Das Herz des Elbenprinzen
Hallo, meine Lieben :) Es geht wieder weiter in Mittelerde und ich hoffe, das neue Kapitel wird euch gefallen ;) Denn es hat meiner Meinung nach etwas Besonderes und bin gespannt auf eure Meinungen. Wer ist denn eurer Meinung nach das Traumpaar von Mittelerde? Freue mich auf eure persönlichen Favoriten :D
Liebe Grüße,
eure Hela
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Das Herz des Elbenprinzen
Draußen sog Melina die kühle Nachtluft ein, denn die Finsternis der Nacht hatte sich bereits über Mittelerde erstreckt. Und obwohl sie sich nach wie vor im Krieg befanden, fand Melina diese Nacht einfach nur wunderschön. Sterne leuchteten am Himmel und zum ersten Mal seit langem verspürte sie das Gefühl von Frieden, obgleich er mit Sicherheit nicht lange anhalten würde.
Einmal mehr gingen ihr die Worte von Leah durch den Kopf, woraufhin Melina sich durch ihre langen dunklen Haare fuhr. Warum fiel es ihr bloß so schwer, sich darauf einzulassen? Denn mit einem hatte ihre Schwester Recht: sie empfand etwas für Legolas!
Doch war es wahrhaftig Liebe? Melina wusste es nicht und woher auch...sie war in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges Mal verliebt gewesen. In der anderen Welt hatte sie zwar ein paar Abenteuer mit Männern gehabt, doch von Liebe konnte man da nicht sprechen. Es war, als hätte der Elbenprinz etwas in ihr wachgerüttelt, von dem Melina niemals gedacht hatte, dass sie es fühlen konnte.
,,Ist alles in Ordnung?"
Als sie von jener Stimme aus den Gedanken gerissen wurde, zuckte Melina unwillkürlich zusammen und hatte das Gefühl, dass ihr Herz begann zu rasen. Denn als sie sich umdrehte, stand Legolas nur wenige Meter vor ihr und musterte sie. Er musste ihr nach draußen gefolgt sein und das, obwohl sie ihn bei der Feier irgendwann aus den Augen verloren hatte. Zuerst wusste Melina gar nicht was sie sagen sollte, denn seine Anwesenheit brachte sie vollkommen aus dem Konzept. Doch dann riss sie sich zusammen und nickte kaum merklich.
,,Mir geht's gut. Ich wollte nur ein wenig frische Luft schnappen.", erwiderte sie und Legolas warf einen vielsagenden Blick auf den Nachthimmel, ehe er auf sie zuging.
,,Verständlich. Solch einen Anblick bekommt man zurzeit viel zu selten."
,,Ja, wohl wahr."
Legolas machte vor ihr Halt und Melina spürte, wie eine magische Anziehungskraft von ihm auszugehen schien. Alles in ihr sehnte sich instinktiv nach dem Elbenprinzen, der mit einem Mal seine rechte Hand ausstreckte und Melina auffordernd ansah.
,,Würdest du mir die Ehre erweisen?", fragte er, woraufhin Melina ihn nur etwas zögerlich ansah, denn sie wusste bereits, worauf er hinaus wollte.
,,Ich kämpfe besser, als ich tanzen kann."
,,Ich glaube, du denkst das nur, weil du es einfach so gut wie nie tust. Lassen wir es auf einen Versuch ankommen."
Legolas ergriff ihre linke Hand und Melina ließ ihn gewähren. Auch als er sie etwas zu sich zog, wehrte sie sich nicht und ließ sich darauf ein, als Legolas langsam damit begann, sie in einen Tanz zu führen. Und dabei wurde Melina bewusst, dass sie ihm nie zuvor jemals so nahe gewesen war.
Es war, als ob die Welt um sie herum zum Stehen gekommen wäre. Selbst die Zeit schien eingefroren zu sein, während Legolas und Melina auf der Außenplattform zusammen tanzten und alles um sich herum für einen Moment lang vergaßen. Selbst ohne Musik war es ein atemberaubender Tanz, den wohl niemand von ihnen jemals wieder vergessen würde.
,,Siehst du? Es ist gar nicht so schwer.", sagte Legolas leise, woraufhin Melina ein kleines Lächeln entwich.
,,Ich glaube, das liegt einzig und allein an dem Tanzpartner. Wer könnte auch schon besser tanzen, als der Prinz vom Düsterwald?"
Melina wusste nicht, wieso ihr diese Worte so leicht entweichen konnten, aber sie meinte es ernst. Und Legolas schien es ein wenig zu amüsieren, denn er erwiderte ihr Lächeln, ehe er sie auf einmal eindringlich ansah. Sie waren mittlerweile stehen geblieben und hatten ihren Tanz beendet, doch die Spannung zwischen ihnen schien nur noch gewachsen zu sein.
