Melina auf den brennenden Baum, als Adrian auf einmal mit der düsteren Stimme des Schattens von Mordor sprach.
,,Und der weiße Baum wird brennen, wenn die Hüter fallen. Der Schatten wird den Kreis vollenden und der Eine wird empor steigen...und wird bringen eine neue Finsternis!"
Melina fuhr herum und wollte sich auf Adrian stürzen, doch der machte eine Handbewegung und Melina ging bewusstlos zu Boden. Bedrohlich stellte sich Adrian vor sie und sah auf die Hüterin herab, ehe sich ein triumphierender Ausdruck auf seinem Gesicht abzeichnete.
,,Zeit, die Ära der Hüter zu beenden!"

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