Boten des Bösen

Hallo, alle zusammen :) Heute geht das Abenteuer in Mittelerde wieder weiter und ich hoffe, das neue Kapitel wird euch gefallen. Deshalb wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich auf eure Meinungen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Boten des Bösen

Am nächsten Tag brachen die Gefährten gemeinsam mit Adrian, Eomer und König Theoden aus Helmsklamm auf und begaben sich auf direktem Wege nach Isengard. Noch immer waren Melina, Leah, Sofia und Alex von ihrem Albtraum und der nächtlichen Zusammenkunft untereinander aufgewühlt, doch sie behielten dieses Ereignis für sich.
Zwar hatten Aragorn und die anderen am Morgen bemerkt, dass die Mädchen sichtlich angespannt waren, doch sie hatten jegliche Versuche ihnen Antworten zu entlocken aufgegeben. Auf ihrem Weg durch den Fangornwald, versuchte Aragorn jedoch noch einmal sein Glück, wenigstens Leah zum Reden zu bringen.
,,Leah, bitte sag mir was los ist. Du und die anderen seid so angespannt, das würde selbst ein Blinder sehen.", unterbrach er das Schweigen, doch Leah sah ihn nur vielsagend an.
,,Es ist nichts. Wir sind einfach etwas unsicher wegen Sauron, das ist alles."
,,Weil unser Sieg seinen Zorn wecken wird?", schlussfolgerte Aragorn und sie nickte.
,,Er wird nicht erfreut sein und ich will mir das Ausmaß seines Zorns gar nicht erst vorstellen. Sauron ist so schon gefährlich genug, aber wenn er wütend ist...es könnte ganz Mittelerde schwer erschüttern."
Das war nicht mal gelogen, denn Leah sorgte sich wirklich was für Folgen der Zorn Saurons mit sich bringen würde. Immerhin war der dunkle Herrscher nicht gerade bekannt dafür ein guter Verlierer zu sein und sicherlich würde es nicht lange dauern, bis er seine Vergeltung ausüben würde. Aragorn sah Leah die Unsicherheit an und griff nach ihrer Hand, ehe er sie zuversichtlich ansah.
,,Was auch geschehen wird, wir werden es überstehen...gemeinsam.", versicherte er ihr und Leah lächelte ein wenig, als Brego auch noch zustimmend schnaubte.
,,Scheint so, als wäre er ganz deiner Meinung- mal wieder."
Aragorn klopfte dem Hengst den Hals und Leah schüttelte amüsiert den Kopf. Melina und Sofia tauschten einen vielsagenden Blick und Alex bildete mit Eomer das Schlusslicht, während Gandalf, Theoden und Legolas mit Gimli die Truppe anführten.
Und als sie den Fangornwald schließlich hinter sich ließen, erstreckte sich Isengard vor ihnen. Allerdings anders als erwartet, denn der Turm war nun von Wasser umgeben und der äußerliche Ring sichtlich zertrümmert, was ohne Zweifel das Ergebnis einer Schlacht war, die hier geherrscht haben musste. Lautes Gelächter erweckte die Aufmerksamkeit der Gefährten und schließlich wurden sie von niemand anderem, als den beiden Hobbits Merry und Pippin fröhlich in Empfang genommen.
,,Willkommen meine Herren und werten Damen...in Isengard!"