Die Hüterin und der Elbenprinz sahen sich intensiv an und ihre beiden Herzen schlugen in diesem Moment so schnell wie nie zuvor. Und Melina rührte sich nicht, als Legolas ihr mit einem Mal die rechte Hand an die Wange legte und verlor sich geradezu in seinen blauen Augen. Und als Legolas merkte, dass sie keinerlei Widerstand leistete, näherte er sich langsam ihrem Gesicht, während seine Stimme Melina eine Gänsehaut versetzte.
,,Melina, ich...", setzte Legolas an, als eine unverkennbare Baritonstimme den Elbenprinzen unterbrach.
,,Legolas!"
Sofort fuhren Melina und Legolas auseinander und sahen verstört zum Türrahmen, wo nun Gimli auftauchte und erleichtert wirkte, da er den Elbenprinzen ausfindig gemacht hatte.
,,Hier steckst du. Aragorn sucht nach dir. Er wollte etwas mit dir besprechen.", teilte er Legolas mit, der wie angewurzelt da stand und sich keinen Millimeter bewegte und erst jetzt fiel Gimli auf, dass auch Melina anwesend war. ,,Oh, Melina...Alex und Sofia haben vorhin ja schon ordentlich für Stimmung gesorgt, nicht wahr?"
Gimli grinste breit und amüsierte sich offenbar prächtig. Doch weder Melina, noch Legolas wagten etwas zu sagen, denn sie waren förmlich zu Statuen erstarrt und nun schien der Zwerg wohl zu merken, dass sein Timing nicht das Beste gewesen war.
,,Komme ich etwa ungelegen?", fragte er unsicher und während Legolas immer noch schwieg, wollte Melina sich der Situation umgehend entziehen.
,,Tut mir leid. Bitte entschuldigt mich."
Fluchtartig verließ sie die Plattform und ließ den Zwerg und Elbenprinzen allein zurück. Noch immer stand sie aufgrund von Gimlis Anwesenheit unter Schock. Und sie stellte sich nur eine Frage: was war hier gerade passiert?
Melina ging immer noch unruhig durch die Gänge und dachte an die Situation von eben gerade zurück. Sie und Legolas waren sich so nahe gewesen und wenn Gimli sie nicht unterbrochen hätte...
Die Braunhaarige blieb stehen und erinnerte sich an die Momente, die sie gemeinsam mit Legolas verbracht hatte. Von ihrer ersten Begegnung, über die gemeinsamen Kämpfe...bis hin zu ihrem Tanz von eben und da wurde es ihr wahrlich bewusst. Der Elbenprinz lag ihr am Herzen. Mehr noch...Melina war inzwischen klar, dass sie ihr Herz unwiderruflich an Legolas verloren hatte. Nur hatte sie es niemals über sich gebracht, ihm das zu sagen.
Aber warum nicht? Hatte sie Angst, er würde nicht das Gleiche für sie empfinden? Oder lag es daran, weil Leah und ihre Freundinnen damals diejenigen verloren hatten, die sie über alles geliebt hatten und Melina somit genau wusste, wie schmerzhaft der Verlust der großen Liebe war, sodass sie keineswegs das Risiko eingehen wollte, ebenso diesen Schmerz zu empfinden?
Sie war sich nicht sicher, welches Argument das Schwerwiegendste war, aber sie wusste, dass es ein Ende haben musste...hier und jetzt. Ganze 60 Jahre hatten vergehen müssen, damit Melina diese Erkenntnis hatte, doch nun würde es ein Ende haben.
Denn ihre Schwester Leah hatte absolut Recht. Die Zeiten waren viel zu düster und gefährlich, als dass die Hüterin sich weiter mit diesem Geheimnis quälen könnte. Noch einen Moment hielt Melina inne und zögerte...dann wusste sie, was sie tun sollte.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, ehe sie sich schließlich umdrehte und zurück ging. Zwar wusste sie nicht, ob der Elbenprinz schon vom Gespräch mit Aragorn zurück war, doch sie wollte es auf den Versuch drauf ankommen lassen. Wie von selbst fand sie den Weg zu Legolas' Zimmer und sah, dass die Tür offen stand. Sie ging langsam darauf zu und entdeckte Legolas, der seine Waffen gerade zur Seite legte. Er trug inzwischen ein silbernes Gewand und eine graue Hose, was ihn wahrhaftig wie einen Elbenprinzen aussehen ließ.
Melina spürte, wie ihr Herz wieder schneller schlug, als sie schließlich die letzten Meter hinter sich brachte und zu Legolas in das Zimmer ging. Er hatte sich gerade auf sein Bett gesetzt und sah überrascht auf, als Melina in sein Zimmer trat und die Tür hinter sich schloss.
