Kapitel 7

Es klingelte an der Haustür. "Ja?", fragte ich durch die Sprechanlage. "Ich bin's, Sophia", bekam ich als Antwort und öffnete die Tür.
Wir gingen in mein Zimmer und auf dem Weg begegneten wir Kyle. "Oh hallo, du bist wieder da.", Begrüßte mich mein großer Bruder "und du hast besuch mitgebracht. Sehr erfreut dich kennen zu lernen" fügte er übertrieben höflich hinzu und ich verdrehte nur die Augen da ich seinen erbärmlichen Flirt Versuch sofort durchschaute. "Sophia, das ist Kyle. Kyle, das ist Sophia", stellte ich sie vor und bevor Sophia etwas erwidern konnte zog ich sie schon hinter mir her. "Beachte ihn gar nicht, der ist immer so", erklärte ich ihr.
"Wie denn?" , fragte sie unschuldig und ich seufzte nur, da sie es, sowie ich Sophia kannte, ehrlich nicht geschnallt hatte.

In meinem Zimmer angekommen, verrückte ich ein paar Möbel, sodass wir in der Mitte des Raumes etwas Platz zum üben hatten.
"Okay. Zuerst einmal werde ich dir zeigen, wie du die Magie in deinem Kristall spüren kannst du die Fähigkeit, in deinem Fall Weisheit, nutzen kannst. Zu Angriffs und Verteidigungs Möglichkeiten kommen wir dann das nächste Mal." ,erklärte ich ihr meinen Plan.
"Also: schließ deine Augen!" Sie kam meiner Aufforderung nach und ich fuhr fort:" So, kannst du den Kristall spüren?", es dauerte etwas, doch schließlich nickte sie.
"Sehr gut. Jetzt stellt dir vor, er wurde leuchten."
Nichts passierte.
Sie öffnete die Augen und lugte zu ihrem Kristall. Enttäuscht sah sie wieder zu mir.
"Ich kann das nicht!"
"Doch. Das kannst du! Konzentriere dich. Fixiert deine Gedauert auf einen Bergkristall, der von innen heraus leuchtet.", sagte ich leise und mit ruhiger, melodischer Stimme. Sie kniff für einen Moment die Augen angestrengt zusammen und entspannte sich dann wieder...und siehe da: Der Kristall hatte angefangen weißlich zu schimmern.
"Wow! Es hat funktioniert!", rief sie glücklich und ich lächelte ihr zu. Sie war wirklich begabt. Wenn das in dem Tempo weiterging, waren wir bald für das bereit, was auf uns zu kam, so sicher wie die nächste Matheklausur... Oh nein! Die Matheklausur! Die hatte ich ja völlig vergessen.
"Okay. Sehr gut." , lobte ich Sophia. " Ich denke das reicht für heute. Das kannst du üben wenn du willst, aber denk dran: dich darf niemand sehen.", trichterte ich ihr erneut ein. Sie nickte. 
"Montag ist doch die Mathe Klausur, sollen wir zusammen nochmal alles durchgehen?", fragte sie.
Ich stockte. "Woher weißt du dass ich eben an die Mathearbeit gedacht habe?", fragte ich sie verblüfft. "ähm ... keine Ahnung. Auf einmal hatte ich Mathe im Kopf. Bilder von Übungsaufgaben und dem Termin der Klausur morgen", antwortete sie mir leicht verunsichert. Merkwürdig, dachte ich, ließ mir das aber nicht weiter anmerken. Stattdessen sagte ich nur :" Ja, das wäre lieb wenn du das nochmal mit mir durchgehen könntest. Ich habe echt ein bisschen Panik." , sagte ich dankbar und sie lächelte. Der merkwürdige Vorfall von eben war schon fast vergessen. Wir setzten uns und lernten noch einige Stunden Mathe, allerdings leuchtete zwischendrin immer wieder Sophia's Kristall zu Übungszwecken auf und am Ende des Tages konnten wir beide was wir uns vorgenommen hatten.

Am Montag Morgen fühlte ich mich so gut vorbereitet wie noch nie. Die Busfahrt verging schnell und ich ließ mich von den Fragen der anderen nicht durcheinander bringen.
Wir hatten Mathe in der ersten Stunde. Als wir ankamen war unser Lehrer, Mr. Digory schon da und verteilte die Doppelbögen Papier auf denen wir schreiben sollten.
Jetzt war ich doch etwas nervös.
Nachdem die ganze Klasse eingetrudelt war, sogar Torben war einigermaßen pünktlich, begann Mr. Digory mit uns die Aufgaben zu besprechen und kurz darauf durften wir anfangen. Zu meiner Überraschung fielen mir die Aufgaben diesmal relativ leicht, mal abgesehen von der vorletzten...da verstand ich nur Bahnhof. Aber immerhin.
Nach 40 Minuten gab ich meinen Bogen ab, da ich einsah dass es keinen Zweck hatte das Blatt weiter anzustarren, als wollte ich es hypnotisieren.  Es würde mir ja eh keinen Tipp geben.
Ich verließ also den Klassenraum und wartete draußen bis eine von meinen Freundinnen oder Sam ebenfalls rauskamen.
"Wie war's?" , fragte mich eine Jungenstimme neben mir und ich zuckte leicht zusammen. Es war Ben. Ich hatte ihn gar nicht gesehen als ich rausgekommen war. Komisch.
"Ganz gut glaube ich" , antwortete ich und wir unterhielten uns etwas über die unterschiedlichen Aufgaben und deren Lösungen. Kurz nach dem Klingeln flog die Tür auf und Sam kam heraus. Er kam auf mich zu, umarmte mich und sagte " das war ja mal ne gute Klausur." Er schien sich zu freuen wie ein kleines Kind, was ziemlich süß war. Ich wusste dass Sam eigentlich genauso schlecht in Mathe war wie ich und ich gönnte es ihm dass er auch so ein gutes Gefühl bei dieser Klausur hatte. 
Jetzt kamen auch Nora und Meg aus dem Zimmer, bei denen die Arbeit allerdings nicht ganz so rosig gewesen zu sein schien. Aber sie meinten es wäre trotzdem besser als sonst gewesen. Als nach weiteren 5 Minuten alle fertig waren, gingen wir wieder in den Klassenraum und lüften erstmal den Qualm vom denken weg. Natürlich im übertragenen Sinne.
Ich unterhielt mich noch etwas mit Killian und Leo bis unsere Deutschlehrerin, Mrs. Cary den Raum  betrat und wir alles zurück zu unseren Plätzen gingen.

Der Tag verstrich wie im Flug und Sophia und ich beschlossen uns am Nachmittag wieder zu treffen.

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