Triumphierend hockten die beiden auf den Überresten der Mauer und deuten vielsagend auf das eingenommene Isengard. Während Melina und Leah nur breit grinsten und Sofia einen Lachanfall unterdrückte, starrte Alex die beiden Hobbits fassungslos an.
,,Das darf doch wohl nicht wahr sein."
,,Ihr jungen Nichtsnutze! Da jagt man euretwegen durch die Gegend und jetzt findet man euch schmausend und...und Pfeife rauchend.", entfuhr es Gimli, doch Adrian sah den Zwerg nur beschwichtigend an.
,,Nicht aufregen, Gimli. Du weißt doch, wie Kinder sind oder in dem Fall Hobbits."
,,Nun, wir sitzen hier auf dem Feld des Sieges und erfreuen uns einiger wohl verdienter Annehmlichkeiten. Das Pökelfleisch...ist wirklich ausgesprochen delikat.", erwiderte Pippin gelassen und Gimli lief bei seinen Worten schon sichtbar das Wasser im Mund zusammen.
,,Pökelfleisch..."
,,Hobbits!", murmelte Gandalf nur und Sofia sah grinsend zu den beiden Hobbits.
,,Euch kann man auch keine Sekunde alleine lassen, oder?"
,,Naja, immerhin haben sie Isengard im Sturm erobert.", gab Melina zurück und Merry platzte beinahe vor Stolz.
,,Ganz genau. Wir unterstehen dem Befehl von Baumbart. Er ist sozusagen...der neue Verwalter von Isengard."
,,Na, dann hoffen wir mal, dass auch die Buchhaltung stimmt.", warf Leah amüsiert in die Runde.
Kurze Zeit später saß Merry bei Eomer auf dem Pferd und Pippin ritt mit Aragorn zusammen auf Brego. Gemeinsam ritt die Truppe nun direkt in Isengard hinein und watete mit ihren Pferden durch das Wasser, während die Ents um sie herum in Isengard verstreut waren und anscheinend sichergehen wollten, dass alles gesichert war. Baumbart schien die Gefährten schon zu erwarten, denn er stand vor dem Turm von Isengard und nickte Gandalf ehrenhaft zu, ehe er mit seiner tiefen Stimme anfing zu sprechen.
,,Oh, junger Meister Gandalf, ich bin froh über Euer Kommen. Holz und Wasser, Stock und Stein kann ich beherrschen, doch hier gilt es mit einem Zauberer fertig zu werden- eingesperrt in seinem Turm."
,,Geschieht ihm recht. Verräterischer Schuft.", meinte Alex und Baumbart neigte nun auch den Kopf vor ihr und ihren Freundinnen.
,,Die Hüter von Mittelerde, auch ihr seid uns willkommen. So lange haben die Ents eure Rückkehr schon ersehnt und auf euch gewartet."
,,Vielen Dank, Baumbart.", erwiderte Leah und Aragorn sah nun zum Turm empor.
,,Zeig dich gefälligst."

Alle Blicke richteten sich auf den Turm und die Freundinnen spürten instinktiv, dass Saruman noch anwesend war. Seine Magie, obgleich nun dunkel oder hell, pulsierte förmlich und Sofia versuchte den verräterischen Zauberer zu erspähen.
,,Komm schon, wo steckst du nur?"
,,Seid vorsichtig. Sogar in der Niederlage ist Saruman gefährlich.", ermahnte Gandalf seine Gefährten, doch Alex' Blick verfinsterte sich.
,,Er hat uns verraten, Gandalf. Er sollte sich in Grund und Boden schämen für das, was er getan hat."
,,Holen wir uns seinen Kopf, dann haben wir endlich Ruhe.", warf Gimli ein, doch Gandalf widersprach ihm sofort.
,,Nein. Wir brauchen ihn lebendig."
,,Wofür? Sag mir nicht, du willst ihn als Haustier behalten.", kam es ungehalten von Alex, die von Sofia zum Schweigen gebracht wurde.
,,Alex!"
,,Was denn?"
Die Blonde wies jegliche Schuld von sich, woraufhin Melina nur seufzte und den Kopf schüttelte. Leah hielt sich raus und hoffte einfach nur, dass die Situation ein angenehmes Ende nahm.
,,Wir müssen ihn zum Reden bringen.", sagte Gandalf, woraufhin auch Leah verächtlich schnaubte.
,,Viel Glück dabei! Der ist doch nichts weiter als Saurons kleine Marionette."
Da hatte Leah nicht ganz Unrecht, das mussten sie alle zugeben. Doch auch Gandalf hatte seine Argumente, denn Saruman wusste Dinge, die ihnen vielleicht noch nützlich sein konnten. Und als hätte er geahnt, dass man über ihn sprach, trat Saruman auf der obersten Plattform seines Turms nun aus seinem Versteck hervor und begann die Anwesenden zu verhöhnen.
,,Ihr habt viele Kriege geführt und viele Männer getötet, Theoden König...und habt hinterher Frieden geschlossen. Könnten wir nicht gemeinsam beratschlagen, so wie wir das einst taten, mein alter Freund? Können wir nicht Frieden haben...Ihr und ich?"

