Kapitel 15
Sophia
Nachdem noch einige Stunden verstrichen waren, in denen Malia neben mir gedöst und dabei Musik gehört, während ich meinen Roman weiter gelesen hatte, riefen Dan und Liam vorne ganz plötzlich: " Wir sind gleich da!!!"
"Ja, ich kann das Empire State Building schon sehen"
"und ich den Time squere!"
Daraufhin sah Lillith ihren Bruder verzweifelt an, und sagte: "Mensch Liam! Der Time Squere ist eine Straße, die kannst du von hier aus gar nicht sehen!" Liam sah sie verwirrt an und murmelte nur ein "achso", bevor er gemeinsam mit Dan weitere Dinge aufzählten, die sie schon entdecken konnten.
Neben mir öffnete Malia gerade verschlafen ihre Augen und murmelte irgendwelche unverständlichen Wörter, bevor sie sich aufsetzte, ihre Kopfhörer aus den Ohren nahm und gähnend fragte: "Was ist denn los?"
Ich schmunzelte nur und verdrehte die Augen. "Du kriegst natürlich mal wieder gar nichts mit... wir sind gleich da, das ist los.", antwortete ich schließlich und zeigte uns dem Fenster, von dem aus man bereits die Silluhette von New York ausmachen konnte.
Sie grinste, und ich konnte die Begeisterung in ihren Augen ablesen. Mir, sowie auch unseren Klassenkameraden, ging es nicht anders, und aufgrund der steigenden Stimmung im Bus stieg unsere Vorfreude nur noch weiter an.
Wir durften nur nicht vergessen: wir hatten ja auch noch eine Mission.
Als wir schließen die Stadt erreicht hatten und mit dem großen Bus durch die engen Straßen fuhren, waren wir so in Stimmung, das der ganze Bus, inklusive Busfahrer und zwei der vier Lehrer im Chor "New York, New York, wir fahren durch New York" sang.
Eine weitere halbe Stunde später hielt der Bus vor unserem kleinen Hotel in Brooklyn.
Sofort nachdem alle ausgestiegen waren, begann auch schon das Gedränge um die Koffer auszuladen.
"Das ist meiner!"," Welcher?"," Der da!", "Halt, du hast meinen!", Wo ist meiner?", "Wo bist du?" , schallte es durcheinander quer über den Parkplatz.
Malia und ich hatten Glück, denn unsere Koffer waren bereits ausgeladen und standen etwas abseits von unserem nach ihrem Gepäck gierenden Haufen von Mitschülern. Wir schnappten sie uns und stellten uns daraufhin zu unseren Lehrern.
Nach und nach löste sich die Menge vor dem Bus auf und aus dem unordentlichen Haufen bildeten sich die üblichen Gruppierungen.
Nun hatte sich auch unser Klassenlehrer die Aufmerksamkeit des wilden Haufens erkämpft, indem er sich auf die oberste Stufe der Treppe des Hoteleinganges stellte und mit den Armen fuchtelte.
"So, da ich nun endlich eure Aufmerksamkeit habe...
Die Zimmerschlüssel bekommt ihr von Mr. Eastman. Die Zimmer sind bereits eingeteilt worden. Es gibt bekanntlich nur 4er und 2er Zimmer, also findet euch in den Gruppen zusammen und holt euch dann gleich, betonung auf gleich, nicht jetzt sofort, eure Schlüssel.
Den restlichen heutigen Tag dürft ihr damit verbringen auszupacken und das Hotel zu erkunden, um euch einzuleben.
Wir treffen uns um 17:30 wieder in der Lobby. Dann besprechen wir alles weitere. Um 18:00 wird es dann Abendessen geben. Bevor ihr jetzt los stürmt, bitte nehmt etwas Rücksicht auf die anderen Gäste, auch wenn es nur eine Familie ist.
Das wäre dann erstmal alles von unserer Seite aus."
Mit diesen Worten beendete er seine Ansprache und alle holten sich, diesmal der Reihe nach und geordnet, ihre Schlüssel bei Mr. Eastman und begaben sich dann in das Hotel.
Sophia und ich teilten uns ein Zimmer, genauso wie Jeff und Eric, was wir absichtlich so eingefädelt hatten. Auch dass unsere Zimmer nebeneinander und direkt am Treppenhaus lagen, war kein Zufall.
Drei Stunden später fanden wir uns schließlich alle in der Lobby ein, um uns den Plan für den nächsten Tag anzuhören.
"... genau, und wir bitten euch, heute zeitig schlafen zu gehen da wir morgen eine erste Stadtbesichtigung machen werden, zu der wir bereits um 8:00 Uhr aufbrechen werden. Wir werden dabei unter anderem die Freiheitsstatue besichtigen. Das wäre es dann erstmal, und jetzt Guten Appetit!" , beendete Mr. Maier seine zweite Ansprache heute.
Jeff und Eric, die immernoch keine großartigen Freundschaften geschlossen hatten, saßen etwas abseits im Speisesaal, während Malia und ich wie immer bei den anderen Mädels und unserer Clique saßen.
Die Jungs waren bereits früher fertig mit dem Essen, und beim Verlassen des Saals steckte Jeff Malia ein Stück Serviette mit der Notiz: "19: 30. bei uns. Teambesprechung " , zu.
Nachdem wir uns von den anderen Mädels mit der Begründung wir wären schon ziemlich müde verabschiedet hatten, gingen wir in unser Zimmer und warteten bis 19:25 Uhr. Bevor wir das Zimmer verließen lauschten wir an der Tür, ob sich mitlerweile die Gruppen, die bis zur Bettruhe noch Spiele wie "Wahrheit oder Pflicht" oder "Werwolf" spielten, in die Zimmer zurrückgezogen hatten.