Ohne ein einziges Wort zu sagen, ging Melina auf ihn zu und setzte sich neben ihn auf sein Bett. Legolas schien etwas verwundert zu sein, aber er sagte ebenfalls nichts. Und dann tat Melina das, was sie schon längst hätte tun sollen...seitdem sie Legolas damals begegnet war.
Sie lächelte leicht und überbrückte schließlich den letzten Abstand zwischen ihnen, als sie sich vorbeugte und Legolas küsste.
Legolas hatte nicht damit gerechnet, aber er erwiderte den sanften Kuss, ehe Melina ihn beendete und den Elbenprinzen ruhig ansah. Der schwieg weiterhin, aber ein kaum merkliches Lächeln glitt über sein Gesicht, welches Melina erwiderte.
Und dann zog Legolas sie zu sich heran und diesmal küsste er sie, was Melina ohne jeglichen Widerstand zuließ. Auch, als Legolas sie mit sich weiter auf das Bett zog, wehrte sich Melina nicht dagegen und keine Sekunde lang, unterbrachen sie ihren Kuss...bis sie direkt nebeneinander lagen und sich ihre Blicke trafen.
Dann beendeten sie ihn und sahen sich einen Moment lang einfach nur an. Und schließlich zog Legolas Melina enger an sich heran und verschloss ihre Lippen wieder zu einem Kuss. Melina ließ sich darauf ein und ihre Hände wanderten zu seinem Gewand, um den Elbenprinzen noch etwas näher an sich zu ziehen und sie spürte, wie ihr Herz förmlich dahin schmolz. Und während sie in einem weiteren tiefen Kuss versanken, wusste Melina tief im Inneren, dass sie niemals zuvor im Leben je glücklicher gewesen war und Legolas ging es genauso. Melina hatte ihm ihr Herz geschenkt und der Elbenprinz hatte seins längst an die Hüterin verloren.
Die Siegesfeier war bis spät in die Nacht gegangen und zu einem unvergesslichen Ereignis geworden, welches immer noch Hauptthema war, als Sofia und Alex die Flure der goldenen Halle passierten. Der Rest ihrer Gefährten hatte sich mittlerweile schon zurückgezogen und Adrian hatte nach einem heftigen Trinkspiel mit Merry, Pippin und Eomer nur durch die Hilfe von Sofia und Alex überhaupt noch den Weg zu seinem Zimmer gefunden. Und das amüsierte die beiden Freundinnen mindestens genauso sehr wie ihre eigene Showeinlage.
,,Adrian und Eomer waren wirklich das Highlight. Noch nie habe ich so viel Einsatz bei einem Trinkspiel gesehen.", brachte Alex hervor und Sofia grinste.
,,Oh, ja. Obwohl sie damit ja Gandalf und Theoden förmlich in die Flucht geschlagen haben."
Alex unterdrückte einen Lachanfall, als sie sich an die schockierten Gesichter von den beiden Männern erinnerte, die schleunigst das Weite gesucht hatten, als das Trinkspiel gedroht hatte außer Kontrolle zu geraten. Leah war mit Aragorn schon vorher verschwunden, was sie den beiden aber von Herzen gönnte und Melina hatte sie irgendwann aus den Augen verloren. Zwar fragte sich die blonde Hüterin, wohin ihre Freundin verschwunden war, doch sie wusste auch, dass Melina manchmal einfach ihren Freiraum brauchte. Und nach all den Ereignissen, konnte man ihr das nun wirklich nicht verübeln.
,,Es hat Spaß gemacht heute. Einen Abend lang mal alles zu vergessen...das war schön.", nahm Sofia das Gespräch wieder auf und Alex warf ihr vielsagende Blicke zu.
,,In der Tat. Und wir haben es immer noch drauf, Sofia. Der Orkkönig von damals hätte bei unserer Darbietung doch Blut und Wasser geschwitzt."
Die Hüter mussten grinsen, als sie an den Song-Battle vor 60 Jahren dachten, den sie sich mit ihren Freundinnen gegen den hässlichen Orkkönig geliefert hatten. Damals hatte die Reise zum Erebor in diesem Moment wahrlich verrückte Formen angenommen, aber es war auch geradezu legendär gewesen und machte dieses Abenteuer gerade deshalb zu einem unvergesslichen Erlebnis der Vergangenheit.
Alex schwelgte immer noch in Erinnerungen, als sie bemerkte, dass Sofia einen nachdenklichen Gesichtsausdruck angenommen hatte. Irritiert runzelte sie die Stirn, denn sie fragte sich, woran ihre Freundin jetzt wohl dachte.
,,Hey, Sofia...was ist denn? Hab ich was Falsches gesagt?", hakte Alex nach, woraufhin Sofia ein wenig zusammenzuckte, als wäre sie aus einer Art Trance erwacht.