Die Freundinnen tauschten unsichere Blicke, denn gerade dieser ruhige Ton von Saruman kam ihnen verdächtig vor. Theoden schwieg zunächst, doch dann loderte der Hass in seinen Augen und er sah wutentbrannt zu Saruman auf.
,,Das werden wir. Wir werden Frieden haben, wenn man Euch gerichtet hat, für die Feuersbrünste in Westfold und für die Kinder, die dort ihr Leben ließen. Wir werden Frieden haben, wenn das Leben der Soldaten, die vor den Toren der Hornburg zerhackt wurden, nachdem sie schon tot waren, gerächt ist. Wenn Ihr an einem Galgen baumelt, zum Vergnügen Eurer eigenen Krähen, dann haben wir Frieden!"
,,Galgen, Krähen und Greis...was willst du, Gandalf Graurock? Lass mich raten: den Schlüssel von Orthanc oder womöglich die Schlüssel von Barad-dûr selbst?! Zusammen mit den Kronen der 7 Könige und den Stäben der 5 Zauberer?!", fauchte Saruman, doch Gandalf ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
,,Dein hinterhältiger Verrat kostete schon viele das Leben. Tausenden mehr droht jetzt Unheil. Doch du könntest sie retten, Saruman...du warst tief im inneren Rat des Feindes."
,,Dann seid ihr gekommen, weil ihr Auskünfte wollt. Ich habe welche für euch!"
Saruman zog eine schwarze Kugel hervor, welche den Hütern schon beim Anblick eine Gänsehaut bereitete. Der Zauberer warf einen Blick hinein und die Freundinnen spürten, dass dieses Artefakt ein Werkzeug des Bösen war.
,,Etwas wuchert im Herzen von Mittelerde. Ein Geschwür und Ihr vermögt es nicht zu sehen. Aber das große Auge...hat es gesehen. Selbst jetzt, baut er seinen Vorteil aus.", sprach Saruman weiter, während Gandalf Schattenfell ein paar Meter vorantrieb. ,,Sein Angriff wird bald erfolgen. Ihr werdet alle den Tod erleiden. Aber das weißt du, nicht wahr, Gandalf? Glaubt Ihr wirklich, dass dieser...Waldläufer jemals auf dem Throne Gondors sitzen wird? Dieser Heimatlose aus dem Schatten gekrochene...wird niemals zum König gekrönt. Gandalf zögert nicht, jene zu opfern, die ihn am Nächsten stehen. Jene, die er vorgibt...zu lieben. Sag mir, welche Worte des Trostes hast du dem Halbling gespendet, bevor du ihn in sein Verderben schicktest. Der Weg, den du ihn nehmen ließest...endet einzig und allein im Tod.", sprach Saruman, doch Sofia hatte genug von seinem Hohn und Spott.
,,SCHWEIGT! Ihr seid nichts weiter als ein erbärmlicher Feigling und Verräter. Eine Marionette, die sich von Sauron hat einspannen lassen, weil sie seine Macht mehr fürchtet...als sonst etwas."
,,Sieh einer an, deine Enkeltochter scheint in der Vergangenheit an Mut gewonnen zu haben, Gandalf. Dabei wisst ihr doch, Hüter von Mittelerde...dass nichts und niemand den Einen aufhalten kann...auch nicht ihr. Ihr habt es gesehen, nicht wahr? Das Schicksal, welches euch ereilen wird, solltet ihr den Kampf gegen das große Auge wirklich wagen. Es wird ein Schicksal sein, welches schlimmer ist...als der Tod. Ein Schicksal, vor dem euch nichts und niemand bewahren kann."

