Prolog
Triumphierend hielt ich meinen Pokal in die Höhe. Diese Auszeichnung war alle Strapazen wert gewesen. Ab morgen würde ich endlich ein richtiger Teufel sein. Mein Herz hämmerte wie wild und ich lachte schadenfroh, als meine beste Freundin aus dem Weg gezerrt wurde. Es konnte einfach niemand besser sein als ich, und sie musste das eben auf die harte Tour lernen. Mitleid war hier fehl am Platz, wenn sie nur gemein genug wäre, hätte sie immerhin auch gewinnen können. Morgen würde ich endlich mein gesamtes Können zeigen dürfen.
"Los, mitkommen", meinte einer der Aufseher und zog mich harsch am Arm mit. Die waren doch nur sauer, weil sie es damals nie geschafft hatten. Gemeinheit und Hinterlistigkeit musste man schließlich trainieren, sonst würde man nie ein echter Teufel werden. Das war etwas Besonderes; ein gemeiner Mensch konnte jeder sein.
Nach einigen Minuten waren wir angekommen. Stolz drückte ich meinen Rücken durch und betrachtete mich in der Spiegeldecke. Meine Augen funkelten im Licht der Flammenwände wie das Feuer selbst. Ich war wirklich die Schönste in meiner gesamten Welt. Sicher würde ich da, wo ich hingelange, auch so wunderbar sein und alle übertreffen. Gegen mich konnte man nur verlieren.
Voller Überzeugung klopfte ich. "Herein", ertönte eine tiefe Stimme. Endlich war der Moment gekommen. Ich würde dem höchsten Teufel persönlich begegnen. Und so trat ich ein.
Die Hölle ist leer, alle Teufel sind hier---
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