,,Was? Oh, nein...tut mir leid. Ich...habe gerade nur daran gedacht, was uns wohl noch bevorsteht. Diese Vision letztens...sie lässt mich einfach nicht mehr los. Alex, ich habe das Gefühl...wir übersehen etwas."
,,Sofia, wir haben schon viele dieser Visionen gehabt und alle sind auf ihre eigene Art und Weise mysteriös und geheimnisvoll. Und ich fürchte, wenn wir uns zu sehr die Köpfe darüber zerbrechen, dann...drehen wir noch durch. Ein Wunder, dass es noch nicht passiert ist.", gab Alex zurück und schüttelte den Kopf.
All diese Visionen schwirrten ihr nach all der Zeit noch immer im Kopf umher, als hätten sie sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Dennoch schien Sofia sich noch mehr damit zu beschäftigen als sie und das bereitete Alex ein wenig Sorge. Schließlich gab es ihrer Meinung nach auch noch andere Dinge als Visionen, derer sie und ihre Freundinnen sich annehmen mussten.
,,Alex, wenn ich es dir doch sage...diese Vision war anders. Sie unterscheidet sich von den anderen...ich spüre es.", erwiderte Sofia, doch Alex seufzte nur ergebend.
,,Hoffentlich kommst du mir jetzt nicht wieder mit philosophischen verrückten Theorien, die mich der Nachtruhe berauben werden. Denn bis jetzt bin ich eigentlich noch sehr gut drauf...also verdirb das bitte nicht."
,,Jetzt nimm mich doch bitte mal Ernst, Alex. Das ist eine ernste Sache und wir müssen darüber reden.", entfuhr es Sofia, doch Alex sah ihre Freundin nur eindringlich an.
,,Das haben wir doch schon. Und wir alle sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns nicht verrückt machen und wenn ich ehrlich bin, sollten wir uns lieber auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren. Denn irgendwas sagt mir, der ist schon näher als wir alle vermuten."
Obwohl es Sofia missfiel, dass Alex so ablehnend reagierte, drängte sie ihre Freundin auch nicht länger. Schließlich brachte es nichts und sie hatte auch Recht, denn der drohende Rachefeldzug von Sauron bezüglich Helmsklamm stand noch aus und er würde sie sicherlich alle sehr hart treffen. Die Frage war nur wann und vor allem wo?
,,Keine Sorge, Sofia. Wir finden schon noch raus, was es mit diesen Visionen und auch der Prophezeiung auf sich hat. Und bis dahin...tun wir einfach das, was wir am besten können: wir treten den Bösen in den Arsch!"
Alex sah Sofia vielsagend an und diese musste nun grinsen, denn wieder einmal schaffte es ihre Freundin, den Moment mit ihrer lockeren Art etwas freundlicher zu gestalten. Und genau das war es, was Alex so einzigartig machte: ihr grenzenloser Optimismus!
,,Du hast Recht! Gemeinsam...können wir alles schaffen.", erwiderte sie und Alex tätschelte ihr die Schulter.
,,Das wollte ich hören. Die können sich schon mal warm anziehen, denn wo Sauron auch immer zuschlagen wird...seine Orks sollen ruhig kommen. Wir werden sie das Fürchten lehren."
Sofia war amüsiert und schüttelte lachend den Kopf, als sie sich vorstellte, wie sämtliche Ork beim bloßen Anblick ihrer Freundinnen die Flucht ergriffen. Doch der heitere Momentwurde jäh unterbrochen, als die beiden Hüterinnen ein instinktives Gefühl von Gefahr verspürten.
,,Sofia...", setzte Alex an, als ihre Freundin auch schon reagierte.
,,Ja. Ich spüre es auch."
Die beiden stürmten los und folgten ihrem Instinkt, der sie zum Ursprung der Gefahr führte. Alex und Sofia platzten in den Schlafraum von Gandalf und ihren anderen Gefährten, als sie im Türrahmen förmlich erstarrten und erschüttert in den Raum starrten.
Denn Pippin hielt die schwarze Kugel, welche Gandalf als ein Palantir identifiziert hatte, in den Händen und schrie vor Schmerzen. Doch nicht das brachte die beiden Hüterinnen so aus der Fassung, sondern vielmehr das Auge Saurons, welches sie nun förmlich anstarrte und die bedrohliche Stimme in ihren Köpfen wiederhallte.
„Euer Ende ist nah! Schon bald...werdet ihr alle fallen!"
Die Freundinnen konnten sich nicht rühren und die Stimmen der anderen schienen von ganz weit her zu kommen. Und als das Auge sie weiterhin in seinem bösen Bann gefangen hielt, brachen die Hüter schließlich zusammen und wurden in die endlose Finsternis katapultiert.
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