Der Zauberer sah auf die Freundinnen herab, die nur untereinander Blicke tauschten. Es war mehr als nur Spott, es war eine Drohung, doch die Hüter erwiderten nichts darauf. Nur Gimli schien mit der Geduld am Ende zu sein, denn er wandte sich impulsiv an Legolas.
,,Ich hab jetzt genug davon! Mach Schluss mit ihm. Ein Pfeil, direkt ins Maul."
,,Nein!", widersprach Gandalf. ,,Komm herunter, Saruman. Dann wird dein Leben verschont."
,,Spar dir deine Gnade und dein Mitleid. Ich habe keine Verwendung dafür!"
Mit diesen Worten feuerte Saruman einen Feuerball auf Gandalf mit seinem Zauberstab ab. Dieser sauste hinab auf Gandalf und umfing ihn samt Schattenfell, was den Gefährten die Fassung entgleisen ließ. Doch nur wenige Sekunden später erlosch das Feuer und Gandalf war unversehrt, während er immer noch zu seinem einstigen Verbündeten aufsah.
,,Saruman, dein Stab ist zerbrochen!", sprach Gandalf, als der Stab von Saruman tatsächlich in tausend Stücke zerbrach und dieser daraufhin wutentbrannt auf Gandalf sah, als ein alter Bekannter hinter Saruman aus seinem Versteck gekrochen kam.
,,Na, sieh mal einer an. Alfred 2.0.", meinte Alex nur, als auch Theoden seinen einstigen Diener erspähte.
,,Gríma, du musst ihm nicht gehorchen. Du warst nicht immer so wie jetzt. Einst warst du ein Manne Rohans. Komm herunter."
,,Ein Manne Rohans?", entfuhr es Saruman gehässig. ,,Was ist Rohans Haus, als eine Strohgedeckte Scheune, wo Straßenräuber in stinkigem Rauch trinken und ihre Sprösslinge sich zwischen den Hunden auf dem Fußboden siedeln. Der Sieg in Helms Klamm gebührt nicht Euch, Theoden Pferdemensch. Ihr seid der minderwertige Sohn größerer Herren.", verhöhnte Saruman Theoden, doch der ignorierte diese abscheuliche Beleidigung und wandte sich erneut an den verängstigten Gríma.
,,Gríma, komm herunter. Befreie dich von ihm!"
,,Befreien? Er wird niemals frei sein!", zischte Saruman, als Gríma hinter ihm den Kopf schüttelte.
,,Nein."
,,Auf die Knie, Köter!", fauchte der Zauberer und schlug Gríma ins Gesicht, woraufhin dieser zu Boden ging und Gandalf wagte einen neuen Versuch, Saruman zum Reden zu bringen.
,,Saruman, du warst tief im inneren Rat des Feindes. Sag uns, was du weißt."
,,Schicke deine Wächter fort. Dann sage ich dir, wo euer Verderben entschieden wird. Ich werde hier nicht dein Gefangener sein.", hauchte Saruman genüsslich, als Gríma auf einmal seinen Dolch zog und dem Zauberer in den Rücken stach.

Erschüttert sahen die Gefährten nach oben, als Legolas auch schon reagierte. Blitzschnell legte er einen Pfeil an und ließ ihn nach oben sausen, wo er sein Ziel in Form von Grímas Herzen fand und dessen Leben augenblicklich beendete. Saruman, vor Entsetzen erstarrt, stürzte nun den Turm herunter und landete Rücklings auf der Spitze eines Mühlenrads, wodurch er schließlich endgültig den Tod fand.
Die Hüter wandten die Blicke ab, denn trotz seines Verrates, war der Tod von Saruman ein entsetzlicher Anblick. Gandalf jedoch, zögerte nicht und wandte sich augenblicklich an König Theoden.
,,Schickt Kunde an unsere Verbündeten in jeden Winkel Mittelerdes, der noch in Freiheit steht. Der Feind rückt gegen uns vor, wir müssen wissen, wo er zuschlagen wird."
Das Mühlenrad setzte sich quietschend in Bewegung und riss den toten Körper Sarumans hinab in die Fluten von Isengard. Dabei fiel die schwarze Kugel aus dem Gewand des Zauberers und Baumbart schien etwas erleichtert zu sein.
,,Der ganze Schmutz Sarumans...wird fortgespült. Bäume werden zurückkehren, um hier zu leben. Junge Bäume...wilde Bäume.", philosophierte er, als Pippin sich von Bregos Rücken gleiten ließ und durchs Wasser watete.
,,Pippin!"
Aragorn sah alarmiert zu dem Hobbit, der auf die Stelle zuging, wo die düstere Kugel von Saruman im Wasser verschwunden war. Pippin griff kurzer Hand ins Wasser und zog sie hervor, als Gandalf bereits neben ihm auftauchte.
,,Peregrin Tuk! Das nehme ich, mein Junge.", sagte er und streckte die rechte Hand nach der Kugel aus. ,,Na, mach schon!"
Etwas widerwillig gab Pippin die Kugel an Gandalf weiter, der sie in seinem Umhang verbarg und einen kurzen Blick auf den Hobbit sah, der daraufhin den Blick zerknirscht senkte. Leah sah zu Gandalf, ehe sie sich an ihre Freundinnen wandte und etwas unsicher in die Runde schaute.
,,Was glaubt ihr, was dieses Ding ist?", wollte sie wissen, als Sofia vielsagend zum Turm von Saruman sah, ehe sie in Richtung Gandalf blickte.
,,Keine Ahnung. Aber eins weiß ich sicher...es ist etwas Böses!"

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