Als wir draußen keine Stimmen mehr vernahmen, schlichen wir uns auf Zehenspitzen auf den bereits dunklen Flur und schlichen die wenigen Schritte bis wir vor dem Zimmer von Jeff und Eric standen auf Zehenspitzen. Wir konnten jetzt auf keinen Fall gebrauchen, dass sich eine der "Zimmerparties" zu uns verlagerte. Leise klopfte ich an die Tür und wenige Sekunden später öffnete uns Jeffrey.
Im Zimmer setzten wir uns jeweils zu zweit auf die sich gegenüberliegenden Betten und begannen mit unserem Kriegsrat. Jeffrey war der erste, der sich äußerte: "Okay, ich fasse mal zusammen, was wir bis jetzt haben. Dann könnt ihr alles ergänzen, was euch noch dazu einfällt." Wir nickten und Jeff fuhr fort:
" Wir haben es mit einem gewöhnlichen Menschen zu tun, der die Kristalle stehlen möchte. Warum? Machtgier? Wahrscheinlich. Steckt noch etwas anderes dahinter? Vielleicht. Die Kristalle tragen wir sicher bei uns, das heißt, wenn er sie will, muss er uns finden, was aufgrund der hohen Energiesignatur nicht schwer sein sollte, insofern er ein übernatürliches Radargerät besitzt. Sollte er uns finden, können wir uns Verteidigen. Deshalb sollten wir immer mindestens zu zweit sein. Er nennt sich selbst den "Falken", die frage ist: Warum? Hat er eine besondere Beziehung zu diesem Tier, oder ist der Name willkürlich gewählt? Wir wissen außerdem dass er sich zurzeit in New York befindet. Was er hier will wissen wir allerdings nicht. Auch ist uns nicht bekannt, ob er nicht über irgendwelche magischen Artefakte, Fahigkeiten, oder besondere Kampfstrategien verfügt. Was genau er für einen Plan verfolgt müssen wir unbedingt herausfinden, bevor wir aktiv gegen ihn vorgehen, denn wir könnten ihm sonst vielleicht in die Hände spielen. Habe ich irgendetwas vergessen?"
Wir anderen drei, die Jeff gespannt zugehört hatten, überlegten angestrengt, ob wir noch etwas vergessen hatten, da warf Malia ein: "Das Gedicht! Was ist mit dem Gedicht, welches mir die Fee oder Elfe in meinem Traum aufsagte, damit wir sie finden können? Sie meinte wir müssten sie hier, in New York, finden. Wie ging das Gedicht noch gleich?"
"Kommt dort hin,
wo vor langer Zeit die Freiheit besiegelt,
wo die Zacken Tag täglich die Sonne gespiegelt.
Den Menschen so nah,
und doch für die meisten unereichbar,
Das Tor in der Krone ist so unscheinbar.", zietierte ich wortgetreu.
Es war beinahe ein wenig gruselig, aber seitdem ich die Kette trug hatte ich ein beinahe perfektes Gedächtnis. Während die anderen sich darüber unterhielten, was dieses Rätsel bedeuten konnte, klinkte ich mich automatisch aus und begann selbst darüber nach zu grübeln.
Ich war plötzlich an einem anderen Ort, aber an einem vertrauten. Begriffe und Assoziazionen zogen vor meinem geistigen Auge vorbei und mein Verstand nahm die Verse so gut wie selbstständig auseinander und versuchte ihnen einen Sinn zu geben.
Ich hatte von dieser visuellen Denkmethode schon einmal gelesen. Man nannte sie Gedächtnisvilla. Nein, Gedächtnispalast! Jedoch war ich mir sicher, dass ich mir nie eine solche Strategie angeeignet hatte... dies musste wohl auch eine Nebenwirkung der magischen Kette sein.
Doch dann wurde ich plötzlich unterbrochen: " Sophia, hey, kannst du mich hören? Bist du wach?", hörte ich Malia sagen, während ich langsam meine Augen öffnete. Komisch, ich hatte gar nicht bemerkt dass ich sie geschlossen hatte...
Als ich wieder vollstänig bei Bewustsein war erzählten mir die anderen, was gerade pssiert war.
" Auf einmal warst du weg...du bist nach hinten umgekippt und hast nicht reagiert... wir haben uns echt sorgen gemacht...was war denn los? Und geht es dir auch sicher gut, oder sollen wir doch lieber Mr. Maier bescheid sagen?", erklärte mir Malia.
Ich antwortete ihr: " Ja, mir geht es gut. Ich glaube ich war in so einer Art Gedächtnispalast. Aber es ist wirklich alles in Ordnung... ihr braucht Mr. Maier definitiv nicht zu holen und... NATÜRLICH! Das ist es... jetzt ergibt alles einen Sinn..."
Hallo meine Lieben Leser,
heute mal wieder ein Update zu dieser Geschichte. Es tut mir leid, dass in der letzten Zeit hier wenig kam, aber ich hatte eine kleine Schreibblockade und habe mich währenddessen auf andere Ideen konzentriert. Jetzt bin ich allerdings wieder in die Story eingetaucht und verspreche euch, dass das nächste Kapitel in den nächsten Tagen folgen wird.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen... seid ihr schon hinter die Lösung des Gedicht's gekommen?
Viele liebe Grüße,
autordeslebens
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